Bei Enterobakterien handelt es sich um eine Familie, die aus einer Vielzahl an Bakterien besteht. Sie gehören zur gesunden Darmflora, können jedoch ebenso verschiedene Krankheiten auslösen.
Dies geschieht zum Beispiel dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder wenn sie den Darm verlassen und zu anderen Organen gelangen.
Unser Ratgeber über Enterobakterien soll Sie umfassend über die Verbreitung, Krankheiten und Beschwerden informieren welche durch diese Bakterien verursacht werden.
Table of Contents
Was sind Enterobakterien?
Inhaltsverzeichnis
Hierbei geht es um eine Sammelbezeichnung für sämtliche Bakterienarten. Vorwiegend trifft man sie im Darm von Mensch und Tier an. Jedoch sind sie nicht nur für die Darmflora zuständig.
Einige der stäbchenförmigen Bakterien der Familie Enterobakterien (Enterobacteriaceae) können schwerwiegende Krankheiten hervorrufen. Typhus, Pest und Ruhr sind nur einige dieser Erkrankungen.
Einige Gruppen, beispielsweise auch die Escherichia coli, lösen Erkrankungen aus, sobald sie in Regionen gelangen, in die sie nicht gehören. Dazu zählen die Augen und auch die Harnwege. Aus dem altgriechischen kann man die Bezeichnung Enterobakterien entnehmen. „Enteron“ bedeutet soviel wie Darm. Somit sind Enterobakterien typische Darmbewohner.
Das Vorkommen
Eine Vielzahl der Enterobakterien kann im menschlichen oder auch im tierischen Darm gefunden werden. Aber auch Gewässer und Böden halten etliche dieser Bakterien bereit. Einer der wichtigsten Vertreter ist Escherichia coli. Dieses Bakterium wird auch als Kolibakterien betitelt.
Hingegen gefürchtet sind die Bakterien der Gruppe Yersinien. Das Yersinia pestis Bakterium verursacht die Pest.
Die Verbreitung
An sich sind Enterobakterien auf der ganzen Welt verbreitet. Hier beschränkt man sich nicht nur auf die Natur, sondern auch auf den tierischen sowie menschlichen Mechanismus. Besonders im Darm sind Enterobakterien anzutreffen, woher auch die Betitelung „Entero“ = Darm kommt.
Zusätzlich treten die einzelnen Bakterien in Kolonien auf. Energie gewinnen sie über Sauerstoff und mit Hilfe von Gärung. Somit sind sie aerob und anaerob, was ihnen viele Möglichkeiten bietet. Zudem sind sie im Dickdarm deutlich mehr verbreitet als im Dünndarm von Mensch und Tier.
Die Eigenschaften
Die meisten Enterobakterien sind in Stäbchenform anzutreffen. Zudem weisen sie eine Länge zwischen einem und 5 Mikrometer auf. Daher sind sie sehr klein im Vergleich zu anderen Bakterien.
Ihr Durchmesser weist gerade mal einen Wert zwischen 0,5 und 1 Mikrometer auf. Enterobakterien verfügen nicht über Oxidase. Daher lassen sie sich ideal von anderen Bakterien unterscheiden. Bei den meisten Arten der Enterobakterien können sogenannte Flagellen entdeckt werden, welche sich am gesamten Körper des Bakteriums befinden. Dabei handelt es sich um fadenartige Geißeln.
Mit diesen Flagellen ist es ihnen möglich, schnelle ruckartige Bewegungen auszuführen. Manche Arten dieser Gruppierung sind jedoch vollkommen unbeweglich! Enterobakterien können sich oftmals aerob und anaerob versorgen. Ist die Oxidation nicht möglich, um Sauerstoff zu erhalten, so ist eine Alternative die Gärung.
Krankheiten & Beschwerden
An sich sind Enterobakterien dafür verantwortlich, die Abwehr von Krankheitserregern im Darm zu unterstützen. Geraten sie jedoch in andere Organe oder herrscht ein geschwächtes Immunsystem, können schwerwiegende Krankheiten auftreten, die in einigen Fällen sogar zum Tode führen können.
Salmonellen, Shigellen sowie enterotoxische Escherichia coli können beispielsweise zu Durchfallerkrankungen führen. Enterohämorrhagische Escherichia coli hingegen kann mit unter anderem blutigen Durchfall und eine Darmentzündung hervorrufen. Auch Yersinien können dafür verantwortlich sein.
Durch Salmonellen
Oftmals entsteht die Erkrankung durch Salmonellen durch verdorbene Lebensmittel. Dazu gehören Rindfleisch, Gemüse, rohe Eier, Mayonnaise sowie Schweine- und Geflügelfleisch.
Typische Folgen sind Erbrechen und Durchfall in Form einer Lebensmittelvergiftung. Diese Erkrankung dauert oftmals mehrere Tage an und verlangt dem Körper eine Menge Kraft ab.
Infektionen der Harnwege können durch Escherichia coli, Morganellen, Citrobacter, Serratia, Klebsiella, Proteus und Providencia hervorgerufen werden.
Die Blasenentzündung
Wenn die Bakterien von der Harnröhre in die Harnblase aufsteigen, kommt es zu einer Blasenentzündung (Zystitis). 80 Prozent der gesamten Blasenentzündungen werden durch das Bakterium Escherichia coli ausgelöst. Besonders betroffen davon ist das weibliche Geschlecht. Das liegt daran, dass die Harnröhre bei Frauen deutlich kürzer ausfällt als bei Männern. Somit ist der Weg, den die Bakterien antreten müssen, wesentlich kürzer und somit einfacher. Auch die Harnröhrenöffnung ist dichter bei Frauen am After angesiedelt als beim männlichen Geschlecht. Auch dies ist ein Vorteil für die Bakterien.
Bakt. Lungenentzündung
Oftmals sind für eine Lungenentzündung dieser Art Klebsiellen aus der Gattung der Enterobakterien verantwortlich. Diese wird durch die Unterform Klebsiella pneumoniae hervorgerufen, welche direkt für die Lungenentzündung verantwortlich ist.
Weitere Erkrankungen
Des Weiteren sind die Arten der Yersinien sehr bedenklich. Sie lösen unter anderem Entzündungen im Dünn- und Dickdarm aus. Auch Lymphknotenentzündungen sowie der Ausbruch einer Pest können auf das Konto der Yersinien Gehen. Die Pest tritt heutzutage zwar nur noch selten auf, wird jedoch als „schwarzer Tod“ sehr gefürchtet.