
Was ist das Borderline Syndrom?
Was ist das Borderline–Syndrom?
Inhaltsverzeichnis
Die Borderline-Störung ist eine schwere Persönlichkeitsstörung. Hierbei ist das Leben gekennzeichnet von Instabilität und Impulsivität. So können sich Gedanken, Einstellungen und Gefühle binnen kürzester Zeit ändern.
Oft verbergen sich hinter dieser Störung traumatische Erlebnisse aus der früheren Kindheit. Inzwischen gibt es spezielle Therapieangebote die beim Borderline-Syndrom zu einem positiven Verlauf führen können. Durch we sich die Persönlichkeitsstörung äußert, welche Ursachen und Behandlungsmethoden es gibt und alle weiteren wichtigen Informationen zum Thema finden Sie nachfolgend.
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Ursachen & Gründe
Die Ursachen der Erkrankung sind bislang noch nicht wirklich geklärt. Es gilt als sicher, dass frühe traumatische Erfahrungen oder genetische Veranlagung zusammenwirken und so die Krankheit auslösen können. Zwillingsstudien haben bereits belegt, dass genetische Faktoren ebenfalls einen großen Einfluss haben.
Traumatische Erlebnisse
Das Risiko zu erkranken wird durch Traumatisierungen erheblich erhöht. Viele Betroffene wurden beispielsweise in der frühen Kindheit sexuell missbraucht oder erlebten besonders starke Gewalt in der Familie und seelische Misshandlungen. So können auch psychische Auffälligkeiten innerhalb der Familie wie Depression, Alkoholmissbrauch oder etwa Schizophrenie das Borderline-Risiko erhöhen.
Die Borderline-Erkrankung geht oft mit weiteren Erkrankungen einher. Dazu zählen vor allem Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, Panikstörungen, Alkohol- oder Drogenabusus.
Symptome & Anzeichen
Doch was ist das Borderline-Syndrom? Diese Störung gehört zu den emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen. Dabei leiden Menschen mit dem Borderline-Syndrom an unkontrollierbaren und intensiven Emotionen. Hauptmerkmale des Syndroms sind starke Wutausbrüche und ein sehr ausgeprägtes Schwarz-Weiß-Denken.
Es werden von der Weltgesundheitsorganisation zwei Borderline-Typen unterschieden:
- der impulsive Typ, er zeigt sich vor allem durch Unberechenbarkeit und geringe Impulskontrolle
- der Typ, der hauptsächlich durch ein gestörtes Beziehungsverhalten und Selbstbild geprägt ist
Zum typischen Borderline-Verhalten gehört, Menschen anfangs zu idealisieren, aber bei der kleinsten Enttäuschungen fangen diese an, die andere Person abzuwerten.
Entwicklung der Störung
Wie entwickelt sich die Borderline-Störung und wer kann betroffen sein?

Die Borderline Persönlichkeitsstörung entwickelt sich oft im Jugendalter
Oft entwickelt sich die Störung im Jugendalter. Von Experten wird geschätzt, dass rund ein bis zwei Prozent der Deutschen darunter leidet. Erste Anzeichen können schon im Kindesalter auftreten. Doch bei Kindern ist es oft schwierig, auffällige Anzeichen der Erkrankung zuzuordnen.
Wer ist vom Borderline-Syndrom betroffen?
Die Borderline-Krankheit entwickelt sich oft im Jugendalter. Mediziner schätzen, dass circa sechs Prozent der jungen Erwachsenen beziehungsweise ein bis zwei Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland darunter leiden. Frauen galten früher als äußerst anfällig.
Doch neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass Frauen und Männer gleichermaßen betroffen sind. Wissenschaftler Gehen inzwischen davon aus, dass sich die Erkrankung bei Männern anders äußert. Männer mit Boderline sind oft äußerst gewalttätig. Daher kommen sie früher oder später eher in eine Jugendstrafanstalt statt in eine medizinische Therapieanstalt.
Beziehungen & Soziales
Väter und Mütter mit Borderline
Eltern mit Borderline, die ein Kind erwarten zweifeln oft an sich selbst, ob sie der Kindererziehung gerecht werden. Aber es bedeutet nicht automatisch, dass wenn ein Elternteil an dieser Erkrankung leidet, auch Kindern daran erkranken. Eltern sollten sich allerdings in Therapie begeben, um ihr Borderline-Verhalten positiv steuern zu können.
Viele Betroffene haben Probleme eine Berufsausbildung abzuschließen. Sie verbringen viele Jahre in psychiatrischen Kliniken. Die Intensität der Syndrome nimmt meist um das dreißigste Lebensjahr herum ab.
Kinder leiden mit
Wenn die Symptome schwer ausgeprägt sind, dann können Kinder sehr stark unter den Stimmungsschwankungen des Elternteils leiden. Nicht selten verlieren sie auch das Vertrauen. Meist führt dies dann wiederum zu psychischen Problemen der Kinder. Kinder müssen über die Erkrankung der Eltern aufgeklärt werden, dann fällt ihnen der Umgang damit besser.
Diagnose & Verlauf
Um die Diagnose festzustellen muss eine gründliche Diagnostik erfolgen. Dazu wird mit Hilfe folgender Fragen die Anamnese erhoben:
- Sind schon in der Kindheit oder Jugend Symptome aufgetreten?
- Liegen typische Symptome vor?
- Treten diese Symptome in verschiedenen Lebenssituationen auf?
- Ist der persönliche Leidensdruck sehr hoch?
Daneben zeigen Betroffene folgende Störungen:– Kognition:
Sie interpretieren und sehen ihre Umwelt anders als andere
- Affektivität: Die Emotionen von Betroffenen sind viel intensiver und sie reagieren unangemessen
- Impulskontrolle: Erkrankte können Impulse schlecht beherrschen, sie haben den Drang Dinge sofort durchzuführen
- Beziehung: Sie können keine normale Beziehung zu Menschen aufbauen
Darüber hinaus gehören zu den typischen Symptomen auch häufige Lebenskrisen, Selbstverletzung, Aggressivität, fehlende Impulskontrolle, Tendenz zu Konflikten und Streit mit anderen, Neigung zu Gewalt und Wutausbrüchen, explosives Verhalten, launische Stimmung oder unbeständige Stimmung.
Behandlung & Therapie
Die Behandlung der Borderline Erkrankung
Betroffene sollten beim ersten Verdacht unbedingt ärztliche Hilfe aufsuchen. Mit intensiven Therapien, stationären Aufenthalten (Rehamaßnahmen), kontinuierlicher psychologischer und neurologischer Betreuung, Verhaltenstherapien und medikamentösen Therapien lässt sich zum Teil ein relativ normales Leben führen.

PatientInnen mit Borderline sollten unbedingt eine Therapie machen
Früher halten Betroffene als hoffnungslose Fälle. Doch mit entsprechender Therapie Sprechen circa 50% der Betroffenen gut auf die Behandlung an. Welche Therapie angewandt werden muss, ist von Fall zu Fall äußerst unterschiedlich.
Patienten die unter Alkohol- oder Drogenmissbrauch leiden haben schlechtere Chancen die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Auch Patienten die als Kind sexuell oder körperlich schwer missbraucht wurden oder an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden haben schlechtere Chancen.
Ohne Behandlung führt die Erkrankung oft zum Suizid. Es ist daher für Betroffene äußerst wichtig, sich in entsprechenden Fachkliniken vorzustellen. Denn durch ihr selbstzerstörendes Verhalten werden sie oft auch zum Problem für ihre Mitmenschen, etwa durch unkontrollierte Autofahrten.