Fremdkörper in Luftröhre oder Speiseröhre
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Im Körper ist alles so eingerichtet, dass Getränke und Speisen beim Schlucken nicht in die Luftröhre gelangen. Dafür sorgt der Kehlkopfdeckel, der sich reflexartig öffnet wenn Nahrung geschluckt wird.
Es ist jedem schon mal passiert, dass ein Essensstück aus versehen in die Luftröhre gelangt ist. Dieses Phänomen nennt sich Aspiration.
Es ist kaum zu glauben was Menschen sich so alles in den Mund stecken. Gegenstände wie Fischgräten, Hühnchenknochen, Zahnprothesen aber auch Nägel oder Münzen können und wurden schon mal versehentlich verschluckt.
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Einen Erstickungsanfall erkennen
Wie erkennt man einen Erstickungsanfall?
Speise- und Luftröhre verlaufen parallel zueinander. Da die Rückwand der Luftröhre flexibel ist, kann es bei feststeckenden Essensstücken in der Speiseröhre auch zu Atemstörungen kommen. Symptome sind sehr starker Hustenreiz da der Körper versucht den Gegenstand nach außen zu befördern und ein pfeifendes Geräusch beim Atmen.
Das Schlucken kann erschwert sein und sogar Brechreiz kann eintreten. Wenn es zu Sauerstoffmangel kommt, verfärben sich die Lippen blau bis blau-violett. Schock und sogar Ohnmacht können die Folgen eines Erstickungsanfalles sein, wenn zu wenig Sauerstoff ins Gehirn gelangt. Es kann akute Lebensgefahr bestehen, so ein Anfall ist also unter keinen Umständen zu unterschätzen.
Erste Hilfe bei Blockierung der Atemwege
Erste Hilfe bei einem Fremdkörper in Luft/Halsröhre
Wenn der Betroffene noch Sprechen kann, sollte er den starken Hustenreiz keinesfalls unterdrücken da dieser den Gegenstand wieder nach draußen befördern könnte.
Eventuell kann man versuchen den Fremdkörper eigenhändig aus dem Rachenraum zu entfernen. In jedem Fall sollte sofort der Rettungsdienst 112 alarmiert werden.

Der Heimlich-HandGriff
pixabay / succo
Außerdem sollte der Betroffene in einer vorn über gebeugten Haltung Sitzen oder stehen. Der Helfende kann mit der flachen Hand dem Hustenreiz noch nachhelfen, indem er dem Betroffenen zwischen die Schulterblätter klopft. Hier nicht zu zaghaft sein, es sind kräftige Schläge nötig.
Weiterhin gibt es für diese Art von Notfällen den Heimlich-Handgriff auch Heimlich-Manöver genannt. Hierbei stellt sich der Helfende hinter den Betroffenen, greift ihm mit den Armen um die Taille und führt ihn in eine leicht nach vorne gebeugte Position. Eine der beiden Hände des Helfers sollte zu einer Faust geballt unter das Brustbein des Betroffenen gehalten werden.
Die zweite Hand umgreift die erste und dann wird mit einem harten Stoß eine nach oben gerichtet Bewegung ausgeübt. Der Stoß geht in den Magen und kann bis zu 5 mal wiederholt werden. Die Kraft muss wohldosiert sein, da keine inneren Organe beschädigt werden sollen, aber der gewünschte Effekt auch nur mit einem dementsprechend starken Druck erreicht wird.
Wann Notarzt rufen?
Wann ist professionelle Hilfe notwendig?
Wenn scharfe oder spitze Gegenstände verschluckt wurden, die nicht von Hand entfernt werden können, muss auf alle Fälle professionelle Hilfe geholt werden. Auch Bewusstlosigkeit ist ein Zeichen dafür, dass es sich um eine Notsituation handelt, die alleine nicht bewältigt werden kann.