Bei Treponema pallidum handelt es sich um ein Bakterium der Spirochätenfamilie. Sie sind nur durch den direkten Kontakt der Schleimhäute, also durch Geschlechtsverkehr, übertragbar.
Eine Erkrankung durch eines der Treponema pallidum Bakterien kann nur mit einem Antibiotikum behandelt werden. Sie sind unter anderem für eine Erkrankung an Syphilis verantwortlich. Es kann nicht mit einem Impfstoff vorgesorgt werden. Auch ein Kondom kann nicht vor den verschiednen Krankheiten schützen, die das Bakterium verursachen kann.
Zu welchen Erkrankungen es noch kommen kann, wie sich das Bakterium verbreitet, wo es vorkommt und alle weiteren wichtigen Informationen zum Thema, finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist Traponema pallidum?
Inhaltsverzeichnis
Treponema pallidum gehören zu der Familie der Spirochäten, welche schraubenförmig gewunden sind. Sie zählen zu den Erregern vieler verschiedener Infektionen.
Hierzu zählen zum Beispiel Syphilis, eine Geschlechtskrankheit, welche zu Defekten des zentralen Nervensystems und somit auch zur Demenz führen kann.
Ein Mensch kann unabhängig von Alter, Vorerkrankungen und Zustand des Immunsystems von einem der Traponema pallidum Bakterien infiziert werden. Auch ungeborene Kinder können im Mutterleib bereits infiziert werden. Auch Kondome bieten keinen 100% sicheren Schutz vor den Erregern, da diese sich nicht auf das Sperma beschränken.
Das Vorkommen
Das Bakterium Treponema pallidum kommt sowohl in Böden, als auch in Gewässern und Schlamm vor, überlebt dort aber nur wenige Tage, da sie sehr empfindlich sind, was Umweltfaktoren angeht. Je nach Subspezies findet man diese Bakterien fast auf der ganzen Welt, einige Formen jedoch vermehrt in bestimmten Regionen.
Die tropische Treponematose (auch Pinta genannt) breitet sich überwiegend in Zentral-/Südamerika und Mexiko aus. Der Treponema pallidum endemica, welcher Bejel (oder endemische Syphilis) hervorruft, beschränkt sich hingegen weitgehend auf Afrika.
Die Verbreitung
Treponema pallidum können nur von Mensch zu Mensch übertragen werden. Außerhalb eines menschlichen Wirten überlebt ein Treponema pallidum Bakterium nicht lange.
Beim Geschlechtsverkehr können solche auf den anderen Menschen übertragen werden, auch wenn ein Kondom benutzt wird, da sie sich in den Schleimhäuten, also u.a. auch am After und seiner unmittelbaren Umgebung befinden.
Theoretisch wäre auch eine Infizierung durch eine Bluttransfusion möglich. Da es in Deutschland aber besonders strenge Kontrollen und einen extrem hohen Hygienestandard gibt, ist dieser Übertragungsweg nahezu unmöglich.
Eine Infektion kann sich auch ab dem 4. Monat der Schwangerschaft auf ein ungeborenes Kind übertragen.
Die Eigenschaften
Ein Treponema pallidum Bakterium gehört zur Spezies der Spirochäten. Spirochäten sind schraubenförmig gewunden und etwa 5-15 Mikrometer groß. Sie bewegen sich durch eine Rotation der Längsachse fort. Ein Bakterium windet sich etwa 10 – 20 Mal, was sie selbst unter einem Mikroskop kaum identifizierbar, bzw unterscheidbar von anderen Bakterien macht.
Um solch ein Bakterium nachzuweisen, muss man folglich einen serologischen Bluttest (Ziel: Suche nach Antikörpern) durchführen, welcher Klarheit über das Vorkommen der Treponema pallidum schaffen kann. Sie sind sehr empfindlich und reagieren zum Beispiel besonders auf Hitze, Kälte, Trockenheit und andere Umweltfaktoren, was ein Überleben außerhalb des Menschen quasi unmöglich macht.
Krankheiten & Beschwerden
Da es sich um ein pathogenes Bakterium (krankmachend) handelt, führt ein Kontakt mit einem Treponema pallidum immer zu einer Infektionskrankheit, die nur mit einem Antibiotikum (meist Penicillin) behandelt werden kann.
Wenn man eine Ansteckung vermeiden möchte, muss man komplett auf Geschlechtsverkehr und damit verbundene Aktivitäten, wie Petting, verzichten, da selbst ein Kondom die Übertragung nicht verhindern kann.
Wird eine Infektion nachgewiesen, so ist der Arzt verpflichtet dies unverzüglich nichtnamentlich zu melden, damit ein Ausbruch einer möglichen Epidemie frühzeitig erkannt werden kann.
Syphilis (Lues venera)
Treponema pallidum pallidum löst die Krankheit Syphilis (auch Lues, Lues venera oder harter Schanker) aus. Überträgt sich die Krankheit auf das ungeborene Kind durch die Mutter, spricht man von einer syphilis cannata.
Anzeichen einer Syphilis ist ein Geschwür im Genitalbereich. Eine Wunde mit wulstartiger Umrandung bildet sich. Auch die Lymphknoten können anschwellen. Kommt es zu einer chronischen Syphilis kann es im Endstadium zu einer Zerstörung des zentralen Nervensystems und dadurch auch zu Demenz führen.
Mit Penicillin ist Syphilis allerdings heilbar, bevor es zu einer chronischen Erkrankung kommt.
Bejel (Endemische Syph.)
Bejel (auch endemische Syphilis) wird durch Treponema pallidum endemica übertragen und ist überwiegend in Afrika vorzufinden.
Hierbei handelt es sich um eine Schmierinfektion, die also auch über die Augen oder den Mund aufgenommen werden können, sofern man mit Flüssigkeiten eines Betroffenen in Kontakt kommt (auch auf dem Umweg über Objekte).
Man kann sich auch beim Kuscheln oder Toben anstecken, weswegen diese Form der Syphilis überwiegend bei Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren auftritt. Auch hier wird mindestens 2 Wochen mit Penicillin behandelt.
Pinta (Treponematose)
Die Hautkrankheit Pinta wird auch tropische Treponematose genannt und durch Treponema pallidum carateum übertragen. Diese Krankheit kommt hauptsächlich in Zentral-/Südamerika und Mexiko vor. Sie ist durch den Hautkontakt übertragbar. Wird sie nicht behandelt, wird Pinta chronisch.
Es kommt zur Depigmentierung oder zur Hypopigmentierung der Haut. Das bedeutet, dass die Haut sich entweder heller oder dunkler färbt. Diese Verfärbungen werden auch als Leukoderma bezeichnet und wird etwa 1-3 Wochen mit Benzylpenicillin behandelt.
Frambösie (Pertenue)
Frambösie kommt von dem französischen Wort „Framboise“, was Himbeere bedeutet. Das charakterisiert die Veränderung des Hautbildes. Sie kommt überwiegend in tropischen Regionen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens vor. Treponema pallidum pertenue ist der Erreger. Auch hier ist eine ärztliche Behandlung durch Penicillin erforderlich.