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24 Stunden Pflege

by joe

24 Stunden Pflege: Was müssen Sie wissen?

Leider spielt das Leben nicht immer wie Sie hoffen und ein schlimmer Unfall, eine Krankheit oder andere Gegebenheiten können dazu führen, dass Sie auf Hilfe angewiesen sind. Doch auch das Alter macht schnell einen Strich durch die Rechnung, sodass Sie einfachste Aufgaben nicht mehr alleine lösen können.

Allerdings Sie sind nicht verloren, denn die 24 Stunden Pflege kann Sie rund um die Uhr unterstützen und somit dafür sorgen, dass Sie auch nach einem harten Schicksalsschlag noch glücklich und gute leben können. Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema.

Was ist die 24 Stunden Pflege?

Die 24 Stunden Pflege ist stark von den üblichen und bekannten Pflegekonzepten zu unterscheiden. Anders als bei diesen, wohnt die Betreuerin oder der Betreuer bei der zu betreuenden Person im Haushalt. Durch diesen Umstand kann die Person Tag und Nacht für den Patienten da sein und diesen unterstützend helfen.

Das Spektrum der Tätigkeiten ist recht groß und reicht von leicht pflegerischen Aufgaben, wie der Grundpflege, bis zu Haushaltsführung. Insofern geht es bei der 24 Stunden Pflege nicht alleine um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten, sondern auch dessen Umgebung, denn eine dreckige Umwelt kann schnell dazu führen, dass sich Symptome und ähnliches verschlimmern.

Zu beachten gilt, dass ein 24 Stunden Pflegepersonal nicht rund um die Uhr für den Patienten arbeitet. Auch regelmäßige Nachtarbeit gehört nicht dazu. Die betreuende Person hat ebenso Frei- und Ruhezeiten. Aus diesem Grund kann die 24-Stunden-Betreuung eher als Konzept einer Anwesenheits- oder Rufbereitschaft angesehen werden. Gerade als Alternative zu einem Alters- oder Pflegeheim ist die 24 Stunden Pflege optimal. Je nach Fall kann die 24-Stunden-Betreuung mit medizinischer Behandlungspflege kombiniert werden.

Die Rahmenbedingungen

Um eine 24 Stunden Pflege in Anspruch zu nehmen, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Zunächst muss ein separates Zimmer für das Pflegepersonal zur Verfügung gestellt werden. Es geht nicht, dass das Personal auf der Couch oder ähnliches schläft. Ein eigenes Zimmer ist ein Muss, sodass die Person auch genügend Privatsphäre erhält.

Darüber hinaus ist es Standard, dass das Pflegepersonal das Bad sowie die Küche mitbenutzen darf. Allgemein gilt meist, dass Kost und Logis frei sind. Nur, wenn diese Punkte vorliegen, kann ein Pflegekraft während der Betreuungszeit einziehen.


Arbeits- & Freizeit

Wichtig ist, dass diese nicht 24 Stunden am Tag in Anspruch genommen wird. Vor der Abwicklung werden Zeiten festgelegt, woran sich auch die zu betreuende Person halten muss. Immerhin benötigen auch Pflegekräfte regelmäßig Erholung und Ruhe.

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Selbstverständlich ist es möglich, dass der Pflegeplan individuell angepasst werden kann. Beispielsweise benötigt die zu betreuende Person vor allem am Morgen sehr viel Hilfe, doch am Abend ist diese nicht mehr notwendig. Somit hat das Pflegepersonal den Abend frei.

Je nach Umständen kann ausgemacht werden, dass die Pflegekraft auf Abruf bereitsteht. Über ein Handy oder andere Möglichkeit kann diese Person im Ernstfall, wenn die Person zum Beispiel aus dem Bett gefallen ist, sich unwohl fühlt oder sonstige lebenswichtige Aufgaben anstehen, gerufen werden.

Neben den Arbeitszeiten ist es aber auch wichtig, dass das Pflegepersonal regelmäßig frei hat. Mindestens ein Tag pro Woche sollte zur freien Verfügung gestellt werden. Ist dies nicht möglich, weil die zu betreuende Person keine nahen Verwandten hat, welche sich in diesem Zeitraum um sie kümmert, ist es möglich, dass die Pflegekraft zwei halbe Tage pro Woche frei bekommt. Diese Tage können flexibel der zu betreuenden Person angepasst werden.

Allgemein sollte sich immer eine wöchentliche Arbeitszeit von maximal 48 Stunden gehalten werden. Dies sieht das deutsche Gesetz vor und sollte nicht überschritten werden. Zudem arbeiten Pflegekräfte sehr viel leidenschaftlicher und besser, wenn diese nicht rund um die Uhr in Anspruch genommen werden.


Voraussetzungen

Die Voraussetzungen für eine 24 Stunden Pflege im Überblick:

  • Ein separates Zimmer zum Wohnen
  • Nutzung von sanitären Anlagen und der Küche
  • Kost und Logis sind frei
  • Individuelle Zeiteinteilung
  • Abrufbereitschaft falls benötigt
  • Mindestens ein freier oder zwei halbe freie Tage pro Woche
  • Maximal 48 Arbeitsstunden pro Woche

Grundpflege & Leistungen

Welche Leistungen werden erbracht?

Ein essenzieller Punkt bei der zukünftigen Pflegekraft ist, dass Sie wissen, welche Leistungen Sie erhalten werden. Die Grundpflege ist einer der häufigsten Tätigkeiten und beinhaltet das Helfen der Personen bei ihren Grundverrichtungen. Dazu gehört Körperpflege wie Duschen, Waschen, Baden, Zahnpflege oder Kämmen. Aber auch der Toilettengang, das An- und Ausziehen und die Zubereitung von Nahrung fallen in den Bereich der Grundpflege.

Wichtig ist, dass medizinische Behandlungen, wie Blutdruckmessen, Kompressionsstrümpfe oder Spritzen geben, nicht von der 24 Stunden Pflege durchgeführt werden können. Dafür muss eine examinierte Pflegekraft, wie zum Beispiel aus einem ambulanten Pflegedienst, in Anspruch genommen werden.

Erwähnenswert ist, dass die Grundpflege nicht durch eine professionelle Pflegekraft durchgeführt werden muss. Selbst Freunde, Nachbarn, Verwandte oder Familienangehörige können sich darum kümmern.

Zu einer 24 Stunden Pflege zählt auch, die zu betreuende Person zu aktivieren, sich selbst mit sich zu beschäftigen, aufzumuntern oder zu unterhalten. Es wird von der sogenannten aktivierenden Pflege gesprochen. Gute Pflegekräfte gestalten den Tag so, dass die zu betreuende Person etwas erleben kann und sich nicht langweilt.

Doch schon die Anwesenheit einer solchen Person kann wahre Wunder wirken. Vor allem alte Menschen, die sich schon aus der Welt zurückgezogen haben, erblühen zu neuem Glanz. Zu den Tätigkeiten der aktivierenden Pflege gehören gemeinsame Spaziergänge oder Ausflüge, Begleitung zu Therapie-, Arzt oder Friseurbesuchen, gemeinsame Einkäufe, Gesellschaftsspiele, Singen, Veranstaltungen oder auch die Einbeziehung in den Haushalt.

Essenziell ist, dass die zu betreuende Person diese Aufgaben aus gesundheitlicher Sicht mitmachen kann. Sollte eine zu starke Krankheit, Schmerzen oder Einschränkungen vorliegen, kann schon das Erzählen einer Geschichte oder ein gemeinsamer Filmabend Spaß machen.


Aus dem Ausland?

Pflege aus dem Ausland: Eine gute Idee?

Es ist keine Seltenheit, dass Pflegekräfte aus dem Ausland angeboten werden. Leider haben diese oftmals einen schlechten Ruf, was aber nicht gerechtfertigt ist. Ausländische Pflegekräfte können eine gute Alternative zu deutschen Personal darstellen. Dabei haben diese einige Vorteile gegenüber deutschen Helfern.

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Zunächst einmal sind Pflegekräfte aus dem Ausland, wie Polen, meist sehr viel günstiger. Sie begnügen sich auch mit einem kleinen Zimmer und sind wesentlich schneller zufrieden. Doch wichtiger ist, dass diese eine ganz andere Mentalität aufweisen.

Im Ausland, gerade in Osteuropa, steht die Familie an erster Stelle, wobei die Familie jetzt die zu pflegende Person darstellt. Solches Pflegepersonal hat meist Freude an dessen Tätigkeiten und kümmert sich mit viel Leidenschaft um die gestellten Aufgaben. Schnell kann eine emotionale Bindung entstehen, sodass es nicht mehr Pfleger und pflegebedürftige Person heißt, sondern Freunde.

Allerdings müssen Sie auch ein wenig aufpassen. Gerade zwielichtige Agenturen nehmen jede Art von Pflegepersonal auf und vermitteln diese anschließend nach Deutschland. Dass die Personen dann keinerlei Kenntnis in der Pflege von bedürftigen Personen haben, ist meist noch das kleinste Problem.

Es kann sogar soweit kommen, dass eine illegale Pflegekraft vermittelt wird. Sie bemerken das vielleicht nicht und machen sich somit strafbar. Hat es Sie besonders schlimm erwischt, weist die Agentur auch noch alle Vorwürfe von sich, da Sie gewisse Paragraphen im Vertrag unterzeichnet haben. Achten Sie deswegen darauf, dass Sie nur legale Pflegekräfte in Anspruch nehmen. Worauf Sie bei der Agentur achten müssen, erfahren Sie jetzt.


Die Vermittlungsstelle

Die Agentur: Der Vermittler für Ihre 24 Stunden Pflege

Sie haben zwei Möglichkeiten, um eine 24 Stunden Pflege in Anspruch zu nehmen. In manchen Fällen wird eine Pflegekraft von der Krankenkasse vermittelt. Auch die Kosten werden von dieser übernommen. Das ist aber nur der Fall, wenn keine Familienangehörige oder Freunde sich um die zu betreuende Person kümmern können.

Sollte dies der Fall sein, wird die Krankenkasse auf diese „zurückgreifen“ und jene als Pflegepersonal einsetzen. Doch das ist sicherlich nicht immer die beste Lösung. Sie sind vielleicht berufstätig und können sich nicht rund um die Uhr um die Person kümmern. Zudem haben Sie noch eine eigene Familie.

Zwar gibt es in einem solchen Fall finanzielle Unterstützung vom Staat, doch oftmals reicht das nicht aus. Allerdings stellt nicht nur die finanzielle Seite eine große Belastung dar, sondern auch die Anstrengung für den Körper. Die Pflege einer Person ist aufwändig und kann Sie körperlich und physisch belasten. Haben Sie dann noch andere Aufgaben oder müssen sich um Ihre Kinder kümmern, können Sie unter dieser Belastung schnell zusammenbrechen. Aus diesem Grund ist eine Agentur eine bessere Lösung.


Was ist eine Agentur?

Bei einer Agentur handelt es sich um eine Vermittlungsstelle für Pflegekräfte. Das bedeutet, Sie wenden sich an eine seriöse Agentur und Sprechen den Bedarf nach Pflegepersonal aus. Sie schildern genau, was Ihnen wichtig ist und welche Bedürfnisse erfüllt werden müssen.

Jetzt begibt sich die Agentur auf die Suche nach der perfekten 24 Stunden Pflege. Diese muss nicht zwangsläufig aus Deutschland stammen, sondern auch das Ausland wird nach passenden Personal durchforstet. Sobald eine Pflegekraft gefunden wurde, findet eine Vermittlung statt.

Der große Vorteil für Sie ist, dass Sie sich um nichts kümmern müssen. Lediglich das Ausfüllen von Formularen ist notwendig. Je nach Fall kann es sogar so sein, dass Teile der Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Dafür müssen Sie sich aber vorher mit dieser in Verbindung setzen.

Allerdings müssen Sie aufpassen. Es gibt leider viele schwarze Schafe auf den Markt der 24 Stunden Pflege-Agenturen, sodass Sie schnell zur Falschen greifen. Beachten Sie deswegen die unten genannten Punkte, damit Sie eine gute, seriöse und legale Pflegekraft finden.

Worauf achten?

Die wichtigsten Aspekte bei einer guten Agentur

Auf der Suche nach einer Betreuungsagentur sollten Sie keine Kompromisse eingehen. Selbst, wenn das Angebot noch so verlockend wirkt, Gehen Sie die folgenden Punkte ab. Sollte nur ein Punkt nicht mit dem Angebot der Agentur übereinstimmen, nehmen Sie von dieser Abstand.

Es sind leicht Indizien dafür, dass Sie eine unseriöse Agentur gewählt haben. Würden Sie sich dennoch für eine solche Agentur entscheiden, kann dies schnell gefährlich werden. Sie verlieren nicht nur viel Geld, weil Sie schon vorab für Leistungen zahlen, welche Sie nicht erhalten, sondern Sie können sich sogar strafbar machen.

Stellen Sie sich vor, dass Sie eine illegale Pflegekraft engagieren. Findet dies das Gesetz heraus, sind Sie mitschuldig. Das kann sich in hohen Strafen niederschlagen. Gehen Sie deswegen die Punkte genau ab und nehmen Sie nur Agenturen in Anspruch, die vollends damit übereinstimmen.


Zahlung & Gebühren

Keine Vorauszahlung

Bei zahlreichen Agenturen ist es so, dass Sie schon vor der Vermittlung etwas bezahlen müssen. Gerne werden angeführt, dass die Bearbeitung des Auftrags, Gespräche oder ähnliches Geld kosten. Sollte dies der Fall sein, haben Sie sich für die falsche Agentur entschieden.

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Zahlen Sie erst etwas, wenn eine Leistung erbracht wurde. Von einer Leistung ist die Rede, wenn eine Pflegekraft vermittelt wurde und angekommen ist. Erst jetzt können Sie die ersten Kosten begleichen. Verweigert eine Agentur Ihnen den Service, wenn Sie nicht schon im Vorfeld etwas begleichen, wechseln Sie sofort die Agentur. Meist handelt es sich um unseriöse Angebote, die am Ende im Sande verlaufen.

Keine Vermittlungsgebühren

Viele unseriöse Agenturen wollen von Ihnen Vermittlungsgebühren, wenn eine Pflegekraft gefunden wurde. Leider kommen diese Gebühren erst viel zu spät, weshalb sie beglichen werden. Deswegen sollten Sie sich schon im Vorfeld informieren, ob verschiedene Gebühren für die Vermittlung anfallen.

Es dürfen lediglich Vermittlungsgebühren zu Lasten des Einkommens der Betreuungskraft erhoben werden. Das bedeutet, die Betreuungskraft zahlt an die Agentur eine Gebühr, weil diese vermittelt wurde. Sie sollten diese niemals begleichen.


Zertifizierung & Preise

Zertifizierungen

Sie gewinnen sofort mehr Vertrauen, wenn ein Unternehmen ausgezeichnet und verifiziert ist. Schauen Sie sich deswegen genau auf der Webseite um oder fragen Sie nach, ob bestimmte Zertifizierungen vorliegen. Gerade lokale Niederlassungen von renommierter deutschen Instituten, wie zum Beispiel DEKRA, sind gut, damit Sie sehen, dass es sich um eine seriöse Agentur handelt.

Sollte die Agentur verschiedene Zertifizierungen anführen, sollten Sie ruhig einmal die jeweilige Webseite des Institutes aufsuchen. Leider werben einige Agenturen mit falschen Instituten, die Sie somit entlarven können. Zu beachten gilt aber, dass die Auszeichnungen sich in der Regel auf den Service der Agentur beziehen, wie zum Beispiel lokale Rekrutierungsprozesse, jedoch nicht auf die Qualität der Betreuungskräfte.

Preise

Ein wichtigstes Indiz auf der Suche nach der optimalen Agentur ist ein guter Preis. Passen Sie auf, wenn zu günstige Angebote gemacht werden. Das weist sofort auf eine unseriöse 24 Stunden Pflege-Agentur hin.

Alle Pflegekräfte sollten einen Brutto-Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde erhalten. Dies ist durch die Einführung des Mindestlohngesetzes am 01.01.2015 in Deutschland geregelt.

Akzeptieren Sie niemals Preise, welche unter diesem Wert liegen. Sollte dies nämlich herauskommen, sind Sie automatisch mitverantwortlich. Allgemein gilt aber, dass fair bezahlte Pflegekräfte auch bessere Leistungen erbringen.


Seriös oder nicht?

Was weist eine schlechte Agentur aus?

  • Vorauszahlungen von diversen Leistungen
  • Vermittlungsgebühren die Sie zahlen müssen
  • Keinerlei Zertifizierungen
  • Falsche Zertifizierungen von nicht vorhanden oder zwielichtigen Unternehmen
  • Sehr niedrige Preise ohne Mindestlohn

Individueller Bedarf

Ihr individueller Bedarf im Blick

Die 24 Stunden Pflege ist sehr individuell und muss perfekt angepasst werden. Immerhin ist keine zu pflegende Person wie eine andere, weshalb es verschiedene Aspekte zu beachten gibt. Dies muss auch auf der Suche nach der Pflegekraft mit einfließen. Das bedeutet, lassen Sie niemals Ihre eigenen Bedürfnisse aus den Augen.

Überlegen Sie, welche Erwartungshaltung Sie an Ihre 24 Stunden Pflegekraft stellen. Wichtig ist, dass Sie dies nicht alleine machen. Reden Sie auch mit der zu betreuenden Person und was sich diese wünscht. Ist das nicht möglich, sollten Sie sich an den Hausarzt oder Beratungsstellen für Senioren und pflegebedürftige Personen wenden.

Selbst Angehörige der Person können Ihnen weiterhelfen. Somit entdecken Sie vielleicht Seiten, welche Sie vorher nicht bedacht haben. Das ist sehr wichtig, denn eine zu betreuende Person soll sich rundum wohl und gut aufgehoben fühlen. Jenes ist nur möglich, wenn Sie dessen Bedürfnisse perfekt kennen.

Denken Sie aber auch an sich selbst. Viele Menschen, vor allem eigenen Familienangehörige, wollen nicht, dass die Pflege alleine von der Betreuungskraft übernommen wird. Gerne bringen sich diese mit ein. Auch das sollten Sie nicht unbeachtet lassen. Möchten Sie sich zum Beispiel am Wochenende um die Person kümmern, sollten Sie das schon bei der Wahl der Pflegekraft berücksichtigen.

Es kann natürlich auch sein, dass Sie einzelne Tätigkeiten abgeben wollen, wie beispielsweise die Körperpflege. All dies sollten Sie bei der Suche nach Pflegekräften bedenken und bei der Agentur aufführen. Nur so kann sichergestellt werden, dass jemand gefunden wird, welcher sich ganz den eigenen Bedürfnissen unterordnet.


Die Pflegekasse

Wie hilft die Pflegekasse bei der 24 Stunden Pflege?

Die Kosten einer Pflegekraft zu tragen kann manchmal recht schwer sein. Aus diesem Grund sollten Sie sich mit den Zuschüssen und Leistungen Ihrer Pflegekasse beschäftigen.

Krankenkasse Gesundheitskarte Portemonnaie

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Gerade in Hinblick auf Pflegegeld, Pflegesachleistungen und Verhinderungs- und Kurzzeitpflegegeld müssen Sie sich mit Ihrer Pflegekasse oder der Pflegekasse der betroffenen Person auseinandersetzen. Dies ist natürlich alles nur möglich, wenn eine Pflegeversicherung abgeschlossen wurde.

Die allgemeine Krankenkasse hilft in einem solchen Fall nur geringfügig weiter, sodass Sie meist auf hohen Kosten sitzenbleiben. Deswegen ist der Abschluss einer Pflegeversicherung, gerade bei Risikopatienten, mehr als sinnvoll.

Welche Leistungen erbracht werden, hängt von der Pflegestufe der jeweiligen Person ab. Um eine Einordnung in eine Pflegestufe zu realisieren, findet eine Begutachtung der pflegebedürftigen Person durch einen medizinischen Gutachter statt. Diese Untersuchung hilft dabei, den Pflegebedarf feststellen.

In der Regel ist dafür kein Besuch beim Arzt notwendig, sondern der Gutachter kommt nach Hause. Die anschließenden Leistungen können in verschiedene Richtungen verlaufen.


Grund- & Sachleistungen

Geldleistungen

Sollten Sie selbst die häusliche Pflege übernehmen oder die Pflege privat organisieren, erhält die zu betreuende Person eine monatliche Geldleistung, die als Pflegegeld bezeichnet wird. Die Höhe der Geldleistung hängt von der Pflegestufe ab, wobei es insgesamt fünf Stufen gibt.

Ab 01.01.2017 wurde es so geregelt, dass die Geldleistungen bei 125, 316, 545, 728 oder 901 Euro pro Monat liegen. Die Leistungen können sich noch ein wenig erhöhen, wenn Demenz vorliegt. Es kann auch eine Erhöhung der Sätze vorliegen, wenn eine Person über die Laufzeit der Pflegeversicherung in eine andere Pflegestufe versetzt wird. Die jeweilige Erhöhung hängt von der Pflegekasse sowie der Ernsthaftigkeit der Krankheit ab.

Sachleistungen

Sollte eine ambulante 24 Stunden Pflege in Anspruch genommen werden, wird diese als Sachleistung verrechnet. Auch in diesem Bereich gibt es feste Beträge, die nur in Extremfällen überschritten werden. Meist liegt der Betrag zwischen 450 und 1.600 Euro. In manchen Fällen reichen die zur Verfügung gestellten Sachleistungen aber nicht aus.

Sollte dies der Fall sein, werden Sie in der Regel keine zusätzlichen Zahlungen von Ihrer Pflegekasse erhalten. Das bedeutet, die restlichen finanziellen Mittel müssen Sie aus Ihrer eigenen Tasche bezahlen. Jedoch ist dies immer abhängig von dem Abschluss bei der Pflegekasse.

Liegt zum Beispiel eine hohe Wahrscheinlichkeit vor, dass die Person später an Demenz erkrankt, fallen zwar die regelmäßigen Beiträge höher aus, doch auch die späteren Zahlungen liegen auf einem höheren Niveau.


Kombinationslösungen

Es ist auch eine Kombination aus Geld- und Sachleistungen möglich. Zu beachten gilt, dass sich jetzt der Betrag des Pflegegelds verringert.

Erwähnenswert ist, dass die Beträge anteilig verringert werden. Das heißt, sollten im Monat die Höchstbeträge der Sachleistung nur zu 40 Prozent ausgeschöpft worden sein, stehen den Pflegebedürftigen noch 60 Prozent des Pflegegeldsatzes zu.

Natürlich ist es auch so, wenn Sie 100 Prozent der Sachleistungen nutzen, erhalten Sie kein zusätzliches Pflegegeld. Nutzen Sie diesen Services deshalb nur, wenn Sie auch beide Bereiche ausschöpfen möchten. Gerade bei seht schweren Pflegefällen ist dies sinnvoll.


Wichtige Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur 24 Stunden Pflege.


Wann Rechnung fällig?

Wann wird die Rechnung der Pflegekraft fällig?

Sie sollten nur eine 24 Stunden Pflege in Anspruch nehmen, deren Rechnung erst dann gestellt wird, wenn die Haushaltshilfe oder Betreuer/in bereits eingetroffen ist. Bei der Vertragserfüllung sollten Sie keinerlei Geld an die Agentur oder ähnliches überweisen.

Das ist meist ein Hinweis darauf, dass es sich um eine unseriöse Agentur handelt. Die Rechnung mit Bearbeitungsgebühr sowie dem ersten Monatsgehalt wird erst am Ende des ersten Arbeitsmonats gestellt. Dadurch gehen Sie sicher, dass Sie für nichts bezahlen, was Sie am Ende nicht erhalten.


Legal? Indizien

Wie gehen Sie sicher, dass Ihre Betreuungskraft legal beschäftigt wird?

Viele Agenturen vermitteln nicht nur deutsche Pflegekräfte, sondern auch Personal aus dem Ausland. Vor allem Polen hat viele unterschiedliche Pflegekräfte, welche in Deutschland einen Job suchen. Jetzt ist es aber wichtig, dass Sie nur legale Betreuungskräfte anstellen. Würden Sie dies nicht tun, geraten Sie mit dem Gesetz in Konflikt.

Aus diesem Grund sollten Sie nur eine Vermittlungsagentur wählen, welche der deutschen Gesellschaftsform (zum Beispiel GmbH) unterliegt. Diese müssen sich an das deutsche Recht halten und machen sich strafbar, wenn jene Ihnen eine illegale Pflegekraft vermitteln würden.

Ein weiterer Indiz für eine legale Vermittlung aus dem Ausland ist eine A1-Bescheinigung. Diese bestätigt die korrekte Abfuhr von Steuern und Sozialabgaben im Heimatland. Sollten dennoch Zweifel bestehen, können Sie sich an Selbsthilfegruppen und Verbünde, wie VHBP e. V., wenden.


Reklamation mitteilen?

Was geschieht bei einer Reklamation?

Es kann immer wieder passieren, dass Sie mit Ihrer Pflegekraft nicht zufrieden sind. Selbst auf emotionaler Ebene könnten Sie mit einer Person nicht warm werden, selbst, wenn diese ihre Arbeit richtig ausführt. Sollte dies der Fall sein, müssen Sie sich telefonisch oder schriftlich an die Agentur wenden.

Jetzt müssen Sie den Grund der Reklamation mitteilen und was Sie sich wünschen. Zum Beispiel eine neue Pflegekraft. Sollte es zu einem Zwischenfall gekommen sein, ist es sinnvoll, wenn Sie eine entsprechende Dokumentation als Nachweis mitschicken oder telefonisch durchgeben.

Die Agentur wird sich innerhalb einer Woche bei Ihnen melden und das weitere Vorgehen besprechen. Zu beachten gilt, dass Sie nicht immer ein Recht auf Reklamation besitzen, jedoch können Sie gegen die Entscheidung Einspruch einlegen.


Kündigungsfristen?

Welche Kündigungsfrist besteht?

Sind Sie nicht zufrieden oder benötigen Sie die Hilfe der Betreuung nicht mehr, können Sie der jeweiligen Person kündigen. Die Kündigung sollte dabei stets schriftlich erfolgen, wobei Sie die Person natürlich schon vorher darüber in Kenntnis setzen können. Wichtig ist, dass Sie die Kündigungsfrist einhalten.

Die Kündigung kann spätestens 14 Tage vor Monatsende ausgesprochen werden. Sollten Sie diese zu spät einreichen, müssen Sie auf den nächsten Monat warten. Das bedeutet aber nicht, dass die Person in diesem Zeitraum arbeiten muss. Sie müssen lediglich die Kosten für diese tragen. Aus diesem Grund ist es von äußerster Wichtigkeit, dass Sie pünktlich die Kündigung losschicken oder übergeben.


Unser Fazit zur 24 Std Pflege

Eine 24 Stunden Pflege, die auch oftmals als 24-Stunden-Betreuung bezeichnet wird, ist eine gute Lösung und eine optimale Alternative zu Pflege- und Altersheimen. In der vertrauten Umgebung können kranke oder alte Personen gepflegt und im Alltag unterstützt werden.

Wichtig ist, dass einige Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Insofern lebt die Pflegeperson im Haushalt, hat aber auch eigene Freizeit. Dennoch gehen Sie somit sicher, dass immer jeder da ist, wenn Sie Hilfe benötigen.

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