Betaisodona Lösung – wann wird sie angewandt?
Betaisodona Lösung – Infos
Inhaltsverzeichnis
- Hersteller: Mundipharma GmbH
- PZN: 01931491
- Rezeptpflichtig: Nein
- Art: Lösung
- Menge: bis zu 1000 ml
Table of Contents
Anwendung & Wirkung
Betaisodona Lösung enthält den Wirkstoff Iod beziehungsweise Povidon Iod. Die Lösung ist in verschiedenen Packungsgrößen erhältlich, wie etwa mit drei, 30, 100, 500 und 1.000 Milliliter.
Betaisodona wird zur Desinfektion einer intakten Haut beziehungsweise Antiseptik der Schleimhaut angewendet. Das ist zum Beispiel bei Blutentnahmen, Operationen, Injektionen, Biopsien, Punktionen sowie bei Blasenkatheterisierungen der Fall. Hierbei handelt es sich dann in der Regel um eine einmalige Anwendung. Bei wiederholten aber zeitlich begrenzten Anwendungen dient Betaisodona Lösung zur antiseptischen Wundbehandlung, wie etwa bei Unterschenkel- der auch Druckgeschwüren.
Ebenso wird die Lösung bei infizierten sowie superinfizierten Erkrankungen der Haut und bei Verbrennungen eingesetzt. Des Weiteren dient Betaisodona zur chirurgischen und hygienischen Desinfektion der Hände. Zudem wird die Lösung wiederholt sowie zeitlich begrenzt bei der antiseptischen Behandlung von Wunden und Verbrennungen verwendet.
Dosierung & Zeit
Wie wird die Betaisodona Lösung richtig dosiert?Betaisodona Lösung
kann verdünnt sowie unverdünnt äußerlich angewendet werden. Das Arzneimittel wird in der Regel bis zur kompletten Benetzung der jeweiligen Stelle aufgetragen. Beim Eintrocknen bildet sich ein antiseptischer Film, der sich leicht mit Wasser abwaschen lässt.
Bei Hautdesinfektionen, Operationen und Weiterem wird die Lösung unverdünnt angewendet. Zur Desinfektion von talgdrüsenarmer Haut muss auf eine Einwirkungszeit von mindestens einer Minute geachtet werden. Bei talgdrüsenreicher Haut wenigstens zehn Minuten.
Während der Einwirkungszeit ist die Haut mithilfe des unverdünnten Mittels recht feucht zu halten. Ebenfalls unverdünnt wird Betaisodona Lösung zur Händedesinfektion verwendet. Für eine hygienische Händedesinfektion reibt man drei Milliliter des Mittels in die Hände ein.
Danach folgt eine Einwirkungszeit von einer Minute, nach der die Hände abgewaschen werden müssen. Zu einer chirurgischen Desinfektion der Hände reibt man zwei Mal fünf Milliliter der Lösung in die Hände ein und lässt die Lösung fünf Minuten einwirken. Auch hier müssen die Hände während der kompletten Einwirkungszeit mithilfe des unverdünnten Präparats feucht gehalten werden.
Um oberflächliche Wunden antiseptisch zu behandeln, trägt man das Mittel unverdünnt auf die betroffenen Stellen auf. Bei einer antiseptischen Oberflächenbehandlung im Bereich von Verbrennungswunden wird Betaisodona Lösung unverdünnt auf die jeweiligen Stellen aufgetragen.
Dauer und Häufigkeit der Anwendung richten sich hier nach der Notwendigkeit. Das Mittel kann jedoch ein oder auch mehrmals täglich verwendet werden. Zudem ist es für antiseptische Bäder, Waschungen und SpüLungen möglich, Betaisodona zu verdünnen. Die jeweilige Dosierung ist mit dem zu behandelnden Arzt abzusprechen.
Nebenwirkungen
Bei Anwendung von Betaisodona Lösung
kann es unter anderem zu den verschiedensten Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut kommen. Dazu gehören zum Beispiel Rötungen und Bläschen. Bei einer längeren Anwendung auf breitflächigen Verbrennungs- und Wundflächen ist eine beachtenswerte Iodaufnahme möglich.
In Einzelfällen kann es geschehen, dass Patienten, die in ihrer Vorgeschichte eine Schilddrüsenerkrankung verzeichnen, eine Schilddrüsenüberfunktion erleiden, die beispielsweise mit innerer Unruhe und Pulsbeschleunigung einhergeht. Wird eine größere Menge von Povidon-Iod-haltigen Arzneimitteln verwendet, können beispielsweise eine beeinträchtigte Nierenfunktion und eine Übersäuerung des Blutes möglich sein.
Zu folgenden weiteren Nebenwirkungen kann es bei einer Behandlung mit Betaisodona Lösung kommen:
- Hautreizungen nach Hautdesinfektion vor einer Operation
- wenn es zur Bildung einer „Pfütze“ unter dem Patienten gekommen ist.
- Akute allergische Hautreaktionen
- unter Umständen mit einem Blutdruckabfall und/oder einer Luftnot
- akute Schwellungen der Schleimhaut oder Haut
- Endokrine Erkrankungen
- Ernährungs- und Stoffwechselstörungen der Harnwege und Nieren
- Nach einer Anwendung von großen Mengen an Povid-Iod-haltigen Arzneimitteln
- wie etwa nach der Behandlung einer Verbrennung
- kann es zu Serumosmolaritäts- und Elektrolyt-Störungen
- einer Blut-Übersäuerung sowie zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion kommen.
Treten die genannten oder auch weiteren Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Betaisodona Lösung auf,
dann sollte ein Arzt oder Apotheker um Rat gefragt werden.
Gegenanzeigen
Nicht angewendet werden darf die Lösung bei einer Überfunktion der Schilddrüse oder anderen, bestehenden Erkrankung der Schilddrüse.
Des Weiteren darf keine Anwendung von Betaisodona Lösung stattfinden, wenn unter der seltenen, chronischen Hautentzündung Dermatitis herpetiformis Duhring gelitten wird oder bei einer Strahlentherapie mit Jod (bis zu deren Abschluss) oder auch, wenn eine derartige Behandlung bereits geplant wird.
Außerdem ist auf Betaisodona Lösung zu verzichten, wenn man allergisch beziehungsweise überempfindlich gegen den Wirkstoff des Mittels oder einen der sonstigen Bestandteile ist.
Besondere Vorsicht ist einzuhalten, bei:
- Schilddrüsenerkrankung oder einem Kropf: Hier die Lösung lediglich auf ausdrückliche Arzt-Anweisung hin über eine längere Zeit sowie großflächig anwenden.
- Nach Abschluss der Therapie
- in der Regel bis zu drei Monate
- muss auf Frühsymptome einer eventuellen Überfunktion der Schilddrüse geachtet sowie unter Umständen ebenfalls die Funktion der Schilddrüse überwacht werden.
- Anwendung des Mittels bei einer Hautdesinfektion vor diversen Operationen. Eine „Pfützenbildung“ unter dem Patienten ist zu vermeiden
- denn ein längerer Hautkontakt mit der noch nicht abgetrockneten Lösung kann durchaus in seltenen Fällen zu schweren
- verbrennungsähnlichen Hautreaktionen führen.
- Anwendung im Rachenbereich: Hier gilt es
- ein Verschlucken zu vermeiden. Andernfalls kann es zu Atembeschwerden kommen
- die bis hin zu einer Lungenentzündung führen können.
- Älteren Menschen
Senioren & Babys
Ältere Menschen
leiden zumeist an einer Funktionsstörung der Schilddrüse. Aufgrund dessen sollte hier eine längerfristige sowie großflächige Anwendung von Betaisodona Lösung lediglich nach einer ausdrücklichen Arzt-Anweisung erfolgen. Zudem ist gegebenenfalls eine Überwachung der Schilddrüse notwendig.
Bei Säuglingen sowie Neugeborenen bis hin zu einem Alter von sechs Monaten ist das Mittel nur auf eine ausdrückliche Anweisung des behandelnden Arztes sowie stark beschränkt anwendbar. Zudem ist eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion notwendig.
Des Weiteren muss eine Aufnahme des Mittels durch den Säugling beim Stillen vermieden werden. Generell kann Betaisodona Lösung aus diversen Textilien sowie weiteren Materialien mithilfe von Seife und warmem Wasser ausgewaschen werden. In hartnäckigen Fällen können ebenfalls Fixiersalz sowie Ammoniak hierfür verwendet werden. Beide Mittel sind in Drogerien und Apotheken erhältlich.
Die Anwendung von Betaisodona Lösung hat keinerlei Einfluss auf das Bedienen von Maschinen sowie die Verkehrstüchtigkeit.
Liegt eine Schwangerschaft vor, sollte vor der Anwendung des Mittels, wie auch bei allen anderen Arzneimitteln, der Arzt oder Apotheker um Rat gefragt werden.
Zudem ist die Anwendung während der Stillzeit und Schwangerschaft lediglich auf ausdrückliche Anweisung des behandelnden Arztes sowie nur stark begrenzt anzuwenden. Hier muss eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion beim Kind durchgeführt werden. Außerdem ist eine Aufnahme von Betaisodona Lösung des Säuglings über den Mund durch einen Kontakt mit der jeweils zu behandelnden Körperstelle der stillenden Mutter zu vermeiden.
Ähnliche Medikamente
Ein ähnliches Medikament wie Betaisodona Lösung ist zum Beispiel Octenisept.