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AMA

by joe
Auch bekannt als: Autoantikörper gegen Mitochondrien
Bezeichnung: Antimitochondriale Antikörper, antimitochondriale M1 bis M9 Autoantikörper
Ähnliche Tests: ap, alt, Laboruntersuchungen der Leber, Autoantibodies

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Pixabay / Antonio_Corigliano

Auf einen Blick

Warum werden antimitochondriale Antikörper untersucht?

ama werden in der Differenzierung von Lebererkrankungen und insbesondere von autoimmunen Hepatitiden (Lebererkrankungen) eingesetzt. ama spielen besonders in der Diagnostik einer primär biliären Zirrhose (PBC) eine wichtige Rolle.

Bei welchen Erkrankungen oder Symptomen sollten antimitochondriale Antikörper untersucht werden?
Bei Verdacht auf eine PBC sowie bei der Differentialdiagnose einer Hepatitis.

In welchem Probenmaterial werden antimitochondriale Antikörper bestimmt?
In einer Blutprobe aus einer Armvene.

Das Probenmaterial

Was wird untersucht?

Bei diesem Test wird die Menge an antimitochondrialen Antikörpern (ama) im Blut bestimmt. Das Vorkommen von AMAs ist sehr stark mit dem Auftreten einer primär biliären Zirrhose (PBC) verknüpft. PBC ist eine Autoimmunerkrankung, welche die Entzündung und Vernarbung der Gallenwege innerhalb der Leber zur Folge hat und so eine fortschreitende Zerstörung der Leber verursacht. Am häufigsten wird dieses Krankheitsbild bei Frauen zwischen 35 und 60 Jahren gefunden. Durch die PBC wird der Gallefluss blockiert (Galle hilft bei der Verdauung von Fetten). Bei ca. 94% aller an PBC Erkrankten lassen sich signifikant erhöhte ama-Spiegel im Blut nachweisen.

Wie wird das Probenmaterial für die Untersuchung gewonnen?
Üblicherweise wird über eine Nadel Blut aus einer Armvene abgenommen.


Der Test

Wie wird der Test eingesetzt?

Der ama-Test wird bei Verdacht auf eine primär biliäre Zirrhose (PBC) eingesetzt. Er wird entweder alleine oder in Kombination mit weiteren Autoantikörper-Suchtests, wie z. B. antinukleäre Antikörper (ana) oder Antikörper gegen glatte Muskulatur (asma), angefordert, um eine PBC diagnostizieren zu können und sie so von anderen Erkrankungen zu unterscheiden, welche ebenfalls eine autoimmun bedingte Zerstörung der Leber verursachen.

Antimitochondriale Antikörper

Gesunde Leber und Leber mit Zirrhose

Manche Laboratorien bieten den ama-M2-Test anstelle des ama-Testes an. Der ama-M2 Test ist noch stärker mit der PBC assoziiert als der ama-Test. Er wird daher oft auch bei positivem ama-Test als Bestätigungstest noch zusätzlich angefordert.

Wann könnte der Test sinnvoll sein?

ama- bzw. ama-M2-Bestimmungen werden bei Verdacht auf eine PBC angefordert. Dabei kann sich der Patient mit Symptomen, wie Leber- und Milzvergrößerung, Erschöpfung, Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen) und Juckreiz beim Arzt präsentieren, aber die Frühform einer PBC äußert sich meist durch keine Symptome. In der Regel wird die Erkrankung in diesem Stadium entdeckt, wenn im Rahmen einer Routine-Blutuntersuchung erhöhte Leberwerte (z. B. Alkalische Phosphatase, ap) gefunden werden.

ama- oder ama-M2-Tests werden meist zusammen mit oder im Anschluss einer Reihe weiterer Tests durchgeführt, um die Vielzahl an Ursachen von entzündlichen Erkrankungen oder Schädigungen der Leber näher eingrenzen zu können. Ursachen beinhalten Infektionserreger (bei einer viralen Hepatitis), Medikamente, Alkoholmissbrauch, Gifte, Erbkrankheiten, Stoffwechselerkrankungen und Autoimmunhepatitis.


Das Testergebnis

Was bedeutet das Testergebnis?

Finden sich im Blut eines Patienten deutlich erhöhte Werte für ama oder ama-M2, gilt die Diagnose PBC als sehr wahrscheinlich. Geringe ama-Konzentrationen finden sich auch bei Patienten mit chronischer aktiver Hepatitis, Autoimmunhepatitis, Verlegung der Gallengänge, Lebervergrößerung oder bei Infektionskrankheiten, wie Syphilis oder akute infektiöse Hepatitis.

Erhöhte Werte finden sich auch bei Patienten mit anderen Autoimmunerkrankungen, wie systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis oder autoimmune Schilddrüsenentzündungen.

Die antimitochondrialen Antikörper werden bei diesen Erkrankungen zwar nicht für die Diagnostik eingesetzt, aber deren Nachweis zeigt einen gewissen Grad an autoimmuner Aktivität. Ein sehr geringer Prozentsatz von Patienten mit PBC haben keine nachweisbaren Antimitochondriale Antikörper. Bei Kindern und Personen mit geschwächtem Immunsystem fallen die ama-Werte generell niedriger aus.


Wissenswertes

Gibt es weiteres, das ich wissen sollte?

Der Nachweis von ama oder ama-M2 gilt noch nicht als diagnostisch für eine PBC. Zeigen sich erhöhte ama- oder ama-M2-Werte und der behandelnde Arzt äußert den Verdacht auf eine PBC, kann eine Leberbiopsie durchgeführt werden, um im Lebergewebe unter dem Mikroskop die PBC typischen Veränderungen zu erkennen.

Auch bei bildgebenden Verfahren, wie MRT, können Veränderungen, wie Verschlüsse von Gallengängen, beurteilt werden. Ca. 50% aller PBC-Fälle werden diagnostiziert, noch ehe der Patient irgendwelche Symptome zeigt.

Hinweise & Störungen

Probenmaterial

Autoantikörper werden bevorzugt aus Serum gemessen. Die Verwendung von EDTA- bzw. Heparinplasma oder auch Citratplasma sollte nur erfolgen, wenn die entsprechenden Testsysteme dafür evaluiert wurden und dies in der Testbeschreibung angegeben ist.

Stabilität und Probentransport

Leberkrebs Symptome Gelbsucht

Es gibt keine Standardisierung der Referenzbereiche

Bei Raumtemperatur ist die Probe für 5 Tage stabil. Während dieser Zeit können sowohl die Antimitochondriale Antikörper als auch ihre Subtypen zuverlässig bestimmt werden. Bei Lagerung bei 4°C ist die Probe für 4 Wochen stabil. Bei Lagerung bei -20°C können Autoantikörper auch nach Jahrzehnten noch nachgewiesen werden.

Referenzbereich

  • Normalerweise werden keine Autoantikörper nachgewiesen.
  • Referenzbereich: Negativ
  • Der Grenzwert für positive Ergebnisse kann von Labor zu Labor oder bei unterschiedlichen Methoden schwanken, da es keine Standardisierung der Referenzbereiche gibt. Die für den Befund gültigen Referenzbereiche sollten daher die im Laborbefund angegeben werden.

Störfaktoren und Hinweise auf Besonderheiten

Bei Therapie mit Immunsuppressiva kann die Bildung von Autoantikörpern unterdrückt werden, so daß eine Bestimmung nicht sicher möglich ist. Nach Therapie mit intramuskulären oder intravenösen Immunglobulinen sollte für mindestens 4 Wochen keine Differenzierung von Autoantikörpern erfolgen, da diese aus dem präparat stammen können.

Richtlinien zur Qualitätskontrolle

Für die Bestimmung der Autoantikörper besteht keine Ringversuchspflicht nach den RiLiBäk. Die Methode ist soweit möglich anhand von WHO-Referenzseren normiert und standardisiert. Jedoch können gerade bei der Bestimmung von Autoantikörper auf verschiedenen Testsystemen oft erhebliche quantitative Titerunterschiede auftreten. Qualitätskriterien sind definiert und werden in verschiedenen externen Ringversuchen geprüft.

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