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Geotrichum candidum

by joe

Geotrichum candidum

Wenn es um Geotrichum candium geht, dann ist hier die Rede von Milchpilzen aus dem Bereich der Mikrobiologie. Dieser hefeähnlicher Pilz sitzt im sauren Milieu vieler Milchprodukte, dies können Butter und Käse sein, aber auch Sauermilch oder Sauerkraut.

Man findet solche Milchpilze natürlicherweise im Darm des Menschen, in der Lunge und auch in der Mundschleimhaut.

Menschen mit einem gesunden Immunsystem haben mit diesen Pilzen keinerlei Probleme, Menschen mit einem schwachen oder geschwächten Immunsystem können jedoch an der Geotrichose erkranken.

Was ist Geotrichum candidum?

Geotrichum candidum ist ein Milchschimmel bzw. Schimmelpilz, welcher zur Klasse der saprophytischen Organismen gehört. Der vor allen Dingen im sauren Milieu beheimatete Schimmelpilz ernährt sich von faulen Stoffen. Der Pilz lässt sich durch sogenannte Hyphen charakterisieren.

Hyphen sind fadenförmige Zellen, Hyphenpilze wie der Geotrichum candium setzen sich gänzlich hyphenförmig zusammen. Die Unterteilung in Abschnitte erfolgt durch Trennwände zwischen den einzelnen Hyphen, wobei diese beim Milchpilz quer verlaufen und auch als Septen bezeichnet werden können.

Die Hyphen zerfallen hier in rechteckige Arthrosporen, eine Sproßzellenbildung findet nicht statt. Bei Athrosporen handelt es sich um Konidien, welche als die typischen Verbreitungsorgane bei der Vermehrung höherklassiger Pilze dienen.

Der Milchpilz gehört zur systematischen Gruppe der filamentösen Pilze, wobei man in der Medizin zwischen pathogenen und apathogenen Stämmen unterscheidet, also Stämme die eine Erkrankung hervorrufen oder nicht.


Das Vorkommen

Wo kommen Geotrichum candidum vor?

Die Geotrichum candidum Pilze haben ihren Lebensraum in erster Linie in saurem Milieu. Im menschlichen Umfeld werden diese als saprohytär beschrieben. Saprophyten sind Organismen, welche keine Photo- und Chemosynthese betreiben. Sie ernähren sich heterotroph, ausschließlich von toten, organischen Stoffen.

käse lebensmittel kalorien kalorientabelle Geotrichum candidum

Geotrichum candidum sind z. B. im Käse zu finden

Pilze der Gattung Geotrichum candidum leben in erster Linie in der Milch und anderen Milchprodukten, vor allem findet man sie in den unterschiedlichsten Käsesorten. Gerade die Herstellung von Edelkäse wäre ohne den Milchschimmel und seine Aromen nicht möglich.

Darüber hinaus gehören auch Tomaten und andere Gemüsesorten zum Lebensbereich der Pilze, ebenso wie Früchte verschiedener Art. Weitere Orte an denen sich diese Pilze aufhalten können sind auch die Erde oder das Abwasser.

Im menschlichen Körper haben sich ebenso einige Stämme des Milchpilzes angesiedelt, hier spricht man von Humen-Parasiten. Diese können ganz unschädlich den Darm besiedeln und hinterlassen infolgedessen keinerlei Beschwerden, ebenso können sie aber auch krankheitserregend (pathogen) im Darm und der Lunge vorkommen.

Geotrichum candidum ist zudem in der Medizin zu finden, hier dienen solche Pilze der Herstellung von Antibiotika oder Medikamenten zur Senkung des Cholesterinspiegels.

Als Bestandteil in verdorbenen Lebensmitteln erzeugen Milchschimmelpilze giftige Pilzgifte, diese Pflanzenkrankheit ist meldepflichtig. Zudem kommen diese Pilze bei der Veredelung von Nahrungsmitteln zum Einsatz.


Die Verbreitung

Wie verbreiten sich Geotrichum candidum?

Die Schimmelpilzgattung Geotrichum ist auf der ganzen Welt zu finden und weit verbreitet. Krankheitserregend sind diese Pilze jedoch nur in den seltensten Fällen. Befinden sich solche Pilze im Mundraum oder im Verdauungstrakt des Menschen, hat dies meist weder negative noch positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden.

Geotrichum candidum gehört zu den schnell wachsenden Pilzen, sie bilden flache und feucht glanzlose Kolonien. Farblich zeigt sich die Oberfläche dieser Kolonien in weißen, hellgrauen oder auch gelblichen Tönen. Die Oberfläche besitzt zudem eine filzige Struktur.

Bei der Verbreitung ähneln die Milchschimmelpilzkulturen deren der Hefepilze, das Wachstum findet vorerst ebenso ohne Luftmyzel statt. Eine Ähnlichkeit ist zudem beim Zerfall der Lufthypen in Arthrosporen zu finden, auch diese ähnelt der Bildung von Sprosszellen der Hefepilze.


Krankheiten & Beschwerden

Welche Krankheiten und Beschwerden lösen Geotrichum candidum aus?

In der Regel hat der Kontakt mit Geotrichum candidum für den Menschen keinerlei Auswirkungen, nicht im negativen noch im positiven Sinne. Menschen mit einem intakten Immunsystem bereiten diese Pilze keine Schwierigkeiten, vielmehr fallen sie erst gar nicht auf.

Menschen die jedoch eine Störung im Immunsystem besitzen oder an unterschiedlichen Formen von Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt leiden, denen kann der Milchschimmelpilz durchaus kleinere oder auch größere Probleme bereiten. Die Krankheit die durch Geotrichum candidum hervorgerufen wird nennt sich Geotrichose.


Die Geotrichose

Die Geotrichose ist eine chronische Entzündung der Mundschleimhaut und der Bronchien, kann in ihrem medizinischen Erscheinungsbild jedoch variieren. Sie kann sowohl die Bronchien betreffen als auch das darum liegende Lungengewebe, hier bilden sich Tumoröse Infiltrate oder Abszesse.

Geotrichose

Die Geotrichose führt z. B. zu einer Bronchien-Entzündung

Genauso möglich sind zudem Symptome an und auf der Haut des menschlichen Körpers. Chronisch entzündliche Hautkrankheiten in Form des Granuloms können das Gesicht, die behaarte Kopfhaut oder die Extremitäten betreffen.

Auch der Fußpilz ist ein häufiges Symptom für eine Erkrankung mit Geotrichose. Eine Entzündung der Mundschleimhaut hingegen tritt nur in seltenen Fällen auf. Patienten die unter einem schwachen Immunsystem leiden, Laufen bei Befall mit den Milchschimmelpilzen Gefahr einer systemischen Blutvergiftung, einer sogenannten Sepsis.

Besteht der Verdacht der Geotrichose wird ein mikroskopisch, kultureller Pilznachweis aus den Sekreten der Bronchien und der Schleimhäute erstellt. Ist die Haut von Milchschimmelpilzen befallen, lässt sich dies mit Hilfe eines Abstriches feststellen. Eine endgültige Diagnose erfolgt mit Hilfe des Lichtmikroskopes per histologischer Erfassung der Erreger.

Zur Behandlung von Pilzerkrankungen auf der Haut wird oftmals Ketoconazol Salbe benutzt, ein medizinisches Hilfsmittel welches auch in Anti-Schuppen-Shampoos zum Einsatz kommt. Im Falle einer innerlichen Erkrankung und dem Befall der Organe, kann nur eine interne Therapie in Form einer systemischen Behandlung Abhilfe schaffen.

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