Notwendig oder nicht?
Eine Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, ist eine, mittlerweile weit fortschrittliche Untersuchung, bei der viele Erkrankungen, wie zum Beispiel Darmpolypen, festgestellt werden können.
Sie wird meist in kurzer Narkose durchgeführt und ist ein ambulanter Eingriff. Das heißt, der Patient ist nach dem Eingriff schnell wieder fit und kann nach Hause Gehen.
Wie eine Koloskopie durchgeführt wird, was zu beachten ist, in welchen Fällen sie sinnvoll ist und alle weiteren, wichtigen Informationen rund um die Darmspiegelung, finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist eine Darmspiegelung?
Inhaltsverzeichnis
Vor einer Koloskopie schrecken viele Menschen oft zurück, da sie meist das genaue Vorgehen nicht kennen und ausreichend informiert sind. Der folgende Text soll über eine Darmspiegelung Informationen liefern, welcher aber nicht das Beratungsgespräch bei einem Gastroenterologen (= Facharzt für Magen und Darm Erkrankungen) ersetzt.
Ein Beratungsgespräch vorab ist unumgänglich, da eine Aufklärung über mögliche Risiken und das eigentliche Vorgehen, ähnlich wie bei einer Operation, stattfinden muss. Eine Darmspiegelung ist lediglich ein kleiner Eingriff, der weitgehend ohne Risiken abläuft. Der Text erklärt den Nutzen dieser Untersuchung, welcher sehr groß ist. Bei der Untersuchung wird nicht nur die eigentliche Untersuchung durchgeführt. Es kann zum Beispiel eine Biopsie entnommen werden, die unter dem Mikroskop und histologisch (= die Anatomie des Gewebe) untersucht werden.
Eine Koloskopie ist damit die Untersuchung zur Darmkrebsvorsorge. Des Weiteren wird im Text der Ursprung der Darmspiegelung erläutert, sowie weitere nützliche Informationen, um den Leser zu informieren.
Ursprung & Entwicklung
Pionier der Darmspiegelung war der Gastroenterologe Peter Dehyle aus der Schweiz. Er wurde am 20. November 1936 in Stuttgart geboren und studierte Facharzt in innerer Medizin an der Universitätsklinik in Erlangen, wo er auch seine Weiterbildung in Gastroenterologie machte. 1970 entdeckte er die Endoskopie, worüber er auch Schriften verfasste. Er führte die Endoskopie zunächst im Rektum und immer weiter im Dickdarm durch.
Im Laufe der Jahre gewann die Koloskopie immer mehr an Popularität. Das Endoskop war zunächst starr, was Verletzungen verursachte, bevor es biegsam wurde. Die Kamera wurde ebenfalls stets verbessert, was die Sichtleistung für den Arzt deutlich bessert. Auch die Narkose wurde erst in den letzten Jahren immer populärer. In der heutigen Zeit ist eine Darmspiegelung nicht mehr wegzudenken.
Funktion, Wirkung & Ziele
Vorbereitung – Das Beratungsgespräch
Wie oben schon kurz erwähnt, findet vor dem eigentlichen Eingriff ein Beratungsgespräch statt. Üblicherweise findet es eine Woche bis wenige Tage vor dem Eingriff statt. Hier wird über den Eingriff aufgeklärt, das Vorgehen, sowie mögliche Risiken und Gefahren der Darmspiegelung. Falls der Patient eine kurze Narkose wünscht, wird er auch über diese aufgeklärt. Jedoch muss der Patient auch in den Tagen zuvor einige Dinge beachten.
Kornprodukte oder Produkte mit Kernen, wie zum Beispiel Gurken sollten in der Zeit vermieden werden. Der Arzt wird dem Patienten auch empfehlen, dass er zu der Untersuchung eine Begleitperson mitnehmen sollte, die im nachhinein sich um diesen kümmert und sicher nach Hause bringt. Auch die Medikamentenfrage sollte im Beratungsgespräch geklärt werden. Blutverdünner, Insulin oder andere Medikamente müssen gegebenfalls abgesetzt oder angepasst werden.
Das Trinken und Essen vor der Darmspiegelung
Dem Tag vor der Darmspiegelung empfiehlt es sich leichte Kost zu sich zu nehmen. Manche Praxen erlauben noch ein Mittagessen, manche hingegen nur noch das Frühstück am Vortag. Daher ist eine Empfehlung für das Frühstück Semmeln, Rührei oder Joghurt und für das eventuell erlaubte Mittagessen leichtes Gemüse, Nudeln etc.
Danach ist, neben der Flüssigkeit für die Koloskopie, nur noch klare Brühe, Wasser und Tee erlaubt. Flüssigkeiten zum Durchspülen gibt es unterschiedliche Arten. Manche Flüssigkeit ist nur ein Beutel und andere sind drei Beutel, die in drei Litern aufgelöst werden und innerhalb einer bestimmten Zeit getrunken werden müssen. Genaueres erfährt der Patient ebenfalls im Beratungsgespräch.
Ablauf & Wirkungsweise
Am Tag der Darmspiegelung sollte der zu Untersuchende pünktlich in der Praxis sein. Wenn er zur Untersuchung gebeten wird, bekommt er in der Regel zuerst einen venösen Zugang gelegt, wo Medikamente, wie ein leichtes Schlafmittel und ein Muskelrelaxans, gespritzt werden.
Zur Überwachung des Patienten wird der Blutdruck kontinuierlich gemessen und ein EKG und ein Sauerstoffsensor angelegt. Wenn diese Vorbereitung abgeschlossen ist, bekommt der Patient die Medikamente gespritzt und in Linksseitenlage gelegt. Bei ausreichender Sedierung beginnt die eigentliche Untersuchung.
Das heißt, das Endoskop wird mit Gleitmittel versehen und im Anschluss wird dieses in den Enddarm eingeführt. Durch dieses lässt der Arzt Kohlendioxid oder Luft in den Darm, damit dieser sich etwas aufdehnt und der Gastroenterologe eine bessere Sicht hat. Zusätzlich ist der Untersuchungsschlauch mit Licht und einer Kamera versehen, sowie einem Kanal für die Instrumente und einem für die Reinigung der Optik.
Im Dickdarm wird das Endoskopf bis zum Dünndarm ggf. auch etwas hinein reingeschoben. Wenn es dort angekommen ist, zieht der Arzt das Endoskop langsam wieder zurück um die Schleimhaut begutachten zu können. Eventuell werden Biopsien, also kleine Gewebestücke, entnommen oder zum Beispiel Polypen entfernt.
Die gesamte Untersuchung dauert in etwa 15 – 20 Minuten, die der Patient verschläft.
Nachbereitung
Wenn der Patient langsam aufgewacht ist, wird er in einen Ruheraum gebracht, in dem er sich noch etwas ausruhen kann. Nach etwa einer Stunde findet noch einmal ein Gespräch mit dem Facharzt statt, ob dieser Auffälligkeiten gesehen hat.
Danach darf der Patient mithilfe der Begleitperson gehen und auch wieder etwas essen und trinken. Der histologische Befund kommt dagegen etwa erst eine Woche nach der Untersuchung. Falls es hier Auffälligkeiten gäbe, würde nochmals ein Nachbesprechung stattfinden.
Wird eingesetzt & Hilft bei
Wann ist eine Darmspiegelung notwendig?
- länger anhaltende Stuhlveränderungen zum Beispiel Durchfall oder Verstopfung
- Bauchschmerzen, wenn die Ursachen nicht erkennbar und erklärbar ist
- ungewohnt starke Blähungen oder Darmgeräusche
- Blut im Stuhl
- Krebsvorsorge ab dem 55. Lebensjahr oder wenn Darmkrebs in der Familie bekannt ist
- Nachsorge bei Darmpolypen oder Darmkrebs
Diagnose & Untersuchung
Möglichkeiten für die Diagnosen bei der Darmspiegelung
Durch die Koloskopie bieten sich drei Möglichkeiten der Diagnostik für die eigentliche Diagnose:
- Biopsie des Gewebes mit anschließender histologischen Untersuchung
- Feststellung von Krankheiten bzw. Ursachen
- Abtragung von z.B. Darmpolypen
Eine Koloskopie dient zur Darmkrebsvorsorge und ist daher die Untersuchung Nummer eins bei Probleme am und im Darm. Durch eine Biopsie mit histologischer Untersuchung können zum Beispiel Krebszellen entdeckt werden oder ein möglicher Krebs direkt entdeckt werden, bevor er zu weit fortgeschritten ist.
Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn, oder Darmausstülpungen, als eine Divertikulitis können festgestellt werden. Durch den zusätzlichen Kanal im Endoskop für Instrumente können, wie oben erwähnt kleine Eingriffe gemacht werden. Hier ist vor allem die Abtragung von Darmpolypen zu nennen, die oft Probleme machen und auch bluten können.
Risiken der Spiegelung
- kleine Perforation (Darmwandschädigung)
- Risiken der Kurznarkose
Eine Koloskopie ist ein sehr sicheres Verfahren, jedoch können Risiken nie zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Die Möglichkeit einer kleinen Perforation und die damit verbundene Darmwandschädigung besteht, welche zu minimalen Blutungen führen kann. Dies tritt vor allem bei erhöhter Blutungsneigung und vorgeschädigten Darmwänden auf.
Auch die Kurznarkose kann kleine Probleme bereiten, wenn der Patient eine Überempfindlichkeit gegenüber den Medikamenten hat oder diese nicht bekannt ist. Kreislaufproblematiken sind ebenfalls möglich, welche aber mit Hilfe des Monitorings gut und schnell erkannt werden.