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Einnistung

by Danaae

Behandlung Gynäkologie GebärmutterDas Einnisten der Eizelle in die Gebärmutter

Wenn ein neues Leben beginnt, dann ist sein Anfang sehr spektakulär. Es beginnt mit einem Wettrennen und wenn der Schnellste gewonnen hat, dann geschieht die Befruchtung.

Schon auf dem Weg in die schützende Höhle entwickelt sich das Leben dann weiter. Aber bis es ein Leben werden kann und bis es sicher ist, dass ein neues Wesen entstehen kann, muss etwas Entscheidendes passieren.

Die Einnistung entscheidet darüber, ob ein neues Leben entsteht und eine Schwangerschaft aktiv werden kann.

Was ist die Einnistung?

Mit der Einnistung beschreibt sich der eigentliche Beginn einer intakten Schwangerschaft. In diesem Moment findet die bereits befruchtete Eizelle einen Platz in der Gebärmutterschleimhaut und versinkt darin. Gut umhüllt, kann sich die Zelle dann weiter teilen und ein Leben entwickelt sich.

Die Befruchtung einer Eizelle ist nur an den fruchtbaren Tagen einer Frau oder auch eines weiblichen Säugetieres möglich. Aus menschlicher Sicht erfolgt in der Mitte eines normalen Zyklus der Eisprung. Die Eizelle verlässt gereift den Eierstock und gelangt in den Eileiter. Ab diesem Moment kann sie 48 Stunden lang befruchtet werden. Folglich sollte in dieser Zeit der Geschlechtsverkehr erfolgen. Wenn eine intakte Samenzelle die Eizelle erreicht, durch dringt sie deren Hülle und verschmilzt mit ihr. Die Eizelle wurde befruchtet.

Parallel zu diesem Vorgang baut sich in der weiblichen Gebärmutter eine nährstoffreiche Schleimhaut auf, die der Eizelle einen geeigneten Platz zur Einnistung bieten soll. Nistet sich keine Eizelle ein, wird diese Schleimhaut wieder abgetragen und die Menstruationsblutung setzt ein.

Hat die Zygote (die befruchtete Eizelle) den Weg bis in die Gebärmutter geschafft und nistet sich in der Schleimhaut ein, dann wird aus dieser Schleimhaut die Plazenta, die das Kind bis zur Geburt mit Nährstoffen versorgt.


Zahlen & Fakten

Interessante Fakten rund um Einnistung und Schwangerschaft

  • 22%
    Das ist die Wahrscheinlichkeit mit der eine gesunde Frau schwanger werden kann bzw. eine Einnistung stattfindet, wenn sie an den fruchtbaren Tagen Geschlechtsverkehr hat. Diese Wahrscheinlichkeit bezieht sich auf jeweils einen Zyklus, der in der Regel zwischen 26 und 35 Tagen betragen kann.
  • 240 Tage
    So lang dauert eine normale Schwangerschaft, wobei mindestens 14 Tage davon, die werdende Mutter gar nicht schwanger ist. Denn die Berechnung der Schwangerschaftszeit erfolgt vom ersten Tag der letzten Regel an. Somit folgen etwa 14 Tage bis zum Eisprung. Die ersten beiden Schwangerschaftswochen werden also mitgezählt, aber genau genommen war die Mutter da noch nicht schwanger.
  • 0,1 mm
    Das ist die Größe der menschlichen Eizelle und ist sie die einzige menschliche Zelle, die unter guten Bedingungen auch mit dem bloßen Auge erkennbar ist. Im selben Zusammenhang ist sie auch die größte Zelle des menschlichen Körpers.
  • 23 Chromosomen
    Eine Eizelle enthält 23 Chromosomen. Damit trägt sie 22 Körperchromosomen und ein Geschlechtschromosom. Die Eizelle besitzt keinen vollständigen, sondern nur den halben Chromosomensatz. Den anderen erhält sie durch die Samenzelle des Mannes. Erst dann kann eine Zellteilung beginnen, da dazu ein vollständiger menschlicher Chromosomensatz notwendig ist.

Funktionen & Aufgaben

  • Fortpflanzung
  • Beginn der Schwangerschaft

Eisprungkalender

Die Einnistung stellt den Beginn der eigentlichen Schwangerschaft dar. Dazu sind einige Vorgänge im weiblichen Körper nötig, dass diese Einnistung auch erfolgreich ablaufen kann.

Der Eisprung

Im weiblichen Eierstock ist eine große Anzahl an Eizellen von Geburt an vorhanden. Nur wenige werden während der fruchtbaren Zeit heranreifen. Sobald die Pubertät beginnt und eine Frau schwanger werden kann, reift jeden Monat eine Eizelle unter Einwirkung von weiblichen Hormonen heran.

In seltenen Fällen reifen auch mehrere Eizellen pro Zyklus heran, was sie Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft erhöht. Nach dem Eisprung stößt der Gelbkörper (die verbleibende leere Hülle in der die Eizelle gereift ist) Hormone aus, die den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut anregen.

Aufbau der Gebärmutterschleimhaut

Wenn die Eizelle in den Eileiter gelangt ist und dort von Spermien befruchtet werden kann, dann baut die Gebärmutter einen nährstoffreichen Schleim auf. In diesem dicken Schleim kann die befruchtete Eizelle einsinken und sich damit einnisten.

Dieser Ablauf findet unabhängig von einer erfolgreichen Befruchtung jeden Zyklus statt. Wird die Eizelle nicht befruchtet, dann verendet die Eizelle in der Gebärmutter und wird mit der Schleimhaut im Rahmen der Periodenblutung ausgeschieden.


Befruchtung & Einnistung

  • Die Befruchtung: Wenn das männliche Spermium die Hülle der Eizelle durchdringen konnte, setzt ein Prozess ein, der verhindert, dass ein weiteres Spermium eintreten kann. Dann wandert die befruchtete Eizelle weiter durch den Eileiter in die Gebärmutter. Auf diesem Weg beginnt sie bereits mit den ersten Zellteilungen. Die Eizelle besitzt nur sehr wenig Energie, die gerade ausreichend ist, dass sie die ersten Zellteilungen durchführen kann und den Weg bis zur nährstoffreichen Gebärmutterschleimhaut schaffen kann.
  • Die Einnistung: Ist die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter angekommen, landet sie in der aufgebauten Schleimhaut und sinkt darin ein. Die Schleimhaut umschließt die Eizelle und übernimmt deren Versorgung. Im Verlauf der Schwangerschaft bildet diese Schleimhaut die Plazenta und versorgt das Ungeborene bis zur Geburt mit Nährstoffen. Die Einnistung ist die heikelste Situation beim Beginn der Schwangerschaft. Oftmals können viele befruchtete Eizellen sich nicht einnisten und die Eizelle wird mit der Periodenblutung ausgeschieden. Daher können auch fruchtbare Frauen Probleme haben schwanger zu werden, da die Einnistung Probleme bereitet.

Krankheiten & Beschwerden

Krankheiten, Beschwerden und Ursachen bzgl. Einnistung und Schwangerschaft

Es gibt verschiedene Erkrankungen und Beschwerden, welche zu Störungen in der Schwangerschaft führen können. Die häufigsten Ursachen und Erkrankungen im Zusammenhang mit der Einnistung und Schwangerschaft werden nachfolgend im Einzelnen erläutert.


Pilleneinnahme

Die Beschwerde oder das Hauptproblem schwanger zu werden, liegt in der Einnahme der Pille. Je länger die Pille eingenommen wurde, umso mehr Übungszyklen müssen absolviert werden, dass eine Frau schwanger werden kann.

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Pixabay / GabiSanda

Dabei liegt das Problem nicht darin, dass keine Eizelle vorhanden ist oder keine Befruchtung stattfindet. Durch die hormonelle Beeinflussung des Zyklus kann sich nicht unbedingt nach Beendigung der Einnahme sofort wieder eine starke Schleimhaut aufbauen. Dadurch kann die Einnistung nicht stattfinden.

Behandlung:

  • zunächst keine, vermehrte Übungszyklen
  • Ovulationstests
  • Hormonelle Unterstützung, die den Aufbau der Schleimhaut unterstützt
  • Gesunde Ernährung, Einnahme von Folsäure und den Verzicht auf Genussmittel
  • Geduld

Endometriose

Bei dieser Erkrankung handelt es sich um den gestörten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Erkennbar wird dieses Leiden durch eine gynäkologische Untersuchung in Kombination mit folgenden Symptomen:

  • Ausbleiben von Schwangerschaft
  • Unregelmäßige Regelblutungen ( Ausbleiben und Unterschiede in der Stärke)
  • Unterbauchbeschwerden

Neben dem fehlerhaften Aufbau der Schleimhaut, kann die Schleimhaut sich auch in andere Organe ausbreiten. Sie ist der meiste Grund für eine vermeintliche Unfruchtbarkeit oder das Problem schwanger zu werden.

Behandlung:

  • Hormonelle, medikamentöse Unterstützung zur Anregung des Aufbaus der Gebärmutterschleimhaut
  • Bei Myomen oder anderen Geschwüren operative Korrektur

Verformung & Fehlbildung

Durch die genetische Veranlagung, Unfälle oder operative Rückstände ist es möglich, dass die Eileiter nicht durchgängig sind oder Vernarbungen in der Gebärmutter eine Einnistung erschweren. In diesem Falle kann dies nur über eine umfangreiche Untersuchung festgestellt werden. Die Chancen schwanger zu werden sind damit niedriger, aber nicht unmöglich.

Behandlung

  • Operative Korrektur
  • Künstliche Befruchtung (Umgehen des Weges der befruchteten Eizelle durch den Eileiter)
  • Hormonelle Unterstützung zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut
Eine Schwangerschaft ist trotz einer Fehlbildung nicht unmöglich, aber die Belastungen einer künstlichen Befruchtung können auch dann zur Probe werden. Denn auch, wenn die Frau ansonsten komplett gesund ist, ist eine künstliche Befruchtung nur mit einer geringen Schwangerschaftswahrscheinlichkeit versehen und es können auch hier mehrere Versuche und die langwierige hormonelle Vorbereitung von Nöten sein.

Hormonelle Störungen

Besonders, wenn eine Frau schon im höheren Alter ist und die Menopause (Wechseljahre) immer näherkommen, kommt es zu einem Ungleichgewicht im weiblichen Hormonhaushalt, aber auch andere Ursachen können das Entstehen einer Schwangerschaft behindern.

  • Vorerkrankung mit hormoneller Behandlung (Krebs, Myome, Pubertätsbeschwerden, Akne)
  • Verhütung mit hormonellen Verhütungsmitteln über einen langen Zeitraum

Dieses Ungleichgewicht kann nur über eine Blutuntersuchung und die Erstellung eines Hormonprofils erkannt werden. Ist diese erkannt, können entsprechende Medikamente den Hormonhaushalt wieder regulieren und die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen sich. Diese Form der Behandlung ist aber nur noch in einem bestimmten Zeitraum möglich. Dies entscheidet sich nach dem hormonellen Profil der Frau. Je weiter die hormonelle Umstellung (Wechseljahre) der Frau schon fortgeschritten ist, umso weniger wird diese Behandlungsmethode angewendet.


Eileiter-Schwangerschaft

Eileiterschwangerschaft Unterleibsschmerzen

Darstellung einer Eileiterschwangerschaft

Dies ist die gefährlichste Form der Schwangerschaft und der Einnistung. In diesem Falle ist die befruchtete Eizelle nicht weitergewandert und hat sich im Eileiter oder auch außerhalb in der Bauchhöhle eingenistet.

Symptome:

Verlauf:

Während sich die Schwangerschaftssymptome zunächst einstellen und die Schwangerschaft normal verläuft, wird die Eizelle, wenn die Einnistung extern nicht bemerkt wurde, nach einigen Wochen absterben. Durch diesen Vorgang werden Giftstoffe freigesetzt und es kann zur Vergiftung der Schwangeren kommen.

Ist die Vergiftung einmal eingetreten, besteht ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Dies erfolgt operativ durch die Entfernung des abgestorbenen Gewebes. Je nach Ausprägung der Schädigung ist es durch aus möglich, dass die Frau nicht mehr oder nur noch schwer schwanger werden kann.

In manchen Fällen wurde eine Verpflanzung des Embryos experimentell unternommen. Laut wissenschaftlichen Berichten ist dies allerdings nur einmal erfolgreich gewesen.


Häufige Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Einnistung.


Pille absetzen – Schwanger?

Kann man direkt nach dem Absetzen der Pille schwanger werden?

Dies richtet sich nicht nur danach, wie lang die Pille eingenommen wurde, sondern auch welche Pille genommen wurde. Wenn die sogenannte Stillpille eingenommen wurde, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass eine Schwangerschaft im ersten Übungszyklus eintreten kann.

Die Stillpille wird nach der Geburt eingenommen als Verhütungsmethode ohne dabei das Stillen des Kindes unterbinden zu müssen, da sonst die hormonelle Belastung zu hoch wäre. Diese Form der Pille ist nur eine Stoptaste, die den Zyklus komplett stoppt.

Bei jeder anderen Pille kommt es auf die Einnahmedauer und auch auf die körperliche Verfassung der Frau an. Je jünger eine Frau, desto schneller kann eine Schwangerschaft wieder eintreten, da die hormonelle Grundlage schnell wieder geschaffen werden kann.


Genetisch bedingt?

Ist die Fruchtbarkeit und die Einnistung genetisch bedingt?

Bisher gibt es dazu keine genauen wissenschaftlichen Grundlagen, aber die Mediziner Gehen davon aus, dass einige genetische Konstellationen eine Schwangerschaft schneller ermöglichen als andere. Besonders in Bezug auf die Einnistung ist eine sehr gute gynäkologische Verfassung der Frau notwendig.

Diese kann wie andere Veranlagungen auch vererbt werden. Nach Studien ist es belegt, dass die Nachkommen von kinderreichen Familien auch leichter schwanger werden konnten und die Schwangerschaft komplikationsloser verliefen.


Chancen erhöhen?

Wie kann man die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen?

Zunächst ist es wichtig, dass man während des Zyklus, besonders während der fruchtbaren Tage, Geschlechtsverkehr hat. Dabei können diese Tage rechnerisch bestimmt werden oder ein Ovulationtest/ Ovulationscomputer hilft bei der Bestimmung dieser Tage.

Neben der Einnahme von Folsäure, die sehr wichtig ist für die Vorbereitung einer Schwangerschaft und während des ersten Drittels, ist eine gesunde Lebensweise mit guter Ernährung und ausreichend Sport unverzichtbar. Übergewicht und Untergewicht sind schlechte Vorrausetzungen und sollten entsprechend behandelt oder behoben werden.

Auch der Verzicht auf Genussmittel und Drogen ist anzuraten. Allerdings sollte immer bedacht werden, dass eine Schwangerschaft nicht erzwungen werden kann und daher kein Druck aufgebaut werden darf. Mit viel Gefühl, Lust und Entspannung sind die Vorrausetzungen am besten getroffen.


Unser Fazit zu Einnistung

Die Einnistung beschreibt den Beginn der Schwangerschaft und ist der zweite Meilenstein nach der erfolgreichen Befruchtung der Eizelle. In wenigen Momenten entscheidet sich hier, ob ein neues Leben wachsen kann. Die dient der Fortpflanzung und dem Erhalt der Population. Kleine Probleme mit der Einnistung können im Rahmen der heutigen Medizin sehr gut behandelt und behoben werden und die Chancen auf eine Einnistung steigern.
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