Schisandra

Das Chinesische Spaltkörbchen, besser bekannt als Schisandra oder Wu Wei Zi, besitzt eine antioxidative und Leberschützende Wirkung und findet zudem als sogenanntes Adaptogen Anwendung, kann also möglicherweise dem Körper dabei helfen, sich Stresssituationen besser anzupassen.

Verwendet werden hierbei die Beeren der Pflanze, welche bspw. als Kapseln oder Pulver eingenommen werden können. Bei der Einnahme bestehen allerdings auch einige Sicherheitsbedenken.

Schisandra chinensis (Wu Wei Zi)

Das Chinesische Spaltkörbchen (Schisandra chinensis) als Heilpflanze

Das Chinesische Spaltkörbchen, unter anderem auch als Schisandra, Chinesische Beere oder Wu Wei Zi bekannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Sternanisgewächse (Schisandraceae), welche vor allem in Ostasien als Heilpflanze bekannt ist.

Aufgrund neuerer Studien zu den sogenannten Adaptogenen, zu welchen auch Schisandra chinensis gezählt wird, erlangte die Pflanze in jüngster Zeit jedoch auch positive Aufmerksamkeit in westlichen Ländern, so auch in Deutschland.

Adaptogene sollen die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber negativen Faktoren wie Stress erhöhen und somit unter anderem Symptomen wie Erschöpfung und Ermüdung entgegenwirken. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten aus Studien vor, welche diese Wirkungen bestätigen. Aufgrund positiver Ergebnisse von Forschungsarbeiten wird die Effektivität von Adaptogenen wie der Chinesischen Beere jedoch weiter untersucht.

Neben der Verwendung als Anti-Stress-Mittel werden Schisandra u.a. auch positive Effekte auf die Leber, eine antioxidative und krebshemmende Wirkung sowie eine Förderung der sportlichen Leistungsfähigkeit zugeschrieben.

Als pflanzliches Arzneimittel werden dabei in erster Linie die Früchte des Chinesischen Spaltkörbchens sowie das hieraus gewonnene Öl verwendet. In ihrem Heimatgebiet wird Wu Wei Zi traditionell meist mit anderen Heilpflanzen kombiniert, etwa in der Rezeptur „Shengmài săn“, in welcher neben der Chinabeere noch Ginseng und der Japanische Schlangenbart enthalten sind.

Die Schisandra-Früchte werden in Ostasien dabei bereits seit über 2000 Jahren als pflanzliches Arzneimittel verwendet, wobei die frühste Erwähnung der Pflanze dabei auf die Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) zurückgeht.

Sie gelten hierbei in erster Linie als Heilpflanze zur Stärkung bei diversen Schwächezuständen und werden dabei sowohl in dem chinesischen als auch dem japanischen Arzneibuch aufgeführt. Neben der langjährigen Verwendung in China, Japan und Korea wird die Chinabeere auch in Russland bereits seit längerem vielfältig verwendet. Nach Untersuchungen in den 1950er und 1960er Jahren wurde das Chinesische Spaltkörbchen auch im dortigen Arzneibuch aufgenommen.

Verwendung der Chinabeere

Verwendung der Chinabeere – Wofür wird Schisandra genutzt?

Die meisten Arten der Spaltkörbchen werden arzneilich verwendet, so auch Schisandra chinensis. Aus den Früchten, Blättern und Stämmen der Pflanze wird zudem ein leicht flüchtiges Öl extrahiert. Weiterhin lassen sich auch Seile aus den Pflanzen-Fasern herstellen.

Darüber hinaus werden verschiedene Schisandra-Arten auch in der Küche verwendet, etwa zur Herstellung von Sirup, Marmelade, Likören und alkoholfreien Getränken wie z.B. Tee. In Korea etwa wird das traditionell aus den Beeren hergestellte Getränk „Omija-cha“ genannt, was soviel wie „der Tee der 5 Geschmacksrichtungen“ bedeutet.

Wie schmeckt Schisandra?

Die Chinesische Beeren schmecken süß-sauer, dabei aber auch bitter, salzig und scharf. Auf die ungewöhnliche Geschmacks-Kombination deutet dabei auch die chinesische Bezeichnung „Wu Wei Zi“ hin. Wu bedeutet nämlich „fünf“ und beschreibt somit die 5 genannten Geschmacksrichtungen der Früchte.

Der Geschmack der getrockneten Schisandra-Beeren wird als pfeffrig-scharf mit einem säuerlichen Nachgeschmack beschrieben. Die Chinabeeren sollen an eine Mischung aus Thujen und Wacholderbeeren erinnern.

Chinesische Beere als Arznei

Schisandra chinensis als Heilpflanze

Als pflanzliches Arzneimittel werden in erster Linie die Früchte des Chinesischen Spaltkörbchens sowie das daraus gewonnene Öl verwendet. Im chinesischen Arzneibuch werden unter der Bezeichnung Wuweizi zwei Arten der Spaltkörbchen (Schisandra) zusammengefasst, und zwar das Chinesische Spaltkörbchen (Schisandra chinensis) und Schisandra lancifolia, welches derzeit keine offizielle Deutsche Bezeichnung besitzt.

Genannte Schisandra-Arten sind im chinesischen Arzneibuch wie folgt definiert:

• Wuweizi (Chinesische Beere)
  • Beschreibung: die getrockneten, reifen Früchte von Schisandra chinensis oder Schisandra sphenanthera

Zubereitungen von Wu Wei Zi werden meist als „Bei Wu Wei Zi“ oder „Nan Wu Wei Zi“ also nördliches (Schisandra chinensis) oder südliches Wuweizi (Schisandra sphenanthera) bezeichnet.

In asiatischen Ländern wird Wuweizi oft als Tee getrunken und dabei mit anderen Heilpflanze kombiniert. Bekannt ist vor allem eine Rezeptur namens „Shengmài săn“, in welcher die Chinesische Beere, Ginseng und der Japanische Schlangenbart enthalten sind.

Darüber hinaus ist Schisandra jedoch häufig auch in Form von Kapseln erhältlich, welche Extrakte der Beeren enthalten. Weitere Darreichungen sind bspw. Tropfen, Tinkturen oder Pulver aus den Chinabeeren.

Zubereitungen und Darreichungen vom Chinesischen Spaltkörbchen sind z.B.:

• Tee (getrocknete Beeren)
• Pulver (gemahlene Beeren)
• Kapseln (Pulver und Extrakte)
• Tropfen (Extrakte und Tinkturen)

Anwendung von Wuweizi

Anwendungsgebiete – Für was ist Schisandra gut?

Die möglichen Anwendungsgebiete von Schisandra reichen von einem allgemein stärkenden Lebens- bzw. Nahrungsergänzungsmittel bis hin zum arzneilich wirksamen Medikament.

Derzeit liegen allerdings keine medizinisch anerkannten Anwendung für die Chinesischen Beeren vor. Aufgrund von positiven Ergebnissen aus Studien gelten jedoch unter anderem folgende Anwendungsgebiete und Wirkungen für Schisandra als plausibel:

• Antioxidative Wirkung gegen freie Radikale
• Leberschützende Wirkung
• Anti-Stress-Wirkung bzw. Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress-Faktoren
• Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit
• krebshemmende Wirkung

Da mittlerweile zahlreiche Studien antioxidative Effekte für Wu Wei Zi nachweisen konnten, gilt vor allem diese Wirkung als gesichert. Aufgrund der Wirkung der Chinesischen Beeren als Antioxidans bzw. Radikalfänger erscheint auch eine schützende Wirkung auf die Leber als plausibel, wie im nachfolgenden Abschnitt noch genauer erläutert wird.

Ein weiteres verbreitetes Einsatzgebiet der Chinabeere stellt Stress dar. Auch hierbei liegen zwar keine ausreichenden Ergebnisse aus klinischen Studien am Menschen vor, allerdings ist auch diese Anwendung durchaus denkbar.

Zahlreiche Untersuchungen weisen nämlich darauf hin, dass bestimmte Pflanzen, wie eben Schisandra chinensis, eine sogenannte adaptogene Wirkung besitzen und somit als „Anti-Stress-Mittel“ aber auch als Leistungs- und Konzentrations-steigerndes Mittel verwendet werden können.

Weniger gut belegt ist eine potentiell krebshemmende Wirkung der Heilpflanze. Hierzu liegen, ebenso wie zu einer möglicherweise Herzinfarkt-vorbeugenden und Nervenzell-schützenden Wirkung, lediglich erste Hinweise aus Labor- oder Tierstudien vor.

Darüber hinaus findet die Chinesische Beere je nach Region auch bei vielen weiteren Leiden wie zum Beispiel Lungenentzündungen oder Menopausen-Beschwerden Verwendung. Hierzu liegen jedoch keine anerkannten wissenschaftliche Daten vor.

Wirkung der China-Beere

Antioxidative und Leber-schützende Wirkung

Wie bereits erwähnt liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine ausreichenden Daten aus klinischen Studien am Menschen vor, welche die zuvor aufgeführten Wirkungen bestätigen.

Angesichts zahlreicher Untersuchungen gilt jedoch vor allem die antioxidative Wirkung der China-Beere als gesichert. Hiermit hängt auch die potentiell Leber-schützende Wirkung von Schisandra zusammen.

Die Leber verstoffwechselt nämlich verschiedene Substanzen, bei denen freie Radikale erzeugt werden. Antioxidantien können die schädlichen freien Radikale abfangen und dadurch das Gleichgewicht in der Leber aufrechterhalten.

Bei einem Ungleichgewicht von Pro-Oxidantien und Anti-Oxidantien in der Leber spricht man von oxidativen Stress. Dieser führt zu Schädigungen des Organs und zu Lebererkrankungen. Wegen ihrer antioxidativen Wirkung erscheint auch eine schützende Wirkung der Chinesischen Beeren auf die Leber als plausibel.

Als Radikalfänger könnte Wu Wei Zi zudem die Leistungsfähigkeit bei Sport erhöhen, Schädigungen von Muskelzellen verringern oder verhindern, die Zellteilung beeinflussen und/oder neurologische Effekte besitzen.

Wirkung von Schisandra als Adaptogen

Als Adaptogene werden Pflanzenstoffe bezeichnet, welche dem Körper bei der Anpassung an körperliche und emotionale Stresssituationen helfen sollen. Hierzu werden z.B. Heilpflanzen wie Rosenwurz, die Taigawurzel (Sibirischer Ginseng) oder eben Schisandra gezählt.

Derzeit ist die Studienlage zur Wirksamkeit zwar noch unzureichend, allerdings weisen mehrere Untersuchungen darauf hin, dass die Wirkstoffe entsprechender Pflanzen die Resistenz gegenüber Stress und Belastung erhöhen können.

Forschungsarbeiten zufolge können Adaptogene u.a. Langzeitschäden von dauerhaftem Stress eindämmen, Zellstrukturen schützen, die geistige Leistungsfähigkeit und die Belastbarkeit erhöhen sowie die Regeneration bei Sportlern fördern.

Einnahme & Dosierung

Wie wird Schisandra chinensis eingenommen und dosiert?

Derzeit liegen keine offiziellen Angaben zur optimalen Dosierung von Wu Wei Zi vor. Die Einnahme hängt außerdem vom Anwendungsgebiet, dem verwendeten Präparat und dem Alter des Betroffenen ab.

Traditionell wird Schisandra häufig als Tee getrunken, wobei es meist mit anderen Heilpflanzen kombiniert wird. Mittlerweile sind jedoch auch zahlreiche weitere Präparate wie Kapseln mit Schisanra-Extrakten, Pulver mit den gemahlenen Beeren oder Tropfen aus Tinkturen der Pflanze erhältlich.

Wie lange darf Wu Wei Zi eingenommen werden?

Aufgrund von Daten aus Studien gilt eine Anwendungsdauer von bis zu 12 Wochen als wahrscheinlich sicher. Wenden Sie sich an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie Wu Wei Zi länger als 3 Monate einnehmen möchten.

Übliche Dosierungen je nach Darreichung

Wu Wei Zi Pulver (gemahlene Beeren)

• Einzeldosis: 2 g der gemahlenen Schisandra-Beeren
• Einnahmeweise: z.B. in etwas Wasser, ungesüßten Tee, Müsli oder Joghurt gemischt

Kapseln mit Extrakten der Chinesischen Beere

• Einzeldosis: 500 mg des Extrakts
• Häufigkeit: 1 mal täglich mit reichlich Wasser einnehmen
• Zeitpunkt: Vor oder zu einer Mahlzeit einnehmen

Schisandra chinensis – Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Schisandra chinensis

Schisandra chinensis enthält unter anderem Lignane, ätherisches Öl und Vitamine, wobei vor allem erstere für die medizinische Wirkung als bedeutsam gelten. So wird die antioxidative Wirkung von Wu Wei Zi etwa dem Lignan Schisandrin B zugeschrieben.

Zu den im Chinesischen Spaltkörbchen enthalten Lignanen gehören insgesamt Schisandrin, Deoxyschizandrin, Gomisine und Pregomisin. In den Samen der Pflanze liegt der Gehalt an Lignanen bei etwa 7,2 bis 19,2 Prozent.

Das ätherisches Öl von Wu Wei Zi setzt sich unter anderem aus den Substanzen α- und β-Chamigren, Sesquicaren, Ylangen und Chamigrenal zusammen. An Vitaminen sind die Vitamine C und E hervorzuheben.

Wirkstoffe vom Chinesischen Spaltkörbchen:

• Lignane
  • Schisandrin
  • Deoxyschizandrin
  • Gomisine
  • Pregomisin
• Atherisches Öl
  • α-Chamigren
  • β-Chamigren
  • Sesquicaren
  • Ylangen
  • Chamigrenal
• Vitamine C und E

Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist Schisandra chinensis giftig?

Nebenwirkungen von Schisandra chinensis sind derzeit keine bekannt, allerdings sind teils ernstere unerwünschte Wirkungen aufgrund der Inhaltsstoffe und Studien zur Heilpflanze durchaus denkbar.

Schisandra kann zu Sodbrennen führen

Zu den möglichen Nebenwirkungen von Wu Wei Zi gehören:

• Sodbrennen
• Magenverstimmung
• Juckreiz
• Appetitlosigkeit

Zur Einschätzung der potentiell Nebenwirkungen bedarf es noch weiterer klinischer Studien am Menschen. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine ausreichenden Daten vor, welche die Sicherheit und Unbedenklichkeit der Chinesischen Beeren belegen.

Es liegen zum Beispiel mehrere Untersuchungen zu einer positiven Wirkung der Chinabeere gegen Krebs vor, was aber auch darauf hindeutet, das die Pflanze die Zellteilung und den Zelltod beeinflussen und möglicherweise auch krebsfördernd wirken könnte.

Da die in Schisandra enthaltenen Wirkstoffe, insbesondere die Lignane, außerdem in den GABA-Stoffwechsel und Leukotriensynthese eingreifen, sind weitere Nebenwirkungen plausibel.

Gegenanzeigen & Wechselwirkung

Kontraindikation – Gegenanzeige gegen Wu Wei Zi

Schwangeren und stillenden Frauen wird von der Anwendung abgeraten

Auch zu den möglichen Gegenanzeigen von Schisandra liegen derzeit keine ausreichenden Daten vor. Aufgrund der fehlenden Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit wird jedoch Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren von der Anwendung abgeraten.

• Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
• Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Untersuchungen legen nahe, dass Wu Wei Zi möglicherweise zu Kontraktionen der Gebärmutter führt, was in einer Fehlgeburt resultieren könnte. Insbesondere schwangeren Frauen wird daher sicherheitshalber von der Anwendung abgeraten.

Wechselwirkungen mit der Chinabeere

Wechselwirkung zwischen dem Chinesischen Spaltkörbchen und anderen Medikamenten sind derzeit keine bekannt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie Schisandra anwenden möchten jedoch bereits andere Arzneimittel einnehmen.

Quellen & Verweise

Verwandte Ratgeber

Borstige Taigawurzel
Salicyna, Eleutherococcus senticosus 2017-04-17 7432, croped, CC BY-SA 4.0

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