Wohl jeder kennt es: Wenn die Stimme nach einem Konzert oder einer Feierlichkeit kaum zu vernehmen ist, wenn sie weniger Kraft hat als gewöhnlich, sich rau und kratzend anhört, der Betroffene nur noch hauchen kann oder ihm die Stimme ganz wegbleibt – all diese Symptome werden als Heiserkeit bezeichnet.
Doch warum und wie kommt es eigentlich zur Heiserkeit? Welche Ursachen dahinter stecken können, wie die Behandlung aussieht, wie Sie einer Heiserkeit vorbeugen können und Co., erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.
Hier finden Sie zudem alles Wissenswerte über bewährte Hausmittel, mögliche Komplikationen und vieles mehr.
Table of Contents
Was ist Heiserkeit?
Inhaltsverzeichnis
Als heisere Stimme oder Heiserkeit bezeichnet man eine Stimmstörung, bei der die Stimme des Betroffenen schwach, hauchend, belegt und kratzig klingt. In schweren Fällen kann es sogar zum kompletten Stimmversagen kommen.
Das Sprechen kostet den Patienten viel mehr Kraft als gewöhnlich, und lauteres Sprechen oder gar Rufen ist nicht mehr möglich.
Während eine Stimmenveränderung als Diphonie bezeichnet wird, sprechen Mediziner von einer Aphonie, wenn die Stimme komplett versagt. Eine Aphonie wird durch eine Erkrankung ausgelöst und ist von einer normalen Heiserkeit abzugrenzen.
Als Disphonie wird eine Stimmenveränderung bezeichnet, bei der sich die Stärke sowie die Lage der Stimme verändern. Hierbei kommen sowohl harmlose Auslöser als auch ernstere Erkrankungen als Ursache in Betracht.
Mögliche Ursachen
Die Ursachen von Heiserkeit lassen sich oft leicht feststellen. Wer bei einem Fußballspiel lautstark seine Mannschaft angefeuert hat, bei einem Rockkonzert ausgelassen mitgesungen oder bei einem Abend mit Freunden nachdrücklich diskutiert hat, der weiß, warum ihm spätestens am nächsten Tag die Stimme versagt. Auch wer ohnehin schon unter Husten und Schnupfen leidet, wundert sich nicht, wenn dann auch noch Heiserkeit dazukommt.
Seltener können auch ernstere Erkrankungen die Ursache für Heiserkeit sein, etwa die Parkinson – Krankheit, Schilddrüsenerkrankungen oder Tumore.
Auftreten kann Heiserkeit, wenn die Stimmbänder nicht mehr frei schwingen können. Dies kann verursacht werden durch eine Schwellung der Schleimhaut im Hals, oder eine Schwellung der eigentlichen Stimmbänder.
Die Auslöser hierfür können vielfältig sein. Heiserkeit ist häufig eine Begleiterscheinung bei grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten, sie kann aber auch entstehen durch eine Überbelastung der Stimme, starkes Rauchen, zu trockene Raumluft oder Schadstoffbelastung der Luft.
Ferner kann Heiserkeit auch auftreten bei Erkrankungen wie Pseudokrupp, Schilddrüsenerkrankungen oder Diphterie. Auch psychische Faktoren wie Depressionen oder Angstzustände können ein Auslöser von Heiserkeit sein.
Krankheiten, die eine heisere Stimme verursachen können, sind:
- Bronchitis
- Cholera
- Depression
- Diphtherie
- Erkältung
- Grippe
- Kehlkopfkrebs
- Keuchhusten
- Parkinson
- Pseudokrupp
- Schilddrüsenerkrankung
- Tumor
Diagnose & Verlauf
Die Diagnose von Heiserkeit ist einfach zu stellen, da sie gleich zu hören ist. Die Stimme des Betroffenen klingt rau, kratzig und belegt, sie ist kraftlos und oftmals kann der Patient nur noch flüstern oder die Stimme bleibt ihm ganz weg.
Bei Heiserkeit infolge eines grippalen Infektes wird sich der Arzt sehr genau den Rachenraum des Patienten ansehen. Zudem wird er in der Regel einen Abstrich machen um festzustellen, welcher Erreger für die Krankheit verantwortlich ist.
Der Verlauf von Heiserkeit als Folge von Überanspruchung der Stimme oder einer Erkältungskrankheit ist positiv. Einige Tage der Ruhe, das schonen der Stimme sowie reichliches trinken von Kräutertee sollten die Stimme wieder herstellen. Gerade bei trockener Raumluft sollte man zusätzlich für ausreichende Luftbefeuchtung sorgen.
Sollte die Heiserkeit trotzdem länger als ein paar Tage anhalten, sollte auf jeden Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Daten und Häufigkeit
Die häufigste Ursache von Heiserkeit ist eine Überbeanspruchung der Stimmbänder, gefolgt von grippalen Infekten. Seltener ist es ein Symptom für ernste Erkrankungen wie Tumore, Diphterie oder die Parkinson – Krankheit.
Komplikationen
Bei Heiserkeit ist es besonders wichtig, seine Stimme zu schonen. Redet der Betroffene gegen die Heiserkeit an und beansprucht seine Stimme weiterhin, kann das verschiedene Komplikationen zur Folge haben.
Auf den Stimmlippen können sich Knötchen bilden, was nicht nur eine weiterhin kratzige und belegte Stimme zur Folge hat, sondern auch die Notwendigkeit einer operativen Entfernung der Knoten mit sich bringt.
Letztlich kann sich die chronische Heiserkeit herausbilden, bei der die Stimme kraftlos und brüchig bleibt.
Wann zum Arzt?
Wann sollte man zum Arzt Gehen?
Der Gang zum Arzt sollte erfolgen, wenn es keine feststellbare Ursache wie eine Überanspruchung der Stimme oder eine Erkältung gibt. Auch bei Heiserkeit ohne weitere Symptome sollte der Arzt zu Rate gezogen werden.
Ärztlicher Rat sollte außerdem eingeholt werden, wenn die heisere Stimme länger als eine Woche andauert oder wenn starke, allgemeine Krankheitsgefühle dazukommen.
Behandlung & Therapie
Die Behandlung von Heiserkeit beinhaltet, insofern keine ernste Erkrankung dahinter steckt, die gleichen Maßnahmen, unabhängig von der Ursache.
Die Stimme zu schonen steht natürlich an erster Stelle. Auch wenn der Drang dazu sehr stark sein kann, sollte man es vermeiden, sich zu räuspern, da dies die Stimmbänder zusätzlich anstrengt.
Wichtig ist es, viel zu trinken, wobei man eiskalte Getränke vermeiden sollte. Lauwarme Kräutertees sind hier die erste Wahl, wobei sich Kamillen- oder Salbeitee als besonders hilfreich und wohltuend erwiesen haben.
Auch gurgeln mit einer milden Salzlösung kann Erleichterung bringen. Ergänzend dazu kann man Halsbonbons lutschen; sie regen die Speichelproduktion an und halten dadurch den Rachenraum feucht.
Geht die Heiserkeit mit einem grippalen Infekt einher, wird der Arzt in der Regel zusätzlich Antibiotika verschreiben, um die Erreger des Infektes zu bekämpfen.
- Stimme schonen
- Räuspern vermeiden
- Viel trinken (z. B. lauwarme Kräutertees wie Salbei– oder Kamillentee)
- Gurgeln (mit milder Salzlösung)
- Halsbonbons lutschen
- Antibiotika (bei grippalem Infekt)
Ursachenbehandlung
Behandlung von zugrundeliegenden Erkrankungen
Steckt hinter der Heiserkeit eine Erkrankung, so muss dieser zugrundeliegende Auslöser entsprechend behandelt werden. Weitere Informationen zur Behandlung entsprechender Ursachen finden Sie hier:
- Bronchitis
- Cholera (Globuli)
- Depression
- Diphtherie
- Erkältung
- Grippe (Influenza)
- Kehlkopfkrebs
- Keuchhusten
- Parkinson
- Pseudokrupp
- Tumor
Vorbeugung
Präventive und vorbeugende Maßnahmen
Zur Vorbeugung gegen Heiserkeit kommt natürlich an erster Stelle: Lautes schreien sowie lautes und anhaltendes sprechen gilt es zu vermeiden. Wer vielleicht beruflich viel sprechen oder auch singen muss, für den ist das Erlernen der richtigen Techniken unabdingbar.
Die richtige Körperhaltung, die richtige Atemtechnik, all das ist wichtig, um die Stimme lange gesund zu erhalten. Wer beruflich viel reden muss, kann sich beispielsweise Tipps von einem Logopäden für die richtigen Techniken holen.
Ein besonders schädigender Faktor ist außerdem das Rauchen. Es aufgeben oder zumindest reduzieren wird der Stimme helfen! Zusätzlich ist es sehr nützlich, für eine ausreichende Feuchtigkeit der Raumluft zu sorgen.
Ganz allgemein ist eine gesunde Lebensweise die beste Vorbeugung gegen Heiserkeit. Viel trinken, eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf sowie die Vermeidung von Stress stärken das Immunsystem und vorbeugend auch gegen Heiserkeit fit!
Hausmittel & Alternativen
Es gibt fast unzählige bewährte Hausmittel gegen Heiserkeit. Die wichtigsten haben wir hier für Sie zusammengefasst:
- Gurgeln mit Salzwasser:
Das gurgeln mit einer milden Salzlösung ist ein probates Hausmittel. Das Salz wirkt antibakteriell und hilft der Stimme somit, sich schnell wieder zu regenerieren. - Honig:
Auch Honig wirkt entzündungshemmend und antibiotisch. Mann sollte ihn aber keinesfalls in Milch trinken, da Milch die Atemwege noch zusätzlich verschleimt. Am besten hilft er, wenn man ihn mehrmals am Tag in heißem Tee oder verdünntem Apfelessig trinkt. - Inhalieren:
Inhalationen sind ebenfalls ein bewährtes Hausmittel gegen Heiserkeit. Man füllt eine Schüssel mit kochendem Wasser und gibt Kamillenblätter oder auch ein fertig gekauftes ätherisches Öl dazu. Den Kopf mit einem Handtuch abdecken und die Dämpfe für 10 Minuten einatmen. - Zwiebelwickel:
Zwiebelwickel sind ebenfalls ein altes und bewährtes Hausmittel. Man erwärmt einige Zwiebeln kurz im Backofen, hackt sie anschließend in kleine Stücke und legt sie dann in ein Leintuch. Dieses Tuch legt man sich um den Hals und fixiert das ganze mit einem weiteren Tuch oder einem Schal. Drei mal täglich für je etwa 30 Minuten anwenden.
Alternativmedizin
Alternativheilverfahren und Naturheilkunde
Auch die Alternative Medizin verspricht einige Heilmittel gegen Heiserkeit:
- Schüssler-Salze:
Empfohlen wird besonders das Schüssler – Salz Nummer 4, es soll beruhigend auf die Schleimhäute wirken und dadurch gegen Heiserkeit helfen. - Homöopathie:
Auch die Homöopathie hält Mittel gegen Heiserkeit bereit. Es gibt unterschiedliche Globuli, das sind Streukügelchen, welche Besserung versprechen. Welche Globuli individuell geeignet sind, klärt man am Besten mit einem hierfür ausgebildeten Heilpraktiker ab. - Bachblüten:
Mit Bachblüten sind ebenfalls schon gute Erfolge erzielt worden. Auch hier gilt: Anwendung mit einem ausgebildeten Heilpraktiker besprechen. - Akupunktur:
Durch Akupunktur sind gegen Heiserkeit nachweislich Erfolge erzielt worden. Wichtig: Man sollte sich unbedingt an einen in Akupunktur ausgebildeten Arzt wenden.