Ein wichtiges Hilfsmittel der modernen Medizin
Die Sonografie (Ultraschall) ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren in der Humanmedizin, sowie auch in der Veterinärmedizin (Tiermedizin).
Dieses medizinische Verfahren erzeugt ein sogenanntes Ultraschallbild, welches fachsprachlich als Sonogramm bezeichnet wird. Eine Ultraschalluntersuchung ist in der modernen Medizin ein bedeutendes Diagnoseverfahren und kommt in vielen Fachbereichen zum täglichen Einsatz.
Wie der Ultraschall genau funktioniert, wann die Untersuchung angebracht ist, welche Arten der Sonografie es gibt und alle weiteren, wichtigen Informationen zum Thema finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist ein Ultraschall?
Inhaltsverzeichnis
Ein Ultraschallgerät wird bei diversen Diagnoseverfahren, bei medizinischen Routineuntersuchungen und zur Prävention (Vorsorge) angewendet. Ein großer Vorteil – gegenüber den Röntgengeräten – sind die unschädlichen Schallwellen eines Ultraschallgerätes. Während einer Ultraschalluntersuchung breiten sich Schallwellen in verschiedenen Ausbreitungsmedien aus.
An unterschiedlichen Wellenimpedanzen werden die sogenannten Schallwellen unterschiedlich reflektiert und erzeugen dadurch das Ultraschallbild. Die Sonografie wird bei organischen Untersuchung angewendet. In der Schwangerschaftsvorsorge dient ein Ultraschallgerät zum Beispiel als medizinisches Standardverfahren. In der Kardiologie ist es dahingegen eines der wichtigsten Untersuchungsverfahren und dient hierbei einer Kardiotokografie (Herztonwehenschreiber). Bezüglich einer speziellen Diagnostik kann zudem ein Feinultraschallgerät zur Anwendung kommen.
Dieses wird in der Pränataldiagnostik (spezielle Untersuchung – schwangeren Frauen, Fötus) angewendet. Die Anwendungsgebiete sind jedoch medizinisch breit gefächert. Die Sonografie ist ein wichtiges Hilfsmittel in der modernen Medizin.
Ursprung & Entwicklung
Der Ursprung beruht auf einer militärischen Verwendung. Zu diesen Zeiten eigneten sich die Schallwellen jedoch noch nicht für den medizinischen Gebrauch. Wolf-Dieter Keidel führte erstmalig kardiologische Untersuchungen mittels Ultraschall durch.
Um das Jahr 1940 entwickelte sich diese Untersuchungsmethode zunehmend. Bei dem damaligen Compound-Verfahren saßen die Patienten in einer Wassertonne und die Ultraschallsonde wanderte kreisartig um sie herum. Erst seit den 1980er Jahren sind farbkodierte Doppler-Darstellungen möglich. Diese Entwicklung ermöglichen die zunehmend leistungsstarken Rechner.
Funktion, Wirkung & Ziele
Die Untersuchung mittels einem Ultraschallgerät ist eine schmerzfreie und risikoarme Untersuchungsmethode. Die Sonografie wird bei Kontrolluntersuchungen, sowie auch für eine Diagnostikerstellung eingesetzt und ist daher ein bedeutendes und wichtiges Hilfsmittel in der modernen Medizin.
Am meisten bekannt ist die Sonografie wohl in der Schwangerschaftsvorsorge und im Bereich der Kardiologie. Ein Ultraschall kommt jedoch auch in vielen anderen Fachbereichen der Medizin zum Einsatz, denn ein Ultraschallgerät kann eine vielschichtige Beurteilung von jeglichen inneren Organen ermöglichen.
Dabei gibt es unterschiedliche Ultraschall-Methoden:
- A-Mode: Das erzeugte Echo wird in einem Diagramm dargestellt. Diese Methode kommt besonders in der HNO-Diagnostik der Nasennebenhöhlen zur Anwendung.
- B-Mode: Dabei wird das Echo zudem in Helligkeitsstufen umgesetzt und diese auf dem Monitor ersichtlich. Diese Methode kann auch – je nach Erforderlichkeit – mit anderen Ultraschall-Methoden kombiniert werden.
- M-Mode: Bei dieser Untersuchungsmethode lassen sich Bewegungsabläufe von Organen darstellen und wird oft in Verbindung einer 2D-Mode angewendet.
- 2D-Ultraschall: Dabei lassen sich Organe und Gewebestrukturen zweidimensional aufzeigen(zweidimensionales Schnittbild) und dementsprechend beurteilen.
Räumliche Standbilder
Mehrdimensionale Untersuchungen:
Anfangs des 21. Jahrhunderts wurde die Sonografie durch dreidimensionale (räumliche) Standbilder erweitert.
- 3D-Ultraschall: Mit einem 3D-Ultraschall können innere Organe dreidimensional betrachtet werden. Diese Methode wird besonders bei schwangeren Frauen angewendet, um das ungeborene Kind dreidimensional visualisieren zu können. Für eine Diagnoseerstellung kann ein 3D-Ultraschall bereits ab der 12. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.
- 4D-Ultraschall: Bei einer 4D-Ultraschall-Untersuchung lassen sich zudem diverse körperliche Vorgänge als eine medizinische Videoaufnahme sichtbar machen und dementsprechend genauer erkennen.
- Doppler-Sonografie: Die Doppler-Sonographie ist ein Diagnoseverfahren für die medizinische Beurteilung des Blutflusses und auch der Blutgefäße.
- Duplexsonografie: Die Duplexfunktion ist eine Darstellung der Weichteilstrukturen, der Gefäßbeschaffenheit und dient zur Untersuchung des Blutstroms. Ein „intensitätsmodulierter Doppler“ lässt zum Beispiel zudem die Flussgeschwindigkeit der Venen beurteilen.
- Endosonografie: Bestimmte Körperbereiche lassen sich durch eine Endosonopgrafie von innen medizinisch betrachten und dahingehend beurteilen (zum Beispiel; Untersuchung des Magens, des Herzens, der Eierstöcke)
Ablauf & Wirkungsweise
Durchführung und Funktionsweise der Sonografie
Die Sonografie wird in der modernen Medizin häufig im Bereich der Routinediagnostik angewendet. Im der Gynäkologie und in der Kardiologie ist die Sonographie zudem oft unumgänglich. Diese wirkungsvolle Methode hat sich zu eines der wichtigsten Untersuchungsverfahren entwickelt und trägt wesentlich zu einer medizinischen Diagnose bei.
Ein Ultraschallgerät ist nicht hörbar: Ein Mensch kann ein Geräusch von ca. 20 Hertz bis zu 16.000 Hertz hören. Ein Ultraschallgerät in der medizinischen Anwendung erzeugt eine Frequenz von ca 2 bis 30 Megahertz. 1 Megahertz entspricht 1 Millionen Hertz. Ein Ultraschall liegt also deutlich über der Hörleistung eines Menschen.
Piezoelektrische Kristalle erzeugen bei Wechselspannungen einen Ultraschall, welcher dann in das Innere eines Körpers blicken lässt. Die Schallwellen werden im Körper unterschiedlich reflektiert und die Organe können dadurch beurteilt werden(Impuls-Echo-Verfahren).
Dieses wird fachsprachlich als Echogenität (Schallwellenimpuls) und Impedanz(Widerstand der Wellen) bezeichnet. Ein spezieller Rechner wiedergibt die Schallwellen in Form eines Bildes und macht dieses auf einem Monitor ersichtlich.
Bestandteile eines Ultraschallgerätes:
- spezieller Rechner und Monitor(bildliche Umsetzung)
- Schallkopf (Untersuchungsgerät; Sender und Empfänger der Schallwellen)
Anwendungsgebiete
Ultraschall hilft gegen/wird angewendet bei:
- Pränataldiagnostik (Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft)
- Untersuchungsmethode in der Brustkrebs-Vorsorge
- Brustkorb (Untersuchung des Herzens)
- Halsweichteile (zum Beispiel; Schilddrüsen)
- Untersuchung der Gliedmaßen (zum Beispiel; bei Kniebeschwerden)
- Bauchraum (Nieren, Leber, Gebärmutter, Harnblase, Bauchgefäße, Bauchspeicheldrüse)
- endosonopraphische Untersuchung (zum Beispiel; Untersuchung des Enddarms, Prostata)
Allerdings wird ein Ultraschall nicht nur für die Vorsorge und für die Diagnostik wirkungsvoll eingesetzt. Eine Ultraschalluntersuchung wird auch im Rahmen einer Biopsie (Gewebeentnahme) angewendet und auch um Nierensteine medizinisch zu „zertrümmern“. Eine Ultraschall-Therapie nennt man extrakorporale Stoßwellentherapie.
Fördert & stärkt/wird angewendet bei:
- Erkennung oder Ausschluss von Erkrankungen
- Vorsorgeuntersuchung
- Krebsvorsorge
- therapeutische Maßnahme; wirkungsvolle Behandlung von Nierensteinen
Arten & Formen
Arten und Formen der Untersuchungsmethode
Ein Ultraschall dient in vielen Fachbereichen für die Vorsorge und ist ein wichtiger Bestandteil für eine aufschlussreiche Diagnostik. Denn nur aufgrund einer aussagekräftigen Diagnose, kann eine geeignete medizinische Therapie erfolgen. Besonders die Oberflächen-Ultraschalluntersuchung kommt häufig zur Anwendung.
Eine dahingehende Sonografie ist absolut schmerzfrei und ohne großartigen medizinischen Aufwand relativ zügig durchgeführt. Die Untersuchungsmethode im inneren des Körpers wird als Endosonografie bezeichnet und ist eine wichtige Methode für die bildliche Darstellung der inneren Organe und Strukturen.
Während einer Schwangerschaft ist ein Ultraschall im routinierten Einsatz. Diese Untersuchungsmethode ist das wichtigste Verfahren in der Schwangerschaftsvorsorge und der diesbezüglichen Kontrolluntersuchungen.
Ultraschall-Arten:
- Oberflächen-Ultraschalluntersuchung
- enendosonografische Ultraschalluntersuchungen
Endosonografie-Formen:
- intrakavitäre Untersuchungen (medizinische Untersuchung der Hohlorgane)
- intraluminale Untersuchung (hauptsächlich für Forschungszwecke, Untersuchung der schlauchförmigen Strukturen)
Wer behandelt?
Zu welchem Arzt sollte man für eine Ultraschalluntersuchung gehen?
Ein Ultraschallgerät wird ausschließlich von Ärzten und im dementsprechenden Fachbereich angewendet und beurteilt. Eine Ultraschalluntersuchung kann in Praxen, Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen erfolgen.
Risiken & Nebenwirkungen
- Leichte Erwärmung der Hautoberfläche
- Blutergüsse(nach einer Stoßwellentherapie)
Eine Sonografie bringt an sich keine Risiken und Nebenwirkungen mit sich. Ebenso auch keine Strahlenbelastung. Es kann gelegentlich eine leichte Erwärmung der Hautoberfläche auftreten. Eine solche Erwärmung bewirkt jedoch keine weiteren Folgen. Nach einer extrakorporalen Stoßwellentherapie, können Blutergüsse im Nierenbereich entstehen.
Gegenanzeigen
- Untersuchungen des Knocheninneren
- neurologische Untersuchungen (Ausnahme; das Säuglingsgehirn)
- Lunge und Luftröhre
- Herzkranzgefäße
- Untersuchungen des Rückenmarks
Organe, welche bestimmte Gase enthalten, wie zum Beispiel die Lunge, das Gehirn oder das Rückenmark, sind mit einem Ultraschallgerät nicht zu beurteilen beziehungsweise können von einem Ultraschallgerät bildlich unzureichend umgewandelt werden. Dazu stehen der Medizin allerdings anderweitige Untersuchungsmethoden zur Verfügung.