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Apathie

by Lilli Ringler
demenz Apathie

Apathie tritt vor allem im Alter auf

Unter der Apathie versteht die Medizin ein Symptom, das auf verschiedene Krankheitsbilder hindeuten kann.

Sie äußert sich durch Teilnahmslosigkeit, fehlende bzw. nicht ausreichend vorhandener Erregbarkeit sowie einer Unempfindlichkeit gegenüber gesetzten Reizen.

Die Apathie tritt am häufigsten bei einer fortgeschrittenen Demenz auf. Unter anderem können aber auch Tollwut, Magersucht oder eine Schilddrüsenunterfunktion die Ursachen sein.

Das Wort Apathie (ἀπάθεια) kommt aus dem griechischem und bedeutet so viel wie „Unempfindlichkeit“.

Was ist die Apathie?

Scheinbare Gefühllosigkeit, Teilnahmslosigkeit, nicht ansprechbar zu sein sowie eine fehlende Reaktion auf die von außen kommenden Reize, sind die Kennzeichen einer Apathie. Sie ist ein Anzeichen von schweren und ernsthaften Krankheitsbildern und betrifft eine Störung des zentralen Nervensystems.

Häufig treten gemeinsam mit der Apathie auch noch Symptome wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit und einer Veränderung der Urteilsfähigkeit auf. Die Apathie ist vor allem ein Symptom der fortschreitenden Demenz und tritt demnach besonders oft bei älteren Menschen auf. Es können aber auch Personen aller anderen Altersklassen davon betroffen sein.

Die Anzeichen der Apathie treten bei etwa 92% der Patienten mit frontotemporaler Demenz, bei ungefähr 72% der an vaskulärer Demenz Erkrankten sowie bei etwa 63% der an Alzheimer Erkrankten und bei ungefähr 57% der Betroffenen der Lewy-Body-Demenz im Verlauf der Krankheit auf.

Des Weiteren tritt das Symptom der Apathie auch noch bei anderen Erkrankungen auf. Diese wären zum Beispiel Tollwut, Schilddrüsenunterfunktionen, Depressionen oder auch Magersucht.

Außerdem kann sie bei psychischen Erkrankungen wie etwa Autismus vorkommen. Treten die Symptome der Apathie bei Kleinkindern auf, so lassen sie sich überwiegend auf sehr schwer verlaufende Infektionskrankheiten mit hohem Fieber zurückführen.

Häufige Begleitsymptome bei einer Apathie sind:

Anzeichen & Ursachen

Allgemein kann man die Ursachen einer Apathie nicht benennen. Sie werden nach der Grunderkrankung nach unterschieden. Wodurch Psychische Erkrankungen ausgelöst werden, kann man nicht genau sagen, da in diesem Gebiet noch zu wenig Forschung betrieben wurde.

Es wird aber eine Wechselwirkung von angeborenen und sozialen Einflüssen vermutet. So lassen sich Demenzerkrankungen beispielsweise auf verschiedene Ursachen zurückführen.

Die Basis dieser Ursachen können sowohl Grunderkrankungen, genetische Veranlagung oder auch Gefäßschädigungen sein. Genauer konnten die Ursachen bis heute aber nicht erforscht werden. Wahrnehmbar sind nur die auftretenden Begleitsymptome.

Tollwut Apathie

Apathie kann ein Symptom von Tollwut sein

Anders ist dies bei der Tollwut. Die Tollwut ist eine Infektionskrankheit, die durch Bisse von tollwütigen Tieren auf den Menschen übertragen werden kann.

Sie wandert von der Wunde aus sehr schnell in das zentrale Nervensystem weiter.

Im Zentralnervensystem angelangt, löst sie zu Beginn der Erkrankung Grippeähnliche Symptome aus, die sich später zu einer Hirnhautentzündung oder zentralnervösen Symptomen wie beispielsweise erhöhte Aggressivität, Halluzinationen oder Apathie ausbilden können. Die Apathie ist ein Warnhinweis vor den aggressiven Phasen der Tollwut.

Ursachen im Überblick:

Diagnose & Verlauf

Nicht-Ansprechbarkeit, Teilnahmslosigkeit sowie eine fehlende Reaktion auf von außen gegebene Reize sind die Symptome der Apathie. Auffallend ist vor allem, dass die Betroffenen keinen Blickkontakt mehr aufnehmen, ständig abwesend erscheinen, nicht mehr essen oder trinken und unter unübersehbare Schlafstörungen leiden.

Angehörige oder das Pflegepersonal sollten die Betroffenen bei auftretenden Symptomen einer Apathie entweder ins Krankenhaus bringen oder zumindest einen Arzt verständigen.

Ist die Diagnose der Apathie einmal gewiss, so sind weitere Untersuchungen notwendig, damit man die Ursache ausmachen kann. Diese Vorgehensweise steht aber auch schon fest, auch wenn die Apathie noch nicht ausgebrochen ist. In sehr seltenen Fällen kann die Ursache der Apathie weder vermutet werden, noch wurde diese schon im Vorfeld diagnostiziert.

Grunderkrankungen können mit bildgebenden Verfahren, ausführlichen Tests sowie Blutuntersuchungen diagnostiziert werden. Erst wenn die Ursache feststeht, kann eine Behandlung eingeleitet werden.

Krankheitsverlauf

Den Verlauf eine Apathie kann nicht generell vorhergesagt werden. Es muss unterschieden werden, welche Grunderkrankung zu Grunde liegt. Bei leichten Infektionskrankheiten mit hohem Fieber stehen die Heilungschancen grundsätzlich sehr gut.

Anders ist dies bei Tollwut und Demenzerkrankungen. Die Prognosen sind leider sehr ungünstig, weil es auch heutzutage noch keine guten Behandlungsmethoden gibt.

Häufigkeit & Daten

Die Häufigkeit und Diagnosedaten von Apathie sind:

  • Bei 92 Prozent der Personen, die unter einer Apathie leiden, ist die frontotemporale Demenz die Ursache.
  • Die Vaskuläre Demenz ist mit 72 Prozent der zweit-häufigste Auslöser.
  • Bei Morbus Alzheimer leiden etwa 63 Prozent an Apathie.
  • Bei Lewy-Body-Demenz tritt das Symptom der Apathie bei 57 Prozent auf.


Komplikationen

Die Komplikationen einer Apathie können sowohl psychischer als auch physischer Natur sein. Der Stress, der mit einer Apathie im Zusammenhang steht, kann Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems fördern. Die Folge sind eine koronale Herzkrankheit, Herzinsuffizienz oder auch Bluthochdruck. Aber auch andere Organe können betroffen sein. Besonders anfällig für diverse Erkrankungen während der Apathie sind die Leber und Nieren.

Bleibt eine Apathie unbehandelt, so können endokrine Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nieren sowie virale Infekte auftreten. In weiterer Folge sind dann auch verschiedene Infektionskrankheiten wie etwa Tuberkulose oder Chlamydien möglich.

Des Weiteren kann auch das Nervensystem erkranken. Dies äußert sich vor allem in Form von Depressionen, Myasthenia gravis oder Neurosen. Diese können je nach Konstitution und Alter des Patienten deutlich verschieden ausfallen.

Letztendlich kann eine Apathie unter Umständen zu einem Blutmangel führen. Dieser Blutmangel verursacht wiederum Symptome wie Schwindel oder Schwächegefühl.

Das psychische und physische Wohlbefinden nimmt während einer Apathie ab. Das begünstigt eine hohe Anzahl an Komplikationen. Diese sind häufig nur sehr schwer auf eine Apathie als Auslöser zurückzuführen.

Die fehlende Motivation kann bei den betroffenen Patienten zu einer Mangelernährung führen. Diese kann in weiterer Folge dann einen Blutmangel auslösen. Deswegen sollten Patienten mit den Symptomen einer Apathie so schnell wie möglich einem Arzt vorgestellt werden. So lässt sich die Entstehung der mit der Apathie einhergehenden Komplikationen vermeiden.

Wann zum Arzt?

Wann sollte man bei Apathie zum Arzt gehen?

Hält ein apathisches Verhalten mehrere Wochen an, so sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Des Weiteren sollte eine Hintergrundrecherche und Analyse erfolgen, wenn eine körperliche Energielosigkeit einige Tage anhält und dann spontan verschwindet. Sind die Auslöser nur vorübergehender Natur und demnach geklärt, so muss kein Arzt aufgesucht werden.

Sollten Zustände eines mangelnden Interesses an normalen Zielen, Verlust des Lebenswillens oder auch mangelnder Körperpflege über mehrere Tage oder sogar Wochen andauern, so ist es sehr zu empfehlen, einen Arzt aufzusuchen.

Dies gilt ebenfalls, wenn der Auslöser bekannt ist. Die Apathie ist häufig nur ein Begleitsymptom einer anderen, unter Umständen sogar schweren, Erkrankung. Dauert die mangelnde Motivation nur zwei bis drei Tage an, ist es dennoch zu empfehlen diese weiter zu beobachten und festzustellen, ob diese wiederholt auftritt und vor allem in welchen Zeitabständen und unter welchen Voraussetzungen dies passiert.

Auch parallel zu anderen psychischen Störungen können die Symptome einer Apathie auftreten. Den Verlauf kann nur ein Arzt einschätzen. Sollten diese Motivationsstörungen nach einer Schädel– oder Hirnverletzung auftreten, müssen die betroffenen Patienten abwarten, ob dieses apathische Verhalten auch noch nach der Verheilung der Verletzungen andauert. Der Arzt sollte aber trotzdem rechtzeitig darüber informiert werden. Nur dann kann er die Entwicklung der Apathie genau verfolgen und rechtzeitig reagieren.


Behandlung & Therapie

Allgemein gesehen, gibt es keine Behandlungsmethode bei einer Apathie. Es muss die Erkrankung behandelt werden, die hinter diesem Symptom steckt.

Psychotherapie behandlung Apathie

Liegt der Apathie eine psychische Störung zugrunde, sollte ein Psychotherapeut zurate gezogen werden

Sollte es sich dabei um Erkrankungen mit psychischem Hintergrund handeln, so werden diese mit Psychotherapie und, falls notwendig, mit Psychopharmaka therapiert. Die meisten psychischen Erkrankungen können allerdings nicht geheilt werden. Es kann lediglich der Verlauf positiv verändert werden. Dadurch ist ein normales Leben möglich, auch wenn die Heilung aller Symptome als eher unwahrscheinlich gilt.

Auch bei der Tollwut gibt es leider keine Behandlungen, die viel Erfolg versprechen. Man muss davon ausgehen, dass diese Erkrankung tödlich verläuft. Es gibt zwar einen modernen Behandlungsansatz, der eine gleichzeitige Behandlung mit Virostatika und einer Sedierung vorsieht, doch leider war dies erst in zwei Fällen erfolgreich.

Bei der Demenz kann der Krankheitsverlauf mit Medikamenten und Gedächtnistraining verlangsamt werden. Eine vollständige Heilung ist aber auch hier nicht möglich.

Vorbeugung & Prävention

Es gibt leider keine Möglichkeit einer Apathie vorzubeugen. Allerdings kann einigen der Ursachen vorgebeugt werden:

Das Risiko an Tollwut zu erkranken kann durch eine Impfung sogar gänzlich ausgeschlossen werden. Bei den Hunden gehört die Tollwutimpfung sogar zur Pflicht. Aus diesem Grund kommt es auch nur noch sehr selten zu dieser gefährlichen Erkrankung.

Demenzerkrankungen werden unter anderem durch Übergewicht, erhöhten Blutdruck und zu hohe Cholesterinwerte begünstigt. Daher besteht die wichtigste Prävention für Demenzerkrankungen in einem gesunden Lebensstil. Als Ernährung empfiehlt besonders die mediterrane Kost.

Eine durch einen Jodmangel verursachte Schilddrüsenunterfunktion kann durch eine ausreichende Versorgung mit diesem Spurenelement vorgebeugt werden. Jodreiche Lebensmittel sind zum Beispiel Meersalz, jodiertes Salz oder Seefisch.

Prognose zur Heilung

Die Prognose bei einer Apathie richtet sich stets nach der Grunderkrankung, die dieses Symptom ausgelöst hat. Wenn die Apathie etwa aufgrund der Nebenwirkungen eines Medikaments entstanden ist, kann es nach dem Absetzen des Arzneimittels schnell zu einer Besserung kommen.

Die Heilungschancen stehen ebenfalls gut, wenn der Auslöser der Teilnahmslosigkeit eine vorübergehende Erkrankung ist. Dafür ist jedoch auch eine rasche und umfassende Behandlung des Grundleidens erforderlich.

Bei progressiven Krankheiten, wie die Demenz es ist, sieht die Prognose hingegen schlecht aus. Demenzerkrankungen können leider nicht geheilt werden. Auch bei psychischen Störungen sind eher anhaltende Beschwerden und ein langwieriger Prozess zu erwarten. Liegt der Teilnahmslosigkeit eine schwere Viruserkrankungen wie die Tollwut zugrunde, kann es, neben weiteren, sehr schweren Begleitsymptomen sogar zum Tod kommen.

Da die Heilungschancen bei der Apathie maßgeblich von der zugrunde liegenden Erkrankung abhängen, kann die Prognose also nur von dem behandelnden Arzt gestellt werden.

Alternativmedizin

Alternative Behandlungsmethoden und Heilmittel aus der Naturheilkunde

Wie auch bei den schulmedizinischen Behandlungsmethoden, so existieren auch in der Alternativmedizin keine generellen Maßnahmen zur Behandlung von Apathie. Die Therapie richtet sich stets nach der Ursache.

Krankheiten Enzephalitis Apathie

Je nach Ursache können auch Alternativheilverfahren helfen

Bei Demenz empfehlen Alternativmediziner zum Beispiel Homöopathie, Kräutertherapien und eine Ernährungsumstellung.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion können neben der richtigen Ernährung auch noch Akupunktur, Bachblütentherapie, Homöopathie und weitere alternative Heilverfahren weiterhelfen.

Auch bei Depressionen gibt es zahlreiche alternative Behandlungsmöglichkeiten wie etwa Homöopathie, Akupunktur und Kräutertherapien.

Um die geeignete Therapie auszumachen ist jedoch ein ausführliches Gespräch mit dem Heilpraktiker unablässig. So sind beispielsweise bei der Homöopathie individuelle Antworten auf zahlreiche Fragen wichtig, um das geeignete Mittel auszumachen. Wenn Sie sich lediglich einen Überblick verschaffen möchten, können Sie sich in der passenden Rubrik der jeweiligen Grunderkrankung über die alternativen Behandlungsmethoden informieren:

Hilfreiche Hausmittel

Welche Hausmittel gegen Apathie können helfen?

Hausmittel gegen Depressionen sind:

  • Bewegung
  • Meditation und Ruhe
  • Gesunde Ernährung
  • Das Setzen von Zielen
  • Die Beteiligung an für den betroffenen interessanten Aktivitäten
  • Ausreichender Schlaf
  • Ausreichend frische Luft und Sonne

Depressiven Menschen fällt es zwar in der Regel sehr schwer, oben genannte Tipps durchzuführen, diese können aber dennoch sehr hilfreich sein. So kann es bei körperlichen Bewegung etwa zur Ausschüttung von Endorphinen kommen, was wiederum die Stimmung aufhellt.

Auch Meditation kann bei Depressionen helfen. Dafür sollten am besten täglich 45 Minuten eingeplant werden.

Darüber hinaus spielt eine gesunde Ernährung eine essenzielle Rolle. So kann beispielsweise ein Nährstoffmangel zu Hormonproblemen führen und somit Stimmungsschwankungen verursachen.

Das Setzen von Zielen und die Beteiligung an Aktivitäten können den Betroffenen einerseits vor Grübeleien ablenken, andererseits führen neue Erfahrungen und das Bewältigen von Tätigkeiten oft zur Ausschüttung von Glückshormonen.

Da ein Schlafmangel Depressionen verschlimmern oder begünstigen kann, ist es auch äußerst wichtig, ausreichend zu Schlafen. Bei Schlafproblemen helfen unter anderem Heilkräuter und Heilpflanzen weiter.

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