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SARS (Schweres Akutes Atemwegssyndrom)

by reda
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Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (sars-assoziiertes Coronavirus)

Jeder hat schon einmal von „sars“ gehört, aber viele wissen nicht was genau das ist. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass die Krankheit seit 2004 vom Radar der Medizin und der Medien verschwunden ist. Aufgrund des Coronavirus im Jahr 2020 ist sars jedoch wieder in aller Munde.

Allerdings ist auch sars, das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (englisch: severe acute respiratory syndrome), eine ernste Sache, über die man sich prophylaktisch informieren sollte. In folgendem Ratgeber finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema.

Steckbrief: sars-CoV

  • Name(n): Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom; Severe Acute Respiratory Syndrome; sars; sars-assoziiertes Coronavirus, sars-CoV
  • Art der Krankheit: Viruserkrankung
  • Verbreitung: Weltweit
  • Erste Erwähnung der Krankheit: 2002
  • Behandelbar: Teilweise
  • Art des Auslösers: sars-assoziiertes Coronavirus (sars-CoV)
  • Wie viele Erkrankte: Weltweit bisher 813 Todesopfer
  • Welchen Facharzt sollte man aufsuchen: Hausarzt, Pneumologe (Lungenarzt); Epidemiologe
  • ICD-10 Code(s): u04.9; j17.1*

Was ist sars?

Das Kürzel „sars“ leitet sich ursprünglich aus dem Englischen ab und bedeutet „Severe acute respiratory syndrome”. Da man das vorliegende Kürzel allerdings in einer ähnlichen Konstellation auch ins Deutsche übersetzen kann (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom), blieb es bei demselben.

Vor nicht allzu langer machte diese Krankheit zum ersten Mal Schlagzeilen. Genauer gesagt brach es erstmals im November des Jahres 2002 in China aus. Von dort wurde es unwissentlich von Reisenden binnen kürzester Zeit in die ganze Welt verschleppt.

Die Weltgesundheitsorganisation befürchtete schon eine Epidemie. Allerdings konnte man eine solche durch schnelles Eingreifen und Agieren verhindern.

Hierzu entsandte man Mediziner und Forscher aller Fachrichtungen direkt zu den Krisenherden. Dort konnten sie mittels ihrer Expertise verhindern, dass die Krankheit sich noch weiter ausbreitete, als sie es ohnehin schon getan hatte. Dieses Vorgehen erwies sich als äußerst erfolgreich.

Des Weiteren ist diese durch Viren ausgelöste Erkrankung kaum mehr in Erscheinung getreten. Seit dem Jahre 2004 gab es keine bekannten Fälle von sars mehr. Dennoch forderte die Krankheit insgesamt 774 Tote in beinahe 40 Ländern. Darüber hinaus waren weltweit zwischen 10.000 und 20.000 Menschen zumindest infiziert, konnten aber geheilt werden.

Interessanterweise ist sars, obwohl es seit beinahe zwanzig Jahren nicht mehr diagnostiziert wurde, nie ganz aus dem Fokus der Wissenschaft und der Gesellschaft verschwunden. Dies dürfte nicht zuletzt dem Umstande geschuldet sein, dass es sich bei dieser Erkrankung um eine der ersten großen potentiellen Epidemien des 21. Jahrhunderts gehandelt haben könnte.

Glücklicherweise blieb die Welt aber von diesem Schicksal verschont. Außerdem wurde auch immer wieder diskutiert, inwieweit die sars-Erreger als biologische Waffe tauglich wären. Auch das trug sicherlich zur Bekanntheit dieser Erkrankung bei.

Ursachen & Ansteckung

Welche Ursachen liegen sars zugrunde?

sars wird durch eine Unterart des sog. Coronavirus hervorgerufen. Genauer gesagt durch das sars-Coronavirus, das auch sars-CoV abgekürzt wird. Vor dem ersten Ausbruch im Jahre 2002 war dieses Virus der Fachwelt und der Forschung noch völlig unbekannt.

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sars ist ein Coronavirus
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In die Familie der Coronaviren zählen auch Erreger, die beispielsweise eine gewöhnliche Grippe auslösen können. sars ist also eng mit der Erkältung verwandt. Da Erkältungen für einen Menschen jedoch nur selten tödlich verlaufen oder überhaupt nennenswerte Gefahr bergen, waren die Forscher zunächst verblüfft.

Man nahm daraufhin an, dass die Erreger vom Tier auf den Menschen übertragen worden sein müssten. Nicht zuletzt deswegen, weil Grippen und Erkältungen für Tiere meist wesentlich gefährlicher sind als für Menschen.

Inzwischen ist man allerdings zu dem Schluss gelangt, dass wahrscheinlich mehrere Coronaviren-Typen eine komplett neue Krankheit erschaffen haben, die so noch nicht vorkam und zu beschreiben war. Das ist sicherlich beunruhigend, aber erleichtert trotzdem die Forschung und Prävention.

Übertragungswege

Da sars den Atemapparat des Menschen befällt, steckt man sich am leichtesten damit an, wie man sich auch mit anderen Lungen– oder Erkältungskrankheiten ansteckt: Entweder mittels der sog. Tröpfcheninfektion oder der Schmierinfektion.

Erstere findet statt, wenn ein gesunder Mensch von einem bereits Erkrankten beispielsweise angehustet oder angeniest wird und somit die Viren direkt einatmet. sars-Viren sind außerhalb ihres Wirtes allerdings nicht sonderlich stabil und sterben sehr schnell ab.

Wenn man weiter als anderthalb Meter von einem Betroffenen weg steht, ist es sehr unwahrscheinlich, sich mittels einer Tröpfcheninfektion zu infizieren. Bei direktem Körperkontakt, z.B. beim Küssen, steigt die Chance sich anzustecken exponentiell an.

Schmierinfektionen sind bei dieser Erkrankung ebenfalls möglich. Es reicht oft schon aus, wenn der ein gesunder Mensch ein Objekt berührt, dass ein zuvor Betroffener angefasst hat. Besonders Türklinken, Haltestangen in Zügen u.ä. und Klingeln sind beliebte Tummelplätze für Viren aller Arten.

Symptome & Anzeichen

Was sind die sars Symptome?

Zu Beginn einer Infektion, zeigt sich das sars-Virus ähnlich einer Grippe. Gerade deswegen vermuteten viele der Betroffenen der ersten Stunde nichts weiter Schlimmes, als sie begonnen die typischen Symptome zu entwickeln. Erst im späteren Verlauf der Krankheit manifestieren sich Symptome, die über die einer normalen Grippe hinausgehen.

Hierzu ein kurzer Überblick:

Es ist also leicht zu sehen, dass es Betroffenen und Ärzten bisweilen schwerfallen kann, eine frühe sars von einer Grippe zu unterscheiden.

Hauptsächliche Indikatoren sind das extrem hohe Fieber und die Atemnot sowie die Lungenentzündung. Alle anderen Symptome sind unspezifisch.

Eine weiteres Element, dass sars von anderen grippeähnlichen Erkrankungen unterscheidet, ist die potentielle Todesfolge. Wie bereits erwähnt, sind Erkältungen für den Menschen in aller Regel eher ungefährlich, aber nicht so sars. Diese Krankheit endet in etwa 10% der Fälle tödlich. Erfolgt keine medizinische Behandlung sogar in 70 bis 80% der Fälle.

Darum sollte man selbst bei geringfügigen Verdachtsmomenten lieber einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere für Personen, die sich unlängst vor Ausbruch der Symptome in Gebieten aufgehalten haben, die als Keimherd für sars bekannt sind. Darunter zählen Hongkong, das südliche China, Taiwan und die Philippinen.

Zwar wurden seit längerem keine neuen Ansteckungen bekannt, das heißt aber nicht, dass sie vollkommen auszuschließen sind.

Diagnose & Krankheitsverlauf

Wie diagnostiziert man sars und wie verläuft sie?

Gerade in der Phase direkt nach dem ersten Auftreten von sars gab es natürlich noch keine spezialisierten Tests, die diese Krankheit gesondert identifizieren konnten. Es dauerte allerdings kaum ein halbes Jahr, bis spezielle Tests entwickelt wurden, mit deren Hilfe man imstande war, die vorliegende Krankheit als solche festzustellen.

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Dennoch muss man anmerken, dass sich seitdem wenig getan hat. Dies liegt primär daran, dass es seit dem Jahre 2004, wie bereits erwähnt, keine bekannten Fälle dieser Krankheit mehr gab. Die Entwicklung oder Weiterentwicklung medizinischer Tests für quasi non-existente Krankheiten ist nichts, was im medizinischen Fokus stünde.

Sollte sie jedoch wieder ausbrechen, können Ärzte die oben genannten Tests benutzen. Diese beinhalten sowohl Blutproben und deren Auswertung, sowie Scanning-Methoden. Hierbei werden Bilder vom Inneren der Lunge angefertigt und ausgewertet.

Der Verlauf der Krankheit ist meist nicht sehr variabel und von Fall zu Fall ähnlich. Zu Beginn ähneln die Symptome einer gewöhnlichen Erkältung, nach etwa einer Woche verschlimmert sich die Infektion jedoch zusehends. Der Betroffene entwickelt sehr hohes Fieber und Atemnöte, darüber hinaus kommt es beinahe immer zu einer Lungenentzündung. Diese ist es auch, die im Zweifelsfalle den Tod des Betroffenen verursacht.

Des Weiteren manifestiert sich eine sars nicht viel anders als eine extreme Grippe.

Behandlung & Therapie

Wie wird sars behandelt?

Trotz aller weltweiten Bemühungen konnte bis heute kein effektives Heilmittel gegen sars entwickelt werden. Antibiotika helfen in aller Regel nur wenig gegen Viruserkrankungen und auch spezielle antivirale Wirkstoffe scheinen eher nutzlos zu sein.

Forschungen an einem Impfstoff gegen diese Krankheit wurden zwar im Jahre 2005 begonnen, erzielten aber seitdem keine nennenswerten Ergebnisse. Dies mag zu großen Teilen daran liegen, dass kein öffentliches Interesse an einer Prävention oder Behandlung besteht, da die Krankheit nicht mehr ausgebrochen ist. Dies hatte Kürzungen im Budget zur Folge, woraus wiederum eine Verlangsamung der Forschung resultierte.

Nichtsdestoweniger kann man erwarten, dass in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten Fortschritte auf diesem Gebiet erzielt werden. Zudem könnte ein neuerlicher Ausbruch die Forschung abermals vorantreiben. Es fällt Ärzten darum sehr schwer Betroffene adäquat zu behandeln. Sie verwenden hierfür meist eine Mischung verschiedener bewährter Medikamente und hoffen auf das beste.

Darüber hinaus müssen Patienten isoliert werden und eine weitere Verbreitung dieser hochinfektiösen Krankheit zu verhindern.

Bei ausreichender medizinischer Betreuung und Bettruhe kann es aber dennoch gelingen, dass der Patient die sars überlebt. Ganz ohne medizinische Hilfe jedoch, fallen die Chancen dafür stark ab. Darum sollte man, auch wenn eine Ansteckung eher unwahrscheinlich ist, bei einem Verdacht besser seinen Arzt konsultieren. Ein potentieller zweiter Ausbruch könnte katastrophale Folgen haben.

Hausmittel & Alternativen

Gibt es hilfreiche Hausmittel gegen sars oder andere alternative Behandlungsmethoden?

Eher nicht. Zwar können dieselben Hausmittel gereicht werden, die auch bei einer normalen Grippe Anwendung finden, aber alles in allem ist das sars-Virus zu stark für nicht konzentrierte Wirkstoffe. Gegen einen begleitenden Einsatz von Hausmitteln und / oder alternativen Heilungsmethoden ist allerdings nichts einzuwenden, insofern der behandelnde Arzt grünes Licht gibt.

Besonders sie Traditionelle Chinesische Medizin verfügt über sehr probate Mittel zur Heilung von Erkrankungen der Lunge, die nachgewiesenermaßen bei einigen Patienten, die mit sars infiziert waren, Abhilfe leisten konnten. Diese ersetzen dennoch keinen Arztbesuch und können die Situation im Zweifel eher verschlechtern.

Alles in allem sollte man also im Falle der sars besser auf die Schulmedizin vertrauen.

Vorbeugung & Prävention

Kann man gegen sars vorbeugen?

Direktes Vorbeugen ist eher kompliziert, dennoch kann man sich einer Maßnahmen bedienen, die die Chancen einer Ansteckung massiv senken.

Zu den Präventionsmaßnahmen von sars gehören: Hände waschen, den Kontakt mit Betroffenen meiden, keine Risikogebiete aufsuchen, keinen engen Kontakt zu Nutzvieh und Haustieren haben.

Ansonsten gibt es wenig, das man tun könnte. Es ist jedoch noch zu empfehlen, sollte es jemals zu einem zweiten Ausbruch kommen, während dieser Zeit auf Reisen mit dem Flugzeug zu verzichten. Man nimmt an, dass sich innerhalb dieses Transportmediums wohl die meisten Menschen infiziert haben.

FAQ – Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu sars.

Ist sars ausgestorben?

Auch wenn es so scheinen mag, ist es nicht so. Die Krankheit könnte jederzeit wieder ausbrechen. Womöglich sogar schlimmer als zuvor. Dennoch muss man ehrlicherweise zugeben, dass die Wahrscheinlichkeit hierfür sehr gering ist.

Wie konnte sich die Krankheit so schnell und weit verbreiten?

Einfach: Globalisierung. Aufgrund der vielen und schnellen Reisemöglichkeiten können sie Epidemien heute rasender verbreiten denn je. Ein infizierter kann ein ganzes Flugzeug anstecken. Die Passagiere dieses Flugzeugs können wiederum hunderte weitere Personen infizieren usw. So etwas geht heutzutage sehr schnell.

Kann sars nur in China ausbrechen?

Nein. Dadurch dass die Krankheit China verlassen hat, ist sie nun nicht mehr nur dort zuhause. Sie könnte nun überall auf der Welt ausbrechen. Dabei sind wärmere Regionen jedoch ein wahrscheinlicherer Krisenherd, als kältere Klimazonen.

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