Eine problematische Angelegenheit
Seit der Entwicklung von chemischen Substanzen, die die Leistungsfähigkeit von Menschen in erheblichem Maß erhöhen können, ist Doping immer wieder ein aktuelles Gesprächsthema.
Die Meinungen über Doping sind recht konträr. Darüber hinaus werden die Auswirkungen des Doping auf die Gesundheit der jeweiligen Konsumenten als eher negativ beschrieben.
In diesem Ratgeber informieren wir Sie umfassend zum Thema Doping.
Table of Contents
Was genau ist Doping?
Inhaltsverzeichnis
Wer sich näher mit dem Doping beschäftigt, wird mit Sicherheit bemerken, dass sich mittlerweile eine ganze Fülle an Dopingsubstanzen und mehrere Dopingmethoden etabliert haben.
Darüber hinaus ist durch umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen und medizinische Statistiken bislang eindeutig erwiesen, dass Doping mit enormen Gefährdungen verbunden ist.
Diese beeinträchtigen die Gesundheit und das Wohlbefinden nicht nur kurzzeitig, sondern vor allen Dingen langfristig.
Die Formulierung Doping lässt sich von dem englischen Begriff to dope ableiten. Dabei geht es um die Aufnahme von Drogen oder Alkohol. In den Medien wird immer wieder von Dopingverboten berichtet. Auch in dieser Angelegenheit Sprechen sich die Menschen immer wieder für oder gegen diese Maßnahme aus.
Das Doping ist hauptsächlich im Leistungssport stark verwurzelt. Die Sportler nehmen dabei entweder wissentlich oder ohne ihr Einverständnis nicht erlaubte Stoffe ein, die eine Steigerung der körperlichen Leistung herbeiführen können.
Doping steht ebenfalls für die widerrechtliche Nutzung von Praktiken, die eine Leistungsforcierung mit sich bringen. Aus verschiedenen Motiven heraus ist das Doping im Sport nicht gestattet.
Diese Gründe sind:
- Schädigungen der Gesundheit der Sportler
- unfaire Bevorteilung in sportlichen Wettbewerben
- Bezug zum Missbrauch von Arzneimitteln und Drogen
- Suchtgefahr durch Dopingmittel
Umgangssprachlich wird das Doping auch als Aufputschen bezeichnet. Nicht nur im großen Stil werden dementsprechende Substanzen eingenommen. Das Dopen reicht sogar bis in die Privatsphäre von sportbegeisterten und im Beruf stark leistungsorientierten Menschen hinein.
Mannigfaltige Gruppen von Dopingmitteln werden in diesem Zusammenhang eingenommen, um eine maximale Konzentrationsfähigkeit, eine zunehmende Widerstandsfähigkeit gegen Stress und eine bessere Ausdauer zu erreichen. Einzelne Dopingmittel werden beispielsweise in Fitnessstudios (Bodybuilding) eingenommen oder gehören im militärischen Alltag dazu, um Höchstleistungen zu vollbringen.
Definition von Doping
Charakteristisch für das Doping ist:
- Nutzung eines Hilfsmittels
- Vorliegen des Dopingmittels im Organismus
- Anwendung einer speziellen Methode
Die Methoden und Stoffe sind in einem Katalog zusammengefasst, der als Medical Code bezeichnet wird.
Trotz der Versuche, eine einheitliche und klare Definition für das Doping zu gestalten, ergeben sich immer wieder neue Unklarheiten in Bezug auf die Verfolgung und die Bestrafung.
Eine Sonderform des Doping ist das sogenannte Boosting. Werden hierbei nicht erlaubte Praktiken ausgeführt, dann kann diese Variante gleichfalls dem Doping zugeordnet werden. Das Boosting basiert auf künstlich von außen zugefügten Schmerzen. Der Körper erzeugt infolge dessen vermehrt Adrenalin, sodass die Sportler schneller, ausdauernder und stärker sind.
Ursprung & Entwicklung
Das Doping ist keine Thematik, die nur den letzten Jahrzehnten zugeschrieben werden kann.
Nicht nur die griechischen Soldaten und Kämpfer, sondern auch die Berserker nahmen Fliegenpilze zu sich. Diese pflanzlichen Bestandteile trugen dazu bei, dass die Schmerzempfindung reduziert und der Kampfeswille gefestigt werden konnte.
Bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 fielen osteuropäische Sportlerinnen durch auffallend männliche Körperproportionen auf. In den 70ern wurden noch ungenaue Dopingkontrollen bei Wettkämpfen durchgeführt. In den 80er Jahren fielen Mustersportler aus der DDR durch ihre enorme Leistungsstärke auf.
Im gleichen Jahrzehnt kamen mehrere aus Belgien und Holland stammende Rennradfahrer durch Dopingmittel (Hormon EPO) zu Tode. Bei DDR-Sportlern wurden die Dopingmittel rechtzeitig vor Beginn der Wettkämpfe abgesetzt, sodass kein Nachweis erfolgen konnte.
Ab dem Jahr 1990 wurden die Dopingtests präzisiert.
Funktion, Wirkung & Ziele
Nach der Verabreichung eines Dopingmittels kommt es zu unterschiedlichen Ergebnissen im Körper. Je nachdem, welche Art des Doping vorgenommen wurde, tritt eine massive anregende und aktivierende Wirkung auf den Stoffwechsel des Körpers auf.
Mediziner sprechen hierbei teilweise von einer Euphorisierung und zu einer unmittelbaren Manipulation des Blut– und des zentralen Nervensystems.
Die Athleten verspüren kaum eine Müdigkeit oder eine Erschöpfung. Sie sind extrem aggressiv und aufmerksam. Gleichzeitig nimmt die Bereitschaft zu, Schmerzen zu ertragen.
Der Körper befindet sich durch die Sublimierung der Atmung und des Herzschlagfrequenz unter dem Doping in einem zeitweiligen Ausnahmezustand.
Eine Besonderheit beim Doping ist die Erzielung einer höheren Ausdauer, die auf der Optimierung der Zufuhr von Sauerstoff zu den Muskelzellen beruht mit dem Blutdoping.
Eine weitere Version des Doping ist das Gendoping. Auch diese Handlungsweise ist nicht erlaubt, weil genetisches Material und Körperzellen sowie deren Bestandteile nicht zur künstlichen Forcierung der Leistung benutzt werden dürfen. Die Zielstellungen beim Doping sind eindeutig.
Effekte & Therapie
Unabhängig von der Art des Dopens werden folgende Effekte ausgelöst:
- Steigerung psychischer oder seelischer Leistungsfähigkeit wie Willenskraft und Motivation
- Erhöhung der Sauerstoffkonzentration in den roten Blutkörperchen oder Erythrozyten
- Zunahme der Körperkraft
Behandlungen innerhalb des Doping
Die Dopingtherapie für Sporttreibende sind genau auf die durch bestimmte Dopingmethoden und Dopingsubstanzen verursachten Symptome oder Krankheitsmerkmale abgestimmt.
Eine sogenannte Anti-Doping-Behandlung kann zur Überwindung des Dopingdranges und zu einer Verbesserung der Leistungsabruffähigkeit beitragen. In vielen Fällen müssen medizinische Therapien angewendet werden, um die Folgeschäden rückgängig machen zu können. Die Prognose oder Erfolgsaussichten sind allerdings nicht bei allen Betroffenen günstig.
Oftmals sind die Organschädigungen nicht mehr reversibel oder rückgängig zu machen, sodass keine kausale sondern lediglich eine symptomatische Behandlung sinnvoll ist. In der Gegenwart muss bemängelt werden, dass die Diagnostik, die Versorgung und Betreuung sowie die Therapie von Dopingsportlern unzureichend ist. Dieser Mangel trifft ebenso auf die Vorbeugung und auf die Rehabilitation zu.
Fachbereiche / Ärzte
In die Behandlungen nach Erkrankungen durch Doping sind mehrere medizinische Fachbereiche involviert:
- Innere Medizin oder Internistik
- Frauenheilkunde oder Gynäkologie
- Männerheilkunde oder Andrologie
- Onkologie oder Krebsheilkunde
- Orthopädie
- Psychologie und Psychiatrie
- Psychotherapie
- Allgemeinmedizin
- Kardiologie oder Lehre vom Herzen
- Chirurgie
Fachleute für das Doping
Grundsätzlich werden die Dopinganwendungen für therapeutische Zwecke entwickelt. Nur durch deren Missbrauch durch unverantwortliche Spezialisten und Interessenten selbst rufen diese Stoffe den entgegengesetzten Effekt hervor.
- Ärzte
- Sportärzte
- Wissenschaftler
Varianten & Wirkung
Beim Doping haben sich im Laufe der Zeit mehrere Varianten durchgesetzt.
Im Vordergrund stehen dabei:
- Stimulanzien wie Kokain, Koffein, Ephedren und Amphetamine
(Anregung des zentralen Nervensystems) - Narkotika (Unterdrückung beziehungsweise Betäubung von Schmerzen)
- Anabole Steroide wie Nandrolon, Stanozolol und Metandienon
(unterstützen die Zunahme von Muskelmasse, sind euphorisierend und machen aggressiv) - Beta-Blocker (wirken positiv auf die Konzentrationsfähigkeit und die beruhigend auf die Feinmotorik)
- Diuretika wie entwässernde Arzneimittel (Abnahme des Körpergewichts durch Entwässerungsfunktion)
- Peptidhormone wie Somatropin und Erythropoetin oder EPO (Verschnellerung des Muskelaufbaus)
Bedeutung von EPO
EPO ist wie HGH oder Homan Growth Hormone ein Peptidhormon. Im Gegensatz zu EPO ist HGH für das Wachstum verantwortlich. HGH besteht aus knapp 200 Aminosäuren (Bausteine der Eiweiße). Vorteilhaft ist HGH für die rasche Zunahme der Muskulatur.
EPO ist genetisch hergestellt und ermöglicht die als Blutdoping bezeichnete Verfahrensweise. Diese ist darauf ausgerichtet, die Konzentration der Erythrozyten als Sauerstoffträger ansteigen zu lassen. Unter dieser Voraussetzung kann bei gleicher Menge Blut wesentlich mehr Sauerstoffe zu den Körpergeweben befördert werden.
Bedeutung von Anabolika
Sogenannte verbotene anabole Wirkstoffe gibt es als anabol androgene Steroidhormone und als anabole Beta-2-Antagonisten. Die tragen zu einer Stimulierung oder Anregung der Bildung von Eiweiß (Proteinsynthese) im Muskelgewebe bei. Dadurch kommt es zu einem raschen Aufbau von Muskelmasse, was natürlich die Körperkraft erhöht.
Blutdoping
Vordergründig ist in diesem Moment das Blutdoping. Beim Blutdoping wird so vorgegangen, dass die Sportler ein Training in großen Höhen in den Bergen absolvieren. Durch den geringeren Sauerstoffanteil in der Luft reagieren die roten Blutkörperchen mit einer zusätzlichen Neubildung. Ist das geschehen, unterziehen sich die Athleten oder Soldaten einer Blutentnahme.
Ist ein Wettkampf geplant, wird eine Eigen- oder Fremdbluttransfusion mit diesem derart angereicherten Blut vorgenommen. In den 80er Jahren wurde das Resultat der gesteigerten Sauerstoffaufnahme durch einen Aufenthalt in Unterdruckkammern realisiert. Daran wird deutlich, wie menschenverachtend das Doping sein kann.
Gendoping
Dieses Verfahren basiert auf einer Zweckentfremdung von therapeutisch anwendbaren Gentechnologien (Strategien zur Beseitigung genetischer Defekte). Bedeutsam für das Gendoping sind RNA, dna sowie biologische und pharmakologische Stoffe wie Cannabis, Kokain, Kortikosteroiden und Betablocker, die eine künstliche Genexpression (genetische Information wird umgewandelt und für die Zellen zugänglich gemacht) auslösen.
Doping fördert und stärkt
- Atem- und Herzleistung
- Abnahme des Körpergewichts
- Wachstum der Muskeln
- Steigerung von Kraft und Leistung
- Kampfgeist
Oftmals überwiegen nicht nur die sportlichen und die im fairen Wettkampf errungenen Resultate. Beim Doping spielen gleichfalls existentielle Ängste und materielle Anreize eine zentrale Rolle. Diese Wünsche sollen häufig mit Dopingversuchen realisiert werden.
Untersuchung & Diagnose
Diagnose und Untersuchungsmethoden zur Feststellung von Doping
Im Unterschied zu einer medizinischen Diagnostik, bei der es um die Erkennung und Abgrenzung von Erkrankungen untereinander geht, richtet sich das Augenmerk bei der Diagnostik beim Doping auf die Auffindung entsprechender Dopingsubstanzen.
Moderne Untersuchung, mit denen Dopingmittel nachweisbar sind:
- out-of-competition-Tests innerhalb der Trainingsphase
- in-competition-tests unmittelbar nach dem Wettkampf
Risiken & Nebenwirkungen
Bei fast allen Dopingmitteln können die gleichen Komplikationen beobachtet werden:
- psychische Zusammenbrüche
- massive Erschöpfung
- Versagen des Kreislaufs
- Übelkeit, Erbrechen, Störungen der Koordination
- Schwankungen der Stimmung und der Wahrnehmungsfähigkeit
- Organschäden an der Leber
- Herzinfarktgefährdung
- Infektionen durch die Bluttransfusionen (Hepatitis, hiv)
- Anomalien beim Wachstum innerer Organsysteme
- Verkleinerung der Hoden (Hodendysplasie)
- Abnahme der körperlichen Leistung
- Muskelkrämpfe und Zittern
- Halluzinationen und Depressionen
- Wachstumsabbruch bei Jugendlichen
- Abfall der Herzfrequenz
- Reizbarkeit, Unruhe, Schlaflosigkeit
- Abmagerung, Verzögerung der Pubertät
- Störungen der Magen–Darm– und der Kreislauftätigkeit
Gefahren von Anabolika
Die Risiken und Nebenwirkungen bei der Einnahme von Anabolika sind:
- Schädigung des Lebergewebes mit Leberkrebs oder Leberinsuffizienz (Funktionsverlust der Leber) als Folge
- Haarausfall und Akne
- Wesensveränderungen sowie Störungen der Psyche (Geist und Seele)
- Wachstumsstillstand bei jungen Menschen
Frauen zeigen unter der Einnahme von Anabolika eine zunehmend tiefe Stimme, eine Vermännlichung (Virilisierung) der Erscheinung, eine Unfruchtbarkeit und/oder eine Abnahme der weiblichen Geschlechtshormone
Männer leiden mit Anabolika wie Testosteron unter einer Verkleinerung der Hoden mit unterdrückter Samenproduktion und einer Zunahme von weiblichen Geschlechtshormonen sowie unter pathologischen (krankhaften) Veränderungen der Brüste.
Risiken bei EPO
Die Risiken und Nebenwirkungen durch EPO sind:
Wenn EPO zugeführt wird, kann es zu einer Verdickung des Blutes kommen, weil die Anzahl an roten Blutkörperchen im Verhältnis zur konstanten Blutflüssigkeit zunimmt. Daraus resultieren ein Thromboserisiko und eine Hypertonie (erhöhter Blutdruck).
Angesichts dieser Nebenwirkungen und Risiken könnte um den Preis eines Sieges ohne Weiteres auf ein Doping verzichtet werden. Leider treffen nicht immer nur allein die Sportler diese Entscheidung. Das hat sich im Zusammenhang mit der heimlichen Gabe von Dopingmitteln in der ehemaligen DDR gezeigt.
Gegenanzeigen
In Abhängigkeit von den verfügbaren Dopingmitteln lassen sich differente Kontraindikationen klassifizieren:
- Mamma- und Prostatakarzinom (Brustkrebs beziehungsweise Vorsteherdrüsenkrebs)
- degenerative Nierenerkrankungen (Gehen mit Zerfall der Nieren einher)
- Diabetes mellitus oder Zuckerkrankheit
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Mammakarzinom des Mannes
- Lebertumoren
- schwere Herzerkrankungen
- Bluthochdruck
- Epilepsie
- ausgeprägte Verkalkung der Blutgefäße oder Arteriosklerose
- Überempfindlichkeit
- Überfunktion der Schilddrüse oder Hyperthyreose
Diese Kontraindikationen und Wechselwirkungen sind nur eine kleine Auswahl aus einer beinahe unüberschaubaren Anzahl an Faktoren. Dopingsubstanzen sind daher nicht zu bejahen.