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hsCRP

by joe
Auch bekannt als: high-sensitivity C-reaktives Protein
Bezeichnung: hsCRP, high-sensitivity (ultrasensitives) crp
Ähnliche Tests: Lipidprofil, crp, Kardiale Risikobestimmung, Cholesterin,Triglyzeride, hdl
Arteriosklerose Atherosklerose hsCRP

hsCRP wird bei Arteriosklerose untersucht, um Folgeerkrankungen einzuschätzen

hsCRP – Auf einen Blick

Warum wird das high-sensitivity C-reaktive Protein (hsCRP) untersucht?

Der hsCRP-Test hilft zur Abschätzung des Risikos einer atherosklerotischen Folgeerkrankung, wie z.B. der koronaren Herzerkrankung.

Bei welchen Erkrankungen sollte hsCRP untersucht werden?
Momentan besteht kein eindeutiger Konsens, wann genau das high-sensitivity C-reaktive Protein untersucht werden sollte. Üblicherweise wird hsCRP zusammen mit anderen Tests durchgeführt, mit denen das individuelle Erkrankungsrisiko einer atherosklerostischen Herzerkrankung festgestellt wird, z. B. mit dem Lipid-Profil.

C-reaktives Protein

Was wird untersucht?

C-reaktives Protein (crp) wird als zentrales Akute-Phase-Protein von der Leber produziert und ins Blut abgegeben. Bei Infektionen oder Entzündungen kommt es zu einem raschen Anstieg der Serumkonzentration. Aus diesem Grund wird crp schon seit langem als Indikator für bakterielle oder virale Infektionen verwendet.

Es dient auch zur Kontrolle der Wirksamkeit von antientzündlichen Therapien oder von Antibiotikabehandlungen, sowie zur Abschätzung des Schweregrades von entzündlichen oder autoimmunen Erkrankungen Zahlreiche aktuelle Studien haben ergeben, dass crp auch bei gesunden Menschen ein Indikator für das kardiovaskuläre Risiko sein kann.


Das Probenmaterial

Aus welchem Probenmaterial wird der Test durchgeführt?

Serum, Plasma (Heparin, EDTA) aus einer Blutprobe.

Wie wird das Probenmaterial für die Untersuchung gewonnen?
Aus einer Blutprobe aus einer Armvene.


Der HsCRP Test

Wie wird der Test eingesetzt?

Das high-sensitivity C-reaktive Protein wird als prädiktiver Parameter eingesetzt, um das kardiovaskuläre Erkrankungsrisiko abzuschätzen. Gegenwärtig wird die crp-Konzentration zwischen 0 und 3 mg/l in Tertile (0-1, 1-3, >3 mg/l) eingeteilt. Dabei weisen Personen, deren hsCRP im oberen Teil des normalen Wertebereiches (>3mg/L) liegt, ein 1,5-4fach erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden als solche Personen, deren hsCRP im unteren Teil liegt.


Test – Wann sinnvoll?

Wann könnte der Test sinnvoll sein?

Gegenwärtig besteht kein eindeutiger Konsens über den Einsatz der hsCRP-Bestimmung. Grundsätzlich ist der Test geeignet, sowohl in einem gesunden Kollektiv als auch bei Patienten mit bereits erfolgten atherosklerotischen Komplikationen (z.B. Angina Pectoris, Herzinfarkt) eine Risikoabschätzung durchzuführen, die für die Primär- und Sekundärprävention geeignet ist.

Angina Pectoris

Der Test dient zur Risikoabschätzung für Folgeerkrankungen

HsCRP wird normalerweise zusammen mit anderen Tests durchgeführt, welche das Risiko einer kardiovaskuläre Erkrankung anzeigen, meist Triglyceride und Gesamt-Cholesterin, sowie ldl/ hdl-Cholesterin oder Apolipoprotein Bestimmungen. Einige Experten meinen, der beste Weg, das Erkrankungsrisiko abzuchätzen, sei die Kombination eines guten Entzündungsmarkers, wie crp, mit dem Quotienten aus Gesamt-Cholesterin und hdl-Cholesterin bzw. ApoB und Apo A-I.

Aufgrund einer Querschnittsbetrachtung der bis 2003 veröffentlichten Studien haben die American Heart Association und Centers for Disease Control and Prevention (AHA/CDC) im Januar 2003 folgende Empfehlungen zur Indikation der Bestimmung von hsCRP veröffentlicht:

A) Keine generelle hsCRP-Bestimmung

  • Allgemeinbevölkerung. Man solle sich weiterhin auf Hochrisikofaktoren wie Bluthochdruck, hohes Cholesterin, Rauchen und Diabetes konzentrieren.
  • Nicht zur Kontrolle des Behandlungserfolgs allein über die Reduktion der hsCRP-Konzentration

B) Sinnvolle Bestimmung von hsCRP

  • Der hsCRP-Test ist nützlich als unabhängiger Risiko-Marker und als „Ermessens-Werkzeug“ bei Patienten mit moderatem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, um als Beurteilungshilfe die weitere Behandlungsstrategie festzulegen.

Das Testergebnis

Was bedeutet das Testergebnis?

Die Testergebnisse werden üblicherweise anhand einer Verhältnisskala bewertet. Menschen mit den höchsten Werten haben das größte Risiko, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln und umgekehrt. Dieser Umstand wird oft in Form von Perzentilen, also als bestimmter Teil von Hundert, ausgedrückt.

Es gibt Quantilen (5 Teile), Quartilen (4 Teile) und Tertilen (3 Teile). Anschaulich macht dies eine große Studie, nach der Personen in der obersten Quintile (also 20% der Menschen, welche mit ihren crp-Werten an oberster Stelle stehen) ein doppelt so großes Risiko haben, an einem Herzleiden zu erkranken als diejenigen, welche mit ihren Werten in der untersten Quintile erscheinen (also bei 20% der Menschen mit den geringsten Messwerten).

Die AHA/CDC definierte folgende Richtwerte:

  • Geringes Risiko: weniger als 1,0 mg/l
  • Mittelgradiges Risiko: 1,0 bis 3,0 mg/l
  • Hohes Risiko: über 3,0 mg/l
Das höchste Risiko weisen Personen auf, die ein crp > 3 mg/l und erhöhte Cholesterinkonzentrationen aufweisen. Offenbar weisen beide Marker ein additives Risko auf.

Wissenswertes

Gibt es weiteres, das ich wissen sollte?

Medikamente, Schlafstörung Zincum chloratum Atacand 16mg

Entzündungshemmende Arzneien können die crp Werte senken

Antientzündliche Medikamente (z.B. ASS (Aspirin®), Ibuprofen, Naproxen) oder Statine (Cholesterinsenker), können die crp-Werte im Blut senken.

Da crp ein Marker für eine bestehende Entzündung ist, sollten Bestimmungen von hsCRP zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos ausschließlich bei gesunden Personen durchgeführt werden. Vor kurzem durchgemachte Erkrankungen, Verletzungen, Infektionen oder Entzündungen erhöhen den crp-Wert und täuschen somit ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko vor.

Da hsCRP- und crp-Tests das gleiche Molekül messen, ist bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen, wie z. B. rheumatoide Arthritis, ein hsCRP Test in Bezug auf das kardiovaskuläre Risiko nicht diagnostisch relevant. Die crp Konzentrationen liegen bei diesen in Folge ihrer rheumatoiden Arthritis oberhalb von 5 mg/L.


Häufige Fragen (FAQ)

1.) Ist hsCRP spezifisch für die Vorhersage von Herzerkrankungen?

crp ist nicht spezifisch für die Vorhersage von Herzerkrankungen, aber aufgrund seiner Funktion als Entzündungsmarker, kann eine Erhöhung von crp bereits geringgradige Entzündungen widerspiegeln, wie z.B. eine Arteriosklerose in den Blutgefäßen oder eine Paradontose.

Die meisten Studien geringer crp Erhöhungen haben sich bis jetzt auf kardiovaskuläre Erkrankungen konzentriert, aber neuere Studien zeigen, dass eine crp-Erhöhung im oberen Normalbereich auch mit anderen Krankheiten, wie Dickdarmkrebs, Diabetes-Komplikationen oder Fettleibigkeit/ Adipositas verbunden sein kann.

2.) Ich hatte schon Cholesterin-Tests, aber noch keinen hsCRP-Test. Warum?

Der hsCRP-Test ist ziemlich neu und Experten haben noch keinen Konsens gefunden, wann, bei welchen Patienten/ Personen und wie oft dieser Test durchgeführt werden sollte.

3.) Was ist der Unterschied zwischen dem üblichen crp-Test und dem hsCRP-Test?

In beiden Tests wird dasselbe Molekül, das crp, im Blut gemessen. Das ultrasensitive oder high-sensitivity.crp (hsCRP) wird bei scheinbar gesunden Menschen gemessen, um deren Risiko von bestimmten Herzerkrankungen abzuschätzen. Bei der high-sensitivity-Methode werden sehr geringe Konzentrationen crp, zwischen 0,1 und 10 mg/l bestimmt.

Im Gegensatz dazu wird der konventionelle crp-Test eingesetzt, um das Vorliegen oder den Verlauf von bakteriellen oder viralen Infektion (z. B. nach einer Operation) zu beurteilen. Er wird auch benutzt um den Verlauf einer chronisch-entzündlichen Erkrankung (z. B. der rheumatoiden Arthritis) abzuschätzen. In diesem Falle bewegen sich die crp-Werte zwischen 5 und 100 mg/l.

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