Polio (Kinderlähmung) Impfung für Jugendliche
Inhaltsverzeichnis
Infektion
Die Übertragung von Polio erfolgt über Viren. Zwar wurde bereits im Jahre 2002 das komplette Europa von der WHO für „poliofrei“ erklärt aber dennoch ist es wichtig, die Impfung gegen Kinderlähmung vorzunehmen. Denn in anderen Ländern, wie etwa in Afrika, tritt sie noch relativ häufig auf. Somit liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass Polio auch wieder innerhalb von Deutschland aufkommt.
Ansteckung
Die Ansteckung mit den Viren erfolgt vor allem fäkal-oral. Dabei genügt es bereits, wenn sehr kleine Spuren von Kot in den Mund gelangen können. Das geschieht zum Beispiel dann, wenn nach dem Stuhlgang die Hände nicht oder unzureichend gewaschen werden und man anschließend etwas isst beziehungsweise Speisen zubereitet. Ebenso ist eine Ansteckung über verschmutztes Trinkwasser möglich. Polio-Viren vermehren sich auf der Rachenschleimhaut, wodurch ebenfalls für eine recht kurze Zeit eine Kontaminierung über Niesen und Husten entstehen kann.
Krankheitsbild
Bei Kinderlähmung differenziert man zwischen gleich drei unterschiedlichen Formen. Bei der ersten Form leiden Betroffene unter Symptomen, die einer Grippe ähneln. Hier ist das zentrale Nervensystem jedoch nicht beteiligt. Im Gegensatz dazu kommt es bei der zweiten Form zu Anzeichen einer Hirnhautentzündung. Dies wird von Muskelkrämpfen, Nacken-Steifigkeit sowie Rückenschmerzen begleitet. Die dritte Form zeichnet sich durch Lähmungserscheinungen aus.
Das tückische an Kinderlähmung ist, dass es nicht möglich ist, die Erkrankung zu behandeln. Sollte der Jugendliche unter Lähmungen leiden, können diese sich selbst nach vielen Jahren noch weiter verstärken. Hierbei handelt es sich dann um das sogenannte Post-Polio-Syndrom, das sogar noch nach bis zu 35 Jahren der eigentlichen, starken Infektion, aufkommen kann.
Impfung
Die Grundimmunisierung gegen Polio findet normalerweise schon im Baby-Alter statt. Allerdings wird von der STIKO (Ständige Impfkomission) eine Auffrischungsimpfung empfohlen. Kinder beziehungsweise Jugendliche zwischen neun und 7 Jahren sollten sich erneut gegen Polio impfen lassen.
Impfstoff
In der Regel erhalten Jugendliche einen Vierfach-Impfstoff, der nicht gegen Kinderlähmung, sondern ebenfalls gegen Wundstarrkrampf, Keuchhusten und Diphtherie hilft. Die Impfung sollte nur dann verschoben werden, wenn der Jugendliche unter einer schweren, behandlungsbedürftigen Erkrankung leidet.
Impfreaktion und Nebenwirkungen
Bei der Impfung gegen Polio wird ein Totimpfstoff verwendet, der nicht nur einen recht sicheren Schutz bietet, sondern der ebenfalls dadurch auffällt, dass er kaum Nebenwirkungen hervorruft. In früheren Zeiten wurde noch ein Lebendimpfstoff verwendet, der sehr selten ebenfalls zu Kinderlähmung führte. Das ist jedoch bei dem Totimpfstoff, der heute benutzt wird, nicht mehr möglich.
Nebenwirkungen
Wie ebenfalls bei anderen Impfungen kann es auch hier zu Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle kommen. Des Weiteren sind typische, allgemeine Krankheits-Symptome möglich. Dazu zählen zum Beispiel Mattigkeit und Fieber. Schwere Erkrankungen aufgrund der Impfung sind jedoch sehr selten.