Die Versteifung der Wirbelsäule
Unter Spondylodese versteht man die Versteifung der Wirbelsäule. Diese Versteifung wird operativ vorgenommen. Bei dieser Operation werden die einzelnen Wirbelkörper durch Schrauben sowie Platten miteinander verbunden.
Eine solche Versteifung wird nur bei sehr schweren Verletzungen und Erkrankungen der Wirbelsäule durchgeführt. Dazu gehören beispielsweise unfallbedingte Brüche der Wirbelsäule. Mit Hilfe der Spondylodese wird versucht, die Stabilität der Wirbelsäule zu erhalten.
Wie genau das funktioniert, in welchen Fällen eine Spondylodese noch sinnvoll ist, welche Risiken es gibt und alle weiteren, wichtigen Informationen zum Thema finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist eine Spondylodese?
Inhaltsverzeichnis
Eine Spondylodese wird zur Behandlung bei der Instabilität einer Wirbelsäule angewandt. Die Durchführung erfolgt stationär in einem Krankenhaus durch einen Facharzt der Orthopädie, Neurochirurgie oder durch einen Unfallchirurgen.
Das Zielt dieser Art von Behandlung ist es, eine Stabilisierung des instabilen Wirbelsäulensegmentes mit Hilfe einer Versteifung herbei zu führen und die Wirbelsäule wieder in ihre ursprüngliche Position zurück zu setzen. Ebenso wird im Rahmen dieser Behandlung der eine oder andere im Wirbelkanal eingeklemmte Nerv entlastet und befreit.
Dabei handelt es sich bei dem sogenannten Wirbelgleiten (auch als Spondylolisthesis bezeichnet) um eine auftretende Instabilität der Wirbelsäule. Dabei kommt es zu einer Lockerung der die Wirbelkörper miteinander verbindenden Strukturen (Wirbelgelenke, Bandscheiben sowie Bänder), die durch eine von Geburt an vorhandene Fehlbildung oder in Form von Abnutzungserscheinungen entstanden ist. Hierbei kommt es zu einer Verschiebung der Wirbelkörper gegeneinander. Dabei gleitet dann ein Wirbel über den darunter liegenden Wirbelkörper nach vorne ab.
Die Hauptbeschwerden, die bei einem solchen Wirbelgleiten dann auftreten, sind Schmerzen im Rücken (hauptsächlich im Bereich der Lendenwirbelsäule) und zusätzlich Schmerzen in den Beinen. Die Stärke der Schmerzen ist von der körperlichen Belastung und von der Körperhaltung abhängig. Wenn man geht, sitzt oder steht, verschlimmern sich die Bein– und Rückenschmerzen, während sie beim flachen Liegen wieder nachlassen.
Ursprung & Entwicklung
Die erste schriftliche Niederschaft einer inneren Stabilisierung der Wirbelsäule reicht bei ins 19.Jahrhundert zurück. Die ersten Versuche mit geschlungenem Silberdraht wurden 1891 durchgeführt.
Im Jahr 1909 wurden dann in München erste Versuche mit Metallstangen durchgeführt. 1962 wurde die erste Stabilisierung mit Stäben und Haken durchgeführt. In den letzten Jahrzehnten setzte sich dann immer mehr eigenknochengefüllten Carbon-Cages, die von unterschiedlichen Herstellern produziert wird, durch.
Funktion, Wirkung und Ziele
Eine Spondylodese hat die Wirkung, dass dadurch die Stabilität der Wirbelsäule erhalten bleibt. Auch wichtige Strukturen, wie Aorta oder Rückenmark , werden durch deren Durchführung schützt. Ebenso trifft dies auch auf die Vermeidung einer Gefährdung von inneren Organen zu.
Bei der Operation werden die dort eingesetzten speziellen Instrumente über eine bildgebende Verfahrenstechnik während der Operation kontrolliert. Wenn der Operateur von Rücken her eindringt, erfolgt dies dadurch, dass er die Rückenmuskulatur zur Seite schiebt und dadurch den Zugang zu den Wirbelkörpern erhält, welche dann versteift werden sollen.
Dabei werden Titanschrauben eingesetzt, die mit Längsstangen verbunden sind. Damit eine knöcherne Versteifung erhalten bleibt, erfolgt die Anbringung von Knochenstrukturen auf den Querfortsätzen. Die dafür erforderliche Knochenmasse wird dem hinteren Bereich aus dem Beckenkamm entnommen.
Nochmals kurz zusammengefasst:
- Durchführung der Spondylodese, um die Stabilität der Wirbelsäule zu erhalten;
- Spondylodese dient auch zum Schutz von Aorta und Rückenmark;
- Vermeidung der Gefährdung von inneren Organen.
Ablauf & Wirkungsweise
Durchführung und Funktionsweise
Die Spondylodese wird nach einem Unfall, bei Skoliose oder bei einem Abbau der Knochenstrukturen angewandt, wenn die Wirbelsäulenstabilität beeinträchtigt ist. Dabei handelt es sich bei dieser Wirbelsäulenversteifung um eine sehr große und umfangreiche Operation am Rücken. Eine solche Vorgehensweise kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Die Erkrankung der Wirbelsäule, bei der dann eine Spondylodese erforderlich ist, ist dann in einem Stadium, wo keine anderen Eingriffe mehr Abhilfe schaffen. Ebenso gilt das auch für gravierende Verletzungen an der Wirbelsäule und an den Wirbelkörpern nach einem schwerwiegenden Unfall. Dabei ist es erforderlich, die Beweglichkeit zwischen den einzelnen Wirbeln, je nach der Schwere der Verletzungen, komplett oder teilweise einzuschränken.
Die Entscheidung der Ärzte, eine Spondylodese durchzuführen, ist vom Ausmaß der vorhandenen Verletzungen der Wirbelsäule abhängig. Eine Versteifung der Wirbelsäule sollte dazu dienen, dass die Stabilität erhalten bleibt und dabei wichtige Strukturen geschützt werden. Wenn es zu einer Instabilität kommt, kann dadurch das Aorta oder das Rückenmark gefährdet werden. Auch kann diese Instabilität dazu führen, dass teilweise innere Organe nicht mehr genügend geschützt werden. Durch eine Spondylodese wird dieser Schutz wieder hergestellt.
Hilft gegen
- schwerwiegende Erkrankung der Wirbelsäure;
- bei Skoliose,
- gravierende Verletzungen der Wirbelkörper und der –Wirbelsäule.
Damit eine solche Spondylose genau eingesetzt werden kann, um dadurch die Stabilität der Wirbelsäule zu rekonstruieren, ist für die Ärzte sehr wichtig, zu wissen, in welcher Form die Wirbelkörper und die Wirbelsäule verletzt sind. Dazu werden die Bilder von der Magnetresonanztomographie sowie der Röntgenuntersuchung herangezogen.
Auf der Grundlage dieser Daten können die Ärzte dann beurteilen, ob ein Wirbelbruch oder ein Gleiten der Wirbel vorliegt. Wenn ein Bruch vorhanden ist, so kann man mit Hilfe dieser Aufnahmen feststellen, welche Frakturart besteht.
Dies ist dann wiederum die Entscheidungsgrundlage, welche Art der Spndylodese dann durchgeführt wird. Wirbelbrüche entstehen häufig bei Unfällen, wenn man zum Beispiel einen Sprung aus großer Höhe durchführt. Dadurch können Berstungsbrüche entstehen.
Fördert und stärkt
- Aufrechterhaltung der Stabilität der Wirbelsäule;
- Verhinderung der Gefährdung von Rückenmark und Aorta;
- Verhinderung, dass innere Organe nicht mehr genügend geschützt sind.
Dadurch erhält die Wirbelsäule wieder eine Stabilität und die umliegenden Organe sind geschützt.
Diagnose & Untersuchung
Diagnostik und Untersuchungsmethoden
Eine Versteifung der Wirbelsäule wird häufig im Bereich der Leber– und Brustwirbelsäule durchgeführt. Der Eingriff findet hier immer unter Vollnarkose statt. Wenn bei diesem Eingriff nicht Teile der Wirbelsäule entfernt werden müssen oder der Einsatz von Implantaten erforderlich ist, kann ein solcher Eingriff auch minimal-invasiv erfolgen. Während der OP muss laufend eine Röntgenkontrolle durchgeführt werden.
Auch wenn ein Wirbelgleiten durch das Verrutschen eines Wirbelkörpers vorliegt, sollte eine solche Versteigungsaktion durchgeführt werden. Dabei wird hier häufig eine Teilversteifung vorgenommen. Dadurch ist es teilweise auch erforderlich, das der in Mitleidenschaft gezogene Wirbelkörper entfernt und durch eine Prothese ersetzt wird.
Auf der Grundlage der Ursache, welche eine Versteifung der Wirbelsäule erforderlich macht, wird von den behandelten Ärzten entschieden, welche Methode der Spondylodese angewandt wird.
Ebenfalls besteht die Möglichkeit, eine komplette oder nur anteilige Spondylodese durchzuführen. Das bedeutet, das zwischen zwei benachbarten Wirbeln eine Verbindung hergestellt wird oder auch ein längerer Abschnitt der Wirbelsäule.
Wenn beispielsweise eine Prothese für eine beschädigte Bandscheibe eingesetzt wird, sind die Wirbelkörper, die unter- und oberhalb der Bandscheibe vorhanden sind, miteinander verbunden. Dieser Bereich wird dann versteift.
Bei den dabei eingesetzten Prothesen kann es sich um Cage handelt. Dies ist ein kleines Körbchen aus Kunststoff oder Titan, welches dann zwischen zwei Wirbelkörpern eingesetzt wird.
Zusätzlich erfolgt dann noch eine Stabilisierung mit Schrauben und Platten. Der Eingriff kann von vorne aus der Bauchrichtung oder hinten über den Rücken vorgenommen werden. Auch ist eine Kombination möglich.
Nochmals kurz zusammengefasst:
- Schwerpunkt der Versteifung im Bereich der Brust- oder Leberwirbelsäule,
- Unterscheidung zwischen anteiliger oder kompletter Spondylodese;
- die eingesetzten Prothesen bestehen aus Titan oder Kunststoff;
- der Eingriff kann aus Buchrichtung von vorne oder über den Rücken vorgenommen werden.
Wer behandelt?
- Durchführung von gut ausgebildeten Fachärzten;
- stationäre Aufnahme der Patienten;
- umfangreiche Operation.
Damit die Operation gut vorbereitet werden kann, wird der Patient einen Tag vor der Operation im Krankenhaus stationäre aufgenommen. Mit Hilfe des Pflegepersonals werden mit den Patienten alle Anordnungen, die hier erforderlich, durchgeführt.
Gleichzeitig erhält der Patient die entsprechende Kleidung für die Operation zur Verfügung gestellt. Dazu gehören auch Thrombosestrümpfe, um eine eventuell mögliche Thrombose zu verhindern.
Risiken & Nebenwirkungen
- Eingriff unter Vollnarkose; dadurch Gefahr für das Herz-Kreislaufsystem;
- Entstehung einer großen Wundfläche, die für Keime anfällig ist.;
- Gefahr der Thrombose, weil nach dem Eingriff in den ersten 8 Wochen kaum Bewegung;
- Gefahr der Harnwegsinfektion durch die längere Tragedauer eines Harnkatheters.
Auch kann während der Operation die Gefahr bestehen, dass das eine oder andere innen liegende Organ verletzt wird.
Gegenanzeigen
- Auftreten von Spannungs- und Berührungsschmerz nach der Operation unter der Haut;
- Schwindel, Kraftverlust, Schläfrigkeit sowie Appetitlosigkeit;
- Schüttelfrost und weitere Grippe Symptome.
Nach der Operation kann es vorkommen, das Gelenkschmerzen oder dort, wo die Operation durchgeführt wurde, Berührungs- und Spannungsschmerzen auftreten können, die jedoch durch entsprechende Medikamente und auch durch den Einsatz von einem Therapeuten, wo auch wieder gewisse Bewegungsabläufe eingeübt werden, entgegen gewirkt werden kann.
Unser Fazit zur Spondylodese
Da nach einer solchen Operation eine weitere Versteifung nicht mehr erfolgen kann, ist dies nur das letzte Mittel, das hier dann eingesetzt wird, um auch die Gefahr der Destabilisierung von inneren Organen dadurch zu verhindern.