Wenn sich ein unangenehm brennendes Gefühl vom Magen über die Speiseröhre und manchmal bis in den Mund erstreckt, spricht man von Sodbrennen. Hierbei handelt es sich um einen Rückfluss der Magensäure in den Hals. Die Säure reizt die Speiseröhre und führt zu Beschwerden.
Sodbrennen ist in der Regel harmlos und tritt bei so gut wie jedem Menschen schon mal auf. Wenn das Symptom jedoch häufig auftritt und den Alltag einschränkt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Was Sodbrennen genau ist, welche Ursachen dahinter stecken können, was Sie dagegen tun können und vieles mehr, erfahren Sie hier.
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Was ist Sodbrennen?
Inhaltsverzeichnis
Umgangssprachlich manchmal etwas zu einfach auch mit dem Wort Aufstoßen bezeichnet, wird Sodbrennen als mitunter brennendes Empfinden hinter dem Brustbein Wahrgenommen. Diese Empfindung wird hierbei vom Oberbauch eingeleitet und teilweise bis in den Hals und Rachenraum weitergeführt.
In etlichen Fällen ist aus der Patientensicht von einem schmerzhaft aufsteigenden Gefühl die Rede, welches oft durch einen bitteren oder sauren Beigeschmack begleitet wird. Sodbrennen wird insbesondere als Symptom für die Refluxkrankheit – Refluxösophagitis – betrachtet. Jedoch ist dieses Symptom nicht bei jedem Refluxereignis zu vernehmen. Erst die Abhängigkeit des Ausmaßes eines pH-Abfalls in Bezug auf die Dauer dieser Änderung fördert bei entsprechender Steigung das Sodbrennen oder leidliche Aufstoßen.
Sind die Rezeptoren nun durch mehrmals in kürzester Zeit aufeinander folgendes Sodbrennen bereits sensibilisiert, wird die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Symptoms gesteigert. Ebenso ist die Potenzierung solcher körpereigener Vorkommnisse von der betroffenen Schleimhautfläche abhängig.
Mögliche Ursachen
Die mitunter äußerst saure Magensäure veranlasst den Magen in speziellen Situationen dazu, den Rückfluss dieses Körperfluids in die Speiseröhre.
Im Epithel dieser anatomischen Transportleitung liegen zahlreiche Schmerzrezeptoren, welche vor allem auf chemische Verbindungen und insbesondere auf die der Magensäure empfindlich reagieren.
Die durch existente Wasserstoffionen folgend eingeleitete Lockerung der Gewebezellen fördert nun die Durchlässigkeit in den Zwischenzellbereich. Die Säure leitet nun an betroffenen Zellen ein Informations- und Reaktionssystem aus – dem eigentlichen Empfinden bei Sodbrennen.
Des Weiteren lässt das Symptom mit bitterem Beigeschmack auf einen Rückfluss in den Zwölffingerdarm schließen. Dies alles kann Rückschlüsse auf entweder eine erhöhte Darmaktivität – Motilitätsstörung – oder auf eine Schwächung, im schlimmsten Fall Beschädigung der MagenschließMuskulatur hinweisen. Zusätzlich kann in einigen Fällen der Verdacht auf eine nicht intakte Magenschleimhaut als mindestens angegriffene oder sogar teilweise zerstörte Schutzbarriere nahe liegen.
Weitere Faktoren
Was fördert noch das unangenehme Brennen?
Eine weitere Förderung von Sodbrennen kann hinsichtlich nichtsaurer Stoffe initiiert werden. Nahrungsmittel und Getränke lösen ebenfalls durch ihre Inhaltsstoffe oder in Kombination dieses Symptom aus, welches folglich nicht immer als Begleiter einer Erkrankung anzusehen ist. Mechanismen wie die Refluxinduktion, Irritationen des biochemischen Prozesses lokaler Gewebe beziehungsweise eine Reizschwellensenkung wirken sich ebenfalls negativ aus und verursachen ein unangenehmes Sodbrennen.
Letzteres kann in einigen Fällen der Einnahme von Medikamenten zuzuschreiben sein. Generell kann Sodbrennen ebenso durch psychische Alltagsbegleiter gefördert werden. Stress im Beruf oder Privatleben stellen des Öfteren Katalysatoren für ein gereiztes Magenumfeld dar.
Ebenso besitzt jedes Individuum eine ganz eigene Säureempfindlichkeit, sodass unterschiedliche Ausmaße aller Auslöser schneller oder eher langsamer zu Sodbrennen führen. Zusätzlich bildet die Wechselwirkung zwischen mechanischer und chemischer Empfindlichkeit der Speiseröhre (Ösophagus) eine entscheidende Rolle beim Auftreten dieses Symptoms.
Entzündete Bereiche im Verdauungskreislauf geben außerdem eine weitere Kerngröße, welche durch Ausweitung einer Überempfindlichkeit der betroffenen Zellen das potenzielle Auftreten von Sodbrennen begünstigt. Sind betroffene Frauen zudem im letzten Drittel einer Schwangerschaft, werden sie sich aufgrund gestörter Mechanismen im Wechselspiel zwischen Speiseröhre und Magen dieser Reaktion konfrontiert sehen.
Die Erhöhung der Hormone bewirkt hierbei eine Entspannung sämtlicher Schließmuskel in diesem Sektor. Zudem wächst wegen des Anwachsens der Gebärmutter der Druck auf die Bauchhöhle. Eine Minderung des unteren Speiseröhrenschließmuskels ist die Folge dessen und der Grundstein für Sodbrennen.
Sodbrennen loswerden
Was kann man gegen Sodbrennen tun?
In einer Schwangerschaft hilft vor allem das Schlafen mit etwas aufgerichtetem Körper. Zudem wirkt sich der Genuss von eher mehreren kleinen Mahlzeiten anstatt großer und üppiger Völlereien positiv auf diese Körperbeschwerden aus.
Ernährung & Diät
Des Weiteren besticht der Verzicht auf besonders fettige Speisen als besonders wirksame Strategie. Eine weitere Maßnahme für eine Minderung der Magenaktivität mit der Konsequenz Sodbrennen wird den Naschkatzen leider nicht gefallen. Süßigkeiten können das Auftreten dieses Symptoms nämlich potenzieren und sollten daher mit Bedacht verzehrt werden.
Bezüglich der Ernährung stehen dem Probanden zusätzlich einige Strategien zur Verfügung. Mit bewusster Obacht über den Verzehr Kaffee, Alkohol und Nikotin kann das Risiko auf Sodbrennen spielend einfach schon einmal gesenkt werden. Neben der Reduktion von fetthaltigen und sauren Speisen gilt es ebenso eine gewisse Sorgfalt hinsichtlich scharfer Gerichte walten zu lassen.
Genauso stehen pfefferminzhaltige Produkte auf der Sorgenliste. Da Sodbrennen vor allem in der horizontalen Lage des Magens extrem begünstigt wird, sollten diese Produkte – wenn sie schon nicht ganz aus dem Ernährungs- und Tagesplan zu streichen sind – zumindest nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen zu sich genommen werden.
Bereits für den Start in den Tag zeigen kleine Richtlinien eine Entspannungsmöglichkeit. Es empfiehlt sich, zuerst ein Glas warmes Wasser zu trinken und dann ein festes Frühstück zu sich zu nehmen. Erst dann sollten Säfte, Kaffee oder andere reizende Lebensmittel konsumiert werden.
Nach diesem gediegenen Einstieg in den kulinarischen Tag dürfen folglich gern Kaffee beziehungsweise Alkohol in die Versorgung eingebunden werden. Mit Schonkost ermöglicht sich der Patient zudem eine harmonische Verdauung ohne zu große Extremanstiege der Magensäure im Körper. Als Schutzstabilisator der Magenschleimhäute darf der Betroffene gern Hafer– oder Leinsamenschleim zu sich nehmen.
Des Weiteren hilft ihm die Verwendung von Heilerde, einzelne Säurebestandteile zu binden. Zusätzlich verhindert dieses Mittel den durchaus begleitenden Mundgeruch, welcher sich aufgrund des Aufstiegs der entwickelnden Gase in der Speiseröhre zeigen kann.
Medikamente
In schlimmen Erkrankungsfällen sind außerdem Medikamente im Handel zu erstehen. Allerdings sollten diese nur in extremen Notlagen eingenommen und deshalb deren Einsatz immer mit dem Arzt abgesprochen werden. Besonders nachhaltige Erfolge erzielt man mit einer gleichzeitigen Ernährungsumstellung.
Es kursieren einige Hinweise bezüglich aluminiumhaltiger Medikamente als Lösung für existentes Sodbrennen. Diese sind jedoch nicht aus Eigenregie einzunehmen, da Aluminium auf lange Zeit neurotoxisch wirken kann und zum Beispiel Alzheimer als Form der Demenz verursachen kann.
Schäume, Protonenpumpenhemmer sowie weitere Arzneimittel können vom Arzt bei entsprechender Schwere des Sodbrennens verschrieben werden. Diese mindern die Magensäureproduktion, bauen einen Schutzfilme entlang der Magenwand auf oder neutralisieren die Magensäure.
Weitere Ratgeber
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