Hakenwürmer gehört zur Familie der Fadenwürmer. Sie werden auch als Dünndarmparasiten bezeichnet. Für den Menschen sind nur zwei Arten gefährlich: Der Ancylostoma duodenale und der Necator americanus.
Der Hakenwurm zählt zu den häufigsten Wurm-Parasiten auf der Welt und kostet etwa 60.000 Menschen im Jahr das Leben. Betroffen sind vor allem Menschen, die auf dem Land leben.
Hakenwürmer brauchen keinen Zwischenwirt, um sich auszubreiten. Sie lösen die sogenannte Hakenwurmkrankheit beim Menschen aus. Worum es sich dabei genau handelt und alle weiteren, wichtigen Informationen zum Parasiten, möchten wir im Folgenden erläutern.
Table of Contents
Was ist ein Hakenwurm?
Inhaltsverzeichnis
Der Fachbegriff für Hakenwürmer ist Ancylostomatidae. Nur zwei Hakenwurmarten können den Menschen als Parasiten befallen:
Der Ancylostoma duodenale und der Necator americanus.
Hakenwürmer verfügen über einen runden Durchschnitt. Die Weibchen können eine Länge von fast einem Zentimeter erreichen. Männchen sind etwas kleiner als Weibchen. Zusätzlich können Hakenwürmer die Hakenwurmkrankheit bei Menschen verursachen.
Vorkommen & Verbreitung
Beide Varianten, der Ancylostoma duodenale und der Necator americanus sind blutsaugende Parasiten. Sie beide durchlaufen in ihrem Leben einen bestimmten Zyklus.
Der Ancylostoma duodenale kommt bevorzugt in Nordafrika vor. Er befällt meist den Leerdarm (Jejunum). Der Necator americanus hat sein Verbreitungsgebiet in Südostasien, Zentralamerika, Südamerika und Westafrika.
Stadien & Ansteckung
Im Lebenszyklus des Hakenwurms werden sieben verschiedene Stadien unterschieden. Es gibt männliche und weibliche Würmer, die sich fortpflanzen und immer wieder Eier legen. Die Hakenwürmer selbst durchlaufen fünf verschiedene Larvenstadien.
Die Eier werden vom weiblichen Hakenwurm im Darm abgelegt. Denn dort lebt der Hakenwurm auch. Diese Eier werden vom Menschen zusammenmit den Exkrementen ausgeschieden. Der Hakenwurm braucht für seine Entwicklung immer eine Zeit außerhalb des menschlichen Körpers. Sonst kann sich der Hakenwurm nicht vollständig entwickeln. Es ist also keine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich.
Nach der Ausscheidung entwickelt sich die erste Larve im Kot. Sie ernährt sich auch vom Kot, genauer gesagt von den Bakterien, die sich darin befinden. Erreicht die Larve eine bestimmte Größe, beginnt das zweite Larvenstadium. Werden die Larven noch etwas größer, wechseln sie zum dritten Larvenstadium.
Im dritten Larvenstadium beginnen sich die Larven zu bewegen und auf dem Boden herumzukriechen und graben sich in die oberste Bodenschicht. Sie warten auf den nächsten Wirt. Sobald ein Mensch eine Larve des Hakenwurms berührt, also ein Hautkontakt vorhanden ist, bohrt sich der Hakenwurm durch die menschliche Haut.
Während des Vorgangs streift die Larve ihre Haut ab und es beginnt das vierte Larvenstadium. Der Hautkontakt mit der Hakenwurm Larve findet meist über den Fuß statt. Deshalb sollte man in den betroffenen Gebieten nicht barfuß unterwegs sein. Denn oft ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, ob der Boden mit Kot verunreinigt ist. Dies gilt auch für den Strandbereich. Denn auch am Strand können sich die Larven durch Kot ausbreiten.
Lunge bis Darm
Der Weg der Larven von der Lunge bis in den Darm
Hat sich die Larve durch die Haut gebohrt, macht sie sich auf den Weg in Richtung Lunge. Dabei wird die Larve über die Blutbahnen im Körper transportiert.
In der Lunge findet eine erneute Häutung statt und es beginnt das fünfte Larvenstadium. Die Larve wandert weiter in die Bronchien und wartet dort, vom Menschen ausgehustet zu werden. Die Larve wird vom Menschen aber nur bis zum Mundraum ausgehustet und anschließend sofort wieder geschluckt. So kann die Larve dann in den Darm gelangen.
Im Darm ernährt sich die Larve vom Blut des Menschen und entwickelt sich zum vollständigen Wurm. Das Blut bezieht der Hakenwurm von den Darmzotten. Ist der Hakenwurm geschlechtsreif, paart er sich, das Weibchen legt Eier und der Zyklus beginnt von vorne.
Neben Kot auf dem Boden, kann auch Essen eine Ansteckungsquelle sein. Dazu zählt rohes Fleisch oder Muttermilch. So können sich sogar Babys von Hakenwurm Parasiten befallen werden. Hakenwürmer können unbehandelt sehr alt werden, bis zu 15 Jahre alt. Gleichzeitig saugt der Ancylostoma duodenale wesentlich mehr Blut als der Necator americanus.
Krankheiten & Beschwerden
Tritt der Wurmbefall das erste Mal auf, treten meist zuerst einmal keine Symptome auf. Bei mehrmaligem Wurmbefall kann es an der Eintrittsstelle des Wurmes auf der Haut zu Hautreaktionen wie Juckreiz oder ähnliches kommen. Da die Larve durch Husten aus der Lunge in den Darm gelangen muss, kann es im Folgenden auch zu trockenem Hustenreiz oder Atemnot kommen. Nur in seltenen Fällen entsteht eine Lungenentzündung.
Befindet sich der Wurm im Darm, treten folgende Symptome auf:
- Bauchschmerzen
- Blähbauch
- Appetitlosigkeit
- Abgespanntheit
- Apathie
- schleimiger oder blutiger Durchfall
- Müdigkeit
- Depression
Vor allem für Kinder ist der Blutverlust sehr gefährlich und kann sogar zum Tod führen.
Da die Hakenwürmer über die Haut in den menschlichen Körper gelangen, werden die Würmer auch umgangssprachlich als Hautmaulwurf bezeichnet. Gibt es einen Befall von Hakenwürmern, spricht man auch von der Hakenwurmkrankheit.
Behandlung & Probleme
Die Behandlung und Komplikationen bei Hakenwürmern
Für die Behandlung von Hakenwürmer werden Medikamente wie Albendazol oder Mebendazol angewendet. Eine Impfung gegen Hakenwürmer gibt es noch nicht. Manchmal werden auch zusätzlich Eisenpräparate verabreicht. Damit können die Folgen des Blutverlustes etwas ausgeglichen werden.
Weltweit sind etwa 900 Millionen Menschen von dem Hakenwurm Parasiten befallen. Davon sterben jährlich bis zu 60.000 Menschen. Damit ist der Hakenwurm einer der häufigsten Wurmparasiten weltweit. Häufig ist die Landbevölkerung betroffen, da Landwirte und deren Kinder beim Düngen der Felder mit Fäkalien in Kontakt kommen.