Mit Strombehandlung zum Erfolg
Was ist eine Iontophorese?
Inhaltsverzeichnis
Bei Iontophorese wird der Patient mit Gleichstrom behandelt, wodurch die Medikamentenaufnahme über die Haut verbessert wird.
Ursprung & Entwicklung:
Der Einsatz der Iontophorese-Therapie geht bereits bis in die Antike zurück. In der Antike wurden der Strom im Wasser durch Zitteraale ausgelöst.
Der Strom durch den Zitteraal war aber unkontrollierbar, im Gegensatz zu dem heutzutage künstlich erzeugten Strom. Dafür werden Geräte verwendet, die auch von Patienten zu einem günstigen Preis gekauft werden können.
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Durchführung & Wirkung
Wie wird die Iontophorese durchgeführt und wie ist ihre Wirkungsweise?
Iontophorese wird bevorzugt in der Dermatologie angewandt. Zu Beginn wird dem Patienten entweder eine Salbe auf die betroffene Stelle aufgetragen, welche elektrisch geladene Moleküle enthält, oder die betroffene Hautpartie wird in eine Leitelektrolytlösung mit dem entsprechenden Wirkstoff getaucht.
Nur wenn der Wirkstoff als elektrisch geladenes Teilchen vorliegt, kann es auch durch die Behandlung durch die Haut und dann in das Gewebe oder das Blut des Patienten gelangen. Es wird Strom angelegt, im Bereich zwischen 10-30 mA.
Bei der Behandlung ist es wichtig, dass man den Strom vom Wert Null langsam auf den Endwert erhöht und nach Beenden der Behandlung den Strom genauso wieder langsam auf null zurückführt und nicht sofort zurück auf null stellt. Der Strom transportiert die Ionen des Medikaments durch die Haut und in den Körper. So gelangen die Medikamente schneller in den Körper.
In der Regel wird Gleichstrom für die Iontophorese verwendet, oder Impulsstrom. Bei Impulsstrom wird der Gleichstrom in bestimmten Abständen unterbrochen. Bei einem kontinuierlichen Gleichstrom kann es beim Patienten zu einem kribbelnden Gefühl während der Behandlung kommen. Dieser Nachteil tritt beim Impulsstrom nicht auf. Der Impulsstrom ist also vor allem für Patienten zu empfehlen, die sehr sensibel sind. Auch bei Kindern ist der Impulsstrom eine gute Alternative.
Ablauf & Wirksamkeit
Eine Sitzung bei der Iontophorese dauert je nach Patient 10 bis 15 Minuten. Mehrere Sitzungen werden in der Woche durchgeführt, bis zu fünf Stück. Patienten mit starken Beschwerden sind möglicherweise auf eine Dauerbehandlung angewiesen.
Werden Füße oder Hände behandelt, wird auch manchmal eine Leitungswasseriontophorese durchgeführt. Dabei werden zwei Behälter mit Leitungswasser gefüllt, der Patient stellt je einen Fuß in einen Behälter und anschließend kommt in jeden Behälter eine Elektrode. Gleiches gilt für die Hände.
Bei einer Leitungswasseriontophorese werden keine weiteren Medikamente verwendet. Durch die Ionen die bereits auf natürliche Weise im Leitungswasser vorhanden ist, ist in jedem Fall ein Stromfluss gewährleistet.
Von der American Academy of Dermatology wurde eine Studie der Wirksamkeit der Iontophorese durchgeführt. Diese Studie kam zum Ergebnis, dass eine Iontophorese in 83 Prozent der Fälle erfolgreich ist und zum gewünschten Ziel führt. Veröffentlichte Studien von 1993 und 1995 merken jedoch auch an, dass der Wirkungsmechanismus der Iontophorese auf wissenschaftlicher Ebene noch nicht vollständig erklärbar ist.
Hilft, fördert & stärkt
Eine Iontophorese hilft bei:
- übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose)
- Warzen
- Pilze (Fußpilz)
- Arthrose
- Muskelschmerzen
- Karpaltunnelsyndrom
- Rheuma
- Narben
- Cellulite
- postoperative Schmerzen
Größtenteils wird Iontophorese gegen Hyperhidrose eingesetzt, also bei übermäßigem Schwitzen oder bei starker Schweißbildung auf dem Körper. Bei Warzen, Pilze oder Arthrose ist die Behandlung ebenfalls hilfreich. Bei den Pilzen handelt es sich meist um Fußpilz. Weitere FußInfektionen lassen sich auf dieselbe Weise behandeln.
Weitere Anwendungsgebiete sind bei Muskelschmerzen, Karpaltunnelsyndrom, Rheuma und Narben. Bei Cellulite können durch Iontophorese ebenso Erfolge erzielt werden, wie bei postoperativen Schmerzen an Wunden.
Das Verfahren fördert und stärkt:
- Blutfluss
- Heilung von Narben
Die Iontophorese hilft, wenn beim Patienten eine Couperose auftritt. Durch die Iontophorese kann das gestaute Blut besser abfließen.
Wer behandelt?
Die Behandlung kann durchgeführt werden von:
- Arzt
- Heilpraktiker
- Patient
Ärzte und Heilpraktiker führen diese Behandlung durch. Sie sind häufig sehr geübt darin und wissen genau, in welchem Tempo sie den Strom erhöhen müssen und was es sonst noch bei einer Iontophorese zu beachten gibt. Der Patient kann aber auch selbst die Iontophorese durchführen.
Die entsprechenden Geräte gibt es bereits zu einem günstigen Preis zu kaufen. Führt der Patient die Behandlung selbst durch, ist es wichtig, dass die Vorgaben genau eingehalten werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass es zu keinen Komplikationen bei der Durchführung kommt.
Egal ob Arzt, Heilpraktiker oder Patient die Behandlung durchführt, eine erfolgreiche Behandlung ist von einer regelmäßigen Wiederholung der Behandlung abhängig.
Risiken & Nebenwirkungen
Risiken, Gefahren und Nebenwirkungen bei einer Iontophorese sind:
- Stromschlag (unsachgemäße Behandlung)
- kribbelndes Gefühl
- Rötungen
Berühren die Elektroden vor oder während der Behandlung die Haut des Patienten, kann es zu einem Stromschlag kommen. Das Gleiche gilt, wenn Hände oder Füße ins Wasser eingetaucht werden, in welchem sich bereits Elektroden befinden. Während der Therapie tritt ein leichtendes Kribbeln an der betroffenen Körperstelle auf.
Das ist ganz normal und entsteht durch den Stromfluss. Da der Stromfluss so niedrig ist, entstehen aber keine Schäden im Körper. Bei manchen Patienten treten kurzfristig nach der Behandlung leichte Rötungen an der betroffenen Stelle auf.
Gegenanzeigen
Folgende Personengruppen sollten keine Iontophorese durchführen:
- Schwangere Frauen
- Menschen mit Metallteilen im Körper oder Herzschrittmachern
- Personen mit offenen Wunden an betroffener Stelle
- Menschen mit sehr sensibler Haut
Schwangere sollten grundsätzlich keine Iontophorese durchführen, da bisher nicht ausreichend untersucht wurde, wie sich der Stromfluss auf das ungeborene Baby auswirkt. Befinden sich Metallteile im Körper oder ist ein Herzschrittmacher vorhanden, sollte ebenfalls auf eine Iontophorese Therapie verzichtet werden.
Metallteile beeinflussen den Stromfluss im Körper. Wie sich das auf Behandlung und den Patienten auswirken, ist nicht genügend erforscht. Bei einem Herzschrittmacher kann der Stromfluss die Tätigkeit des Schrittmachers beeinflussen und so die Gesundheit des Patienten gefährden. Auch bei einer offenen Wunde oder sehr empfindlichen und sensiblen Haut ist die Behandlung nicht empfehlenswert.
Unser Fazit
Betroffene Personen leiden meist sehr stark unter einer Hyperhidrose-Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten sind gering. Die Iontophorese bietet den Vorteil, dass die Behandlung kostengünstig ist, sogar vom Patienten selbst durchgeführt werden kann bei richtiger Anwendung kaum Nebenwirkungen auftreten.