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RNA-Virus

by joe

RNA-Virus

Unter RNA (Ribonucleic Acid) oder zu deutsch „RNS“ (Ribonukleinsäure) bezeichnet eine Nukleinsäure, dies sich aus einer Verkettung von Nukleotiden zusammensetzt, die wiederum ein Polynukleotid formen.

Die englische Bezeichnung RNA und die deutsche Bezeichnung RNS werden im deutschsprachigen Raum simultan verwendet, der Trend geht aber in Wissenschaft und Bildung immer mehr zum englischen RNA hin.

Worum es sich beim RNA-Virus genau handelt, wo es vorkommt, wie es sich verbreitet, welche Krankheiten es auslösen kann und alle weiteren wichtigen Informationen, finden Sie nachfolgend.

Was ist das RNA-Virus?

Um diese Frage zu klären, gilt es zunächst zu klären, was man überhaupt unter „RNA“ bzw. „RNS“ versteht. Ribonukleinsäure ist eine Nukleinsäure, die in allen Lebewesen bzw. deren Zellen präsent ist.

Die Hauptaufgabe der RNA besteht darin, die Botenrolle einzunehmen, indem sie „Nachrichten“ von der der dna bzw. DNS zur Synthese von Proteinen überbringt.

In manchen Viren beinhaltet die RNA zudem die genetischen Informationen, die beim Menschen beispielsweise in der dna gespeichert sind. Die Wichtigkeit der RNA einen Organismus am Leben zu erhalten ist somit unweigerlich gegeben.


Viren & RNA

Was genau sind nun Viren und wie kann man Viren und RNA verbinden?

Viren sind Pathogene, also Krankheitserreger, die aus einem Nukleinsäuremolekül in einer Art Ummantlung aus Protein bestehen. Generell ist es zu klein, um selbst von leistungsstarken Mikroskopen gesehen werden zu können. Der primäre Lebenszweck eines Virus ist seine Fortpflanzung, die es nur innerhalb lebendiger Zellen bewerkstelligen kann, diese schließen nicht nur komplexe Mehrzeller ein, sondern auch Einzeller u.ä. können von einem Virus befallen und infiziert werden, selbst Pflanzen und Bakterien sind nicht ausgenommen.

Behandlung Genetik

RNA-Moleküle sind i.d. R. einsträngig und nicht wie die dna doppensträngig

Führt man dieses Wissen um RNA und Viren nun zusammen, macht es es einem leichter zu verstehen, was man mit einem RNA-Virus vor sich hat – nämlich einen auf den Befall von RNA spezialisierten Virus.

Dieser besitzt selbst RNA als genetisches Material, seltener auch ssRNA (Single Stranded RNA). Selbige ermöglichen es dem Virus sich in die RNA des Wirtes bzw. des Betroffenen einzuklinken und die die Informationen der dna umzuwandeln, um selbst davon profitieren zu können.

Krankheiten, die vom RNA-Virus ausgelöst werden sind meist besonders schwerwiegend und kompliziert zu heilen, teilweise sind für selbige auch keinerlei Kuren bekannt.

Grob unterschieden werden RNA-Viren in der Virologie zudem anhand ihrer Polarität. Sie können negativ oder positiv gepolt sein. Wobei eine positive Polung nicht mit einem generell positiven Effekt gleichzusetzen ist. Lediglich die Ansteckungsgefahr sinkt dabei etwas ab. Die etwaigen resultierenden Krankheiten sind gleichbleibend ernst und nicht zu unterschätzen.

Alles in allemist das RNA-Virus ein Übel, dem die moderne Medizin nur allmählich auf zu den Leib zu Rücken imstande ist. Forschungen und Studien zu diesem Themenkomplex werden aber stets mit großem Eifer vorangetrieben.


Verbreitung & Eigenschaften

Wo kommt das RNA-Virus vor und welche Eigenschaften zeichnen sie aus?

Wie bereits erwähnt ist es möglich RNA-Viren in Untergruppen einzuordnen. Ein Faktor für diese Einordnung ist beispielsweise die oben genannte Polarität des Virus.

Positiv gepolte RNA-Viren entsprechen in ihrem Aufbau der mRNA (Messenger RNA) und können also sofort nach Befall des Wirts damit beginnen, Fehlinformationen zu streuen und sich zu replizieren.

Negativ gepolte virale RNA

hingegen ist gegensätzlich zu mRNA und muss deshalb zunächst durch eine RNA Polymerase positiv umgepolt werden, um sich replizieren zu können.

Im Umkehrschluss bewirken die unterschiedlichen Polaritäten des Virus, dass positive RNA-Viren direkt „einsatzfähig“ sind und den Wirt infizieren können, wohingegen negative RNA-Viren in ihrer Reinform weder ansteckend noch gefährlich sind. Sie werden erst zu einem Problem, wenn sie es schaffen innerhalb des Körpers des Wirtes umgepolt zu werden.

Zudem gibt es noch eine weitere Gruppe von RNA-Viren, die sog. „Doppelsträngigen RNA-Viren“. Diese sind in ihrer Erscheinungsform vielfältig und ebenso vielfältig sind ihre möglichen Opfer. Auch diese reichen über Menschen, Tiere und Pflanzen hin zu Bakterien. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie zwei Stränge RNA aufweisen anstatt nur einen. Ein bekannter Virus aus dieser Gruppe ist beispielsweise der sog. „Rotavirus“.

Auch werden doppelsträngige RNA-Viren oftmals als führende Ursache für Erkrankungen des MagenDarm-Bereiches angegeben, aber auch Krankheiten von Tieren, wie z.B. die „Blauzungenkrankheit“ werden durch die doppelsträngigen Vertreter der RNA-Viren ausgelöst.


Vorkommen des RNA-Virus

Anzutreffen sind RNA-Viren weltweit und überall. Kein Ort der Welt bietet Sicherheit gegen eine potentielle Ansteckung. Vorallem durch Insektenbisse, zu engen Kontakt mit Tieren oder erkrankten Menschen und Pflanzen kommt es zu Übertragungen.

Belastete Insektenkulturen suchen teilweise ganze Landstriche heim und verursachen die meisten als „Tropenkrankheiten“ bekannte Leiden. Da sich die Viren zudem mit ihren Wirten zusammen vermehren ist es schwierig bis hin zu unmöglich gewisse Erreger auszurotten oder zumindest effektiv einzudämmen.


Krankheiten & Beschwerden

Welche Krankheiten und Beschwerden werden durch RNA-Viren ausgelöst?

Die Liste der potentiellen Krankheiten, die durch RNA-Viren ausgelöst werden können, ist sehr lang und umfasst eine Vielzahl bekannter Leiden, die beinahe jeder schon einmal durchstehen musste. Nachfolgend nur einige der möglichen Erkrankungen.

Ebola

Das RNA-Virus kann z. B. Ebola auslösen

Ebola bzw. Ebolafieber

Diese Krankheit, die auch jüngst durch einen größeren Ausbruch im Westen Afrikas wieder Schlagzeilen machte, ist weltweit bekannt. Benannt ist die Krankheit nach dem kongolesisches Fluss „Ebola“, in dem zum ersten Mal entsprechende Viren nachgewiesen werden konnten.

Je nach den Bedingungen, in denen ein Infizierter behandelt wird, kann das Virus in bis zu 90% der Fälle mit dem Tod des Patienten enden. Aber selbst wenn man eine Ebola überlebt bleiben oftmals Langzeitschäden zurück.


sars

Schweres Akutes Atemwegssyndrom

Hierbei handelt es sich um eine relativ „neue“ Ausprägung eines RNA-Virus. Erstmals beobachtet werden konnte diese Krankheit um 2002 in China. Forscher fanden schnell heraus, dass die Symptome einer Erkrankung mit sars etwa der einer Lungenentzündung, wenngleich mit einigen Ausnahmen, entsprechen.

Genaue Opferzahlen sind schwer zu ermitteln, man geht allerdings davon aus, dass die bisher größte Opfermenge während der sars-Pandemie 2002/03 mit etwa tausend Toten gefordert wurde. Die Krankheit wird noch effektiv beforscht und verbesserte Heilungsmethoden werden entwickelt.


Erkältung & Co.

Erkältung, Verkühlung bzw. Grippaler Infekt

Auch dieser lästige Begleiter beinahe jedes Menschen geht auf eine Infektion mit RNA-Viren zurück. Symptome einer Grippe sind allgemein bekannt: Fieber, verstopfte Nase, Halsbeschwerden, Kopfweh, Husten, Niesen, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen uvm.

Zwar ist es in unseren Breiten inzwischen sehr selten geworden, dass Personen an einer Grippe sterben, aber in medizinisch weniger gut angeschlossenen Regionen kann es immer noch zu Todesfällen durch eine Grippe kommen.


Kinderlähmung

Auch Poliomyelitis oder kurz Polio

Diese in Europa und Nordamerika beinahe ausgestorbene Krankheit war einstmals die Furch vieler Eltern. Eine große Anzahl von Babys und Kindern erkrankte im vergangenen Jahrhundert an Polio. Manche wurde durch dieses Virus getötet andere wiederum trugen lebenslange chronische Beschwerden davon.

Insbesondere die Muskulatur wurde durch die Krankheit erheblich geschwächt, vornehmlich die Atemmuskulatur. Dies konnte zur Folge haben, dass Personen, die als Kind an Polio litten starke Verformungen der Extremitäten davontrugen und zeit ihres Lebens entweder auf Gehhilfen oder einen Rollstuhl angewiesen waren.

Aber auch eine Schwächung der Brustmuskulatur war sehr häufig und bedingte in der Regel, dass der Patient nicht mehr selbstständig atmen konnte. War dieser Fall eingetreten, mussten die Betroffenen oftmals lange Jahre, teilweise sogar Jahrzehnte in der berüchtigten „eisernen Lunge“ verbringen.


Wie aus den o.g. Beispielen ersichtlich wird, decken RNA-Viren ein breites Spektrum an Krankheiten ab. Daher gilt es Vorsicht walten zu lassen und zu versuchen einer Infektion zu entgehen.

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