Es gibt unterschiedliche Erkrankungen, bei denen der Patient von einem Schwindel betroffen ist. Eine der bekanntesten Erkrankungen ist der sogenannte Lagerungsschwindel.
Der Schwindel wird von einer Zellveränderung im Innenohr des Patienten ausgelöst. Warum es dazu kommt und welche Ursachen dahinter stecken können, wird im nachfolgenden genauer erklärt.
Unser Ratgeber zum Thema Lagerungsschwindel soll Ihnen Informationen vermitteln wie mit diesem Symptom besser umzugehen ist. Hier finden Sie aber auch Informationen zu den möglichen Komplikationen, wann Sie zum Arzt sollten, welche Behandlungen es gibt und vieles mehr.
Table of Contents
Was ist Lagerungsschwindel?
Inhaltsverzeichnis
Wenn man Schwindelgefühle hat, hat man das Gefühl, der Raum um einen herum würde sich drehen und schwanken.
Die bei Erwachsenen häufigste Schwindelart ist der Lagerungsschwindel (benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS).
Der Patient bekommt Schwindelgefühle, wenn er seine Lage verändert, z. B. beim Drehen des Kopfes, beim Hinlegen oder beim Heben und Senken des Kopfes. Manchmal leiden die Patienten zusätzlich unter Erbrechen und Übelkeit.
Der Lagerungsschwindel ist eine harmlose, für den Patienten aber unangenehme Erkrankung.
Die meisten Betroffenen sind zwischen 60 und 80 Jahre alt, und es betrifft eher Frauen als Männer.
Weitere Informationen zu Schwindel im Allgemeinen finden Sie in folgenden Ratgebern:
Welche Ursachen gibt es?
Die Ursache von einem Lagerschwindel ist eine Erkrankung des Innenohres. Die Otholiten, das sind die Sinnes- und Gleichgewichtszellen des Innenohres, lösen sich aus der Ohrhöhle des Patienten und wandern in den Bogengang des Ohres.
Wenn der Patient seinen Kopf bewegt oder dreht, bewegen sich auch die Otholiten. Das Gehirn bekommt dann die Meldung, dass sich etwas bewegt, kann dies jedoch mit keinem Körperorgan wie etwa den Augen verbinden, und der Patient bekommt Schwindelgefühle. Dass sich die Otholiten ablösen, ist ein normaler Bestandteil des Älterwerdens.
Besondere Risikofaktoren sind:
- Schädelhirntrauma
- Entzündung des Innenohres oder des Gleichgewichtsorgans
- Innenhirnoperationen
- Migräne
- Morbus Meniere
- Kopfverletzungen, Traumata
- Verkehrs- oder Sportunfälle mit starken Erschütterungen
Diagnose & Verlauf
Wenn man stärkere und häufige Schwindelgefühle hat (die Schübe dauern jeweils 30 Minuten), sollte man sicherheitshalber einen Hals-Nasen-Ohren–Arzt aufsuchen. Der Arzt führt zunächst ein Arzt-Patienten-Gespräch.
Dann testet er die Hörfähigkeit und den Gleichgewichtssinn des Pateinten. Dabei kann er einen Hörsturz des Patienten ausschließen.Er kann auch bildgebende Verfahren und neurologische Untersuchungen durchführen, oder die Hirnströme des Patienten messen.
Eventuell führt er auch die sogenannte Dix-Hallpike-Lagerungsprobe durch. Der Patient muss sich aufrecht auf die Untersuchungsliege setzen, anschließend muss er seinen Kopf um 45° zur Seite drehen und sich in eine Lageposition begeben. D
iese Bewegung sollte dann den Lagerungsschwindel auslösen, der oft von einem Muskelzucken/plötzlicher Augenbewegung (Nystagmus) begleitet wird. Der Lagerungsschwindel kann nach einiger Zeit verschwinden, er kann aber auch über Monate oder Jahre andauern.
Daten & Häufigkeit
Bei dem Thema Schwindel und Gleichgewichtsstörungen lässt sich sagen, dass von 100.000 Einwohnern in der BRD ca. 58 – 141 von einer Gleichgewichtsstörung betroffen sind. Frauen sind zu 60 % davon betroffen, Männer zu 40 %. Am häufigsten betroffen ist die Gruppe der Personen ab 65 Jahre, darauf folgt die Gruppe der Personen im Alter von 45 bis 65 Jahre.
Komplikationen
Wenn es sich um einen gutartigen Lagerungsschwindel handelt, können auch Komplikationen eintreten. Diese können auch den Alltag des Patienten beeinträchtigen. Wenn der Arzt die Schwindelgefühle nicht beeinflussen kann, muss der Patient lernen, mit seinen Symptomen zu leben. Dies kann beispielsweise zu Schlafstörungen beim Patienten führen.
Auch das Sturzrisiko ist vor allem bei älteren Patienten erhöht. Gefährliche Handwerksarbeiten sollten daher während eines Lagerungsschwindels vermieden werden. Das allgemeine Wohlbefinden des Betroffenen kann ebenfalls beeinträchtigt sein. Wird der Schwindel nicht entsprechend behandelt, kann dies auch zu psychischen Störungen führen.
Wann zum Arzt?
Wann sollte man bei Lagerungsschwindel zum Arzt Gehen?
Wenn der Patient während einer längeren Zeit an Schwindelgefühlen leidet, sollte er in jedem Fall einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO Arzt) aufsuchen. Die Schwindelattacken bei einem Lagerungsschwindel dauern normalerweise ca. 30 Minuten und treten auf, wenn der Patient seinen Kopf bewegt.
Manchen Patienten ist gleichzeitig auch übel, oder sie müssen sich erbrechen. Der Arzt sollte auf jeden Fall herausfinden, ob es sich um eine ernste Erkrankung handelt, und dann die richtige Therapie einleiten. Bei Schwindelanfällen kann es sich auch um schwere Erkrankungen handeln, wie Nervenentzündungen oder Gehirntumore.
Behandlung & Therapie
Ein Lagerungsschwindel sollte von einem Arzt therapiert werden. Der Patient kann ansonsten ein Vermeidungsverhalten entwickeln, was dann andere körperliche Auswirkungen haben kann, und das Leiden des Patienten wird verlängert. Wenn man den Schwindel bewusst auslöst, wie bei der Dix-Hallpike-Lagerungsprobe, kann sich das Gehirn an den Auslöser gewöhnen, und die Schwindelattacken gehen zurück.
Man kann die Otholithen im Innenohr des Patienten nicht an ihren eigentlichen Platz zurückbringen. Man kann sie aber mit den richtigen Übungen aus den Bogengängen hinaus bringen, und in eine Ruheposition führen. Die wichtigste Übung hierzu ist das Epley-Manöver.
Der Patient kann auch eine Physiotherapie machen, bei dem er ein Lagerungstraining einübt. Der Patient muss dann ein bestimmte Körperstellung einnehmen, und das Gehirn lernt so, die Schwindelsymptome zu unterdrücken. Medikamente und Operationen können bei der Behandlung des Lagerungsschwindels nicht angewandt werden.
Vorbeugung & Prävention
Wie kann man einem Lagerungsschwindel vorbeugen?
Da der Lagerungsschwindel häufig auch durch fortschreitendes Alter entsteht, gibt es keine geeignete Möglichkeit, dieser Erkrankung vorzubeugen.
Wenn man versucht, Kopfbewegungen zu vermeiden, die einen Lagerungsschwindel verursachen, kann dies sogar der Heilung entgegenwirken.
Hausmittel & Alternativen
Welche Hausmittel und Alternativen gibt es bei Lagerungsschwindel?
Der Lagerungsschwindel wird Lagerungsübungen behandelt. Sie sollen die abgelösten Teilchen im Innenohr zurück in die Otholithenorgane bringen. Man benutzt hierzu das Semont- oder das Epleymanöver.
Wenn jemand an Beschwerden durch einen Schwindel leidet, gibt es die Möglichkeit, eine Psychotherapie zu machen. Man kann den Lagerungsschwindel nicht komplett kurieren, man kann aber lernen, besser mit seinen Symptomen zu leben.
In der Alternativmedizin wird auch die Ernährung als Auslöser von Schwindelerkrankungen gesehen. Hierbei geht es um Elektrolyte, die die Funktion des Gleichgewichtssinnes verändern können. Man rät den Patienten daher zu einer basischen Kost.
Weitere Informationen zu Hausmitteln gegen Schwindel im Allgemeinen finden Sie in folgendem Ratgeber: