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Hände waschen

by Danaae
Hände waschen

Händewaschen als Infektionsschutz

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Ob im Bus, im Supermarkt oder beim Öffnen einer Tür, tagtäglich berühren wir mit unseren Händen zahlreiche Oberflächen und kommen so mit unzähligen Keimen in Kontakt. Damit diese dann nicht bei einer Berührung des Gesichts in unseren Körper gelangen können, ist es wichtig, sich die Hände regelmäßig und richtig zu waschen.

Händewaschen ist so simpel und dennoch effektiv. Es ist in vielen Fällen sogar wirksamer als die Desinfektion der Hände. Doch warum ist das eigentlich so? Was hat das Händewaschen für eine Wirkung und wie wasche ich meine Hände richtig? Wie lange sollten wir unsere Hände waschen? Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema.

Handhygiene und Seife

Hände sind ein Übertragungsweg für Infektionen Wie uns Seife davor schützen kann

Unsere Hände sind ein wertvolles Werkzeug und dementsprechend häufig setzen wir sie im Alltag ein. Viele Berührungen geschehen dabei ziemlich unbewusst; oft bemerken wir gar nicht, dass wir eine womöglich kontaminierte Oberfläche berühren. Wenn dann beispielsweise ein Jucken an der Nase folgt und wir uns reflexartig kratzen, ist es schnell passiert:

Sobald die schmutzigen Hände mit unseren Schleimhäuten wie die der Nase, des Mundes oder der Augen in Kontakt kommen, können mögliche Krankheitserreger von unseren Händen in den Körper gelangen und zu einer Infektion führen. Dieser Übertragungsweg von Krankheiten wird auch als Schmierinfektion oder Kontaktinfektion bezeichnet.

Studien haben ergeben, dass wir stündlich 3 bis 4 Mal unser Gesicht anfassen. Bei knapp der Hälfte dieser Berührungen kommen wir dabei mit unseren Schleimhäuten in Kontakt.

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Pixabay / jackmac34

Unsere Hände sind aber nicht nur eine Gefahrenquelle für uns selber: Durch Händeschütteln oder ähnliches können Erreger auch leicht von einer Person auf die andere übertragen werden. Wenn eine erkrankte Person beispielsweise in die Hand hustet oder sich die Nase putzt, wird die Hand schnell zum Infektionsherd und zum Übertragungsweg für Krankheiten.

Durch ein gründliches Waschen lässt sich die Anzahl der Krankheitserreger auf den Händen um das Tausendfache verringern. Dementsprechend signifikant sinkt auch das Risiko für eine Infektion.

Das haben mittlerweile auch zahlreiche Studien zweifelsfrei bewiesen. So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass das gründliche Händewaschen mit Seife das Risiko für Durchfallerkrankungen oder Lungenentzündungen um mindestens 50 % reduziert.

Hände richtig waschen

Händewaschen – Wie geht es richtig?

Hände mit Seife waschen – da kann man ja kaum etwas falsch machen. Oder? Das Händewaschen gehört zu unserem Alltag dazu und wir haben schon als Kind beigebracht bekommen, wie wichtig die Handhygiene ist.

Um unsere Hände aber einwandfrei von Schmutz und Krankheitserregern zu säubern, ist es wichtig, die Hände auch wirklich gründlich zu reinigen und keinen Bereich zu vernachlässigen.

Hände richtig waschen – Anleitung – 6 Schritte für die gründliche Reinigung:


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1. Befeuchten Sie Ihre Hände zunächst unter fließendem Wasser. Die Temperatur spielt hierbei keine Rolle.


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2. Seifen Sie Ihre Hände gut ein. Flüssigseifen aus Seifenspendern sind hygienischer als Stückseifen. Das Händewaschen sollte in etwa 20 bis 30 Sekunden lang andauern. Um die Zeit richtig einzuschätzen, können Sie zum Beispiel 2 Mal das Happy-Birthday Lied singen.


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3. Reiben Sie Ihre Hände gründlich mit der Seife ein und vernachlässigen Sie dabei keinen Bereich. Reiben Sie sowohl die Handinnenflächen als auch den Handrücken gründlich mit kreisenden Bewegungen ein.


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4. Putzen Sie Ihren Daumen und alle weiteren Finger gründlich. Reiben Sie dafür jeden Finger einzeln ein. Vergessen Sie hierbei nicht die Fingerspitzen und -Nägel. Auch alle Zwischenräume müssen sorgfältig eingerieben werden.


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5. Vergessen Sie darüber hinaus Ihre Handgelenke nicht. Reiben Sie diese von allen Seiten mit der Seife ein.


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6. Spülen Sie abschließend die Hände unter fließendem Wasser gründlich ab. In öffentlichen Toiletten sollten Sie Ihren Ellenbogen oder ein Stück Papier nutzen, um den Wasserhahn abzudrehen.

 


Abtrocknen nicht vergessen!

Trocknen Sie Ihre Hände nach dem Waschen sorgfältig ab. Bei sich zu Hause können Sie dafür ein Handtuch verwenden, in öffentlichen Sanitäranlagen sollte das Abtrocknen der Hände mittels Papierhandtüchern erfolgen.

Das Abtrocknen der Hände nach dem waschen ist wichtig, da Mikroorganismen eine feuchte Umgebung bevorzugen und sich in dieser besser vermehren können. Außerdem werden Erreger, die möglicherweise noch am Wasser oder den Händen haften,  durch die Reibung mit dem Handtuch zusätzlich entfernt.

Funktion & Wirkungsweise

Welche Wirkung hat das Händewaschen mit Seife?

Durch das Waschen der Hände mit Seife werden Krankheitserreger sowohl mechanisch entfernt als auch abgetötet bzw. inaktiviert. Auch reines Wasser entfernt einen Teil der Erreger mechanisch, das Waschen mit Seife ist jedoch deutlich effektiver. Hierbei werden, je nach Krankheitserreger, bspw. bestimmte Strukturen der Keime aufgelöst, sodass die Erreger nicht mehr vermehrungsfähig sind.

Die reinigende Wirkung der Seife beruht auf wasserlöslichen Molekülen: den Tensiden.mizellen , liposomen , intermolekularen kräfte , schichten , chemie , selbstorganisation , moleküle , beschwichtigungsmittel , kugel, Tenside, Seife, Händewaschen

  • Schwanz (unpolar):
    Die Tenside sind auf der einen Seite hydrophob, also wasserabweisend bzw. „fettliebend“. Hydrophobe Teilchen sind also nicht wasserlöslich aber dafür fettlöslich.
  • Kopf (polar):
    Auf der anderen Seite der Moleküle befindet sich eine hydrophile, also „wasserliebende“ Seite. Hydrophile Teilchen sind also wasserlöslich aber nicht fettlöslich.

Tenside lagern sich mit der unpolaren Seite an die Schmutzpartikel an. Die polare Kopf-Seite wird hingegen vom Wasser angezogen. Aufgrund ihrer gleichen elektrischen Ladung, stoßen sich die Seifen-Moleküle voneinander ab. Auf diese Weise lösen sie die Schmutzteile von der Haut. Die Teilchen können dann mithilfe von Wasser leicht entfernt werden.

Tenside verringern außerdem die Oberflächenspannung von Wasser. Auf diese Weise kann das Wasser leichter in die Oberflächenstrukturen eindringen (bspw. auch in die kleinsten Hautfalten), sodass die Tenside auch dort ihre Wirkung entfalten können.

Darüber hinaus kann Seife auch bestimmte Krankheitserreger inaktivieren. Behüllte Viren wie bspw. das Coronavirus besitzen nämlich einer Hülle, die aus Proteinen und Lipiden,  also Eiweißen und Fetten, besteht. Die Seife bindet sich hierbei an die Fette und entfernt diese mit Hilfe des Wassers. Auf diese Weise wird die Virushülle zerstört und das Virus somit abgetötet.

FAQ – Häufige Fragen

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Hände waschen.

Corona – Seife?

Welche Seife hilft gegen das Coronavirus? coronavirus , virus , sanitizer , waschen , hand , hygiene , infektion , krankenschwester , alkohol , gel , arzt , anti-bakterielle , bakterien , anschlag , pflege , gesundheit , grippe , corona , verhindern , schutz , sauber , maske , seife , covid-19 , selbst

Alle herkömmlichen Seifen und Reinigungsmittel helfen gegen Corona. Das Coronavirus ist nämlich ein behülltes Virus; es besitzt also eine Hülle, welche aus Lipiden (Fetten) und Proteinen (Eiweißen) besteht.

Seifen kennzeichnet indes die Eigenschaft, eigentlich unmischbare Substanzen wie Wasser und Fette miteinander zu vermengen. Auf diese Weise lösen sämtliche Seifen Schmutzpartikel und Krankheitserreger von der Haut. Mit Hilfe des Wassers werden diese anschließend von den Händen abgespült.

Behüllte Viren wie sars-CoV-2 werden aber nicht nur von der Haut entfernt, die Seife tötet diese sogar ab. Wie bereits erwähnt besitzt das Coronavirus nämlich eine äußere Schicht, die zum Teil aus Fetten besteht. Die Seife entfernt die fette aus der Hülle und zerstört diese somit.

Das Hände waschen mit Seife hilft also gleich doppelt gegen Corona. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es zu den wichtigsten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gehört.

Händewaschen – Dauer?

Wie lange sollte ich meine Hände waschen und warum?

Um die Krankheitserreger effektiv von unserer Haut zu entfernen bzw. diese abzutöten, ist es wichtig, die Hände mindestens 20 bis 30 Sekunden lang zu waschen. Einerseits wird so nämlich gewährleistet, dass die Wasser- und Seifen-Moleküle sich gut verteilen und auch in kleinste Falten etc. eindringen können.

Andererseits benötigt es auch eine gewisse Zeit, bis die Seifenmoleküle ihre oben beschriebene chemische Wirkung entfalten können, sich also an die Schmutzpartikel bzw. Krankheitserreger binden und diese von der Haut lösen.

Ohne Seife?

Hilft auch Händewaschen ohne Seife?

Das Waschen der Hände ohne Seife kann zwar einen Teil des Schmutzes mechanisch entfernen, allerdings ist die reinigende Wirkung bei der Verwendung von Seife deutlich effektiver. Seife kann außerdem die Strukturen von bestimmte Krankheitserregern zerstören und die Erreger somit abtöten.

Wenn Sie keine Seife zur Hand haben können Sie zur Not Ihre Hände auch mit purem Wasser reinigen, das ist besser als nichts. Doch die Verwendung von Seife steigert die Wirksamkeit des Waschens signifikant.

Haut – Schädigung?

Schadet häufiges Händewaschen der Haut?

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Die Wirkung des Händewaschens beruht darauf, dass die Seifenmoleküle Fette und fettänliche Strukturen von der Haut lösen. Aus diesem Grund wird neben den Schmutzpartikeln aber auch der natürliche Fettfilm (Säureschutzmantel) unserer Haut entfernt.

Daher kann sehr häufiges Hände waschen zu trockener und gereizter Haut führen. Um das zu vermeiden, sollten Sie milde, pH-neutrale Seifen verwenden. Sie können Ihre Hände bei Bedarf außerdem mit einer rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Creme einreiben.

Darüber hinaus können Zusatzstoffe wie Aromen allergische Reaktionen auslösen und so beispielsweise zu einem Ausschlag führen. Betroffene Personen sollten daher einfache und milde Seifen bevorzugen und auf aggressive Reinigungsmittel verzichten.

Wasser – Temperatur?

Bei welcher Wasser-Temperatur sollte ich mir die Hände waschen? Ist das Händewaschen mit heißem Wasser effektiver?

Die Temperatur des Wassers spielt kaum eine Rolle für die effektive Reinigung der Haut. Allerdings sollten Sie darauf verzichten, Ihre Hände mit heißem Wasser zu waschen, da dies die Haut beschädigen kann.

Nutzen Sie am besten lauwarmes Wasser bzw. eine Temperatur, die sich für Sie angenehm anfühlt. Die reinigende Wirkung des Händewaschens lässt sich aber auch mit kaltem Wasser erzielen.


Weiterführende Informationen:

Weitere Informationen zum Thema finden Sie außerdem in folgenden Ratgebern:

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