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Hopfen

by Danaae
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Echter Hopfen (Humulus lupulus)

Hopfen ist vor allem als Zutat im Bier bekannt. Das Gewächs wird jedoch bereits seit Jahrhunderten auch als Heilpflanze verwendet. Heutzutage werden vor allem schlaffördernde und beruhigende Wirkungen diskutiert.

Der sogenannte Humulus lupulus hat aber auch einige andere, unbekanntere Anwendungsgebiete. Er gilt als risikoarm und besitzt keine bekannten Nebenwirkungen. Für was lässt sich der Hopfen also alles verwenden? Welche Inhaltsstoffe und Nährwerte sind enthalten?

Humulus lupulus

  • Systematik: Rosiden; Eurosiden I
  • Ordnung: Rosenartige (Rosales)
  • Familie: Hanfgewächse (Cannabaceae)
  • Gattung: Hopfen (Humulus)
  • Wissenschaftlicher Name: Humulus lupulus L.
  • Weitere Arten: Japanischer-Hopfen (Humulus scandens); Yunnan-Hopfen (Humulus yunnanensis Hu)
  • Hopfensorten (Auswahl): Herkules; Polaris; Spalter; Perle; Saphir

Hopfen als Heilpflanze

Echte Hopfen (Humulus lupulus) – Als Heilpflanze bei Schlafstörungen, Nervosität und Stress

Der Hopfen ist eine Pflanze aus der Familie der Hanfgewächse, welche für die Verwendung in der Bierbraukunst bekannt ist.

Das Gewächs enthält viele Aromastoffe, welche dem Bier sein leicht blumiges, fruchtiges Aroma verleihen, während die enthaltenen Bitterstoffe die Süße vom Malz ausgleichen. Darüber hinaus wirkt das Gewächs jedoch auch konservierend und antibakteriell sowie auch stabilisierend auf den Schaum.

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Hopfen wirkt konservierend und macht Bier länger haltbar

Die ersten schriftlichen Überlieferungen zur Verwendung des Hopfens als Zutat im Bier stammen aus dem 9. Jahrhundert. Auch Hildegard von Bingen dokumentierte 1153 das Heilkraut und seine antiseptische Wirkung. Es wird vermutet, dass Hopfen als Zutat im Bier an Beliebtheit gewann, als man feststellte, das Hopfenhaltige Biere länger haltbar sind.

Neben der Brauerei kommt der sogenannte Humulus lupulus jedoch auch als Beruhigungs- und Schlafmittel zum Einsatz. Die Pflanze wirkt nämlich beruhigend und schlaffördernd. Typische Anwendungsgebiete sind z. B. Einschlafprobleme, Nervosität und Stress. Hopfen wurde sogar zur Arzneipflanze des Jahres 2007 gewählt.

Darüber hinaus findet Hopfen auch als Repellent, also insektenabwehrendes Mittel Anwendung. Da es zusätzlich auch regulierend auf die Feuchtigkeit wirkt, kommt es beispielsweise in alten Bibliotheken zum Einsatz, um die Bücher vor Ungeziefer und zu hoher Luftfeuchtigkeit zu schützen.

Die Wirkung von Hopfen ist hauptsächlich auf die enthaltenen Hopfenbitterstoffe (Harz) und die ätherischen Öle (Hopfenöl) zurückzuführen. Je nach Einsatzgebiet werden unterschiedliche Pflanzenteile verwendet. Der Großteil der Ernte machen jedoch die Hopfendolden für die Herstellung von Bier aus.

Wissenswert: Die Redewendung „Hopfen und Malz verloren“ stammt – wie könnte es anders sein – aus der Bierbraukunst. Sie drückt eine aussichtslose Situation aus, denn: passte die Mischung von Humulus und Malz nicht, war das Bier ungenießbar und die wertvollen Zutaten konnten nicht wiederverwendet werden.

Wirkung & Anwendung

Heilwirkung und Anwendungsgebiete – Für was ist Hopfen gesund?

Hopfen wirkt Studien zufolge beruhigend und kann daher unter anderem bei Schlafproblemen, Nervosität oder Angststörungen helfen. Er besitzt Melatonin-ähnliche Eigenschaften und wirkt daher als pflanzliches Melatonin.

Bestandteile des Humulus lupulus binden an den Melatonin-Rezeptoren und leiten somit Schlafprozesse wie die Senkung der Körpertemperatur ein. Da sich die schlaffördernden Wirkungen von Hopfen und Baldrian sehr gut ergänzen, werden die beiden Heilpflanzen oft in natürlichen Schlafmitteln kombiniert.

Hierbei sei jedoch auch angemerkt, dass es keine Studien gibt, welche ausschließlich mit Hopfen durchgeführt wurden. Bei den meisten Studien wurden Kombinationspräparate mit Baldrian verwendet. Es bedarf also weiterer Forschung, um die schlaffördernde und beruhigende Wirkung des Hopfens zu verifizieren.

Die enthaltenen Bitterstoffe stimulieren weiterhin die Ausschüttung von Magensäure, weshalb Hopfen auch verdauungsfördernd wirkt und bei Appetitlosigkeit und Verdauungsproblemen helfen kann.

Hopfen enthält auch geringe Mengen an Hopein, einem Stoff, welcher eine östrogene Wirkung besitzt. Isoliertes 8-PN aus Humulus ist ein potentes pflanzliches Östrogen (Phytoöstrogen). Ob dies medizinisch Nützlich sein könnte oder gar Risiken birgt, ist derzeit noch unklar.

Untersucht wird jedoch die Anwendung von Hopfen in der Hormonersatztherapie, da es im Gegensatz zur herkömmlichen Behandlung kein Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs zu haben scheint und möglicherweise sogar davor schützen könnte.

Darüber hinaus gibt es mehrere Hinweise dazu, dass Hopfen insgesamt chemopräventiv wirkt, also vor Krebs schützen könnte. Beschrieben wurden eine antioxidative Wirkung und eine Hemmung der Zytotoxizität (Zellschädigung).

frau , schlafen , mädchen , träume , gesicht , junge frau , kissen , decke , bett , schlafzimmer , dornröschen , morgen , wake , erwachen , schönheit , ausschreibung , entspannen , ruhend , abnehmen im schlafWirkung und Anwendung von Hopfen:

  • Schlaffördernd
  • antibakteriell
  • konservierend
  • verdauungsfördernd
  • östrogen

Verwendung & Nutzung

Für was wird Hopfen verwendet?

Etwa 95 % des Hopfens wird zur Herstellung von Bier verwendet. Genutzt werden hierbei die Hopfendolden, welche meist in Form von Pallets verkauft werden. Neben Bier ist das Gewächs auch in ein paar anderen Getränken wie Schnaps, Likören oder Limonaden enthalten.

Was kann man mit Hopfen alles machen?

Nur ein sehr geringer Teil der Ernte wird zu Arzneimitteln, vor allem Schlafmitteln und Beruhigungsmitteln verarbeitet.

Weiterhin findet Humulus lupulus auch als insektenabwehrendes Mittel (Repellent) Anwendung. Die Hopfendolden schützen vor Ungeziefer und regulieren darüber hinaus auch die Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund werden die Dolden oftmals hinter Büchern in alter Bibliotheken ausgelegt.

Das sogenannte Lupu-Hash, also die gepressten Hopfendrüsen, werden darüber hinaus auch zum Räuchern verwendet. Das Räucherwerk hat ein angenehmen Duft, welcher beruhigend und euphorisierend wirken soll.

Kann man Hopfen essen?

Ja, seit einiger Zeit gewinnt die Pflanze auch als Gemüse in der Küche an Beliebtheit. Der sogenannte Hopfenspargel – die weißen Sprösslinge des Humulus lupulus – gilt als regionale Spezialität und zählt zu den teuersten Gemüsesorten Deutschlands.

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  • Dolden (Blütenstand der weiblichen Pflanze); eigentlich Ähren – beim Bierbrauen
  • Junge Triebe (im Frühling) und Samen (im Herbst) – als Lebensmittel
  • Hopfendrüsen in gepresster Form (Lupu-Hash) – zum Räuchern

Zu medizinischen Zwecken werden folgende Pflanzenbestandteile genutzt:

  • Hopfenzapfen (Strobulus Lupuli), also der vollständige, weibliche Blütenstand
  • Hopfendrüsen (Lupuli glandula), also die abgesiebten Drüsenhaare

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährstoffe und Wirkstoffe – Die Inhaltsstoffe von Hopfen

Die Inhaltsstoffe von Hopfen variieren je nachdem, welches Pflanzenteil verwendet wird. Während beim Bierbrauen die sogenannten Dolden, also die weiblichen Blütenstände Anwendung finden, werden für medizinische Zwecke die Hopfenzapfen verwendet.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Hopfen sind:

  • Harze (Hopfenbitterstoffe)
    • 15 bis 30 % im Zapfen
    • 50 bis 80 % in den Hopfendrüsen
  • Ätherisches Öl (Hopfenöl)
    • 0,2 bis 1,7 % im Zapfen
    • 1 bis 3 % in den Drüsen
  • Rohfasern (15 %)
  • Eiweiße (20 %)
  • Mineralstoffe (8 %)
  • Polyphenole (Tannine) (2–5 %)

Getrocknete Hopfendolden enthalten 4 bis 12 % Polyphenole, hauptsächlich Phenolsäure, Chalkone, Flavonoide, Catechine und Proanthocyanidine. Weiterhin enthält das Heilkraut Harz, welches aus Bitterstoffen wie Lupulonen und Humulonen besteht.

Für das Brauen von Bier sind vor allem die Bitterstoffe und ätherischen Öle wie Myrcen, Humulen und Caryophyllen von Bedeutung.


Einnahme & Dosierung

Hopfen richtig einnehmen und dosieren

Möchten Sie Hopfen als Beruhigungsmittel oder gegen Schlafstörungen einnehmen, müssen Sie etwas Geduld mitbringen. Die Wirkung der Pflanze ist einerseits eher mild und setzt andererseits nicht direkt ein. Es kann etwa 2 bis 4 Wochen dauern, bis Sie die Effekte bemerken. Allerdings sollten Sie vor allem hochdosierte Präparate ohne ärztlichen Rat nicht länger als 2 Wochen lang verwenden.

Vorteilhaft ist jedoch, dass Hopfen-Schlafmittel im Gegensatz zu synthetisch hergestellten Medikamenten, nicht zu einem sogenannten „Hangover“ bzw. zu Tagesmüdigkeit und Abgeschlagenheit am nächsten Tag führen.

Darreichungsformen für die orale Einnahme von Hopfen sind z. B.:

Ginkgo Tee , tee , trinken , suppe , teekanne , gesund , getränk

Das Ritual des Tee-Trinkens kann einigen beim Einschlafen helfen

  • Tabletten
  • Kapseln
  • Dragees
  • Tee
  • Tropfen

In den meisten Fällen wird Humulus lupulus in Schlafmitteln mit anderen Heilkräutern, insbesondere mit Baldrian, kombiniert. In Studien konnte festgestellt werden, dass sich Baldrian und Hopfen in ihrer schlaffördernden gut Wirkung ergänzen.

Die Wirkung von Schlaftees mit Hopfen konnte bisher jedoch nicht bestätigt werden. Wie Forschungen nahelegen, benötigt es wahrscheinlich deutlich höhere Dosierungen, um die beruhigenden Effekte zu erzielen. Nichtsdestotrotz kann das Trinken von Tee als Schlafritual durchaus hilfreich sein.

Derzeitig fehlt es jedoch noch an fundierten, wissenschaftlichen Belegen, um angemessene Angaben zu der optimalen Dosierung von Hopfen zu machen.

In Tabletten, Kapseln und Dragees sind sehr unterschiedliche Dosierungen enthalten, welche bspw. von 20 mg bis hin zu 300 mg Hopfenzapfen-Extrakt pro Kapsel reichen können. Neben Hopfen und Baldrian enthalten natürliche Schlafmittel oftmals auch andere Heilpflanzen wie beispielsweise Melisse oder Lavendel.

Je nach Einsatzgebiet kann die Einnahme bspw. 3 Mal am Tag (z. B. Bei Unruhe und Nervosität) oder einmal etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafengehen (bei Schlafstörungen) erfolgen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber über Schlafmittel.


Hopfen Tee Zubereitung

Wie mache ich Hopfentee?

Möchten Sie Hopfen Tee selber machen benötigen Sie in etwa 0,5 Gramm von den zerkleinerten Hopfenzapfen, also in etwa einen gehäuften Teelöffel. Überkochen Sie diese mit kochendem Wasser, lassen Sie den Hopfentee für etwa 10 bis 15 Minuten ziehen und seihen Sie die Kräuter ab.

Beachten Sie, dass Humulus lupulus recht bitter schmeckt. Um den Geschmack auszugleichen, empfiehlt es sich daher weitere Heilpflanzen wie Baldrian, Melisse oder Lavendel sowie ggf. auch Honig hinzuzufügen.


Risiken & Nebenwirkungen

Ist Hopfen schädlich?

Hopfen gilt nach derzeitigem Kenntnisstand als sicher; Nebenwirkungen sind keine bekannt.

Humulus lupulus, Echter Hopfen, Bier Heilpflanze, Heilkräuter, Schlafstörungen, Zapfen, Dolden, BlätterAllerdings sollten Sie insbesondere hochdosierte Präparate nicht zusammen mit Alkohol oder anderen Sedativa bzw. Schlaf- und Beruhigungsmitteln kombinieren; insofern nicht vom Arzt verordnet. Auch sollte eine Behandlung mit Hopfen ohne ärztlichen Rat nicht länger als 2 Wochen andauern.

Als mögliche Nebenwirkungen können evtl. Schläfrigkeit und/oder Schwindel auftreten. Bei der Berührung von Hopfenzapfen kann es außerdem zu allergischen Reaktionen bzw. der sogenannten Hopfenzapfenkrankheit kommen.

Es wird darüber hinaus aus Sicherheitsgründen geraten, etwa 2 Wochen vor einer Operation mit der Einnahme von Hopfen aufzuhören, da das Heilkraut möglicherweise mit den Narkosemitteln interagieren könnte.

Da der Humulus lupulus östrogenartige Inhaltsstoffe besitzt, kann es möglicherweise zu Veränderungen des Menstruationszyklus oder der Monatsblutung bei Frauen kommen. Personen, welche Antiöstrogene erhalten, sollten auf Hopfen verzichten.

Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sollten sicherheitshalber auf Hopfen Medikamente verzichten, da keine ausreichenden Informationen über mögliche Auswirkungen vorliegen.

Wechselwirkungen mit Hopfen:

Hopfen kann möglicherweise mit folgenden Mittel wechselwirken:

  • Alkohol (Ethanol)
  • Beruhigungsmittel (Sedativa)
  • Schlafmittel (Hypnotika)
  • Narkosemittel (Anästhetika)
  • Antiöstrogene (Estrogen-Blocker)

Verwandte Ratgeber

Weitere Informationen finden Sie in folgenden verwandten Ratgebern:

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