Viren sind gerade zur Erkältungszeit Gesprächsthema Nummer eins. Besonders die Grippeviren sind durch Ihre rasante Ausbreitung sehr populär geworden.
Es gibt aber nicht nur den Grippevirus, sondern ca. 3000 weitere Arten von Viren. Grundsätzlich sind Viren infektiöse Partikel, die sich außerhalb von Zellen durch Übertragung verbreiten.
Ein weiterer dieser Viren ist der „Humane Adenovirus“. Worum es sich dabei genau handelt, wie er verbreitet wird, welche Beschwerden er auslöst und alle weiteren wichtigen Informationen zu Thema, möchten wir im Nachfolgenden erläutern.
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Was sind Humane Adenoviren?
Inhaltsverzeichnis
Humane Adenoviren sind humanpathogene Viren. Das heißt, dass sie in der Lage sind Menschen zu infizieren. Es gibt insgesamt 19 verschiedene Arten von Adenoviren, aber nur sechs von ihnen können beim Menschen zu einer Erkrankung führen.
Die Adenoviren haben ihren Namen daher, weil sie erstmals aus menschlichen Rachenmandeln (Adenoiden) isoliert wurden. Sie unterteilen sich in bis zu 57 Subtypen. So ist der Subtyp 5 zum Beispiel ein harmloser Schnupfenvirus.
Dieser Schnupfenvirus ist für einen Menschen, der gesund ist und über ein intaktes Immunsystem verfügt völlig harmlos. Bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts werden Adenoviren erforscht. Dieser Umstand hat dafür gesorgt, dass sowohl das Genom als auch die Morphologie dieser Viren weitgehend bekannt sind.
Das Vorkommen
Adenoviren kommen nahezu auf der ganzen Welt in gleicher Quantität vor. Eine regionale Häufung ist nicht zu erkennen. Ebenso sind keine saisonalen Häufungen von Krankheiten erkennbar, die durch Adenoviren ausgelöst wurden. Die einzige Häufung, die erkennbar ist, dass es innerhalb von Gemeinschaftseinrichtungen zu häufigeren Erkrankungen durch Adenoviren kommt.
Dies ist aber aufgrund der räumlichen Nähe, der einzelnen Wirte, nicht weiter verwunderlich. Humane Adenoviren kommen grundsätzlich nur beim Menschen vor. Es gibt jedoch Adenoviren, die durchaus auch bei Tieren, insbesondere Schweinen vorkommen.
Die Verbreitung
Humane Adenoviren werden alle durch direkten Kontakt übertragen. Dieser Kontakt kann fäkal-oral und gelegentlich auch durch Wasserübertragung erfolgen. Häufigster Übertragungsweg sind die Hände, an denen die Viren haften. Eine weitere Übertragungsart von humanen Adenoviren können verunreinigte Gegenstände sein. Wurde ein Gegenstand durch einen Infizierten mit seinen Händen, an denen noch Viren haften, berührt, so wird dieser Gegenstand mit den Viren kontaminiert.
Berührt nun ein noch nicht infizierter Mensch diesen Gegenstand, Gehen die Viren auf diesen über. Diese Gegenstände können zum Beispiel gemeinsame Waschlappen, Handtücher, Spielzeuge und viele weitere Arten von Gegenständen sein. Die Ansteckungsgefahr, die von diesen Gegenständen ausgeht, kann bei Zimmertemperatur unter Umständen mehrere Wochen bestehen bleiben. Eine Übertragung eines Adenovirus von einem Tier direkt auf einen Menschen ist nicht unmöglich jedoch sehr selten.
Die Eigenschaften
Das besondere an dieser Art der Viren ist, dass sie nicht über eine Hülle verfügen. Die Art der Viren verfügt über ein sogenannten Kapsid. Ein Kapsid ist eine regelmäßige Proteinstruktur bei eben diesen Viren. Diese dient dem Virusgenom als Verpackung.
Da humane Adenoviren keine Hülle haben, ist das Kapsid für das Eindringen in die Wirtszelle verantwortlich. Das Kapsid ist bei diesem Virus in der Form eines Zwölfecks angeordnet und es hat an den Ecken kleine antennenartige Fortsätze. Der Durchmesser eines humanen Adenovirus beträgt zwischen 70 und 90 nm.
Der Kern des Virus besteht aus einer linearen, doppelsträngigen dna. Physikalische und chemische Einflüsse können dem humanen Adenovirus durch diese spezielle dna nichts anhaben. Eine Übertragung auf einen anderen Wirt ist besonders während der ersten zwei Wochen einer Erkrankung möglich.
Fast die einzige Schwachstelle die diese Viren haben, ist thermisch. Setzt man sie über zehn Minuten einer Temperatur von 56 °C aus, so werden sie dauerhaft inaktiv.
Krankheiten & Beschwerden
Krankheiten und Beschwerden die durch humane Adenoviren auftreten können
Humane Adenoviren befallen sehr oft die inneren Atemwege. Meistens treten bei einer Infektion normale Erkältungsbeschwerden wie Kopfschmerzen oder Halsschmerzen auf. Bei Personen, die nur über ein schlechtes Immunsystem verfügen oder bereits durch andere Krankheiten geschwächt sind, kann es durch humane Adenoviren auch zu einer schwereren Erkrankung wie Bronchitis oder sogar zu einer Lungenentzündung kommen. Dies kann bei dem gerade genannten Personenkreis bis zum Lungenversagen führen.
Neben den inneren Atemwegen können humane Adenoviren auch den Verdauungstrakt befallen und sich dort festsetzen. Dann kommt es bei den Patienten meist zu einer Magen–Darm-Entzündung. Diese geht dann wiederum mit Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen einher. Breitet sich eine solche Infektion weiter aus, ist auch die Blasenschleimhaut vor den sehr resistenten Viren nicht sicher. Dort können sie dann eine Blasenentzündung hervorrufen.
Aber auch vor weiteren Bereichen des Körpers machen die humanen Adenoviren nicht halt. Durch das reiben mit einer verunreinigten Hand, können diese Viren auch ins Auge übertragen werden. Dort verursachen sie dann einen unangenehmen Juckreiz und Augentrockenheit. Die Folge der Verschleppung in das Auge ist eine Entzündung der Bindehaut und der Hornhaut. Nicht nur durch die Hände können die Viren ins Auge gelangen, sondern auch durch verunreinigtes Badewasser in einem See oder Pool.
Sollte man eine Infektion mit einem humanen Adenovirus verschleppen, können die Spätfolgen gravierend sein. Entzündet sich das knorpellose Gewebe der Lungenbronchien, können sich asthmatische Beschwerden einstellen. Aber auch Gelenke, Störungen der Herzmuskelfunktion oder ein Hörsturz sind mögliche Folgen.