Das Wunder der Medizin
Nach vielen Jahrhunderten der medizinischen Entwicklung ist es möglich geworden, dass viele Menschen wieder vollkommen normal leben können, obwohl ein Unfall ihnen das ganze Leben hätte nehmen können.
Dank einer eigenständigen Disziplin im Bereich der Medizin ist es gelungen, dass wahre Wunder vollbracht werden können. Dabei ist dieser Komplex so umfangreich, dass er fast bei jeder Behandlung seine Anwendung findet.
Worum es sich bei der Neurochirurgie genauer handelt, wann sie angewendet wird, wie der Ablauf ist, welche Risiken es gibt und alle weiteren, wichtigen Informationen zum Thema finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist Neurochirurgie?
Inhaltsverzeichnis
Unter Neurochirurgie versteht man eine Disziplin der Medizin, die sich mit allen Bereich des Körpers, insbesondere der Fehlfunktion oder Ausfällen der Nerventätigkeit beschäftigt. Da dieser Bereich einen immensen Umfang besitzt, kann er keinem Bereich der Medizin konkret zugeordnet werden und wird daher separat aufgestellt.
Die Neurochirurgie befasst sich mit der Behandlung, Diagnostik und Erkrankungen des zentralen Nervensystems und dem vegetativen/peripheren (unwillkürlich gesteuertem) Nervensystem. Durch diese Bandbreite der Möglichkeiten stellt diese Form der Behandlungsmethoden eine der umfangreichsten der Medizin dar.
Damit ist der Medizin ein Schritt gelungen, der so nicht absehbar war. Denn bis heute ist es nicht erwiesen, dass Nerven von selbst wiedernachwachsen können.
Bis zum heutigen Tag ist der Nerv ein Gebilde, der zwar seine Zellen erneuern kann, aber nach einer kompletten Zerstörung nicht mehr zusammenwachsen kann, wie es von einem Knochen bekannt ist. Den Mediziner gelingt es aber immer wieder, dass Nerven transplantiert werden können und auch mit anderen Nerven verbunden werden. Auch im Rahmen der Transplantation von ganzen Gliedmaßen ist dies ein großer Fortschritt.
Zu den ganzen umfangreichen Möglichkeiten der Neurochirurgie sind lediglich physiologisch komplette und intakte Nerven nötig. Somit ist bewiesen wurden, dass Nerven auch mit anderen verwachsen können, ähnlich wie sie es beim Hirn machen, wenn immer wieder neue Verknüpfungen erstellt werden, solang der Nerv komplett intakt ist.
Ursprung & Entwicklung
Schon bevor das Nervensystem als solches von der Medizin beschrieben und definiert wurde, konnten bereits die Anfänge der Medizin neurochirurgische Eingriffe durchführen.
In diesem Falle handelte es sich um die Trepanation. Die Schädelöffnung, die immer dann durchgeführt wurde, wenn starke Schmerzereignisse im Kopf stattfanden.
Hierbei wurde der Schädel geöffnet und der Überdruck konnte dadurch gelindert werden und überschüssige Flüssigkeit konnte ablaufen. Aufgrund der fehlenden hygienischen Verhältnisse hatte dieser erste Eingriff zumeist eine hohe Letalität (Sterblichkeit).
Mit der medizinischen Weiterentwicklung, der Entwicklung der mikroinvasiven Operationen und dem Ausbau der bildgebenden Verfahren, konnte die Neurochirurgie sich etablieren.
Funktion, Wirkung & Ziele
Die Neurochirurgie findet in den unterschiedlichsten Gebieten ihre Anwendung. Es ist heutzutage möglich, Lähmungen oder auch komplette Funktionsausfälle zu beheben. Die Neurochirurgie fungiert in der Regel als ergänzende Behandlung oder im Rahmen eines Behandlungskomplexes. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um operative Eingriffe.
Anwendungsgebiete der Neurochirurgie:
- Eingriffe am Hirn
- Eingriffe an der Wirbelsäule und an anderen Teilen des Körpers
- Erhalt von Organen und Verbesserung der Funktion
- Diagnostik
Ablauf & Wirkung
Durchführung und Wirkungsweise
Bei Eingriffen am Hirn handelt es sich zumeist um die Resektion (Entfernung) von Tumoren, die einen bestimmten Bereich des Hirns einschränken oder zu einem Funktionsausfall führen. Allerdings können diese Eingriffe auch bei Hirnblutungen oder Infarkten notwendig werden und haben dann eine gefäßchirurgische Komponente.
Mit den heutigen Verfahren ist eine mikroinvasive Vorgehensweise angestrebt und die Patienten müssen nicht mehr unter einer kompletten Schädelöffnung leiden. Besteht die Gefahr einer lokalen Schädigung kann der Eingriff auch bei vollem Bewusstsein stattfinden. Auch Punktionen der Schädeldecke zur Druckentlastung sind möglich.
Bei Eingriffen an der Wirbelsäule handelt es sich um die Behandlung von Traumen, Quetschungen, Bandscheibenvorfällen oder auch Fehlbildungen.
In diesem Fall kann es vorkommen, dass diese Eingriffe schon kurz nach der Geburt durchgeführt werden, da es durch Missbildungen zu einem verhinderten Abfluss des Hirnwassers oder des Liquors (Nervenflüssigkeit im Wirbelkanal) kommen kann.
Bereits die Entnahme von Liquor durch eine Punktion erfordert den Einsatz der Neurochirurgie. Durch die umfangreichen Eingriffe an den Wirbelkörpern ist es möglich, dass die Fähigkeit zu Laufen auch nach extremen Unfällen wiederhergestellt oder aufrechterhalten werden kann.
Weiterhin wird die körperliche Belastung durch Schmerzen reduziert. Als Routineeingriff ist heute das Beheben des Karpaltunnelsyndroms bekannt. In diesem Falle handelt es sich um eine Verengung der Handnerven. Bekannt ist diese Erkrankung im Volksmund als Mauskrankheit.
Neurochirurgie findet auch dann Anwendung, wenn es sich um eine Organtransplantation oder um palliative Maßnahmen zum Erhalt der Organe handelt.
Neurochirurgen können Nervenverbindungen und die Funktionsweise von Organen so wiederherstellen oder zumindest den bestmöglichen Zustand erreichen, dass eine Transplantation erfolgreich verlaufen kann. Auch beim Einfügen des Spenderorgans in den Empfängerkörper spielt die Neurochirurgie die größte Rolle.
Hilft gegen
- Bandscheibenvorfälle und deren Funktionsausfälle
- Funktionsausfälle und Fehlfunktionen des Hirns
- Hirnblutungen
- Tumore und Metastasenbildung
- nervlich bedingte Funktionsausfälle von Organen oder Gliedmaßen
Durch die umfangreichen Möglichkeiten kann die Neurochirurgie Ergebnisse erreichen, die noch vor wenigen Jahrzehnten als Wunder bezeichnet wurden. Denn auch wenn diese Eingriffe gewisse Risiken bürgen, so haben sie eine hohe Erfolgsquote und können sehr viele Leben retten oder auch verbessern.
Fördert und stärkt:
- Fähigkeiten der normalen körperlichen Funktion
- Leben ohne Schmerzen
- Funktion der Organe und des Nervensystems
- Erhalt der cerebralen Fähigkeiten
Mit der Neurochirurgie können gewisse sichere Folgen eines Unfalls oder auch einer altersbedingten Fehlstellung behoben oder auf ein Mindestmaß beschränkt werden.
Diagnose & Untersuchung
Diagnostik und Untersuchungmethoden
Auch wenn die Neurochirurgie eine der erfolgreichsten Disziplinen in der Medizin ist, so sind auch hier Nebenwirkungen und Risiken möglich. Auch im Rahmen der Diagnostik, kann es zu Problemen im Rahmen der Punktion kommen. Frei von Nebenwirkungen sind zwei Diagnostik- und Überwachungsmethoden, da hier nur Messinstrumente anlegt werden, die aber nicht in den körperlichen Kreislauf eingreifen.
- EEG – Ableitung der Hirnströme
- EMG – Test der Nervenleitgeschwindigkeit im Muskel
Wer behandelt?
- Neurochirurg
Die Neurochirurgen durchlaufen eine sehr lange und anstrengende Ausbildung, ehe sie ihren Facharzt erhalten. Neben dem Grundstudium müssen sie 48 Monate stationären Dienst leisten.
Neben großen Op´s werden sie auch immer wieder kleinen und scheinbar leichten Eingriffen unterzogen um die Genauigkeit und vor allem das Bewusstsein zu schulen, dass ihr angestrebter Weg den kompletten Körper und den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit umfasst.
Deshalb sind ein Jahr in der Chirurgie, ein halbes Jahr in der Intensivmedizin und ein halbes Jahr in einem anderen interdisziplinären Bereich unabdingbar, sowie die Erfüllung des Operationskatalogs für die Zulassung auf die Fachprüfung.
Risiken & Nebenwirkungen
- Infektionen, Wundinfektionen
- Funktionsausfälle
- allergische Reaktionen
- Schmerzen
- Entzündungen
- Fieber
- Abstoßungsreaktionen
Alle Eingriffe bürgen die Risiken der Operation. Diese führen über die allergische Reaktion auf Arzneimittel oder Narkotika über die Infektion der Operationswunde oder auch Entzündungen des Gewebes. Im Falle einer Transplantation ist die Abstoßung des Organs auch bei korrekter Vorgehensweise möglich und nicht vorhersehbar.
Auch im Nachgang der Rehabilitation können Entzündungen oder Spätfolgen unter Umständen auftreten. Ebenso ist es möglich, dass der Funktionsausfall trotz aller Bemühungen nicht mehr behoben werden kann und man ist gezwungen mit der Behinderung zu leben.
Gegenanzeigen
- Deformationen
- instabiler Allgemeinzustand
- zu große Nebenrisiken
Auch wenn die Neurochirurgie ein sehr filigraner Bereich der Medizin ist, sind die Ärzte immer wieder angehalten die Risiken eines Eingriffes mit dem bestehenden Problem abzuwägen. Sollte die Gefahr eines Eingriffes zu hoch sein und andere Bereiche könnten dadurch geschädigt werden, dann wird in jedem Falle auf den Eingriff verzichtet.