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Die Ejakulation wird erreicht, wenn sich die sexuelle Erregung bis zu einem bestimmten Punkt steigert. Auch der männliche Samenerguss wird als Ejakulation anerkannt. An sich erfolgt sie in zwei Phasen.
Jedoch zählen nicht nur Männer in diese Kategorie. Weibliche Ejakulationen sind genauso wie männliche Ejakulationen ein Vorgang während der sexuellen Erregung.
In diesem Ratgeber behandelt wir ausgiebig das Thema Ejakulation und bringen alles Wissenswerte mit.
Hierzu zählen beispielsweise die Funktionen dieser sowie Krankheiten und Beschwerden, die mit diesem Thema in Verbindung stehen.
Table of Contents
Was ist die Ejakulation?
Inhaltsverzeichnis
An sich versteht man unter einer Ejakulation den Samenerguss eines Mannes. Dieser ist mit dem Höhepunkt der sexuellen Erregung (dem Orgasmus) verbunden. Doch dieses Phänomen ist nicht nur beim männlichen Geschlecht vorhanden. Auch Frauen können die weibliche Ejakulation erreichen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um den Austritt von Sekreten, sobald der Höhepunkt erreicht wurde.
Das Erreichen einer männlichen Ejakulation
Um eine Ejakulation zu erreichen, muss man im Vorfeld geschlechtsreif sein. Handelt es sich um einen Samenguss (Ejakulation beim Mann), so wird das Sperma stoßweise der der Harnröhre herausgepresst. Der Auslöser dafür sind sexuelle Reize, welche durch Geschlechtsverkehr aber auch durch eine Masturbation ausgelöst werden können.
Durch rhythmische Kontraktionen wird das Sperma aus dem Penis befördert. Hier spielen die Muskulatur des Samenleiters, der Schwellkörper, die Samenblase und der Beckenboden des Mannes eine entscheidende Rolle.
An sich wird der Orgasmus vom Sexualzentrum im Zwischenhirn ausgelöst. Diese Nervenimpulse wirken sich auf die Nervenzellen im Lendenteil aus. Die Nervenfasern lösen in letzter Instanz die Ejakulation aus.
Die Ejakulation kann in zwei Phasen eingeteilt werden. Das erste Stadium ist die Emission. Hierbei sammeln sich die Flüssigkeiten der Samenblase und der Prostata im ersten Segment der Harnröhre. Im Anschluss folgt die zweite Phase. Hierbei handelt es sich um die Ejakulation an sich, das heißt, dass das Sperma aus dem Penis austritt. Dieser Vorgang tritt ein, wenn ausreichend Sperma produziert wurde. Setzt dieser Prozess erst einmal ein, so kann er nicht mehr gestoppt werden.
Funktionen & Aufgaben
Die Prostata erfüllt bei der Bildung von Sperma eine wichtige Rolle. Durch die Prostatadrüsen wird ein milchig-trübes, dünnflüssiges Sekret gebildet. In diesem Sekret findet man Enzyme, welche das Sperma in einen flüssigen Zustand bringen. Auch Spermin ist enthalten.
Spermin ist wichtig, da es die dna (Erbinformation) schützt. Der typische Geruch von Sperma geht ebenfalls von diesem Inhaltsstoff aus. In Sperma sind in etwa 20 bis 30 Prozent der Prostataflüssigkeit enthalten. Im Großen und Ganzen ist dieses Sekret sehr wichtig für die Zeugungsfähigkeit des Mannes.
Der Erguss muss nicht immer Samen beinhalten. Bereits Jungen können einen sogenannten feuchten Orgasmus erleben. In diesem Fall sind jedoch noch keine befruchtungsfähigen Spermien zu finden.
Ab der Pubertät tritt schließlich der Samenerguss ein. Ab diesem Zeitraum werden in etwa zwei bis sechs Milliliter an Spermien ausgestoßen. In einigen Fällen kann der Wert auch deutlich höher ausfallen. Es handelt sich ausschließlich um einen Richtwert. Die Menge des Spermas hängt von der Erregung des Mannes ab. Ebenso ist die Periode zwischen der letzten Ejakulation und der aktuellen Ejakulation ausschlaggebend. Je größer diese Spanne ausfällt, desto mehr Sperma wird vom Mann ejakuliert.
Nach der Ejakulation
Wurde das Sperma ausgestoßen, findet eine Ruhepause statt. Diese wird auch Refraktärphase genannt. Hierbei handelt es sich um den Zeitraum nach dem Orgasmus, welcher notwendig wird, damit ein neuer Orgasmus provoziert werden kann. Während dieser Erholungsphase ist es generell nicht möglich, einen Orgasmus zu bekommen.
Krankheiten & Beschwerden
Im Normalfall kann der männliche Orgasmus mit dem Samenerguss verbunden werden. Es ist jedoch auch möglich, einen Orgasmus ganz ohne Erguss zu erleben. Ein Samenerguss ohne Orgasmus ist auch eine Variante. In beiden Fällen liegen Beschwerden & Erkrankungen vor.
Nach dem Samenerguss kann das sogenannte „Postorgasmic Illness Syndrom“ auftreten. Zu den Symptome zählen Müdigkeit, eine erhöhte Körpertemperatur, Schwitzen, Erschöpfung und Schüttelfrost. An sich gleichen diese Symptome einer klassischen Grippe.
Vorzeitiger Erguss
Der vorzeitige Samenerguss
Beim vorzeitigen Samenerguss handelt es sich um ein Potenzproblem. Dieser tritt oftmals schon ein, wenn leichte Berührungen eintreten. Auch ein Kuss kann Auslöser des erfrühten Ausstoßens des Spermas sein. An sich ist der Mann nicht wirklich in der Lage, die Ejakulation zu steuern.

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Das liegt daran, dass es sich um einen vom Kopf gesteuerten Prozess handelt. Eine Ursache davon kann eine starke Aufregung sein. An sich zählt der vorzeitige Samenerguss zu den häufigsten Potenzproblemen und sorgt für eine Belastung, die etliche psychische Probleme sowie Komplexe beim Betroffenen hervorrufen können.
Verzögerter Erguss
Der verzögerte Samenerguss
Nicht nur die vorzeitige Ejakulation, sondern auch die verspätere Ejakulation stellt ein Problem dar. Mit diesem Potenzproblem haben Männer sehr zu kämpfen. Die Ursache hierfür können neurologische Probleme sein. Diese Probleme können in vielen Fällen problemlos gelöst werden. Jedoch ist nicht immer eine Behebung der Störung möglich.
Die Anejakulation
Leidet der Mann an einer Anejakulation, so ist es ihm nicht möglich, einen Samenerguss zu erhalten. Hier bleibt dieser Erguss gänzlich aus. Die Ursache kann oftmals auf eine Verletzung des Rückenmarks zurückgeführt werden. Auch Nervenerkrankungen (bspw. Multiple Sklerose), Stoffwechselerkrankungen sowie eine Operation im kleinen Becken können für das Ausbleiben verantwortlich sein.
Weiterhin kann die Einnahme einige Medikamente dafür sorgen, dass eine Anejakulation eintritt. Psychische Störungen sind hier eher selten verantwortlich.
- Verletzung des Rückenmarkes
- Nervenerkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Operation im kleinen Becken
- Einnahme von bestimmten Medikamenten
- Sehr selten psychische Erkrankung
Spermatorrhoe
Tritt eine Insuffizienz des Endabschnittes des Samenleiters auf, so handelt es sich um eine Spermatorrhoe. Hierbei fließt die Spermaflüssigkeit aus der Harnröhre, ohne dass es in Verbindung zu einer sexuellen Erregung kommt. Ist das Ende des Samenleiters jedoch verschlossen, so kann dies oftmals auf eine zu geringe Spermamenge zurückzuführen sein.
Ejakulation im Alter
Umso älter ein Mann wird, umso schlechter wird auch die Koordination der einzelnen Kontraktionen zwischen Samenleiter, Bläschendrüse, Harnröhre, Vorsteherdrüse, Nebenhodengang und Beckenbodenmuskulatur. Dieser Koordinationsverlust kann oftmals zu einer bleibenden Erektionsstörung führen, welche im hohen Alter keine Seltenheit ist.
Ejakulationsstörungen
Die Diagnose einer Ejakulationsstörung
- Anamnese mit direkter Diagnose im Anschluss
- Blutwerte sowie Urinwerte überprüfen
- Partner in die Gespräche einbeziehen
Oftmals kann direkt eine Diagnose gestellt werden, nachdem der Patient sein Anliegen geschildert hat. Während der Anamnese wird das Sexualleben des Patienten genau erläutert. Oftmals ist der Partner bei dem Gespräch dabei. In vielen Fällen ist es möglich, dass die eigene Unzufriedenheit im Sexualleben zu einer Ejakulationsstörung führt.
Auch eine Untersuchung von Blut und Urin wird durchgeführt. Die Laborwerte geben Aufschluss darüber, ob eine Grunderkrankung vorliegen könnte oder nicht. Diese Untersuchung findet bei einem Urologen statt.
Ist eine psychische Ursache vorhanden, so ist es oftmals hilfreich, mit dem Partner darüber zu reden. Dies sollte der erste Schritt sein. In vielen Fällen hilft es bereits, Ejakulationsschwierigkeiten optimal abzubauen.
Häufige Fragen & Antworten
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Ejakulation.
Handelt es sich beim weiblichen Ejakulat um Urin?
Fälschlicherweise wird oftmals angenommen, dass es sich bei einer weiblichen Ejakulation um das Ausstoßen von Urin während des Koitus handelt. Dem ist jedoch nicht so.

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Das Thema weibliche Ejakulation ist zwar nicht nicht weitestgehend erforscht, jedoch wird die Flüssigkeit in den paraurethalen Drüsen gebildet. Diese befinden sich in einer schwammartigen Struktur rund um die Harnröhre. Durch die Harnröhre wird das Ejakulat der Frau letztendlich ausgestoßen. Von der Optik ähnelt es stark dem männlichen Sekret und ist zudem reich an Eiweißmolekülen.
Kann die Ejakulation verzögert werden?
Oftmals wünschen sich Männer, dass es später zum Ausstoßen der Samenflüssigkeit kommt. Mit einigen Methoden kann die Ejakulation verhindert werden. Dazu gehören beispielsweise die Start-Stop-Methode sowie die Squeeze-Technik. Sie bieten jedoch keine dauerhafte Lösung an. Nach Monaten können sich lediglich kleine Erfolge zeigen.
Bei der Start-Stop-Methode wird die Stimulation kurz vor der Ejakulation für ungefähr 30 bis 60 Minuten gestoppt. Sobald man wieder ein Gefühl von Kontrolle hat, wiederholt man dieses Vorgang. 5-6 Durchgänge sollte ausreichend sein. Bei der Sqeeze-Methode wird kurz vor dem Orgasmus der Penis zwischen Eichel und Schaft zusammengedrückt. Auch hier sollte dies etwa 30 Minuten andauern.
Ist eine Ejakulation gut für die Gesundheit?
Einige Studien bestätigen, dass Ejakulationen die Gesundheit fördern. Eine häufige Ejakulation soll beispielsweise das Risiko einer Prostatakrebs–Erkrankung mindern. Zudem wird ein Sekret produziert, welches die Samen beweglich hält. Gleichzeitig schützt das Sekret der Prostata vor dem sauren Milieu der Scheide. Für die Gesundheit der Prostata und für gesunde und belebte Spermien ist eine regelmäßige Ejakulation in der Tat gesundheitsfördernd.
Unser Fazit zur Ejakulation
Erscheint sie frühzeitig oder bleibt aus, so handelt es sich um Erkrankungen, welche behandelt werden sollten. Andernfalls können nach dem Ausstoßen des Sekrets Grippesymptome auftreten. Auch hier handelt es sich um kein allzu seltenes Krankheitsbild. Im Groben und Ganzen erweist sich dieser Prozess jedoch aus unbedenklich und meist sogar als gesundheitsfördernd. Zudem werden die Spermien durch diesen Prozess übertragen, sodass eine fehlende Ejakulation keine Fortpflanzung ermöglicht.