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Psychische Erkrankungen
Was sind psychische Erkrankungen?
Inhaltsverzeichnis
Unter einer psychischen Erkrankung oder psychischen Störung versteht man eine erhebliche Abweichung von der Norm in Bezug auf Denken, Wahrnehmen, Erleben und Verhalten, die von psychischem Leiden begleitet wird.
Dazu gehören Depressionen, Angst– und Panikzustände, Persönlichkeitsstörungen wie die Borderlein-Störung, Psychosen, Ess-Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Suchterkrankungen und psychosomatische Störungen.
Einteilung & Ursachen
Weltweit wird der ICD-10 Katalog der WHO zur Einteilung psychischer Erkrankungen benutzt. Die Einteilung nach ICD-10 erfolgt in z.B. organische psychische Störungen, affektive Störungen, Schizophrenie, neurotische, Belastungs- und somatoforme Störung usw.
Symptome & Anzeichen
Je nach Erkrankung treten sehr unterschiedliche Symptome auf. Bei der Depression kommt es zu Desinteresse, Apathie, Freudlosigkeit und eventuell Suizidgefahr.
Die Betroffenen isolieren sich, können übermäßig selbstkritisch sein, und leiden an Schlafstörungen. Das mangelnde Interesse am Essen führt häufig zu Gewichtsverlust. Die Stimmung schwankt im Verlauf des Tages; meist sind die Betroffenen morgens besonders schwermütig.
Obwohl Depressive einen passiven Eindruck machen, können sie leicht reizbar sein. Im Winter kann eine Depression durch Lichtmangel auftreten. Psychosen sind gekennzeichnet durch Symptome wie Halluzinationen (Stimmen hören) und Wahnvorstellungen (Handeln auf Befehl einer höheren Macht).
Bei psychosomatischen Störungen treten Symptome organischer Erkrankungen ohne bekannte organische Ursache auf. Typische Angst– und Panikstörungen sind z.B. die Angst in geschlossenen Räumen (Klaustrophobie) oder die Angst vor Spinnen (Arachnophobie)
Diagnose & Erkennung
Zur Diagnose ist der Arzt auf die subjektive Beschreibung der Symptome durch die Betroffenen angewiesen. Eine Fremdanamnese durch nahe Bezugspersonen erlaubt einen Vergleich zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung.
Eine Schizophrenie kann meist erst nach monatelanger Beobachtung durch den Psychiater diagnostiziert werden. Man kann zwar Neurotransmitter im Bluttest bestimmen, doch die diagnostische Aussagekraft dieser Tests ist umstritten. Organische Ursachen können durch Bluttests, körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren ausgeschlossen werden.
Behandlung & Therapie
Psychische Erkrankungen werden mit Psychopharmaka wie Neuroleptika und Antidepressiva behandelt. Bei Suizidgefahr oder Fremdgefährdung kann eine Zwangsbehandlung durch stationäre Unterbringung in einer Nervenklink erfolgen. Leichtere psychische Störungen können auch ausschließlich mit Psychotherapie und Soziotherapie behandelt werden.
Von den Gesetzlichen Krankenkassen werden momentan die Kosten für Psychoanalyse (tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie), Gesprächstherapie oder Verhaltenstherapie sowie eventuell Hypnosetherapie übernommen.
Entspannungstechniken wie Yoga und Tai Chi können bei psychischen Störungen unterstützend eingesetzt werden. Bei leichten Depressionen können hochdosierte Präparate mit Johanniskraut (Gesamtextrakt 900 mg/Tag) stimmungsaufhellend wirken.
Da nicht genau bekannt ist, welche Inhaltsstoffe des Johanniskrauts antidepressiv wirken, sollte man bei der Dosierung auf den enthaltenen Gesamtextrakt und nicht nur auf den Hypericin-Gehalt achten. Auch Baldrian, Hopfen und Melisse können wegen ihrer schlaffördernden Wirkung bei depressiven Verstimmungen eingesetzt werden.
Einige Studien weisen darauf hin, dass bei Depressionen auch ein Mangel an Calcium vorliegen könnte. Eine Substitution mit Calcium wäre demnach einen Versuch wert. Angst- und Panikstörungen können homöopathisch mit Aconitum, Barium carbonicum oder Kalium phosphoricum behandelt werden. Bei psychischen Erkrankungen kann ein regelmäßiger Tagesablauf mit ausreichend Schlaf und Bewegung unterstützend wirken. Für Betroffene kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe sinnvoll sein.