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Schweinegrippe (H1N1)

by joe

Schweinegrippe H1N1

Die Schweinegrippe ist eine InfluenzaErkrankung (Grippe), welche durch den Virus h1n1 ausgelöst wird. Neben den allgemeinen Grippesymptomen leidet der Betroffene oft unter Erbrechen oder Durchfall. Eine Impfung gegen die Schweinegrippe erfolgt mit der allgemeinen Grippeimpfung, welche jährlich aufgefrischt werden muss. Diese Impfung wird jedoch nicht vorgeschrieben.

In welchen Symptomen äußert sich die Schweinegrippe und wie erfolgt die h1n1 Diagnose? Welche Behandlungsmethoden kommen in Frage und wie kann man einer Schweinegrippe vorbeugen? Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema.

Steckbrief: Schweineinfluenza

  • Name(n): Schweineinfluenza; Porzine Influenza; Schweinegrippe; h1n1
  • Art der Krankheit: Infektionskrankheit
  • Verbreitung: Weltweit
  • Erste Erwähnung der Krankheit: 1930
  • Behandelbar: Ja
  • Art des Auslösers: Meist: h1n1; Seltener: H1N2 und H3N2
  • Wie viele Erkrankte: Anzahl der Todesfälle bis zum 20. April 2010: 253
  • Welchen Facharzt sollte man aufsuchen: Hausarzt
  • ICD-10 Code(s): J09

Was ist die Schweinegrippe?

Die Schweinegrippe ist eine Mutation des Influenza-A/h1n1. Sie wird auch die „neue Grippe“ genannt. Erkrankungen kommen entgegen der saisonalen Influenza überwiegend im Sommerhalbjahr vor. Der Infizierte leidet unter den üblichen Grippesymptomen, begleitet von diversen Störungen des MagenDarm-Trakts.

Von 2009 bis 2010 rief die Weltgesundheitsorganisation aufgrund des Virus die Pandemiestufe 6 aus, welches die höchste Stufe ist. Diese Pandemie verlief von Mexiko aus. Dort gelang es dem Virus so zu mutieren, dass er auch auf den Menschen übertragbar wurde.

Dadurch, dass die allgemeine jährliche Grippeimpfung seit 2010 auch den Wirkstoff gegen diese neue Grippe enthält, ist die Zahl der Infektionen deutlich zurückgegangen. Da es sich allerdings um einen Virus handelt, welcher immer weiter mutiert, ist eine vollständige Isolierung und Ausrottung des Virus bis heute nicht möglich.

Forscher Gehen davon aus, dass rund ein Drittel aller vorkommenden Grippeinfektionen(Influenza) auf die Schweinegrippe, welche fast ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen wird, zurückzuführen sind.

Dieser Virus befällt überwiegend junge Menschen unter 60 Jahren,da man vermutet, dass ältere Menschen durch früher aufgetretene Mutationen einen gewissen Maß an Immunität entwickelt haben. Seit 1918 kommen solche Mutationen vor, welche immer wieder zu Pandemien führen.

Man wird durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen angesteckt. Doch obwohl ein hohes Ansteckungsrisiko bestand, liefen und Laufen die meisten Fälle eher harmlos ab. Anfällig für schwerere bis tödliche Schweinegrippeinfektionen sind Kinder unter 4 Jahren, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung.

Ursachen & Auslöser

Die Ursache der Schweinegrippe

Die Schweinegrippe stellte man in einer ihrer Mutationen bereits vor rund 100 Jahren fest. Übertragungen auf den Menschen waren allerdings nicht möglich und bei den Tieren kam es selten zu Todesfällen. Man geht davon aus, dass der Virus in seinem Wirt (dem Schwein) mutiert haben muss, wodurch er auf den Mensch übertragbar wurde.

Man infiziert sich durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen. Also man infiziert sich direkt mit den Viren, wenn man angehustet oder angeniest wird, oder man berührt sich am Auge oder an den Schleimhäuten (Nase und Mund), nachdem mein ein mit Viren beschmiertes Objekt berührt hat. Das können zum Beispiel Türklinken, Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Stifte von Mitschülern und Kollegen sein.

Einmal im Körper angelegt befällt der Virus die Atemwege und nistet sich in eine der Zellen ein. Diese ist dann sein Wirt. Von dort aus zwingt der Virus seinen Wirt weitere unzählige Viren zu produzieren, welche teils Nachbarzellen befallen oder den Körper auf der Suche nach neuen Wirten verlassen.

Symptome & Anzeichen

Die Symptome einer Schweinegrippe

Zum einen leidet man unter typischen Grippesymptomen:

Fieberthermometer, Schüttelfrost

Zum anderen kommt ein plötzlich einsetzendes Fieber (bis zu 38,5°C und mehr) dazu und diverse Anzeichen für eine MagenDarmErkrankung, wie z. B.:

All diese Symptome können auftreten, sind jedoch von Verlauf zu Verlauf unterschiedlich stark ausgeprägt.

Diagnose & Verlauf

Diagnose Schweinegrippe – Erkennung und Verlauf der Erkrankung

Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist im Normalfall nicht nötig, schon gar nicht in der Notaufnahme. Der erste Schritt bei Verdacht ist der Anruf beim Hausarzt. Man sollte diesen nur unbedingt anrufen, bevor man seine Praxis betritt, damit dieser Sicherheitsvorkehrungen treffen kann, um das Risiko einer Ansteckung des Personals und anderer Patienten so gering wie möglich zu halten.

Oft besteht die Möglichkeit in einem gesonderten Raum zu warten bis der Arzt einen Abstrich von Rachen- und Nasenschleimhaut nehmen kann. Diese muss er dann in ein Labor schicken, um feststellen zu können, ob es sich um eine einfach Influenza oder einer Schweinegrippeerkrankung handelt.

Krankheitsverlauf der Schweinegrippe

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infizierung und Ausbruch der Krankheit, beträgt 1-3 Tage. In seltenen Fällen ist von 4 Tagen die Rede.

Während dieser Zeit kann der Virus bereits auf andere Personen übertragen werden. Doch auch etwa noch eine weitere Woche sollte man Abstand zu seinen Mitmenschen halten. Forscher behaupten, dass Kinder noch einige Tage länger und im Allgemeinen viel intensiver ansteckend sind.

Komplikationen & Folgen

Zu welchen Komplikationen kann eine Schweinegrippe führen?

Bei den meisten viralen Infektionen ist das Immunsystem geschwächt. Dadurch läuft man Gefahr, dass Viren weitere Stellen im Körper angreifen und so eine weitere Erkrankung hervorrufen.

Diese sind nur einige zu nennende Krankheiten, die als Komplikation einer Schweinegrippe auftreten können. Deshalb: Gehen Sie zum Arzt!

Behandlung & Therapie

Behandlung einer Schweinegrippeinfektion

Der Verlauf der Krankheit geht recht harmlos vonstatten, daher reicht es meistens aus die Symptome zu behandeln. Dafür wird der Arzt solche Medikamente verschreiben, die auch bei jeder anderen Grippeerkrankung genutzt werden.

Hustensaft und -Sirup schleimlösend und hustenlindernd Acc 100 Locabiosol Adenoviren akute BronchitisDer Arzt schickt den Patienten auch im Normalfall nach der Untersuchung wieder nach Hause und verordnet Bettruhe und viel zu trinken, sofern man nicht schwanger ist oder an einer chronischen Grunderkrankung leidet. Der Körper verliert durch das Fieber viel Flüssigkeit und Elektrolyte, die unbedingt mit der Ernährung wieder aufgenommen werden sollten.

Während der Zeit, in der man ansteckbar ist, steht man unter Quarantäne. Das heißt, dass möglichst kein Kontakt zu anderen Personen stattfindet. Dazu gehören auch Partner und Familienangehörige. Doch auch nach der Woche Isolation sollte man gewisse Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen.

Regelmäßiges Händewaschen, nur nötigster Kontakt und viele Einwegtaschentücher sind nur ein Teil der Maßnahmenliste, die zur Verhinderung weiterer Ansteckungen dient. Eine vollständige Aufzählung findet man unter dem Punkt „Vorbeugen und Schützen“.

Medikamente

Medikamentöse Behandlung bei Schweinegrippe

Antibiotika werden nicht verschrieben, da es sich um eine virale und keine bakterielle Infektion handelt.

Sollte jedoch eine solche Infektion zusätzlich zur Schweinegrippe vorhanden sein, wie zum Beispiel eine Bronchitis, sollten Antibiotika mit Absprache des Arztes eingenommen werden.

Sollten chronische Krankheiten vorliegen, verschreiben Ärzte ab und zu ein Gegenmittel mit dem Wirkstoff Oseltamivir oder Zanamivir, welche beide zur Gruppe der Neuraminidase-Hemmer gehören. Diese blockieren ein Enzym an der Oberfläche des Virus, dadurch kann dieser nicht weiter in die menschlichen Zellen eindringen und stoppt so die Vermehrung des Virus. Diese Behandlung schlägt jedoch nur an, wenn man diese binnen der erst 48 Stunden nach dem Bemerken der Symptome startet, da sonst zu viele Viren den Körper befallen und das Medikament machtlos wäre.

Diese Medikamente bieten den Vorteil, dass keine Komplikationen (siehe Komplikationen der Schweinegrippe) auftreten können, allerdings sind sie sehr umstritten, da sie dem Erkrankten nur knapp einen halben Tag weniger Krankheit schenken, dafür aber massive Nebenwirkung mit sich bringen.

Das sind die harmloseren und doch sehr unangenehmen Nebenwirkungen der Medikamente. Desweiteren wurden psychatrische Störungen festgestellt. So auch…

  • Halluzinationen
  • abnormales Verhalten
  • Verwirrtheit
  • und unerklärliche Suizide

Sofern es möglich ist, sollte also in jedem Fall mit symptombekämpfenden Mitteln behandelt werden.

h1n1 Hausmittel

Gibt es hilfreiche Hausmittel bei einer Schweinegrippe?

Man sollte bei dem Verdacht einer Schweinegrippe immer zum Arzt gehen und sich diesbezüglich testen lassen. Da im Normalfall aber nur Medikamente verschrieben werden, die die Symptome behandeln, kann man gut auf einige Hausmittel zurückgreifen.

Behandlung Wadenwickel

Mit Wadenwickeln kann die Temperatur auf natürliche Weise gesenkt werden

  • Wadenwickel senken das Fieber
  • Hühnersuppe bei Schnupfen und Husten, wärmt außerdem den ermüdeten Körper
  • Inhalieren für Rachen und Nebenhöhlen
  • Salzwasser oder Salbeitee gurgeln, um Husten und Halsschmerzen zu bekämpfen
  • Bettruhe ist das A und O
  • Viel Trinken (am Besten Tee oder Wasser)

Vorbeugung & Prävention

Wie kann man einer Schweinegrippe vorbeugen?

Die Impfung gegen die Schweinegrippe erwies sich als wirksam. Da der Virus aber mutiert, ist besonders wichtig, sich jedes Jahr neu impfen zu lassen. Wer jedes Jahr eine Grippeimpfung macht, kann sich jedoch auch nicht zu 100% sicher sein, dass er sich nicht infiziert. Das Risiko ist lediglich deutlich geringer. Für weitere Informationen siehe „Impfung gegen Schweinegrippe“.

Um das Risiko einer Infektion zusätzlich zu reduzieren, sollte man einfach Hygieneregeln befolgen, welche generell den Körper vor viralen Infekten weitgehend schützen können.

  • Gründliches Händewaschen, z.B. nach Kontakt mit öffentlich zugänglichen Dingen
  • Augen, Nase und Mund möglichst wenig berühren
  • Taschentücher nur einmal verwenden und sicher entsorgen (nicht in die Hosentasche)
  • Regelmäßig Lüften
Bei einer bereits vorhandenen Infektion, ist es zusätzlich sinnvoll eine Hygienemaske zu tragen, ob das Übertragen der Viren weiter zu reduzieren.

Hygienemasken werden auch OP-Masken, chirurgische Masken, medizinischer Mundschutz oder Mund-Nasen-Schutz genannt. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass bei Ausbruch einer Pandemie ein vollständiger Schutz nahe zu unmöglich ist.

FAQ – Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schweinegrippe.

Muss man sich extra gegen Schweinegrippe impfen lassen?

Nein, da die Wirkstoffe gegen die Schweinegrippe seit 2010 auch in der normalen Grippeimpfung enthalten sind, ist eine zusätzliche Impfung gegen Schweinegrippe nicht nötig, solange man sich jedes Jahr die allgemeine Grippeimpfung spritzen lässt.

Kann eine Pandemie immer wieder ausbrechen?

Jein. Der Schweinegrippevirus mutiert weiter, was dazu führt, dass eine Impfung jedes Jahr aufgefrischt werden muss. Es werden weiterhin Forschungen betrieben und die Mutationen werden erforscht, sodass man möglichst gut auf diesen Virus vorbereitet ist. Allerdings kann man auch hier einen Ausbruch einer weiteren Pandemie erstmal nicht vollständig verneinen.

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