Von Schüttelfrost spricht man, wenn sich die Muskeln reflexartig zusammenziehen und wieder ausdehnen. Es tritt ein Zittern auf, das vom Patienten nicht kontrolliert werden kann.
Das reflexartige Zusammenziehen kann von starker äußerer und innerer Kälte ausgelöst werden. Meistens handelt es sich bei der Ursache um eine Erkältung oder einer Grippe mit Fieber.
In unserem Ratgeber zum Thema Schüttelfrost informieren wir Sie über die Ursachen, Komplikationen, Behandlungsmöglichkeiten und vieles mehr.
Table of Contents
Was ist Schüttelfrost?
Inhaltsverzeichnis
Ein weiteres Wort für Schüttelfrost ist der lateinische Begriff Febris undularis.
Mit einem Schüttelfrost geht auch ein Kältegefühl des Patienten einher. Es kann durch eine äußere oder innere Kälte ausgelöst werden.
Durch das Kältegefühl ziehen sich die Muskeln schnell zusammen und erschlaffen wieder. Das passiert reflexartig und kann nicht kontrolliert werden. Es kann auch als Kälteschauer oder Skelettmuskulatur- Zittern beschrieben werden.
Betroffen vom Schüttelfrost sind vor allem die großen Muskeln im Körper, wie die Kaumuskulatur, die Rückenmuskulatur und die Oberschenkelmuskulatur. Typisch für ein Febris undularis ist, dass die Krankheit schubweise auftritt. Ein Schub hält meist mehrere Minuten an.
Mögliche Ursachen
Ein gesunder Körper hat eine Temperatur von etwa 37 °C. Diese Temperatur ist für Stoffwechselvorgänge und Muskelarbeit im Körper optimal. Durch Infektionen und Krankheitserreger kann die Körpertemperatur auf einen höheren Wert gesetzt werden.
Der Patient bekommt Fieber. Damit die hohen Temperaturen im Körper erreicht werden, setzt meist Schüttelfrost ein. Durch das Muskelzittern wird Wärme erzeugt, wodurch im Körper höhere Temperaturen entstehen.
Schüttelfrost tritt als Begleiterscheinung bei vielen Krankheiten auf und ist daher als Krankheitsmerkmal relativ unspezifisch.
Hier eine Liste mit Krankheiten, in deren Verlauf ein Febris undularis auftritt:
- Typhus
- Wundstarrkrampf
- Lungenentzündung
- Malaria
- Grippe
- Pilzvergiftung
- Fleckfieber
- Erkältung
- Scharlach
- Gelbfieber
- Wundrose
- Prostataentzündung
- Blutvergiftung
Schüttelfrost in Folge von tropischen Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber ist sehr selten in Deutschland. Die betroffenen Personen haben sich in der Regel im Urlaub angesteckt und die Krankheit ist dann nach der Inkubationszeit in Deutschland ausgebrochen.
Neben Krankheiten gibt es auch äußere Einflüsse, wie große Kälte, die Schüttelfrost verursachen. Durch Kälte tritt eine Unterkühlung im Körper auf.
Bei einer Unterkühlung wird durch äußere Kälte die Gesamttemperatur des Körpers gesenkt. Das Febris undularis wird in diesem Zusammenhang auch als Kältezittern bezeichnet. Durch die Kontraktion der Muskeln soll wieder eine Körpertemperatur von 37 °C erreicht werden. Denn eine zu niedrige Körpertemperatur kann tödlich sein.
Diagnose & Verlauf
Bei Auftreten eines Schüttelfrostes werden typischerweise verschiedene Stadien im Krankheitsverlauf durchschritten.
Stadien beim Febris undularis:
- 1. Stadium: Anstieg der Temperatur
- 2. Stadium: Fieber
- 3. Stadium: Sinkendes Fieber
- 4. Stadium: Erschöpfungsstadium
Im 1. Stadium findet ein Temperaturanstieg im Körper statt. Hierbei treten die typischen Symptome des Febris undularis, wie Zähneklappern und die reflexartige Kontraktion und Lockerung der Muskeln statt. Dies wird auch als Muskelzittern bezeichnet. Das 1. Stadium hält so lange an, bis höhere Fiebertemperaturen im Körper erreicht sind.
Das 2. Stadium hat typische Fiebersymptome mit weißer und trockner Haut. Zusätzlich hat der Patient viel Durst. Selbst Fieberträume und ein starkes Unwohlsein ist möglich.
Im 3. Stadium nimmt das Fieber wieder ab. Der Körper kühlt den Körper über Schweißausbrüche ab. Ist wieder eine Normaltemperatur erreicht, setzt das 4. Stadium ein.
Im 4. Stadium und letztem Stadium schläft der Patient meist nur. Denn der Schüttelfrost, gefolgt vom Fieber, sind sehr anstrengend für den Körper. Den anschließenden Schlaf benötigt der Patient zur Regeneration.
Der komplette Zyklus kann sich mehrfach wiederholen. Wie lange ein Stadium ist, hängt von der Art der Erkrankung ab. Schüttelfrosterkrankungen können von einem bis hin zu mehreren Tagen dauern.
Diagnose des Symptoms
Um zu bestimmen, woher der Schüttelfrost kommt, ist es für den Arzt wichtig zu wissen, in welchen Schüben er einsetzt und wie lange er dauert. Gleichzeitig sind die Begleiterscheinungen wichtig. Die Information über einen Aufenthalt in den Tropen vor der Febris-undularis- Erkrankung kann ebenfalls hilfreich sein.
Lymphknoten werden häufig abgetastet. Gleichzeitig kann der Arzt auch die Atmung überprüfen. Virale und bakterielle Erkrankungen kann der Arzt am einfachsten mit einem Bluttest nachweisen. Röntgenaufnahmen und ein Urintest sind in seltenen Fällen ebenfalls hilfreich.
Der Schüttelfrost klingt vollständig ab, wenn die Krankheit selbst ebenfalls vorbei ist.
Daten & Häufigkeit
Diagnosedaten und Statistiken zur Häufigkeit
Da Schüttelfrost sehr häufig Begleiterscheinung von Krankheiten ist, ist es ganz normal, wenn ein Mensch mindestens einmal im Leben ein Febris undularis bekommt. Jährlich erkranken 10-20 Prozent der Menschen an Grippe, wobei Febris undularis eine Begleiterscheinung sein kann. Zusätzlich gibt es jährlich 300-500 Millionen Malariaerkrankungen und 32 Millionen Menschen, die an Typhus erkranken. Allein diese drei Krankheiten mit ihrer großen Häufigkeit zeigen, wie oft Schüttelfrost vorkommt.
Mögliche Komplikationen
Die Krankheit Schüttelfrost selbst ist nur dann gefährlich, wenn der Körper bereits sehr geschwächt ist und der Febris undularis dem Körper noch mehr Kraft entzieht. Dann kann es zu Schwächeerscheinungen kommen. Gefährlicher sind aber meist die Krankheiten, die von Schütelfrost begleitet sind. So kann zum Beispiel Malaria genauso, wie Gelbfieber tödlich sein. Grippeerkrankungen mit Schüttelfrost sind besonders für Kinder und ältere Personen gefährlich und in seltenen Fällen sogar tödlich.
Wann zum Arzt?
Wann sollte man bei Schüttelfrost zum Arzt Gehen?
War der Patient vor der Erkrankung in den Tropen im Urlaub, ist es sehr wichtig, dass bei Auftreten von Schüttelfrost und Fieber ein Arzt aufgesucht wird. Malaria kann tödlich enden und Gelbfieber ist noch viel gefährlicher.
Hält der Febris undularis über mehrere Tage an, ist ein Arztbesuch ebenfalls zu empfehlen. Da Febris undularis für Patienten körperlich sehr anstrengend ist, ist es empfehlenswert, dass Kleinkinder und ältere Menschen bei starkem Schüttelfrost einen Arzt kontaktieren.
Behandlung & Therapie
Die Behandlung von Schüttelfrost ist sehr vielseitig. Tritt der Febris undularis ein, weil eine Unterkühlung vorliegt, können Wärmedecken und ein heißes Bad dem Körper helfen, wieder auf geeignete Temperaturen zu kommen. Heiße Getränke sind ebenfalls empfehlenswert.
Tritt Schüttelfrost in Folge einer bakteriellen Erkrankung auf, hilft Antibiotika, die Krankheit zu bekämpfen. Andere Erkrankungen sind entsprechend mit den passenden Medikamenten zu behandeln.
Anfälle von Febris undularis können mit passenden Medikamenten unterdrückt werden. Dafür werden Opioides oder Opiates verwendet. Tramadol ist dabei ein beliebtes Medikament.
Generell ist es wichtig, dem Körper genügend Zeit zur Erholung zu geben. Denn Schüttelfrost ist sehr anstrengend für den gesamten Körper. Eine ausreichende Erholungsphase sorgt dafür, dass sich das Immunsystem vollständig regenerieren kann und der Patient nicht nach kurzer Zeit wieder erkrankt.
Vorbeugung & Prävention
Tritt Schüttelfrost in Folge einer Erkrankung auf, ist die Vorbeugung schwierig. Febris undularis kann so nur vermieden werden, indem generell eine Erkrankung verhindert wird. Tropenerkrankungen wie Malaria oder Gelbfieber lassen sich durch geeignete Medikamente und Impfungen vorbeugen. Für Malariagebiete gibt es eine entsprechende Malariaprophylaxe. Da Gelbfieber in vielen Fällen tödlich verläuft, empfiehlt sich eine Impfung gegen Gelbfieber. Einmal durchgeführt, hält die Impfung ein Leben lang.
Schüttelfrost durch Unterkühlung kann man vorbeugen. Dabei ist es wichtig, dass man die richtige Kleidung bei kaltem Wetter trägt. Mehrere Schichten im Zwiebellook halten den Körper auch bei sehr kaltem Wetter optimal warm. War man längere Zeit in kaltem Wetter unterwegs, helfen heiße Getränke oder ein heißes Bad, um dem Symptom vorzubeugen.
Hausmittel & Alternativen
Alternative Heilmittel und Hausmittel gegen Schüttelfrost
Da Febris undularis nur das und nicht die Ursache ist, gilt es, die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln. Bei den Hausmitteln gegen Schüttelfrost handelt es sich also vor allem um Hausmittel gegen Fieber oder Unterkühlung.
Tritt Febris undularis als Begleiterscheinung bei einer Erkrankung auf, kann das entstehende Fieber einfach durch eine Schwitzkur gesenkt werden. Das kann den Krankheitsverlauf beschleunigen. Dafür wird der Patient sehr warm eingepackt, mit einer dicken Kleidungsschicht und zusätzlicher Decke. Heiße Getränke helfen ebenfalls.
Bei Unterkühlung helfen, wie bereits erwähnt, ein heißes Bad, heiße Getränke, warme Kleidung und eine dicke Decke. So wird die Körpertemperatur wieder erhöht und der Schüttelfrost verschwindet.
Weitere Informationen zu Hausmitteln und alternativen Behandlungsmethoden finden Sie in folgenden Ratgebern: