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ANA

by joe

ana – Auf einen Blick

Auch bekannt als: Antinukleäre (Auto)-Antikörper, fluoreszierende antinukleäre Antikörper, Autoantikörper gegen Zellkernbestandteile
Bezeichnung: Antinukleärer Antikörper
Ähnliche Tests: Autoantibodies
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Warum werden ANAs untersucht?
Als Hilfe bei der Diagnose des Systemischen Lupus erythematodes (SLE) und dem medikamentös erzeugten Lupus, und um andere Autoimmunerkrankungen auszuschließen.

Bei welchen Erkrankungen sollten die ANAs untersucht werden?
Sobald gewisse Symptome für das Vorliegen eines Lupus Erythematodes Sprechen.

Welches Probenmaterial wird für die Untersuchung benötigt?
Eine Blutprobe wird aus einer Armvene entnommen.

Das Probenmaterial

Was wird untersucht?

Der ana Test ermittelt die Anwesenheit von Antinukleären Antikörpern (ana) im Blut. Es kann vorkommen, dass das Immunsystem nicht richtig funktioniert und Substanzen produziert, die die eigenen Körperzellen und Gewebe attackieren anstelle von Fremdstoffen. Diese Substanzen, auch Antikörper genannt, werden vom Immunsystem hergestellt – dem Verteidigungssystem des Körpers gegen eine Invasion durch fremde Infektionserreger wie Viren und Bakterien.

Sollte dies geschehen, nennt man die so entstehende Krankheit eine Autoimmunerkrankung (Autoimmun bedeutet Abwehr gegen sich selbst). Also bedeutet die Anwesenheit von ana einen gegen sich selbst gerichteten Prozess und wird mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen assoziiert, wobei sie am häufigsten bei dem Systemischen Lupus Erythematodes (SLE) auftreten.

Wie wird das Probenmaterial für die Untersuchung gewonnen?
ana können aus Serum, EDTA- und Heparinplasma bestimmt werden. Dabei wird Blut aus einer Armvene abgenommen.


Der Test

Wie wird der Test eingesetzt?

Der Test findet bei der Diagnose des Systemischen Lupus Erythematodes und dem Medikamenteninduzierten Lupus Anwendung.

Allerdings kann er auch bei:

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Pixabay / Antonio_Corigliano

auftreten. Aus diesem Grund ist es sehr schwierig, SLE, gewöhnlich als Lupus abgekürzt, korrekt und schnell zu diagnostizieren.

Da das Ergebnis der ana-Bestimmung bei einer Vielzahl von anderen Krankheiten positiv sein kann, gibt es noch zusätzliche Tests, die zur Feststellung der Diagnose SLE helfen. Ihr Arzt kann noch einige andere Untersuchungen durchführen, die Untergruppen der ana analysieren und zusammen mit den vom Patienten geschilderten Symptomen und dem klinischen Erscheinungsbild andere Autoimmun-Erkrankungen ausschließen.


Wann sinnvoll?

Wann könnte der Test sinnvoll sein?

Autoimmunkrankheiten können schwierig zu diagnostizieren sein. Dieser Test ermöglicht einen zuverlässigen ersten Schritt, um SLE und einige andere Erkrankungen mit einer Vielzahl von verschiedenen Symptomen zu bestimmen.

Diese Symptome, unter anderem schmerzhafte oder geschwollene Gelenke, Fieber unklarer Ursache, ein Leistungsknick und zunehmende Müdigkeit, ein roter Hautausschlag. Sie können kommen und Gehen und stark oder schwach ausgeprägt sein. Es kann Monate oder sogar Jahre dauern, bis diese Anzeichen ein Muster erkennen lassen, das einen SLE oder eine andere Autoimmunerkrankung andeutet.


Das Testergebnis

Was bedeutet das Testergebnis?

Ein positives Testergebnis weist auf eine Autoimmunerkrankung hin. Es braucht jedoch zusätzliche spezifische Tests für die endgültige Diagnosestellung. Antinukleäre Antikörper können auch vorliegen, ohne dass eine Autoimmunerkrankung bekannt ist. Dies ist zwar nicht oft der Fall, doch nimmt die Häufigkeit eines falsch positiven ana Testergebnisses mit dem Alter der Patienten zu.

Etwa 98% aller SLE-Patienten haben ein positives ana Testergebnis. Hat ein Patient also Lupus-spezifische Symptome wie Arthritis, einen Hausausschlag und eine Autoimmun-Thrombozytopenie (eine zu niedrige Zahl von Blutplättchen), dann hat er/sie womöglich einen SLE.

In diesem Fall kann ein positiver ana-Test hilfreich sein um die Diagnose „SLE“ zu stützen. Sofern dies nötig ist, können auch weitere Tests zu Untergruppen angewendet werden. Die wichtigsten sind anti-dsDNA und anti-Sm, um die Diagnose noch weiter zu sichern. Werden anti-dsDNA Autoantikörper gefunden, spricht das für die Diagnose SLE. Höhere Titer von anti-Sm sind noch spezifischer für SLE.

Ein positiver ana kann jedoch auch bedeuten, dass der Patient an einem Medikamenten-induzierten Lupus leidet. In diesem Fall entstehen Antikörper gegen Histone. Hier kann ein Anti-Histon-Test die Diagnose Medikamenteninduzierter Lupus Erythematodes belegen.


Weitere Ursachen

Andere Fälle mit einem positiven ana Testergebnis schließen ein:

Sjögren Syndrom:

Zwischen 40-70% der Patienten mit dieser Erkrankung haben ein positives ana Testergebnis. Während dieser Befund die Diagnose stützt, so ist er nicht unbedingt zur Diagnosestellung nötig.

Morbus Basedow auge

Auch beim Sjögren Syndrom kann es zu einem positiven Ergebnis kommen

Und wieder kann es sein, dass der Arzt zwei Subgruppentests anfordert: die Ribonukleinproteine SSA und SSB. Die Häufigkeit des Vorliegens von anti-SSA-Antikörpern bei Patienten mit Sjögren-Syndrom kann 90% und mehr betragen und wird mittels Enzym Immunoassay getestet.

Sklerodermie:

60-90% der Patienten mit Sklerodermie haben einen positiven ana Befund. Bei diesen Patienten kann der Subgruppentest zwei Formen der Erkrankung unterscheiden: die zirkumskripte oder auch auf die Haut beschränkte Sklerodermie und die progressive systemische Sklerodermie.

Die progressiv systemische Form verläuft akuter. Die zirkumskripte Form ist meist mit dem antizentromeren Muster der ana-Färbung (Anti-Zentromer Test) vergesellschaftet, während die diffuse Form mit den anti-Scl-70 Antikörpern einhergeht.

Ein positiver ana Test kann auch bei Patienten mit der Raynaud Krankheit, juveniler chronischer Arthritis oder dem Antiphospholipidsyndrom vorliegen, doch ein Arzt muss auch Klinische Symptome und den Verlauf in seine Diagnosefindung miteinbeziehen.

Ist das Testergebnis ana negativ, macht das den SLE zu einer unwahrscheinlichen Diagnose. Sofern nicht ein fehlerhaftes Testergebnis angenommen wird, ist es nicht notwendig, einen negativ ausgefallenen ana Test sofort zu wiederholen. Da eine Autoimmunerkrankung ein Prozess ist, der sich im Laufe der Zeit auch verändern kann, kann es nötig sein, später erneut auf ANAs zu testen.

Abgesehen von seltenen Fällen ist eine erneute Suche nach Antikörpern und deren Untergruppen jedoch nicht nötig, wenn das Testergebnis eines Patienten bereits negativ ausfiel.


Wissenswertes

Gibt es noch etwas, was man wissen sollte?

Es gibt noch spezifischere Untergruppen des allgemein gebräuchlichen ana Suchtests, die helfen, spezifische Autoimmunerkrankungen präzise anzuzeigen; diese Autoantikörpersuchtests schließen anti-dsDNA, anti-Sm, Sjögrens Syndrom Antigen (SSA, SSB), Scl-70 Antikörper, anti-Zentromer und Anti-RNP Antikörper mit ein.

Einige Medikamente, Infektionen und andere oben genannte Umstände können ein falsch-positives Testergebnis verursachen. Einige Medikamente können ein Erscheinungsbild hervorrufen, das auch Lupus ähnliche Symptome beinhaltet, ein sogenannter Medikamenteninduzierter Lupus.

Werden die Medikamente abgesetzt, hören für gewöhnlich auch die Symptome auf. Obwohl über eine ganze Reihe von Medikamenten berichtet wurde, dass sie einen Medikamenten-induzierten Lupus hervorrufen können, sind die wichtigsten mit diesem Syndrom assoziierten Hydralazin, Isoniazid, Procainamid und mehrere Antikonvulsiva.


Hinweise & Störungen

Stabilität und Probentransport

Bei Raumtemperatur ist die Probe für 5 Tage stabil, während dieser Zeit können sowohl ana als auch die ana-Subtypen zuverlässig bestimmt werden. Wird die Probe bei 4°C gelagert, ist die Probe für 4 Wochen stabil. Bei Lagerung bei -20°C können Autoantikörper auch nach Jahrzehnten noch nachgewiesen werden.

Referenzbereich

  • Normalerweise werden keine Autoantikörper nachgewiesen.
  • Referenzbereich: Negativ

Störfaktoren und Hinweise auf Besonderheiten

Autoantikörper werden bevorzugt aus Serum gemessen. Die Verwendung von EDTA- bzw. Heparinplasma oder auch Citratplasma sollte nur erfolgen, wenn die entsprechenden Testsysteme dafür evaluiert wurden und die in der Testbeschreibung angegeben ist.

Richtlinien zur Qualitätskontrolle
Für die Bestimmung von ana besteht entsprechend der Richtlinien der Bundesärztekammer (RILIBÄK) keine Ringversuchspflicht (Teilnahme an externen Ringversuchen). Interne Kontrollen sowie die Bestimmung der Richtigkeit und Präzision müssen selbstverständlich regelmäßig durchgeführt werden. Jedoch können gerade bei der Bestimmung von Autoantikörpern auf verschiedenen Testsystemen oft erhebliche quantitative Titerunterschiede auftreten. Qualitätskriterien sind definiert und werden in verschiedenen externen Ringversuchen geprüft.


Häufige Fragen (FAQ)

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den ANAs.


Name – Herkunft?

1. Woher kommt der Name “Antinukleärer Antikörper”?

Antinukleäre Antikörper sind Gamma-Globuline (eine Untergruppe der Antikörper), die man bei Patienten mit bestimmten Autoimmunerkrankungen finden kann. ANAs richten sich gegen bestimmte Komponenten im Zentrum oder im Nukleus (Kern) der Zelle.


Negativ – Tests?

2. Wenn ich ein negatives Testergebnis für ANAs habe, wird mein Arzt irgendwelche anderen Antikörper-Untergruppen testen wollen?

Spezifische Autoantikörpertestungen sind fast nie positiv bei Patienten, die schon für ANAs ein negatives Testergebnis haben. Also sollte bei Patienten mit negativem ana Testergebnis dergleichen nur bei dringendem klinischen Verdacht auf eine bestimmte Autoimmunerkrankung angefordert werden.


Positiv aber unsicher?

3. Mein Arzt sagte mir, mein Testergebnis für ANAs sei positiv, aber er ist sich nicht sicher dass ich einen Lupus habe- wie kann das sein?

Das körpereigene Immunsystem produziert Antikörper, um Krankheiten und Infektionen zu bekämpfen. Bei einer Autoimmunerkrankung stimmt etwas mit diesem System nicht mehr und das körpereigene Immunsystem fängt an, Autoantikörper zu produzieren – Antikörper, die das eigene Gewebe angreifen.

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Pixabay / PublicDomainPictures

Der ana Test bestimmt die Konzentration der Antinukleären Antikörper im Blut des Patienten. Ein positives Testergebnis bedeutet, dass die Konzentration dieser Antikörper höher als „normal“ ist. Das ist eines der Hilfsmittel bei der Diagnose von Lupus genauso wie bei vielen anderen Autoimmunerkrankungen, also kann ein positives Ergebnis mit Lupus oder einer anderen Autoimmunerkrankung in Beziehung stehen.

Oder es könnte auch einfach eine höhere Konzentration dieser Antikörper als normal vorliegen, so wie einige Menschen eine höhere oder eben niedrigere Körpertemperatur als andere haben. Sogar bei Patienten mit Lupus Erythematodes kann das Ergebnis noch weit streuen- bei einem Patienten kann bei einem bestimmten ana-Titer schon eine Remission vorliegen, während ein anderer mit dem gleichen Titer fürchterlich Krank ist.

Diese Werte zu interpretieren ist also die Aufgabe Ihres Arztes. Möglicherweise muss Ihr Arzt auch sowohl die Testergebnisse als auch die Schwere Ihrer Symptome über einen bestimmten Zeitraum beobachten, um die definitive Diagnose zu stellen. Dieser Zeitraum ermöglicht dem Arzt auch, andere in Frage kommende Ursachen für Ihre Symptome auszuschließen.


SLE = Lupus?

4. Ist SLE das gleiche wie ein Lupus?

Es gibt genau genommen verschiedene Formen des Lupus. Meist meint man den SLE, wenn von „Lupus“ gesprochen wird. Systemischer Lupus bedeutet dass fast jedes Organ oder System des Körpers betroffen sein kann. Das ist die Form mit den schwerwiegendsten Auswirkungen auf den Körper.

Es gibt noch andere Ausprägungen des Lupus, die sich primär nur auf die Haut beschränken und ihre Symptome schließen Hautausschläge in vielen Formen und an verschiedenen Stellen des Körpers mit ein. Die Symptome des Lupus unterscheiden sich je nach Patient massiv.

Es gibt auch noch den Medikamenten-induzierten Lupus, der bei manchen Patienten auftritt wenn sie bestimmte Medikamente einnehmen. Wird die Medikation abgesetzt, hören die Symptome für gewöhnlich auf. Diese Form des Lupus tritt jedoch nur bei einem sehr kleinen Prozentsatz von Patienten, die diese Medikamente einnehmen müssen, auf.

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