Beim Plasmodium vivax handelt es sich um einen Einzeller, der als Erreger der Malaria tertiana bekannt ist.
Er wird der Familie der Plasmodien zugeordnet. Plasmodium vivax ist einer der vier Erreger für Malaria und gilt als relativ leichte Verlaufsform der Krankheit. Pro Jahr schätzt man zwischen 130 bis 400 Millionen Infektionen durch den Einzeller.
Worum es sich beim Plasmodium vivax genau handelt, wie der Parasit sich verbreitet, wo er vorkommt, welche Beschwerden er auslöst, wie die Behandlung aussieht und alle weiteren wichtigen Informationen, finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist Plasmodium vivax?
Inhaltsverzeichnis
Malaria Erreger werden von Alphonse Laveran 1880 erstmals beschrieben. Laveran beschrieb nur eine Art des Erregers. Es wird angenommen, dass er Erreger der Malaria tropica, Malaria quartana und der Malaria tertiana beobachtet hat. 1890 änderten Forscher den Namen des Erregers Malaria tertiana zu Haemamoeba vivax.
Der Name bezieht sich auf die amöboide lebhafte Form von Trophozoiten in Erythrozyten. Andere Malariaerreger zeigen diese Eigenschaft nicht. 1954 wurde die gängige Bezeichnung Plasmodium vivax eingeführt und für gültig erklärt.
Plasmodien können durch die Anopheles-Mücke übertragen werden. Als Parasiten befallen sie den Organismus und siedeln sich in die roten Blutkörperchen des Wirts ein. Sie ernähren sich dabei von Hämoglobin. Im Verlauf der Infektion ändert sich das Hämoglobin zu Hämozoin.
Als schwarz bräunliches Pigment zeigt sich diese Transformation in befallenen Blutkörperchen. Toxische Abbauprodukte entstehen beim Zerfall von Erythrozyten. Diese Toxine sind Ursache für die charakteristischen Fieberanfälle einer Malariaerkrankung.
Verbreitung & Übertragung
Über die Anopheles-Mücke können alle Plasmodien übertragen werden. Durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke gelangt der Erreger in den Organismus. Je nach Entwicklungsstadium und Art variiert das Aussehen der Plasmodien.
Der Erreger ist besonders in tropischen Gebieten und subtropischen Bereichen verbreitet. Eine Vielzahl der Arten aus der Gattung Anopheles kann Plasmodium vivax übertragen. Anopheles atroparvus P., die in Europa heimische Art, war ein geeigneter Zwischenwirt, um das Verbreitungsgebiet auch auf kältere Regionen zu übertragen.
Der Parasit existierte bis ins 20. Jahrhundert in Deutschland und galt als Erreger des Marschenfiebers. Plasmodium vivax verursacht mehr als 70 Prozent aller Malariaerkrankungen weltweit.
In Afrika sind Infektionen durch den Erreger selten, da die Mehrheit der Bevölkerung resistent ist. Zum Eindringen in die Erythrozyten benötigt Plasmodium vivax ein Wirtsprotein, das Duffy Antigen. Dieses fehlt bei über 90 Prozent der Bevölkerung in Ost- Zentral und Westafrika. Der Mensch gilt als Reservoirwirt: Die Erreger können sich über einen längeren Zeitraum im Organismus des Wirtes aufhalten, ohne dass dieser (wesentlich) beeinträchtigt wird.
Vorkommen & Eigenschaften
Es wird vermutet, dass durch Plasmdodium simium durch einen Wirtswechsel vom Menschen zum Affen entstanden ist. Es wird vermutet, dass der Ursprung des Plasmodium vivax in Asien liegt. Vor mehreren 100.000 Jahren wurde der Erreger von Makaken auf den Menschen übertragen. Dem Plasmodium vivax sehr ähnlich ist Plasmodium simium. Diese Art wurde bei brasilianischen Affen nachgewiesen.
In Form von Sporozoiten erreichen die Erreger den Organismus ihres Wirtes. Im Lebergewebe werden sie zu Schizonten. Diese besitzen eine meist rundliche bis ovale Form und erreichen eine Größe von 40 bis 40 Mikrometer. Durch einfache Mitosen entstehen zahlreiche Tochterkerne im Zellkörper.
Nach dem Zerfall der Mutterzelle (Schizonten) liegen Tochterzellen in Form von Merozoiten vor. Von der Leber aus erreichen sie das Blut und besiedeln die Erythrozyten. Innerhalb der roten Blutkörperchen erfolgt eine Blutschizogenie. Während dieser Phase kommt es zu einer starken Vergrößerung und Anschwellung der roten Blutkörperchen. Eine charakteristische Färbung entsteht, die als Schnüffersche Tüpfelung bekannt ist.
Ein gewisser Anteil dieser Merozoiten entwickelt sich zu Mikro- und Makrogametozyten. Bei einem weiteren Mückenstich werden diese Gamonten zurück auf das Insekt übertragen. In dessen Darm reifen sie zu vollen Gameten. Durch die weibliche Mücke werden die Sporozoiten zurück auf einen tierischen oder menschlichen Wirt übertragen.
Krankheiten & Beschwerden
Bei Biss einer infizierten Mücke beträgt die Inkubationszeit 3 Wochen. Ist eine Chemoprophylaxe induziert, liegen Inkubationszeiten von Monaten vor. Bei der Malaria tertiana handelt es sich um eine mild verlaufende Form der Malaria. Nur selten treten lebensgefährliche Komplikationen auf.
Im Anfangsstadium ist eine Unterscheidung zwischen der vergleichsweise harmlosen Malaria tertiana und der weitaus gefährlicheren Malaria toprica ausschließlich übers Mikroskop möglich.
Das Anfangsstadium
Im Anfangsstadium ähneln die Symptome stark denen der Malaria tropica. Die Krankheitszeichen der Malaria tertiana beschränken sich in den meisten Fällen auf zyklisch auftretende Fieberschübe. Meistens treten diese Fieberattacken in einem Drei-Tage-Rhythmus auf. Zwischen Fiebertagen liegt stets ein fieberfreier Tag.
Die Frostphase
Eine Fieberattacke wird mit der Frostphase eröffnet. Der Patient leidet unter starkem Schüttelfrost. Die Körpertemperatur steigt während dieser Phase stark an und dauert rund eine Stunde. Die anschließende Hitzephase dauert um die 4 Stunden. Es kommt zu einem starken Brennen auf der Haut. Begleitet wird dieses Brennen mit Abgeschlagenheit, starker Übelkeit und Erbrechen.
In vielen Fällen übersteigt die Körpertemperatur die 40 Grad Celsius. Es kommt dabei zu keinen Schweißausbrüchen. Während der dritten Phase kommt es zu starken Schweißausbrüchen. Die Körpertemperatur sinkt und erreicht normale Werte. Die Infektionsphase erstreckt sich über einen Zeitraum von bis zu drei Stunden.
Diagnose & Behandlung
Eine Diagnose erfolgt über eine Blutanalyse unter dem Mikroskop. Erythrozyten zeigen eine vergrößerte Form auf. Eine Analyse über die Anzahl der Leukozyten und Parasiten gibt Aufschluss über eine mögliche Infektion.
Ein Impfstoff gegen Malaria tertiana existiert noch nicht. Von Reisen in Hochrisikogebiete wird daher abgeraten. Insektennetze, Schutzmittel und lange Kleidung können das Risiko gering halten. Bei einer Reise in entsprechende Gebiete ist eine Chemoprophylaxe erforderlich.
Es wirkt zudem schmerzstillend und fiebersenkend. In China wird es in geringen Dosen den Mitteln zur Behandlung von grippalen Infekten beigemischt.
Auch Synthetische Mittel wirken dem Malaria-Erreger entgegen. Vielfältig haben die Erreger eine Immunität entwickelt, was die Einnahme solcher Mittel überflüssig macht.