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Zeckenstiche vermeiden

by joe

 

Zecken sind eine Gattung der Milben und den Parasitiformes (Zusammenfassung der Milbenformen) angehörend. Eine Zecke ist ein blutsaugendes Extoparasit und kann Menschen und Tiere befallen (Zeckenstich/Zeckenbiss). Es sollten dahingehend Schutzmaßnahmen getroffen werden, denn ein Zeckenstich kann krankheitserregende Folgen mit sich bringen.

Vorkommen und Eigenschaften

Zecken sind global verbreitet, überall auf der Welt können Zeckenarten nachgewiesen werden. Allerdings sind die Lebensbedingungen stark von Umweltfaktoren, wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur abhängig. Die Nahrungsaufnahme erfolgt über das Blut von einem Wirtsorganismus. Auf der Suche nach einem Wirt, sind dabei zwei wesentliche Arten der Zecke zu unterscheiden:

Lauerer:
Ein Lauerer ist meist in hohen Gräsern, Pflanzen und Sträuchern zu finden. Dabei hält sich die Zeckenform mit den hinteren Geläufen zum Beispiel an einem Grashalm fest und das fordere Beinpaar ist ausgestreckt. Damit kann die Zecke sofort nach dem Wirt greifen.

Jäger:

Jäger bewegen sich während der Suche nach einem Wirt vorwärts und sind stets in Bewegung. Dabei besitzt die Zeckenart gewisse chemische Sinne und die Zeckenart legt während der Nahrungssuche gewisse Strecken zurück.

Zeckenarten:

  • Schildzecke
  • Schafzecke
  • Igelzecke
  • braune Hundezecke
  • Auwaldzecke

Eine Zecke besitzt einen Kohlendioxid-Sensor, welcher einen potentiellen Wirtsorganismus ausfindig macht. Dabei ist einer Zecke zudem das sogenannte Haller-Organ eine Hilfe, mögliche Wirte zu identifizieren. Dieses spezielle Haller-Organ sind mit Chemosensoren ausgestattet und bei jeder Zeckenart zu finden. Das Haller-Organ befindet sich an den Vorderbeinen der Zecke. Dabei ist eine Zecke in der Lage, Ammoniak, Kohlendioxid, Butter– und Milchsäure zu erkennen, was bei den potentiellen Wirten durch Schweiß und auch durch die Atmung abgegeben wird. Ebenso erkennt eine Zecke einen potentiellen Wirt an Vibrationen und Lichtveränderungen.

Zecken als Krankheitserreger

Eine Zecke beziehungsweise ein Stich einer Zecke, kann bei Mensch und Tier nicht nur zu Hautirritationen und Hautrötungen führen, sondern auch Krankheiten übertragen.

Beim Menschen ist eine Infektion mit Borrelien und fsme-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) die häufigste Krankheitsübertragung durch einen Zeckenstich. Beim Robert-Koch-Institut werden jährlich neue Infektionen registriert. Die STIKO (ständige Impfkommission am RKI) empfiehlt dabei Personen in den Risikogebieten, eine fsme-Schutzimpfung durchführen zu lassen. In Deutschland besteht nach wie vor das Risiko, dass durch einen Zeckenstich Borrelien und auch fsme-Viren übertragen werden.

Allerdings endet nicht jeder Zeckenstich in einer Infektion. Die Großzahl der Zeckenstiche verläuft ohne weitere Komplikationen. Jedoch ist bei einem Zeckenstich der Verlauf meist ungewiss und es kann sich durchaus bei jedem Zeckenstich eine Infektion entwickeln und daher ist die Vorbeugung besonders wichtig. In bestimmten Regionen (auch in Deutschland) ist ein Impfschutz ratsam. Besonders bei einem Aufenthalt in ländlicheren und risikoreichen Gegenden, sind diverse schützende Maßnahmen sinnvoll. Zecken halten sich vorzüglich in Umgebungen mit einem vermehrten Pflanzenwachstum auf. Dieses betrifft vor allem auch Wiesen und Wälder.

Vorbeugung von Zeckenstiche

Bei Menschen und auch Tiere kann eine effektive Schutzmaßnahme gegen Zeckenstiche vorgenommen werden. Eine solche Schutzimpfung ist bedeutend wirkungsvoll und in manchen Regionen sogar besonders empfehlenswert. Hauptsächlich Menschen die sich gerne und häufig in der Natur aufhalten, ob beim wandern, spazieren, joggen oder Radfahren, können besonders in einen Zeckenkontakt kommen. Teilweise sammeln sich Zecken auch gehäuft an einer bestimmten Stelle und werden anhand der minimalen Größe nur sehr schwer wahrgenommen.

Eine Zecke ist sehr wählerisch bezüglich dem Punkt, an dem sie sich auf der Haut fest klammert. Daher kann es gut vorkommen, dass eine Zecke erst eine Weile am Körper verweilt, um die geeignete Einstichstelle zu finden. Bevorzugt werden von dieser Milbenart eher feuchte, warme und weiche Hautstellen.

Häufige Einstichstellen:

  • Kopfhaut
  • Achselhöhle
  • Kniekehle
  • Leistenregion

Unabhängig von der Schutzimpfung, ist es ratsam, langärmelige Kleidung zu tragen oder gegebenenfalls spezielle Zeckensprays anzuwenden. Für Tiere, wie Hunde und Katzen sind ebenso Schutzimpfungen möglich. Dazu gibt es diverse Anti-Zecken-Produkte, die den Mensch und das Tier vor möglichen Zeckenstichen schützt. Für Hunde und Katzen gibt es Zeckenhalsbänder, Zeckensprays und auch Anti-Zecken-Tropfen zu erwerben. Anti-Zecken-Tropfen werden der Katze oder dem Hund auf das Genick geträufelt. Der Geruch irritieren die Chemosensoren der Zecke und es wird dadurch ein Befall des Wirtsorganismus verhindert.

Es können dahingehend verschiedene Anti-Zecken-Produkte erworben werden, welche einen Schutz bieten können. Bedeutend ist jedoch, dass der Körper nach einem Aufenthalt in der Natur genau abgesucht wird. Eine Zecke muss nicht zwangsläufig und unmittelbar am Körper auffallen, sondern eine Zecke macht sich oft erst bemerkbar, wenn die Zecke sich zunehmend ernährt hat und dadurch einen zunehmenden Volumenumfang aufweist. Dieses kann mitunter Stunden bis hin zu Tage andauern, bevor die Zecke sich vom Wirt selbst entfernt.

Besonders bei Tiere kann eine Zecke oft sehr schwer festgestellt werden. Die Zecken verkriechen sich gerne im langen Fell und bleiben somit unerkannt. Dabei betrifft die Einstichstelle oft die Ohren, die Schnauze und auch das Genick. Ein gründliches Abtasten nach ausgedehnten Spaziergängen ist im Prinzip die beste Vorbeugung, um eine Zecke frühzeitig zu erkennen.

Zecken richtig entfernen

Auch wenn diverse Maßnahmen getroffen sind, um gegen einen möglichen Zeckenstich gewappnet zu sein, kann es trotzdem vorkommen, dass eine Zecke aufgefunden wird. Hat sich diese noch nicht festgesaugt, so kann eine Zecke einfach vom Körper entfernt werden. Sobald sich eine Zecke allerdings an der Haut festgebissen hat, sollte das Entfernen besonders bedacht angegangen werden.

Das Wichtigste bei der Entfernung einer Zecke ist eine spezielle Zeckenzange, Zeckenpinzette oder Zeckenkarte zu verwenden. Eine Zecke sollte nicht herausgedreht und auch nicht gequetscht werden. Durch eine unsachgemäße Entfernung können die Bakterien bei der Entfernung erst recht in die Einstichstelle und somit in den Organismus gelangen. Dabei wird die Zecke mit viel Fingerspitzengefühl, jedoch ruckartig aus der Einstichstelle herausgezogen. Eine Zecke muss vollständig entfernt sein, sodass sich dadurch keine örtliche Entzündung bilden kann.

Zeckenstich richtig behandeln

Nach erfolgreicher Entfernung der Zecke, ist es wichtig, dass die Einstichstelle desinfiziert und auch während der folgenden Tage beobachtet wird. Dafür eignen sich besonders Wund-Desinfektionsmittel, welche in der Apotheke erhältlich sind. Je nachdem, wie schwer die Zecke zu entfernen war, wurden eventuell schon Bakterien an den Wirt übertragen. Sollte sich daher eine Rötung oder Wanderröte entwickeln, so ist ein Arzt zu konsultieren. Nicht bei jedem Zeckenstich muss zwangsläufig ein Arzt aufgesucht werden und auch nicht jede Zecke ist von dementsprechenden Bakterien befallen, welche fsme oder Borreliose auslösen können. Dieses muss je nach Ausgangssituation und je nach Infektionswahrscheinlichkeit abgewägt werden.

Symptome einer Borreliose

Die Symptome einer Borreliose sind nicht immer identisch und manchmal auch relativ schwer einzuordnen. Selbst ein Bluttest kann in manchen Krankheitsfällen keine eindeutige Gewissheit aufbringen. Jedoch zeigt ein spezieller Bluttest an, ob ein Patient einmal eine Borreliose hatte. In manchen Borreliose-Fällen ist ebenso auch keine Wanderröte ersichtlich. Wichtig ist, bei entsprechenden Krankheitssymptomen (nach einem Zeckenstich) einen Arzt aufzusuchen.

Die Krankheitssymptome können örtlich bezogen sein. Das heißt, die Einstichstelle der Zecke betreffen (Infektion) und sich auch in Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Fieber äußern. Dieses kann eventuell auf eine Borreliose deuten. Allerdings sollte Ruhe bewahrt werden, denn lange nicht jeder Zeckenstich ruft eine Borreliose hervor. Beachtet werden sollte, dass vorbeugende Maßnahmen getroffen werden und bei einem vorhandenen Zeckenstich die Entfernung fachgerecht vorgenommen wird, sowie die passende Nachsorge durchgeführt wird.

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