Serum Eisen, Ferritin
Bezeichnung: Totale Eisenbindungskapazität, totale Eisensättigung, Transferrinsättigung
Ähnliche Tests: Ferritin, Transferrinsättigung, Serum Iron
tibc – Auf einen Blick
Inhaltsverzeichnis
Warum werden die tibc, Transferrin oder die Transferrinsättigung untersucht?
Die tibc bezeichnet die „Totale Eisen (engl. iron) Bindungskapazität (engl. capacity)“, Transferrin ist das wichtigste Eisentransportprotein im Blut und die Transferrinsättigung bezeichnet den Anteil des Transferrins, das mit der Bindung von Eisen gesättigt ist.
Die Parameter dienen der Überprüfung der Eisentransportfähigkeit des Körpers.
Table of Contents
tibc – Unteruschung
Bei welchen Erkrankungen sollte die tibc oder die Transferrinkonzentration untersucht werden?
→
Bei Verdacht auf einen erhöhten oder erniedrigten Eisengehalt im Körper, bedingt durch verschiedene Grunderkrankungen.
→ Zur Überprüfung der Leberfunktion und der Ernährung.
Was wird untersucht?
Die Transferrinsättigung ist ein Maß für die Gesamt-Eisentransportkapazität des Blutes. Sie korreliert mit der Transferrinkonzentration im Blut. Transferrin ist ein Protein (Eiweiß), das Eisenmoleküle bindet und diese ins Blutplasma transportiert.
Es wird hauptsächlich von der Leber produziert und reguliert die Eisenabsorption des Organismus ins Blut.
Einige Laboratorien messen heute auch die Anzahl an freien Eisenbindestellen des Transferrin; dieser Wert wird als ungesättigte Eisenbindekapazität (UIBC) bezeichnet. Addiert man die UIBC zusammen mit dem Serumeisen, so kann die tibc errechnet werden.
In der Regel wird das Transferrin sowie das Serumeisen gemessen. Die Transferrinsättigung errechnet sich dann aus dem Quotienten von Serumeisen durch Serumtransferrin multipliziert mit einem Faktor (abhängig von der Dimension der Eisenbestimmung).
Aus welchem Probenmaterial wird tibc und Transferrin bestimmt?
Aus einer Blutprobe aus einer Armvene.
Der Transferrin-Test
Wie wird der Transferrin-Test eingesetzt?
Transferrin wird gewöhnlich zusammen mit dem Serumeisen überprüft, um den Verdacht auf ein erhöhtes Eisen oder einen Eisenmangel feststellen zu können. Normalerweise ist etwa ein Drittel des gemessenen Transferrins mit Eisen beladen.
- Bei Eisenmangel ist Eisen erniedrigt und die Eisenbindungskapazität erhöht.
- Bei Eisenüberladung des Organismus (wie z.B. bei einer Hämochromatose) ist Eisen erhöht und die Eisenbindungskapazität niedrig oder normal.
Da Transferrin von der Leber produziert wird sind die Transferrin-Werte bei Lebererkrankungen ebenfalls erniedrigt. Der Transferrinspiegel im Blut fällt bei ernährungsbedingtem Proteinmangel relativ schnell ab, daher kann der Transferrin-Test auch zur Ernährungszustandsüberwachung verwendet werden.
Wann könnte die Bestimmung der des Transferrins sinnvoll sein?
Transferrin ist nicht Bestandteil einer Routinelaboruntersuchung. Es wird angefordert, wenn augenscheinlich ein zu hoher oder zu niedriger Eisenwert vorliegt. Der Test wird außerdem bei Anämien, besonders bei mikrozytären, hypochromen Anämien (Erythrozyten verkleinert, Hb-Menge pro Erythrozyt verringert) durchgeführt.
Auch bei Verdacht auf erhöhte Eisenwerte oder bei einer positiven Familienanamnese für die Hämochromatose werden Eisen und Transferrin untersucht. Für die Identifikation der Hämochromatose gibt es allerdings heute Test, die Diagnose schneller und genauer stellen können.
Das Testergebnis
Was bedeutet das Testergebnis?
- Eine verminderte Transferrinsättigung weist für gewöhnlich auf einen Eisenmangel hin.
- Eine erhöhte Transferrinsättigung tritt auf bei Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit), Anämien die durch Infektionen oder chronische Krankheiten bedingt sind, bei Mangelernährung, bei Zirrhose oder beim nephrotischen Syndrom (eine Nierenkrankheit, die mit einem Proteinverlust einhergeht).
Wissenswertes
Gibt es weiteres, das ich wissen sollte?
Die Einnahme von oralen Kontrazeptiva oder von Fluoriden kann den Transferrin-Wert erhöhen. Die Bewertung der Transferrinsättigung ist dadurch erschwert, dass die Transferrin-Konzentration durch Geschlechtshormone (Östrogene) beeinflusst wird und die Ei-senbestimmung im Serum sehr große Schwankungen innerhalb eines Tages und von Tag zu Tag aufweist.
Für die Diagnostik von Eisenmangel bzw. Eisenüberladung wird daher heute die Untersuchung von Ferritin und der Größe und des Hämoglobingehal-tes von Retikulocyten (cHr), in Einzelfällen auch des löslichen Transferrinrezeptors empfohlen.
Bei der in Mitteleuropa häufigsten Form des Eisenmangels, der Eisen-verwertungsstörung im Rahmen von Entzündungen oder Tumorerkrankungen, ist die Transferrinbestimmung meistens nicht diagnostisch wegweisend. Die Untersuchung sollte nicht während einer Entzündung (mit einer erhöhten crp-Konzentration) durchgeführt werden.
Hinweise & Störungen
- Stabilität und Probentransport
Sowohl Eisen als auch Transferrin stellen keine besonderen Anforderungen an den Probentransport. - Störfaktoren und Hinweise auf Besonderheiten
Die Blutentnahme sollte morgens beim nüchternen Patienten erfolgen.
Richtlinien zur Qualitätskontrolle
Die gesunkene Bedeutung dieser Parameter zeigt sich auch darin, dass Eisen und Transferrin nach der aktuelle RILIBAEK nicht mehr in der externen Qualitätskontrolle enthalten sind. Für die Bestimmung der Transferrinsättigung/ TEBK besteht entsprechend der Richtlinien der Bundesärztekammer (RILIBÄK) keine Ringversuchspflicht (Teilnahme an externen Ringversuchen). Interne Kontrollen sowie die Bestimmung der Richtigkeit und Präzision müssen selbstverständlich regelmäßig durchgeführt werden.
Häufige Fragen (FAQ)
Ja, Transferrin kann 1,25 Mikrogramm Eisen pro Gramm Transferrin binden und es dann ins Blut transportieren und freisetzen.