Schon von der Kindheit her kennen viele das Gefühl von Angst. Dabei kann es sich um Angst alleine zu sein, Prüfungsangst, Angst vor dem Dunklen, Angst vor Gewittern oder ähnlichem handeln.
Angst gibt es in allen Lebensphasen – sie gehört zum Leben einfach dazu. Normalerweise lernt der Mensch, mit all diesen Ängsten zu leben. Jedoch kann Angst aber auch Panikattacken, Lähmungen und sogar Kontrollverluste auslösen.
Aber ab wann genau ist Angst krankhaft? Welche Ursachen stecken dahinter? Wann sollte man zum Arzt und welche Behandlungen stehen zur Verfügung? Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen rund um die Angst & Angststörungen.
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Ständiger Begleiter
Inhaltsverzeichnis
Wenn Angst zum ständigen Begleiter wird
Angststörungen gehören mittlerweile zu den häufigsten psychischen Störungen. Heutzutage geht man davon aus, dass zwischen 10 und 15 % der Bevölkerung von Angststörungen geplagt sind. Dabei sind Frauen dreimal höher betroffen als Männer.
Interessant ist eine Studie des Bundes-Gesundheitssurvey aus dem Jahr 1998. Danach haben 14,2 % der Befragten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren unter Angstzuständen gelitten.
Unabhängig davon, ob Frauen oder Männer betroffen sind, kommen Angststörungen die Gesellschaft wirtschaftlich teuer zu stehen. Bis eine verlässliche Diagnose gestellt werden kann, kommen horrende Arztkosten zusammen.
Wird eine Angststörung nicht richtig behandelt, kann sie zu einer dauerhaften Erkrankung führen. Arbeitsplatzverlust sowie Ausfall- und Versicherungskosten kommen dann noch hinzu.
Ursachen für Angst
Die Ursachen für eine Angststörung können vielfältiger Natur sein. Wie es scheint, sind einige Menschen besonders anfällig. Bei der Entstehung dieser Krankheit liegen in den meisten Fällen stark belastende Umstände vor.
Hierzu gehören beispielsweise
- schwere Kindheitserlebnisse
- Scheidungen
- Unfälle
- Verlust des Arbeitsplatzes
- traumatisierte Erlebnisse oder
- Erziehungseinflüsse
Mitunter kann es sich aber auch um eine vererbte Angststörung handeln.
Angststörungen werden nach der International Classification fo Disorders, einem besonderen Klassifikationssystems nach ICD-10 eingestuft und bezeichnen eine neurotische Belastungs- und somatische Störung.
Die Klasse ICD-10 unterscheidet sich zwischen phobischen Störungen und anderen Angstzuständen. Die häufigste Ursache ist die sogenannte Agoraphobie, eine besondere Form der phobischen Störung. Ein Merkmal ist, dass die Betroffenen nur an bestimmten Orten sich unwohl fühlen und Angst empfinden. Vielfach tritt die Ursache auf öffentlichen Plätzen, Geschäften oder Örtlichkeiten mit sehr großen Menschenansammlungen auf.
Diese Angstzustände können auch bei denjenigen auftreten, die häufig weite Strecken alleine reisen müssen. In all den vorgenannten Situationen glauben die Betroffenen, dass sie im Falle einer Panikattacke oder durch einen potenziell bedrohlichen Zustand nicht schnell davor flüchten können. Allein lebende Personen sind besonders von diesem Phänomen betroffen.
Viele glauben auch, dass sie in Paniksituationen nicht auf eine schnelle Hilfe vor Ort rechnen können oder gar in eine peinliche Situation geraten.
Durch das Gefühl, anderen Menschen ausgeliefert zu sein, wird im Körper des Betroffenen ein Stresshormon in Gang gesetzt. Dies kann zu den erwähnten Angstsymptomen und ggf. auch zu Panikattacken führen. Die Menschen, die unter Angstzuständen leiden, zeigen ein sehr starkes Vermeidungsverhalten, dass sich leider häufig dahingehend äußerst, dass sich diese Menschen komplett zurückziehen und nur noch in den eigenen vier Wänden leben.
Leider ist dies wiederum mit neuen Ängsten verbunden und führt zu einer Isolation und dem Verlust von vertrauten Menschen.
Symptome im Überblick
Typische körperliche Symptome sind zum Beispiel:
- Schweißausbrüche
- Hitzewallungen
- Herzrasen
- Herzklopfen
- Mundtrockenheit
- Enge- oder Beklemmungsgefühl im Hals oder in der Brust
- Zittern
- Kribbeln der Haut
- Taubheitsgefühle
- Frösteln
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Würgereiz.
Zu den psychischen Symptomen zählen beispielsweise:
- Schwindel
- Ohnmachtsanfälle
- Unsicherheit
- Personen stehen neben sich selbst
- Kontrollverlust
- Ausflippen
- Angst zu sterben
- Benommenheit.
Diagnose & Krankheitsverlauf
Wie wird eine Angststörung diagnostiziert?
Um eine Angststörung diagnostizieren zu können, ist es sehr wichtig die aktuellen Symptome, die Entstehung und auch den Verlauf der Ängste zu kennen. Deswegen führt der Arzt beziehungswese der Psychotherapeut zuerst ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen. Dabei stellt er nicht nur Fragen zu eventuellen früheren oder aktuellen Belastungen sondern auch zur Lebensgeschichte des Patienten.
Durch das Gespräch will der Arzt herausfinden, ob die Angst das Hauptproblem ist oder sie im Rahmen von anderen psychischen Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen, auftritt. Es werden auch oft Fragebögen eingesetzt, um festzustellen, wie häufig und vor allem in welchen Situationen die Ängste auftreten.
Des Weiteren muss auch überprüft werden, ob eventuell auch eine körperliche Ursache hinter den Symptomen stecken könnte, weil Ängste oft mit körperlichen Veränderungen, wie zum Beispiel Schweißausbrüchen, Atemnot oder Herzrasen einhergehen können.
Wenn jemand nervös, gereizt oder vermehrt ängstlich ist, kann dies beispielsweise an einer Überfunktion der Schilddrüse liegen. Aber auch eine Herzerkrankung bzw. deren Symptome können mit starker Angst verbunden sein. Natürlich können auch Medikamente vermehrt Ängste auslösen.
Um eine körperliche Erkrankung auszuschließen werden eine Blutuntersuchung sowie ein EKG durchgeführt. Oft wird auch der Kopf des Betroffenen, mittels einer Magnet-Resonanz-Tomographie oder einer Computertomographie, untersucht.
Eine Angststörung kann nur diagnostiziert werden, wenn die Angst weder durch eine körperliche Erkrankung noch durch Medikamente ausgelöst wird. Sollte einer dieser zwei Fälle zutreffen, wird dieser zuerst medizinisch behandelt, wodurch meistens auch die Angstsymptome wieder vollständig verschwinden.
Krankheitsverlauf
Wie verläuft eine Angststörung?
Der Verlauf einer Angststörung hängt vor allem vom Beginn der Erkrankung ab. Ängste, die bereits im Kindesalter auftreten, verschwinden häufig im Laufe des Erwachsenwerdens wieder vollständig.
Die meisten Angststörungen verlaufen aber phasenweise. In stressigen Zeiten, wie zum Beispiel bei Prüfungen, ist die Angst besonders stark ausgeprägt. Der Verlauf einer Angststörung hängt sehr stark davon ab, ob sie behandelt wird oder nicht.
Heutzutage kann man Angststörungen sehr gut therapieren. Hierzu stehen sowohl psychotherapeutische, als auch medikamentöse Therapien zur Verfügung. Bei einer frühen Therapie heilen Angststörungen meist ohne Probleme wieder aus.
Unbehandelt können Angststörungen auch chronisch werden und zu Depressionen führen, weil die Betroffenen die Konfrontation mit Situationen, die Angst bereiten vermeiden und sich somit selbst in ihrer Lebensqualität stark einschränken.
Angsterkrankungen gehen sehr oft auch mit Suchterkrankungen einher. Die Betroffenen versuchen sich selbst mit Alkohol oder Medikamenten zu helfen und rutschen dabei in die Abhängigkeit ab. Die Behandlung der Angststörung stellt somit für viele auch einen Ausweg aus dem Suchtverhalten dar.
Klassifikation der Störungen
Phobische Störungen
- Agoraphobie: Die Angst vor öffentlichen Plätzen, Menschenmengen und fremden Orten (Angst vor Reisen: Enochlophobie)
- Soziale Phobie: Die Angst vor sozialen Situationen wie z. B. Im Mittelpunkt eines Gesprächs zu stehen (z. B. Paruresis)
- Spezifische Phobie: Angst vor speziellen Orten oder Objekten wie etwa vor Tieren (z. B. Spinnen oder Hunden), Situationen wie etwa Fliegen, Höhen oder Dunkelheit, Blutphobien, Naturphobien wie etwa vor Wasser oder Doner.
Weitere Angststörungen
- Panikstörung: Angstattacken, die spontan auftreten und sich nicht auf eine spezielle Situation oder ein spezifisches Objekt beziehen. Diese Angststörung beginnt sehr plötzlich, erreicht nach kurzer Zeit ihren Höhepunkt und hat eine Dauer von mindestens weniger Minuten.
- Generalisierte Angststörung: Diffuse Angstgefühle mit Besorgnis, Anspannung und Befürchtungen, die sich auf alltägliche Probleme und Ereignisse beziehen und mindestens sechs Monate lang anhalten. Diese werden von weiteren körperlichen oder psychischen Symptomen begleitet.
- Mischung aus Angst und Depression: Ein gleichzeitiges Vorhandensein von Depression und Angst. Diese sind eher leicht vorhanden und keines der beiden überwiegt.
Häufigkeit & Diagnosedaten
Wie häufig sind Angsstörungen?
Zwischen 5 und 15 % der Menschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Angststörungen. Frauen sind hier fast doppelt so oft betroffen als Männer. Bei etwa 10% der Betroffenen, geht die Angst so weit, dass sie ein Vermeidungsverhalten aufzeigen und ihren Alltag wegen der Angst massiv einschränken. Besonders häufig treten Ängste bei folgenden Personengruppen auf:
- Frauen: Etwa zwei Drittel der Betroffenen sind weiblich.
- bei Personen, die jünger als 20 und älter als 65 sind, sowie in der Altersgruppe der 36 – 45 Jährigen
- Geschiedenen bzw. getrennt Lebenden sowie Verwitweten
- bei Personen, die sich in einer Ausbildung befinden, wie zum Beispiel Studenten, Schüler, Auszubildende sowie Personen im Wehr- und Zivildienst
- Arbeitslosen, Personen ohne Schulabschluss und ungelernten bzw. angelernten Arbeitern
- bei extrem niedrigem als auch extrem hohen Einkommen
- bei Personen, die in Orten mit weniger als 2.000 Einwohnern leben
Im Schnitt suchen Betroffene erst nach 7 Jahren einen Arzt auf.
Komplikationen beim Symptom
Welche Komplikationen können auftreten?
Komplikationen treten bei Angststörungen grundsätzlich nur sehr selten auf. Am häufigsten tritt ein sogenanntes Vermeidungsverhalten auf. Es werden also bewusst jene Situationen vermieden, die die Angst auslösen. Dieses Verhalten kann den Betroffenen im Alltag einschränken und somit zusätzlich belasten.
Zudem kann sich eine Angst auch insoweit weiterentwickeln, dass es zur Bildung einer Phobie kommt. Hier führt alleine der Gedanke an die angstauslösende Situation schon zur massiven Angst. Wird dies nicht behandelt, kann auch eine „Angst vor der Angst“ entstehen, die den Betroffenen im Alltag enorm einschränkt.
Wann zum Arzt gehen?
Angst in einem geringen Maße ist vollkommen normal. Sollten Angstzustände aber regelmäßig auftreten oder Personen massiv unter diesen Zuständen leiden, so ist ein Arztbesuch auf jeden Fall sinnvoll.
Besonders gilt das bei Ängsten, für die es keinen vernünftigen Grund gibt, als auch für Ängste, die nicht kontrollierbar sind. Das Angstgefühl muss aber nicht stark ausgeprägt sein, auch ständiges Unwohlsein, das sehr lange anhält und sich keinem Grund zuordnen lässt, sollte ernstgenommen werden.
Wenn die Angst zu Einschränkungen führt, wie beispielsweise das Vermeiden von gewissen Situationen, die Vernachlässigung von Pflichten oder auch eine soziale Abschottung, ist es zu empfehlen, sich Hilfe zu suchen.
Leide ich unter krankhafter Angst?
Wer eine oder gar mehrere der folgenden Fragen mit „ja“ beantwortet, sollte einen Arzt oder einen Psychologen konsultieren:
- Ich denke fast den ganzen Tag über meine Angst nach.
- Meine Lebensqualität wird durch meine Ängste massiv eingeschränkt.
- Ich werde aufgrund meiner Ängste zunehmend depressiver.
- Wegen meiner Angst hat sich meine Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt.
- Ich habe wegen meiner Ängste Suizidgedanken (Selbstmordgedanken).
- Ich greife zu Alkohol, Drogen oder Beruhigungstabletten, um meine Angst zu lindern.
- Aufgrund meiner Ängste habe ich ernste Probleme in der Partnerschaft.
- Ich habe wegen meiner Ängste Probleme im Job bzw. bin ich deshalb arbeitslos.
Behandlung & Therapie
Was kann man gegen Angst tun?
Sehr gute Behandlungsmethoden gegen Angstzustände bieten verhaltenstherapeutische Methoden. Dabei müssen drei Formen der gezielten Psychotherapie unterschieden werden.
Mit der Konfrontations– und Expositionstechnik wird der Patient in solche Situationen gebracht, die einen Angstzustand auslösen. Leiden Betroffene unter einer Katzenphobie, dann werden sie mit Katzen zusammengebracht. Schritt um Schritt wird der Patient mit dieser Phobie konfrontiert. Zunächst werden nur Bilder von Katzen gezeigt und später findet die richtige Konfrontation mit einer Katze statt. Es gibt aber auch die sogenannte Überflutungsmethode, bei der die Patienten sofort mit lebenden Katzen in einem Käfig zusammengebracht werden. Diese Methode wirkt besonders effektiv, ist aber für Kinder weniger geeignet, da diese schnell überfordert sind.
Bei der systematischen Desensibilisierung werden Entspannungstechniken, wie zum Beispiel autogenes Training, Atemtechniken oder Muskelentspannungsübungen nach Jacobson durchgeführt. Schon bei der Vorstellung der angstauslösenden Reize sollen diese Übungen Abhilfe schaffen.
Schließlich gibt es noch die kognitive Verhaltenstherapie, bei der es um eine gedankliche Umstrukturierung geht. Der Patient soll fortkommen von falschen Überzeugungen, von Katastrophengedanken oder Fehlinterpretationen und gezielt positiv denken. Hierdurch sollen Angstzustände gestoppt und an Alternativgedanken umgeleitet werden. Diese Verhaltenstherapie wird häufig bei Patienten mit Panikattacken angewendet.
Medikamente gegen Angst
Darüber hinaus kann aber auch eine Therapie mit Medikamenten erfolgen. Diese Behandlungsform zielt auf eine Normalisierung gestörter Hirnfunktionen, die auf eine Verschiebung der Neurotransmitter-Botenstoffe zurückzuführen ist. In den meisten Fällen werden Antidepressiva, Anxiolytika oder Benzodiazepine verabreicht.
Psychopharmaka sorgen dafür, dass die außer Kontrolle geratenen chemischen Vorgänge im zentralen Nervensystem wieder repariert werden. Selbstverständlich führt die Einnahme nicht zu Verhaltensstörungen, Persönlichkeitsveränderungen oder gar zur Abhängigkeit, wie vielfach fälschlicherweise angenommen wird.
Beste Therapieerfolge lassen sich in Kombination mit Antidepressiva und einer Verhaltenstherapie erzielen. Dabei sorgen die Medikamente beim Betroffenen für Entspannung und machen ihn besser zugänglich für die anstehende Verhaltenstherapie. Jedoch muss auch der Patient Mithelfen und eine Bereitschaft zur Medikamenteneinnahme zeigen.
Gute Ergebnisse werden übrigens auch mit Langzeittherapie-Antidepressiva erzielt. Diese müssen über einen längeren Zeitraum mit erhöhter Dosierung eingenommen werden. Bis diese Mittel anschlagen, kann es mehrere Wochen dauern. Viele Patienten sind deswegen verunsichert, brauchen sich aber keine Sorgen zu machen. Die richtigen Medikamente und die passgenaue Dosierung liefert der behandelnde Arzt. Letztlich hängt die Einnahme auch von der Art der Angstzustände ab.
Was Sie selbst tun können
Betroffene können sich aber auch mitunter selbst helfen. Dies betrifft aber meist nur die Anfangszeit einer solchen Erkrankung. Hilfreich ist zum Beispiel das Führen eines Angsttagebuches. Hier werden die verschiedenen Angstsyndrome niedergeschrieben und anschließend analysiert. Der Betroffene beschäftigt sich intensiv mit der Sache und wird abgelenkt. Eine professionelle Hilfe ist dabei nicht erforderlich.
Vorbeugung & Prävention
Wie kann ich Angststörungen vorbeugen?
Einen Schutz vor Angststörungen gibt es nicht. Sie können prinzipiell jeden Menschen treffen. Trotzdem kann man das Risiko für eine solche Erkrankung vermindern. Man sollte darauf achten, dass man genügen Ruhepausen in stressigen und/oder frustrierenden Zeiten einlegt. Auch Sport und Entspannungsmethoden können das Risiko vermindern.
Sollten die Ängste schon da, aber noch nicht zu stark ausgeprägt sein, ist es wichtig, sich selbst mit dieser Angst zu konfrontieren. Das heißt, der Betroffene soll sich ganz bewusst in Situationen begeben, die diese Angst auslösen und auch immer wieder aufsuchen. Man muss sich seiner Angst also stellen und sollte sie so lange aushalten, bis sie von selbst weniger wird.
Setzt man sich dieser Angst aus, sollte man auf alles, das in irgendeiner Weise Sicherheit vermittelt verzichten. Durch die Konfrontation kann der Betroffene erleben, dass in dieser Situation gar nichts Schlimmes passiert. Dadurch baut sich die Angst von alleine ab.
Auch das Führen eines Angst-Tagebuches kann dabei helfen Angstzustände zu lindern. Angst ist oft mit anderen Gefühlszuständen verbunden. Beschreibt der Betroffene diese, so kann er lernen, sich und diese Gefühle besser wahrzunehmen.
Des Weiteren kann es helfen, mit einem vertrauten Menschen über die Angst zu reden.
In Situationen, in denen Angst haben ganz normal ist, sind Atemübungen zu empfehlen. Außerdem kann die Nervosität bzw. die Angst durch gutes zureden verringert werden.
Alternativmedizin & Hausmittel
Gegen Angst stehen neben der Schulmedizin auch zahlreiche Alternativheilverfahren und Hausmittel zur Verfügung. Je nach Ursache und Intensität der Angst sollte die Behandlung mit alternativen Behandlungsmethoden und Hausmitteln jedoch vorab mit dem Arzt abgesprochen werden.
Im Ratgeber Hausmittel gegen Angst finden Sie ausführliche Informationen zur alternativen Behandlung des Symptoms.
Dort finden Sie unter anderem:
- Bewährte Hausmittel
- Traditionelle Chinesische Medizin (tcm)
- Akupunktur und Akupressur
- EMDR
- Biofeedback
- Atemtherapie
- Lichttherapie
- Hausmittel
- Heilpflanzen und Heilkräuter
- Ätherische Öle
- Homöopathie
- Schüssler-Salze
- Diät und Ernährung
FAQ – Fragen & Antworten
Nachfolgend finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen (FAQ) zu Angst & Angststörungen.
Ab wann krankhaft?
Ab wann wird die Angst als krankhaft bezeichnet?
Wann ist die Angst nicht mehr normal sondern krankhaft? Wer bei Spinnen ekel verspürt oder Lampenfieber vor einer Rede hat, leidet nicht unbedingt an einer Angststörung. Wenn allerdings der Alltag aufgrund der Angst eingeschränkt wird, sollte ein Arzt bzw. Psychologe konsultiert werden.
Panikattacke erkennen?
Wie bemerke ich, dass ich einen Angstanfall bzw. eine Panikattacke habe?
Angstanfälle sind nicht nur psychisch äußerst unangenehm, sie werden auch von körperlichen Symptomen begleitet.
Zu den physischen Symptomen, die bei einer Panikattacke auftreten, zählen:
- Schwitzen
- Zittern
- Herzrasen
- Schnelle Atmung
- Beklemungsgefühle in der Brust
- Schwindel
- Verschwommene Sicht
- Übelkeit
Zudem rasen die Gedanken: Betroffene haben Angst verrückt zu werden, zu sterben, zusammenzubrechen oder die Kontrolle zu verlieren.
Genannte Symptome dauern in der Regel nur wenige Minuten an, manchmal jedoch bis zu einer halben Stunde. Dann beruhigt sich der Organismus langsam wieder. Nach einer Panikattacke fühlen sich die Personen sehr schwach und ausgelaugt.
Attacke im Schlaf?
Ist es möglich, im Schlaf eine Panikattacke zu bekommen?
Es ist grundsätzlich möglich, im Schlaf von Angstattacken heimgesucht zu werden – allerdings nicht während der Tiefschlafphase, sondern beim Übergang vom Wachzustand zum Schlaf oder umgekehrt.
Die Panikattacken im Schlaf werden wahrscheinlich dadurch verursacht, dass Betroffene die Ängste während des Tages verdrängen und sich erfolgreich ablenken. Beim Einschlafen fällt jedoch diese Kontrolle weg, sodass die gesammelten Gefühle „ausbrechen“ und eine Panikattacke verursachen.
Hierdurch kann es auch zu folgendem Teufelskreis kommen: die betroffene Person hat Angst schlafen zu gehen, da es dabei zu einer Angstattacke kommen kann. Durch den Schlafmangel werden die Angstgefühle und somit auch die Panikattacken weiterhin verstärkt.
Akute Angst, was tun?
Was kann ich tun, wenn ich akut unter Angst leide?
Während eines Angstanfalls ist es besonders wichtig aber auch genau so schwierig, Ruhe zu bewahren. Insbesondere durch eine bewusste Atmung kann der Körper entspannt und die Angst kontrolliert werden.
Flucht ist zwar nie eine Lösung, allerdings kann während der Attacke eine Ablenkung sinnvoll sein. Durch Kommunikation mit anderen Menschen, Bewegung, das Aufsagen eines Mantras, Summen oder Singen kann die betroffene Person auf andere Gedanken kommen und somit die unkontrollierte Angst beiseite schieben.
Allerdings handelt es sich hier, wie bereits erwähnt, nur um eine Ablenkung und nicht um eine Behandlung der Angst. Ständiges Verdrängen kann die Angstzustände noch weiter verschlimmern. Daher empfiehlt es sich, sich nach dem Abklingen der Angstattacke mit der durchlebten Situation zu befassen.
Wer sich nach der Panikattacke bewusst macht, dass die Angst eigentlich unbegründet war, kann spätere Angstanfälle vermeiden.
Freund helfen?
Wie kann ich helfen, wenn ein Angehöriger oder Freund unter einer Angstattacke leidet?
Während der Attacke ist es in der Regel sehr schwer, zur betroffenen Person durchzudringen. Schon die Anwesenheit kann jedoch in vielen Fällen bereits hilfreich sein. Auch eine Unterstützung in Form von Ablenkung oder Beruhigung ist möglich.
Angehörige oder Freunde sollten dabei die Angst immer ernst nehmen und den Betroffenen auf keinen Fall bemitleiden. Eine Förderung des Selbstbewusstseins hingegen kann zum Beispiel zur Besserung führen.