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Creatinin Quotient

by joe

Auf einen Blick

Auch bekannt als: Mikroalbumin / Creatinin Quotient
Bezeichnung: Mikroalbumin / Creatinin Quotient
Ähnliche Tests: 
Krankheiten Arterielle Hypertonie Hausmittel gegen Bluthochdruck Blutdruckmessgerät Celebrex 200mg Mikroalbumin / Creatinin Quotient

Was ist der Creatinin Quotient?

Warum wird Mikroalbumin oder der Mikroalbumin/ Creatinin Quotient untersucht?
Der Creatinin Quotient wird Verdacht auf das Vorliegen einer Nierenerkrankung.

Bei welchen Erkrankungen sollte Mikroalbumin untersucht werden?
Bei Diabetes oder Arterieller Hypertonie (Bluthochdruck) im jährlichen Abstand

Aus welchem Probenmaterial wird Mikroalbumin durchgeführt?
Entweder aus einer Probe des Spontan-Urins oder eine Sammelurinprobe (z. B. Sammlung über 4 Stunden, über Nacht oder 24 Stunden).

Das Probenmaterial

Was wird untersucht?

Der Creatinin Quotient-Test ist ein früher Indikator einer Nierenschädigung. Es werden hierbei die kleinen Mengen von Albumin gemessen, die mit dem Urin bereits lange vor einem manifesten Nierenschaden ausgeschieden werden. Albumin ist ein Protein, das von der Leber gebildet und an das Blut abgegeben wird. Deshalb findet es sich in relativ hoher Konzentration im Blutplasma.

Bei einer Schädigung Nieren kann es zu einer abnormen Durchlässigkeit des glomerulären Filters für dieses Protein kommen, so es verstärkt im Urin erscheint. Zu einer solchen Einschränkung der renalen Filterfunktion kann es u. a. bei Diabetes mellitus oder Arterieller Hypertonie kommen.

Dabei zeigt eine steigende Albumin-Konzentration einen Progress der Nierenschädigung an. Albumin kann aber auch physiologischerweise im Urin auftauchen, z.B. nach starker körperlicher Aktivität. Da es sich bei Albumin um ein relativ kleines Protein handelt ist es eines der ersten Proteine, das bei einer entsprechenden Nierenschädigung im Urin erscheint.

Patienten mit einer konstant nachweisbaren Mikroalbuminurie (Ausscheidung von kleinen Mengen Albumin mit dem Urin) haben somit ein erhöhtes Risiko eine fortschreitende Nierenschädigung oder auch kradiovaskuläre Störungen zu entwickeln.

Wie wird das Probenmaterial für die Untersuchung gewonnen?
Der Patient wird gebeten den Urin in einem speziellen Gefäß entweder über 24 Stunden oder auch eine kleinere Zeitspanne von z. B. 4 Stunden oder über Nacht zu sammeln, aus der der Test durchgeführt wird. Zunehmend geht man jetzt auch dazu über, eine Probe des Spontanurins zu verwenden.

Genauigkeit & 24 h-Urin

Die mit dem Urin ausgeschiedene Menge an Albumin variiert im Tagesverlauf, so dass die beste Testmethode die aus 24 h-Sammelurin ist. Dieses Verfahren ist mühsam und bedarf einer effektiven Mitarbeit durch den Patienten. Im Falle von Kindern kann es sich dabei sehr schwierig gestalten, ohne einen Blasenkatheter auszukommen.

Da die Genauigkeit des Testergebnisses wesentlich von der Sammlung des gesamten 24 h-Urins abhängt, geht man jetzt zunehmend dazu über, kleinere Sammelperioden zu wählen (4 h oder eine Sammlung über Nacht) oder auch eine Spontan-Urinprobe für die Bestimmung zu verwenden.

Urin-Proben mit einer Sammelperiode, die kleiner als 24 h ist, sind zwar weniger genau, das Ergebnis kann aber durch eine gleichzeitige Bestimmung der Kreatinin-Konzentration besser eingeordnet werden. Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels und wird normalerweise in einer konstanten Rate mit dem Urin ausgeschieden.

Daher ist seine Urin-Konzentration relativ stabil. Da der Urin im Verlauf des Tages mehr oder weniger variiert, dient diese Eigenschaft des Kreatinins als Korrektur-Faktor, wenn für die Mikroalbumin-Untersuchung Spontanurin verwendet wird. Die Mikroalbumin-Konzentration kann dann zu der des Kreatinins ins Verhältnis gesetzt werden und der entsprechende Quotient berechnet werden. Dadurch lässt sich eine Genauigkeit des Testergebnisses erreichen die mit der bei 24 stündiger Urin-Sammlung vergleichbar ist.


Der Mikroalbumin Test

Wie wird der Test eingesetzt?

Die Bestimmung der Mikroalbumin-Konzentration im Urin oder des Mikroalbumin-/Kreatinin-Quotienten kommt in erster Linie bei Patienten mit bestimmten chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck zum Einsatz, da diese Krankheiten mit einem erhöhten Risiko einer Nierenschädigung assoziiert sind.

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Pixabay / frolicsomepl

Studien konnten zeigen, dass eine möglichst frühzeitige Erkennung einer entsprechenden Nierenschädigung entscheiden für eine Therapieoptimierung und damit die Prognose des Patienten sind. Wird nämlich der Blutzucker bzw. Blutdruck besser medikamentös kontrolliert, so kann in manchen Fällen eine Progression der Nierenschädigung verlangsamt oder sogar verhindert werden.

Wann könnte der Test sinnvoll sein?

Bei Patienten mit Typ 2-Diabetes unter 70 Jahren und mit Typ 1-Diabetes über 12 Jahre sollte jährlich die Mikroalbumin-Ausscheidung im Urin kontrolliert werden. Zusätzlich ist eine Bestimmung auch bei einer Erstdiagnose von Diabetes mellitus Typ 2 sinnvoll. Im Falle von Typ 1-Diabetikern sollte eine regelmäßige Kontrolle spätestens 5 Jahre nach der Erstdiagnose begonnen werden.

Bei Bluthochdruck sollte ebenfalls in regelmäßigen Intervallen der Creatinin Quotient im Urin bestimmt wird.


Ergebnis & Wissenswertes

Was bedeutet das Testergebnis?

Eine moderat erhöhte Albumin-Konzentration im Urin zeigt an, dass sich der Patient in einer Frühphase der Nierenschädigung befindet. Dagegen Sprechen stark erhöhte Werte für eine Schädigung im fortgeschrittenen Stadium. Sind die Werte normal, so kann man auch von einer normalen Nierenfunktion ausgehen.

Gibt es weiteres, das ich wissen sollte?
Kürzlich haben Studienergebnisse gezeigt, dass bei Typ 2-Diabetes eine pathologische Mikroalbuminurie mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert ist.

Hinweise & Störungen

  • Stabilität und Probentransport
    Eine Lagerung bis zu 30 Tage im Kühlschrank ist möglich. Die Proben dürfen nicht eingefroren werden. Bei längerer Lagerung bei Raumtemperatur sollten die Proben mit 0,1% Natriumazid konserviert werden.
  • Referenzbereich
    Die Diabetesgesellschaften geben als Grenzwert einen Wert von 300mg/l bzw. >300 mg/24h bzw. >300 mg/g Kreatinin spricht man von einer Makroglobulinämie, bei Werten dazwischen von einer Mikroalbuminurie.
  • Störfaktoren und Hinweise auf Besonderheiten
    Bei diskrepanten Befunden empfiehlt sich eine Bestimmung der anderen Urinproteine mittels Nephelometrie und ggf. einer Untersuchung auf Bence-Jones-Proteine durch Immunfixation
  • Richtlinien zur Qualitätskontrolle
    Die Urinalbuminbstimmung unterliegt der Rilibaek (Albumin Massenkonzentration SW Präzision 8 %, Unrichtigkeit 12 %, maximal zulässige Abweichung des Einzelwertes 28 %).

Häufige Fragen (FAQ)

Was ist der Unterschied zwischen Albumin, Präalbumin und dem Creatinin Quotient bzw. Mikroalbumin?

Präalbumin ist ein Marker, der Aufschluss über den Ernährungszustand des Organismus gibt – insbesondere vor und nach Operationen, bei einem längeren Krankenhausaufenthalt oder bei einer Nahrungsergänzenden Therapie. Die Albuminbestimmung wird dagegen eingesetzt, um Leber– oder Nierenfunktionsstörungen zu diagnostizieren oder um zu kontrollieren, ob der Organismus ausreichend Aminosäuren – die Proteinbausteine – aus der Nahrung aufnimmt.

Allerdings ändert sich die Präalbumin-Konzentration nahrungsabhängig schneller als die des Albumins, so dass es eher für eine kurzfristige Kontrolle geeignet ist. Die Bestimmung von Mikroalbummin im Urin dient dem Nachweis kleinster Albumin-Mengen, die mit dem Urin ausgeschieden werden und eine mögliche Nierenschädigung signalisieren.

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Diabetiker sollten ein Mal im Jahr einen Mikroalbumin-Test machen

Ist Mikroalbumin nur eine kleinere Variante von Albumin bezogen auf die Molekülgröße?

Nein, es handelt sich dabei um den Nachweis von Albumin, aber nur in sehr geringen Mengen. Auf diese niedrige Menge bezieht sich die Bezeichnung Mikroalbumin und nicht auf die Molekülgröße.

Was sagt der Test aus?

Als Diabetiker sollte man eine jährliche Kontrolle der Mikroalbumin-Ausscheidung im Urin durchführen lassen. Es ist eine gute Nachricht, wenn dabei keine erhöhte Albumin-Ausscheidung nachgewiesen kann. Denn das bedeutet, dass die Nierenfunktion nicht gestört ist.

Gibt es noch andere Gründe für eine Mikroalbuminurie?

Ja, denn sie ist nicht spezifisch für Diabetes sondern kann auch mit Bluthochdruck, bestimmten Fettstoffwechselstörungen und Erkrankungen des Immunsystems assoziiert sein. Außerdem kann es auch durch Störfaktoren wie starke körperliche Belastung, bei Blut im Urin, bei einer Harnwegsinfektion, Dehydrierung (verminderten Flüssigkeitsmenge z.B. bei Hitze oder Erbrechen) oder bei Medikamenteneinnahme zu einer erhöhten Albumin-Ausscheidung kommen.


Weiterführende Links

  • Europäische Leitlinien Hypertonie:
    https://www.ipm-praevention.de/docs/Europ_Leitlinien_2007.pdf
  • Leitlinien-basierte Empfehlungen für die Praxis, Glomeruläre Nierenerkrankungen: https://www1.us.elsevierhealth.com/BDI/chapter_G004.php
  • Leitlinien zur Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle der diabetischen Nephropathi, Deutsche Diabetes Gesellschaft
    https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/EBL_Nephropathie_2000.pdf
  • AWMF Leitlinien, Diagnostik bei Fehlbildungen der Niere:
    https://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll-na/043-004.htm
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