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Eberraute

by Danaae

Eberraute, Artemisia abrotanum, Colakraut; Colastrauch; Stabwurz; Amberbaum; Zitronenkraut

Die Eberraute ist eine mit dem Wermut und Beifuß verwandte Pflanze, welche aufgrund ihres Cola-ähnlichen Geschmacks auch als Colakraut bzw. Colastrauch bezeichnet wird. Sie dient vor allem als Heilpflanze und Gewürz, jedoch beispielsweise auch als Zierpflanze und Repellent.

Allerdings kann das Heilkraut je nach Standort auch höhere Mengen an für den Menschen schädlichen Stoffen enthalten. Daher sollten z.B. Tees oder Tropfen mit Artemisia abrotanum nicht zu hoch dosiert oder zu lange eingenommen werden.

Eberraute (Cola-Kraut)

Steckbrief: Systematik der Eberraute

  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Tribus: Anthemideae
  • Untertribus: Artemisiinae
  • Gattung: Artemisia
  • Art: Eberraute
  • Wissenschaftlicher Name: Artemisia abrotanum L.
  • Synonyme: Colakraut; Colastrauch; Stabwurz; Amberbaum; Zitronenkraut

Heilwirkung der Eberraute

Ist die Eberraute (Artemisia abrotanum) gesund?

Die Eberraute, auch Stabwurz genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler und der Gattung der Artemisia, welche aufgrund ihres Cola-ähnlichen Geruchs und Geschmacks in jüngster Zeit auch als Cola-Kraut oder Cola-Strauch bezeichnet wird.

Eberraute, Artemisia abrotanum, Colakraut; Colastrauch; Stabwurz; Amberbaum; Zitronenkraut

Cola-Kraut (Artemisia abrotanum)

Der mit dem Wermut, Estragon und Beifuß verwandte Halbstrauch verströmt einen intensiven Duft und erreicht Wuchshöhen von bis zu drei Metern. Aufgrund seines kampferartigen Geruchs wurde er früher als Streukraut zur Lufterfrischung verwendet.

Die Stabwurz war bereits in der Antike als Heilpflanze bekannt, wie mitunter aus Schriften der griechischen Ärzte Dioskurides und Hippokrates ersichtlich wird. Auch der römische Gelehrte Plinius der Ältere schrieb der Pflanze eine Heilwirkung zu und empfahl sie bspw. als Bestandteil von Wundsalben.

Neben der Verwendung in der Pflanzenheilkunde wurde die Eberraute aber z.B. auch als Küchenkraut und Gewürz, als Zierpflanze, als Insektenabweisendes Mittel oder zur Gewinnung eines gelben Farbstoffs genutzt.

Allerdings kann das Cola-Kraut abhängig vom Standort auch sehr hohe Mengen an Giftstoffen wie dem Nervengift Thujone enthalten, weshalb es heute nur noch selten als Heil- und Gewürzpflanze Anwendung findet.

Manchmal wird die Eberraute jedoch weiterhin in der Volksmedizin eingesetzt, insbesondere als appetitanregendes und verdauungsförderndes Mittel, ähnlich wie auch der verwandte Wermut (Bitterer Beifuß).

Wegen des intensiven Aromas vorsichtig dosiert, passt die Eberraute z.B. gut zu fettreichem Fleisch oder als Würzkraut für Wein. Da der Cola-Strauch einen an Cola erinnernden Geruch und Geschmack besitzt, wird er in jüngster Zeit außerdem auch als Alternative zur Herstellung des Erfrischungsgetränks verwendet.


Etymologie (Namensherkunft)

Warum heißt die Eberraute (Artemisia abrotanum) so?

Der Name der Pflanze bezieht sich wohl weder auf das männliche Schwein noch auf eine Raute, sondern hat sich wahrscheinlich als Verballhornung aus dem botanischen Artepitheton „abrotanum“ entwickelt.

Abrotanum stammt von dem Griechischen Wort „abrotos“ (ἄβροτος) ab, was so viel wie unsterblich bedeutet. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Eberraute widerstandsfähig ist und auch bei großer Hitze nicht erschlafft.

Eberraute, Artemisia abrotanum, Colakraut; Colastrauch; Stabwurz; Amberbaum; ZitronenkrautDer Gattungsname Artemisia wurde vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné vergeben. Er bezieht sich auf Königin Artemisia II, die ältere Tochter des antiken Herrschers Hekatomnos, welche auch das Mausoleum von Halikarnassos errichten ließ.

Königin Artemisia II hatte wohl den Wunsch geäußert, dass eine Pflanze nach ihr benannt werde; ein Wunsch welcher ihr schließlich von Carl von Linné erfüllt wurde.

Als Artemisia werden dabei sowohl die Pflanzengattung als auch einzelne Arten dieser bezeichnet wie z.B. der Wermut (Artemisia absinthium), der Einjährige Beifuß (Artemisia annua) und Estragon (Artemisia dracunculus).

Da der Halbstrauch außerdem einen angenehmen, Zitronen- oder Kampfer-artigen Geruch verströmt, wird er darüber hinaus als Zitronenkraut oder Amberbaum bezeichnet. Der Duft der Eberraute erinnert an den charakteristischen Geruch des Erfrischungsgetränks Cola, weshalb die Pflanze in jüngster Zeit außerdem auch Cola-Kraut oder Cola-Strauch genannt wird.

Ein weiteres Synonym, Pastorenkraut, deutet auf die vormalige Verwendung der Pflanze als tonisierendes Mittel hin. Früher nahmen nämlich mitunter ältere Damen gerne einen Zweig in die Kirche, da der Geruch während der Predigt wachhalten sollte.

Weitere Synonyme der Eberraute sind z.B.:

  • Aberganz
  • Albraute
  • Eberreis
  • Elfrad
  • Gartenheil
  • Girtwurz
  • Mugwurz
  • Schoßwurz
  • Stabwurz

Verwendung vom Cola-Kraut

Was macht man mit dem Cola-Kraut?

Die Eberraute findet bereits seit dem Altertum als Heil- und Gewürzpflanze Verwendung. Als filigraner und robuster (Halb-)Strauch dient sie zudem als Zierpflanze, welche Trockenheit gut verträgt.

Eberraute, Artemisia abrotanum, Colakraut; Colastrauch; Stabwurz; Amberbaum; ZitronenkrautDer intensive kampferartige Duft der Pflanze wurde einerseits zur Lufterfrischung oder zur Bedeckung des Körpergeruchs genutzt. Andererseits gilt das Cola-Kraut auch als Repellent, also Insekten-abweisendes Mittel.

In der Vergangenheit wurde der Colastrauch aber z.B. auch als Tonikum verwendet. So nahmen bspw. ältere Damen gerne einen Zweig mit in die Kirche, da der Geruch sie während der Predigt wach halten sollte.

Früher war es mitunter auch für Richter üblich, einen Strauß der Eberraute bei sich zu tragen, um sich vor den potentiell ansteckenden Erkrankungen der Angeklagten zu schützen.

Aus den Zweigen der Pflanze lässt sich ferner auch ein gelber Farbstoff gewinnen, welcher früher zum Färben von Wolle genutzt wurde.


Eberraute als Gewürz

Colakraut in der Küche – Kann man Eberraute essen?

Neben der Verwendung als Heilpflanze ist die Eberraute auch seit langer Zeit als Würzpflanze bekannt. Der Cola-Strauch enthält Bitterstoffe, welche verdauungsfördernd wirken, weshalb er meist als Gewürz für schwer verdauliche Speisen wie etwa fettes Fleisch dient. In der Küche werden dabei meistens die Blätter der Pflanze genutzt.

Die Verwendung der Eberraute als Küchenkraut ist vor allem in Italien bekannt. Neben fettigem Fisch kann das Kraut bspw. auch zum Würzen von Wein, Gebäck oder Pudding genutzt werden, wobei manchmal auch die jungen Triebe statt der Blätter genutzt werden. Die scharf duftenden jungen Triebe werden darüber hinaus auch als Kräutertee getrunken.

flaschen , trinken , glas , bier , alkoholfreie getränke , soda , cola , limo , limonade , erfrischungsgetränk, cola, softdrinkIn den letzten Jahren wurde die Gewürzpflanze aber auch als Zutat für Erfrischungsgetränke entdeckt. Hierfür werden zumeist die frischen Blattspitzen mit Zucker zu einem Sirup weiterverarbeitet. Aus dem Colakraut-Sirup lässt sich ein Erfrischungsgetränk zubereiten, dessen Geruch und Geschmack an das Erfrischungsgetränk Cola erinnern.

Rezepte mit dem Cola-Kraut, etwa für Tee oder Cola-Sirup, finden Sie nachfolgend im Abschnitt zur „Einnahme und Dosierung“.

Wie schmeckt Eberraute?

Der Geschmack des Cola-Strauchs ähnelt dem des Beifußes, ist allerdings etwas zarter. Er schmeckt bitter-würzig, ist jedoch intensiv und sollte sollte daher vorsichtig dosiert werden. Wie bereits aus synonymen Namen wie „Cola-Kraut“ ersichtlich wird, erinnert der Geschmack außerdem an das bekannte Erfrischungsgetränk.

In der Küche sollten allerdings nur die Blattspitzen und nicht die ganzen Zweige verwendet werden, da sich anderenfalls ein bitterer Geschmack entwickelt. Das Aroma der Gewürzpflanze ist außerdem sehr intensiv, weshalb die Eberraute vorsichtig zu dosieren ist.


Duftpflanze & Repellent

Duftende Eberraute – Gegen Insekten und als natürliches Deodorant

Aufgrund ihres intensiven Geruchs kann die Eberraute als Lufterfrischer oder natürliches Deodorant genutzt werden. So war es etwa im 16. Jahrhundert in England für junge Knaben üblich, ihren Körpergeruch mit dem Colastrauch zu überdecken.

Der stark kampferartige Geruch, welcher auf die in der Pflanze enthaltenen ätherische Öle zurückzuführen ist, wurde früher zudem als Streukraut genutzt, also um für einen angenehmen Duft im Haus zu sorgen.

Der intensive Geruch soll aber nicht nur unangenehme Gerüche sondern auch Motten, Parasiten und Fliegen vertreiben. Früher war es z.B. üblich, die getrockneten Eberrautenblätter als Mottenschutz unter die Kleidung zu streuen oder in Schränke zu hängen. Aus diesem Grund wird das Cola-Kraut in Frankreich auch als „Garde-robe “ bezeichnet.

Darüber hinaus sollen jedoch auch benachbarte Pflanzen von der Insekten-abweisenden Wirkung der Eberraute profitieren und mithilfe des scharfen Aromas von Pflanzenschädlingen geschützt werden.


Robuste Zierpflanze

Die Eberraute als Zierpflanze in Gärten

Das Colakraut stellt als robuster, trockenheitstoleranter, schädlingsresistenter und winterharter Halbstrauch eine recht pflegeleichte Pflanze dar. Die Blätter ähneln dabei denen des Wermuts, sind jedoch noch filigraner.

Eberraute, Artemisia abrotanum, Colakraut; Colastrauch; Stabwurz; Amberbaum; ZitronenkrautMit ihrem buschigen, filigranen Laub passt die Eberraute z.B. gut in Stein-, Trocken-, Schotter- oder Kräutergärten, lässt sich aber z.B. auch als Beeteinfassung ziehen.

Der Colastrauch bevorzugt einen sonnigen, warmen Standort mit mäßig nahrhafter Erde. Obwohl er eher aus südlichen Gegenden stammt, verträgt er auch Kälte gut und ist weitestgehend frosthart. Ist der Winter sehr kalt, friert die Stabwurz möglicherweise etwas zurück, treibt dann aber meistens schnell wieder aus der Wurzel aus.

Blüht der Colastrauch, dann meist spät, sodass hierzulande die Früchte und Samen kaum ausreifen. Die Blütezeit liegt zwischen September und Oktober, also im Spätsommer oder Herbst. Daher erscheinen die kleinen, grünlich-gelben Knopfblüten in unseren Breitengraden nur selten.

Durch Stecklinge ist es aber dennoch problemlos möglich, die Eberraute zu vermehren. Die Vermehrung erfolgt meist im Frühsommer, wo die Stecklinge sehr leicht bewurzeln.

Es ist sinnvoll, den schnittverträglichen Cola-Strauch zur Pflege im Frühjahr kräftig zurückzuschneiden. Durch den Rückschnitt vor dem Austrieb wächst die Eberraute kompakter.


Anwendung & Wirkung

Anwendungsgebiete – Für was ist die Eberraute gut?

Die Eberraute besitzt keine medizinisch anerkannten Anwendungsgebiete. Volkstümlich wird sie jedoch in erster Linie gegen Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete aus der Volksmedizin stellen bspw. Menstruationsbeschwerden, Wechseljahresbeschwerden, Wurmerkrankungen und Erkältungen dar.

Weiterhin wird der Stabwurz im Volksglauben auch eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Das Heilkraut soll außerdem gegen Herzstolpern und Herzrasen helfen. Ihm werden mitunter verdauungsfördernde, harntreibende, schweißtreibende, antibakterielle, tonisierende, krampflösende und beruhigende Eigenschaften zugeschrieben.

Genannte Anwendungen und Wirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht durch wissenschaftliche Studien belegt. Da der Colastrauch außerdem giftige Stoffe enthält, sollte es nur vorübergehend und in geringen Mengen verwendet werden.

Anwendungen der Eberraute in der Volksheilkunde sind u.a.:

Verdauungsprobleme magen darm essen manuka honig Helicobacter pylori Blähbauch

Weitere Einsatzgebiete des Cola-Krauts

Neben den in Europa üblichen Einsatzgebieten wird die Eberraute aber bspw. auch in der traditionellen Medizin von Herzegowina und Nord- sowie Ostbosnien genutzt. Dort dienen die oberirdischen Pflanzenteile als Mittel zur Behandlung von Gelbsucht.

Derzeit wird die Eberraute auch bezüglich ihrer möglicherweise immunstimulierenden Wirkung hin untersucht. In einer Studie der Universität Köln aus dem Jahr 1997 konnte z.B. beobachtet werden, dass Teilnehmer, welche Eberrautentee getrunken hatten, eine signifikant stärkere Immunabwehr aufwiesen.


Einnahme & Dosierung

Eberraute einnehmen und dosieren

Die Einnahme und Dosierung der Eberraute variieren je nach Verwendungszweck und Präparat. Arzneilich wird sie bspw. in Form von Tee oder Extrakten eingenommen. In der Küche dient sie z.B. als Gewürz für schwer verdauliche Speisen oder als Zutat für Cola-ähnliche Erfrischungsgetränke.

Gut zu wissen: Da die Eberraute unterschiedliche Mengen an giftigen Stoffen wie Thujonen enthalten kann, wird davon abgeraten, selbst gesammelte Pflanzenteile zu verwenden. Auf dem Markt erhältliche Produkte werden hingegen auf den Gehalt der Giftstoffe hin überprüft , welcher unter der empfohlenen Grenze liegen muss, um verkauft werden zu dürfen.

Tee & Tropfen

Zubereitung von Eberrauten-Tee

Geben Sie für die Zubereitung vom Colakraut-Tee etwa einen gestrichenen Teelöffel der getrockneten Blätter in eine Tasse und übergießen Sie diese mit circa 200 Millilitern kochendem Wasser. Seihen Sie die Kräuter abschließend nach einer Ziehzeit von etwa 5 Minuten ab.

  • Dosierung: 1 gestrichener TL der getrockneten Eberrauten-Blätter
  • Zubereitung: Mit 1 Tasse (ca. 200 ml) kochendem Wasser überbrühen
  • Ziehzeit: ca. 5 Minuten lang ziehen lassen und Blätter abschließend abseihen

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Zu medizinischen Zwecken werden neben dem Tee unter anderem auch Extrakte der Pflanze verwendet. Üblich ist vor allem ein bestimmtes Flüssigextrakt, welches ein sogenanntes Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV) von 1:1 aufweist und mit 25%igem wässrigem Alkohol hergestellt wird.

Das beschriebenen Colakraut-Extrakt wird meist wie folgt dosiert:

  • Einzeldosis: 2 bis 4 ml Eberrauten-Tropfen
  • Häufigkeit: 3 mal täglich einnehmen
  • Tagesdosis: 6 bis 12 ml des Eberrautenextrakts

Cola Sirup & Gewürz

Eberrauten Sirup herstellen (Alternative zu Cola)

Um ein Erfrischungsgetränk aus der Eberraute zuzubereiten, wird zunächst ein Sirup aus den frischen Zweigspitzen der Pflanze hergestellt. Hierfür werden etwa 4 bis 5 Zweige der Eberraute benötigt, dessen Triebspitzen zunächst abgezupft werden.

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  • Dosierung: Triebspitzen von 4 bis 5 Zweigen des Cola-Krauts
  • Zubereitung: In einen Topf geben mit:
    • 3 EL Honig
    • 200 ml kochendem Wasser
  • Ziehzeit: etwa 1 Stunde lang ziehen lassen und Zweige abschließend abseihen

Eberraute als Gewürz in der Küche

Möchten Sie den Cola-Strauch als Gewürz in der Küche verwenden, sollten Sie nur die Blattspitzen verwenden. Werden die ganzen Zweige genutzt, entwickelt sich nämlich ein bitterer Geschmack. Da das Küchenkraut außerdem ein intensives Aroma besitzt, sollte es nur vorsichtig dosiert werden.

Das Cola-Kraut eignet sich z.B. zum Würzen von:

  • Fleischgerichten
  • Fischgerichten
  • Soßen
  • Salaten
  • Kräuterquark
  • Getränken

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in der Eberraute enthalten?

In der Eberraute sind etwa 0,2 bis 1,4 Prozent ätherisches Öl enthalten, dessen Hauptanteil je nach chemischer Rasse entweder bis zu 70 Prozent Thujone oder bis zu 60 Prozent 1,8-Cineol sein kann.

Thujon ist ein Wirkstoff, welcher z.B. auch im Salbei, Beifuß, Wermut und Rosmarin enthalten ist. Das Monoterpen-Keton ist neurotoxisch und kann bei hoher Dosierung zu ernsten Vergiftungserscheinungen wie z.B. Verwirrtheit, epileptischen Krämpfen und/der Wahnvorstellungen führen.

Eberraute, Artemisia abrotanum, Colakraut; Colastrauch; Stabwurz; Amberbaum; Zitronenkraut

André Karwath aka Aka, Artemisia abrotanum – plants (aka), CC BY-SA 2.5

Standortabhängig kann die Pflanze also einen sehr hohen Gehalt des Nervengifts Thujone enthalten, sodass eindringlich davon abgeraten wird, selbst gesammelte Pflanzenteile zu verwenden. Auf dem Markt erhältliche Eberrautenpräparate müssen jedoch auf den Gehalt an Thujone hin analysiert werden und dürfen bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten.

Weitere Inhaltsstoffe vom Colakraut sind 2 bis 3 Prozent Abrotanin, Bitterstoffe, das nicht-flüchtige Alkaloid Abrotin, das Flavonolglycosid Rutin und das Sesquiterpenlacton Absinthin. Darüber hinaus wurden auch diverse Mono- und Sesquiterpene wie Fenchen, Sabinen und Humulen im Colastrauch gefunden.

Außerdem enthält die Stabwurz Cumarine wie Isofraxidin, Umbelliferon und Scopoletin sowie Phenolsäureverbindungen wie z.B. Kaffeesäure, Chlorogensäure, Ferulasäure und Salicylsäure.

Wirkstoffe vom Colakraut

  • Ätherisches Öl (0,2 bis 1,4 %); je nach Rasse:
    • 1,8-Cineol (bis zu 60 %)
    • Kampfer
    • Thujon (bis zu 70 %)
  • Abrotanin (2 bis 3 %)
  • Bitterstoffe
  • Mono- und Sesquiterpene
    • Fenchen
    • Sabinen
    • α- und β-Caryophyllen
    • Humulen
    • Davanol
    • Davanon
    • Hydroxydavanon
  • Nichtflüchtiges Alkaloid
    • Abrotin
  • Cumarine
    • Isofraxidin
    • Umbelliferon
    • Scopoletin
  • Phenolsäureverbindungen
    • Kaffeesäure
    • Chlorogensäure
    • Ferulasäure
    • Sinapinsäure
    • p-Hydroxyphenylessigsäure
    • Vanillinsäure
    • Salicylsäure
    • p-Cumarsäure
  • Flavonolglycoside
    • Rutin
  • Sesquiterpenlactone
    • Absinthin

Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen der Eberraute – Ist das Cola-Kraut giftig?

Das ätherische Öl der Eberraute kann unterschiedliche Mengen an Stoffen wie Phenylpropanoiden und bicyclischen Monoterpenen enthalten, welche giftig für Menschen sein können. Standortabhängig wurden im ätherischen Öl einigen Rassen bis zu 70 Prozent des Nervengifts Thujone gefunden, welches in hohen Dosierungen zu schwerwiegenden Vergiftungssymptomen führen kann.

Da Fertigpräparate jedoch auf die enthaltene Menge an Thujon hin untersucht werden und einen bestimmte Grenzwert nicht überschreiten dürfen, sind bei Einhaltung der angegebenen Dosier-Empfehlung keine ernsten Nebenwirkungen zu befürchten.

Kontraindikation – Gegenanzeige gegen die Eberraute

Potentielle Gegenanzeigen gegen das Colakraut sind derzeit keine bekannt. Dem Heilkraut werden jedoch wehenfördernde Eigenschaften zugeschrieben, weshalb schwangeren Frauen von der Einnahme abgeraten wird.

Darüber hinaus sollten jedoch auch Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren sowie stillende Mütter auf die Anwendung verzichten, zumal derzeit keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit bei diesen Personengruppen vorliegen.

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Außerdem sollten Personen, welche an Epilepsie oder Magen– und Zwölffingerdarmgeschwüren leiden, den Colastrauch ausschließlich nach ärztlichem Rat hin einnehmen.

Wechselwirkungen mit dem Colakraut

Wechselwirkungen zwischen der Eberraute und anderen Medikamenten sind derzeit keine bekannt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie das Cola-Kraut medizinisch anwenden möchten, jedoch bereits weitere Arzneimittel einnehmen.


Quellen & Verweise


Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris), Gewürzbeifuß, Gewöhnlicher Beifuß

Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)

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