Im Vorjahr brachten die Vögel sie aus Asien mit, dieses Jahr sind die Armen Schweine schuld an allem – wie jedes Jahr grassiert auch in diesem Herbst nicht nur die Grippe, sondern auch die Angst, angeheizt durch entsprechende Berichte in der Presse.
Doch wovon fürchten wir uns so sehr, dass ganze Schulen geschlossen werden und viele Menschen sich freiwillig einer Impfung mit halbwegs unerprobten Impfstoffen aussetzen?
Zunächst einmal gilt es, zwischen der echten, durch einen Influenzavirus ausgelösten Grippe und einem, von Viren verschiedenster Art verursachten, grippalen Infekt zu unterscheiden.
Die echte Influenza beginnt schlagartig. Der Patient ist im einen Moment noch fit und munter, eine Stunde später setzt hohes Fieber ein, begleitet von heftigen Kopf– und Gliederschmerzen. Oft folgt auch noch starker Husten. Weitere Symptome, die denen einer Erkältung ähneln, können, müssen aber nicht auftreten.
Ein Grippaler Infekt beginnt dagegen schleichend, oft mit Halsschmerzen, Heiserkeit oder Schnupfen. Fieber kann hinzukommen, ebenso wie Kopf– und Gliederschmerzen, Schwäche und Appetitlosigkeit.
In beiden Fällen ist dem Patienten viel Bettruhe zu empfehlen, zusätzlich sollte er darauf achten, reichlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Deuten die Symptome auf eine echte Influenza hin, ist es ratsam, einen Arzt zu kontaktieren, zunächst telefonisch. Um die Verbreitung der hoch ansteckenden Schweinegrippe einzudämmen, behandeln die Ärzte Influenza-Patienten gern zu bestimmten Terminen oder ziehen Hausbesuche vor, was im Fall eines hoch fiebernden Kranken auch angebracht ist.
Der Arzt kann antivirale Medikamente wie Tamiflu verschreiben, die jedoch nur im Frühstadium der Krankheit ihre volle Wirkung entfalten. Also zögern Sie nicht, den Arzt möglichst bald zu kontaktieren. Außerdem kann er rechtzeitig eingreifen, wenn sich eine bakterielle Krankheit zur Grippe hinzugesellt.
Auch beim grippalen Infekt kann man die Viren mit Medikamenten bekämpfen, die beispielsweise Ibuprofen enthalten. Dies kann in Selbstmedikation geschehen, achten Sie aber unbedingt auf die im Beipackzettel angegebenen Höchstmengen.
Vorbeugung in Form einer Grippeimpfung ist nur gegen die Influenza möglich.