Home » Behandlung » Diaphragma

Diaphragma

by Danaae

Scheidenpessar zur Verhütung

Behandlung Diaphragma

Ein Diaphragma ist ein aus Latex oder Silikon bestehendes, mechanisches Verhütungsinstrument.

Es handelt sich hierbei um eine schmale Kappe, die durch Verschließen des Muttermundes das eindringen von Spermien in diesen, und dadurch eine mögliche Schwangerschaft, verhindern soll.

Die Verwendung eines Diaphragmas ist simpel, der Sex mit, wenig spontan.

In diesem Ratgeber informieren wir Sie umfassend zum Thema Diaphragma.

Was ist ein Diaphragma?

Das Diaphragma, auch Scheidenpessar genannt, ist eines von verschiedenen Verhütungsmöglichkeiten der Frau, die vom wesentlichen Prinzip her entweder den Muttermund verschließen oder, wie eine Spirale, in die Gebärmutter eingesetzt werden. Diese Verhütungspessare sind für sich selbst genommen nur ein Verhütungsprinzip, daneben gibt es zum Beispiel noch Femidome (Kondome für die Frau) oder die alt bewährte Pille.

Ein Diaphragma hat im Durchschnitt einen Durchmesser von 60-90 mm. Die Hersteller bieten weitere Größen an. Letztendlich muss ein Diaphragma individuell angepasst werden, daher muss zuerst vom Gynäkologen die richtige Passform festgestellt werden.

Unter bestimmten Umständen, etwa bei Gewichtszunahme wird es notwendig das Pessar neu zu forcieren, ohnehin sollte es ca. alle 2 Jahre, bei jungen Frauen alle 6 Monate, auf den richtigen Sitz geprüft werden.

Das Scheidenpessar besteht aus Latex oder Silikon und einer Metallspirale, um welche das Material befestigt ist, dadurch entsteht eine kleine, an einen Matrosenhut erinnernde, Kappe. Diese ist leicht in jeder Handtasche zu verstauen.

Zusätzlich verwendet Frau ein Verhütungsgel, welches vor der Einführung auf das Pessar aufgetragen wird, dies kann Spermizide enthalten oder auch nicht. Spermizidhaltiges Gel besitzt eine längere Wirkungsdauer, kann aber bei Unverträglichkeit nicht angewendet werden. Eine Alternative sind natürliche Verhütungsgels auf Basis von Zitronen- oder Milchsäure.

Das Diaphragma sollte nicht länger als 12 Stunden in der Scheide belassen werden, danach steigt das Risiko von Entzündungen. Beim Tragen über mehrere Tage, wenn Frau ihre Menstruation bekommt, kommt es zudem leicht zu einem Stau von Menstruationsblut.

An sich wird das Diaphragma kurz vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt, spätesten 30 Minuten vorher, anschließend sollte es immer gereinigt werden.

Alleine oder zusammen mit dem Frauenarzt sollte das Diaphragma hin und wieder auf Risse oder Löcher hin untersucht werden. Die Haltbarkeit beträgt bis zu 5 Jahre bei guter Pflege. Ein Diaphragma kostet zwischen 20 und 60 Euro.


Ursprung & Entwicklung

Pessare zur therapeutischen Verwendung gab es wohl schon in der Urzeit. Methoden zur Empfängnisverhütung, wenn auch in früheren, vor allem christlichen, Gesellschaften nicht immer gern gesehen, gab es schon im Altertum.

Bereits die alten ÄgypterInnen kannten Methoden zur Verhütung für die Frau. Das erste Pessar zur Verhütung erfand Wilhelm Mensinga 1882, dies war bis in die 50er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts in Gebrauch.


Funktion, Wirkung & Ziele

Ein Diaphragma ist ein relativ sicheres Verhütungsmittel, der sogenannte Pearl-Index liegt bei Diaphragmen zwischen 1 und 20. Zum Vergleich, bei Kondomen liegt dieser Wert zwischen 2 und 12, ganz ohne Verhütung werden von 100 Frauen im alter unter 35 Jahren etwa 85 von ihnen Schwanger.

Behandlung Spirale Intrauterinpessaren

Die diversen Verhütungsmethoden haben einen anderen Pearl Index

Am sichersten vor einer Schwangerschaft schützen wohl nur die Wechseljahre. Diaphragmen sollten nur in Verbindung mit Verhütungsgels eingesetzt werden. Um zu verdeutlichen, wie sicher das Scheidenpessar ist, nachfolgend einige andere Verhütungsmethoden und ihre Werte aus dem Pearl-Index:

  • Keine Verhütung 30-85
  • Antibabypille 0,1-0,9
  • Mini-Pille 0,5-3
  • Kondom 2-12
  • Verhütungsschwamm 5-10
  • Depotspritze 0,3-0,88
  • Sterilisation Frau 0,2-0,3
  • Sterilisation Mann 0,1
  • Kalendermethode 9
  • Billings-Methode 5-35
  • Diaphragma 1-20

Anwendung & Ablauf

Für die geübten Hände ist die Anwendung sehr einfach, allerdings bedarf es bei der regelmäßigen Anwendung einiges an Disziplin, um das Diaphragma rechtzeitig vor dem Geschlechtsverkehr einzusetzen.

Das sollte frühestens zwei Stunden und spätestens 30 Minuten vor dem Koitus geschehen. Gerade bei spermizidfreien Verhütungsgels, bzw. auch Cremes, sollte das Diaphragma erst eine halbe Stunde vorher eingeführt werden, da diese eine kürzere Wirkungsspanne besitzen gegenüber Spermiziden.

Für die Anwendung muss auf das Scheidenpessar zuerst Verhütungsgel aufgetragen werden, anschließend wird es eingeführt und muss genau zwischen Schambein und dem Halsende der Scheide auf dem Muttermund aufliegen und diesen vollständig verschließen.

Die Anwendung wird vor dem allerersten Gebrauch am besten geübt, so geht nichts schief. Auch der Gynäkologe, der ohnehin die richtige Größe für die individuelle Frau herausfinden und regelmäßig prüfen muss, kann diese Trockenübungen beaufsichtigen und Anleitung geben.

Nach der Anwendung muss das Diaphragma mindestens noch 8 Stunden und nicht länger als 12 Stunden, jedoch keines falls länger als einen Tag, in der Scheide verbleiben. Nach 6-8 Stunden dürften auch die letzten Spermien abgestorben sein. Anschließend wird das Diaphragma herausgenommen und mit Seife und Wasser gesäubert.

Wenn vor Ablauf der 8 Stunden wiederholt der Geschlechtsakt vollzogen wird, muss bei jedem Mal, neues Verhütungsgel eingeführt werden. Das Diaphragma schützt nur konsequent, wenn es richtig sitzt, der Muttermund sollte daher durch die Gummihaut hindurch ertastbar sein. Ein Diaphragma schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten.


Haltbarkeit und Pflege

  • hält bei umsichtigen Umgang bis zu 5 Jahre
  • die richtige Größe muss alle 2 Jahre, bei jungen Frauen alle 6 Monate, überprüft werden
  • regelmäßig sollte das Pessar auf Risse überprüft werden
  • nach der Anwendung ordentlich mit Seife und Wasser reinigen
  • leicht in der Handtasche transportabel

Die richtige Pflege zu bewerkstelligen ist nicht schwer, jedoch kann sich viel im Körper verändern und so muss nach einiger Zeit vielleicht ein neues Diaphragma angeschafft werden.

Vor- und Nachteile

Die Verwendung eines Diaphragmas ist nicht sonderlich praktisch. Die Anwendung muss geübt werden, es muss richtig Sitzen, man bzw. Frau muss es rechtzeitig vor dem Sex einführen und darf es nach dem Sex nicht zu lange in der Scheide belassen, aber auch nicht zu kurz. Hinzu kommen die regelmäßigen Kontrollen durch den Frauenarzt. Dafür ist es jedoch lange haltbar, schützt aber nicht vor Geschlechtskrankheiten.

  • Nach dem Samenerguss überleben Spermien noch 6-8 Stunden, wird das Diaphragma vorher entfernt, steigt das Risiko einer Schwangerschaft
  • An sich mach die Verwendung am Meisten Sinn, wenn die Anwenderin nicht oft Sex hat
  • Andere, hormonelle, Verhütungsmethoden haben eine größere Wirkungsintensität

Kosten je nach ArtBehandlung Diaphragma

  • Spermizid und andere Verhütungscremes und Gels kosten regelmäßig 8-12 Euro
  • das Diaphragma kostet je nach Hersteller und Produkt 20-60 Euro
  • für Anpassung, ggf. Versand und Kontrolle fallen je nach dem ferner Kosten an

Diaphragmen sind nicht verschreibungspflichtig, Spermizide und Nicht-Spermizide Verhütungsgels ferner nicht. Bei aller Kostenauflistung bedenke man, dass andere Verhütungsmittel auch nicht unbedingt kostenfrei sind und Regelmäßig in Dosis oder Form angepasst werden müssen.


Weitere Vorteile

  • anders als bei hormonellen Verhütungsmethoden, zählt das Diaphragma zu jenen, die nach Bedarf Anwendung finden
  • es ist leicht zu Transportieren
  • leicht zu reinigen
  • leicht einzuführen und zu entfernen

Vollkommen unpraktikabel ist es natürlich nicht. Am besten eignet es sich aber für Frauen, die nicht allzu häufig Geschlechtsverkehr haben. Im Zweifelsfall lässt Frau sich vom Gynäkologen ihres Vertrauens beraten.


Risiken & Nebenwirkungen

  • schützt nur vor Schwangerschaften
  • andere Verhütungsmittel sind nach dem Pearl-Index zufolge sicherer
  • wenn das Diaphragma länger als einen Tag am Ort verbleibt kann es zu Ausfluss, Entzündungen und Problemen bei der Menstruation kommen
  • Allergiker auf beiden Seiten des Bettes machen eine Verwendung unmöglich
  • sehr selten tritt das toxische Schocksyndrom in Erscheinung, eine bakterielle Erkrankung

Es gibt sicherlich bessere Verhütungsmethoden als das Diaphragma, geeignet ist es für Frauen die auf hormonelle Behandlungen krankhaft reagieren und diese nicht vertragen. Ein Risiko geht von einem Diaphragma nur aus, wenn es nicht sachgerecht angewendet wird, das gilt für Schwangerschaften, wie für Entzündungen und Infektionen.


Gegenanzeigen

  • nicht für Frauen im Wochenbett geeignet
  • bei Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane
  • bei Gebärmuttersenkung (Andere ähnliche Methoden sind dann auch nicht geeignet)
  • manche Frauen oder auch der Sexualpartner könnten eventuell allergisch auf Gel, Creme und Material des Diaphragmas reagieren

Fazit zur Verhütungsmethode

Die Anwendung ist nicht sehr spontan, vor dem ersten Gebrauch sollte das Einführen und Platzieren eingeübt werden. Das Diaphragma muss regelmäßig vom Gynäkologen neu angepasst werden, das geschieht alle 1-2 Jahren, alle 6 Monate bei jungen Frauen. Unter bestimmten Umständen sollte kein Diaphragma genutzt werden. Es bietet außerdem keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten.

Bitte empfehlt diese Seite oder verlinkt uns: