Was sind Milben?
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Milben gehören zu den Spinnentieren. Die kleinsten Milben sind etwa 0,1 Millimeter groß. Zu den größten Milben gehören Zecken, die vollgesogen etwa drei Zentimeter groß werden können.
Milben haben acht Beine, sind jedoch nicht sehr schnell und nutzen daher andere Tiere zum Transport.
Doch wo kommen Milben eigentlich vor? Welche Krankheiten und Beschwerden können Sie auslösen? Dies und mehr möchten wir nun im Folgenden erläutern.
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Verbreitung & Vorkommen
Wo kommen Milben vor und wie werden sie verbreitet?
Milben kommen in sehr vielen Lebensräumen vor. Sie leben vor allem im Boden, wo etwa hunderttausend Milben pro Quadratmeter leben können.
Milben sind allerdings wahre Überlebenskünstler und können in vielen verschiedenen Lebensräumen vorkommen, etwa in Nasenlöchern von Vögeln oder Affenlungen. Viele Menschen sind ebenfalls ständig von Milben befallen. Dazu gehören insbesondere die Haarbalgmilben, die an den Haarwurzeln der Augenwimpern vorkommen.
Durch die starke Verbreitung ist es fast unmöglich, einen Milbenbefall wieder loszuwerden. Allgemein sollte man darauf achten, alle Räume gut zu lüften und Feuchtigkeit zu vermeiden. Zudem sollte die Bettwäsche häufig gewechselt werden und Matratzen und Teppiche regelmäßig und gründlich abgesaugt werden.
Milben werden häufig durch gemeinsames Schlafen in einem Bett, die Körperreinigung von anderen Personen, Spielen, Kuscheln oder Geschlechtsverkehr übertragen werden. Selten ist auch eine Übertragung von Tieren auf Menschen möglich.
Krankheiten & Beschwerden
Die vielen verschiedenen Milbenstämme können unterschiedliche Beschwerden auslösen. Eine Reaktion auf Hausstaubmilben gehört beispielsweise zu der zweithäufigsten Allergie in Deutschland. Die Betroffenen reagieren auf einen Stoff im Kot der Hausstaubmilbe. Da dieser in sehr viele, kleine Teilchen zerfällt, wird er vor allem beim Bewegen von Textilien (Bettdecken, Kissen, Teppiche) oder beim Aufwirbeln von Staub eingeatmet.
Betroffene verspüren ein Jucken und Tränen der Augen, Schmerzen in Kopf und Hals, Hustenreiz, Niesanfälle und eine verstopfte Nase. Im schlimmsten Fall kann eine Hausstaubmilbenallergie auch zu Asthma und Atemnot führen. Betroffene sollten häufig Bettwäsche waschen, spezielle Allergikerbezüge verwenden, regelmäßig staubsaugen und nicht-waschbare Textilien regelmäßig für 24 Stunden in die Gefriertruhe legen.
Scabies & Krätze
Eine spezielle Form der Milben, die Scabiesmilben, können auch zur Krankheit Krätze führen. Diese kann grundsätzlich jeden befallen und hat nichts mit mangelnder Körperhygiene zu tun. Bei einem Befall mit Scabiesmilben bohren die weiblichen Milben kleine Tunnel in die äußerste Hautschicht und legen dort Eier ab, wo nach einigen Tagen Larven schlüpfen. Prinzipiell ist dieser Vorgang nicht gefährlich. Allerdings reagiert der Körper häufig trotzdem darauf.
Es entsteht ein starker Juckreiz. Auf der Haut können sich Ausschläge, Bläschen und Pusteln bilden, die jedoch nichts mit den Milben an sich zu tun haben. Die Milbengänge sind jedoch teilweise braunrötlich erkennbar sind. Das stärkste Symptom der Krätze ist jedoch der starke Juckreiz, der allerdings nur eine körpereigene Reaktion ist und nichts mit den Milben zu tun hat. Da Krätze in Deutschland sehr selten auftritt, werden die Symptome oft nicht sofort erkannt.
Der Arzt kann jedoch Milbengänge öffnen und die Milbenprodukte darin nachweisen.
Normalerweise kann die Krätze dann recht schnell behandelt werden. Ärzte verschreiben oft Cremes oder Sprays, welche die Milben abtöten. In normalen Fällen reicht eine einmalige Behandlung aus, bei Personen ohne Immunschwäche kann die Behandlung jedoch mehrmals nötig sein. Zusätzlich sollten sämtliche Textilien gewechselt und bei über 60°C gewaschen werden. Alternativ ist eine Lagerung im Kühlschrank oder über mehrere Tage in einem nicht befallenen Raum möglich.
Haarbalg & Zecken
Haarbalgmilben treten vor allem an den Haarwurzeln der Augenwimpern bei Menschen auf. Fett und Bakterien auf der Haut gelten für sie als Nahrung. Sie sind prinzipiell ungefährlich. Neuere Forschungen lassen jedoch einen Zusammenhang zwischen Haarbalgmilben und Hautkrankheiten wie etwa Akne oder Rosazea vermuten.
Zecken halten sich vor allem im hohen Gras oder Unterholz auf. Vermeiden kann man Zeckenbisse durch lange, helle Kleidung und Gummistiefel. Außerdem gibt es spezielle insektenabweisende Mittel, die auch gegen Zecken wirken. Zecken klettern selten höher als 1,50m, deshalb finden sie sich besonders häufig an Hosenbeinen wieder.
Nach einem Besuch in der Natur sollte man den ganzen Körper absuchen. Zecken bevorzugen besonders dünne und warme Hautstellen. Sie klettern daher besonders häufig in die Kniekehlen, den Bauch– und Brustbereich und den Schritt. Bei Kindern sollten auch Kopf, Haaransatz und Nacken untersucht werden.
Falls man eine Zecke findet, sollte diese so schnell wie möglich entfernt werden. Dazu eignet sich am besten eine Zeckenzange, die so nah wie möglich an der Haut angesetzt wird. Die Zecke sollte man dazu langsam und kontrolliert entfernen. Die entfernte Zecke sollte am besten getötet werden, allerdings ohne dass der Mensch in Kontakt mit den Zeckenflüssigkeiten kommt. Ansonsten ist eine Übertragung von Krankheiten möglich.
Biss-Übertragung
Milben können zudem Krankheiten durch Bisse übertragen. Dazu gehören die Krankheiten Tularämie, Fleckfieber, Saint-Louis-Enzephalitis und die Rickettsiepocken. Insbesondere Zeckenbisse können zu weiteren Infektionen führen. Dazu gehören Borreliose, eine viral bedingte Hirnhautentzündung, das Krim-Kongo-Fieber oder Fleckfieber.