Ein eingeklemmter Nerv kann starke Schmerzen, ein Taubheitsgefühl oder auch ein Kribbeln verursachen. Typische Stellen, bei denen es dazu kommt, sind zum Beispiel der Rücken, die Schultern oder der Hals. Eingeklemmte Nerven können gereizt werden oder sich entzündenden und daher zu diversen Symptomen führen. Aber auch angrenzende Muskeln können betroffen sein.
Wenn es zu einer Verletzung des Nervs kommt, welche auch als Hexenschuss bezeichnet wird, können ganz unterschiedliche Symptome hinzukommen. Doch was kann man gegen eingeklemmte Nerven tun? Welche Hausmittel helfen wirklich? Einige Tricks helfen dabei, den Körper bei der Heilung zu unterstützen und die Schmerzen etwas zu lindern. Im folgenden Ratgeber finden Sie alle wichtigen Informationen dazu.
Table of Contents
Hausmittel gegen eingeklemmte Nerven
Inhaltsverzeichnis
Was hilft wirklich?
Ein eingeklemmter Nerv kann in ganz unterschiedlichen Körperregionen auftreten. Häufig und besonders anfällig sind Verletzungen im Rücken, welche meist an der Wirbelsäule oder an den Bandscheiben auftreten. Beim sogenannten Hexenschuss handelt es sich oft um einen eingeklemmten Nerv im Rücken.
Der Grad der Verletzung kann jedoch ganz unterschiedlich sein: Ein Kribbeln kann durch die Verletzung der Schutzschicht um die Nervenzellen verursacht werden. Das löst eine gestörte Übertragung der Empfindungen aus, so dass die betroffenen Körperregionen sich taub anfühlen oder kribbeln. In manchen Fällen wird der eingeklemmte Nerv auch durch eine Verspannung, wie die des Nackens spürbar, weil der Muskel die Nerven beeinträchtigt. Auch Beschwerden wie Schmerzen in den Fußsohlen oder taube Finger können durch einen eingeklemmten Nerv verursacht sein.
Schmerzmittel gegen das Symptom
Bei leichten Beschwerden können frei verkäufliche Schmerzmittel Abhilfe schaffen. Die Einnahme von Schmerzmitteln ist deswegen ratsam, da eine Einschränkung der Bewegung keineswegs ratsam ist. Bei Verspannungen können deswegen leichte Schmerzmittel eingenommen werden, die sich dafür eignen. Besser ist es jedoch, den Wirkstoff durch eine Schmerzsalbe direkt an der betroffenen Stelle aufzutragen. Eine Beratung zu geeigneten Schmerzmitteln können Apotheker geben, die man beim Kauf immer zur Wirksamkeit zu den eigenen Symptomen befragen sollte.
Wärme & langsame Bewegungen
Neben der Linderung durch Schmerzmittel kann Wärme die betroffenen Muskeln lockern und eine bessere Beweglichkeit ermöglichen. Wenn möglich, sollte in jedem Fall versucht werden, die betroffenen Muskeln vorsichtig zu dehnen. Beim Dehnen kann sich der Schmerz durchaus kurz verschlimmern.
Deswegen sollten dehnende Bewegungen sehr langsam und bewusst durchgeführt werden, wobei in den Schmerz hineingeatmet werden sollte. Die Bewegungen können den eingeklemmten Nerv „befreien“ und sorgen dafür, dass die Heilung in Gang gesetzt wird. Sehr wichtig ist aber, dass die Bewegungen behutsam durchgeführt werden, um eine Verschlimmerung zu vermeiden.
Sportarten & Rückentraining
Viele Sportarten eignen sich gut, um künftig eingeklemmte Nerven zu verhindern und Problemen und Schmerzen vorzubeugen. Geeignete Sportarten sollten den Muskelaufbau und die Beweglichkeit unterstützen, ohne dabei die Wirbelsäule übermäßig zu belasten. Sehr schonend ist so beispielsweise Schwimmen, was auch bei vielen Vorerkrankungen sinnvoll ist.
Wer sich nicht sicher darüber ist, welche Sportart die Beste ist, sollte sich beispielsweise bei einem Physiotherapeuten beraten lassen. Viele Fitnessstudios oder auch die Volkshochschulen bieten auch spezielle Rückentrainings, beispielsweise das Kieser Rückentraining an.
Hier werden Übungen vorgestellt, die gerade Problemen mit Verspannungen und eingeklemmten Nerven entgegenwirken sollen. Wichtig ist es dabei, dass nach dem Sport immer eine ausgiebige Dehnung stattfindet, was Muskelverklebungen, Mygellosen, vorbeugt.
Tipps & Tricks bei Büroarbeit
Wichtig ist es, bei Muskelverspannungen die Ursache herauszufinden. Nicht selten treten diese durch eine langjährige Fehlstellung, beispielsweise durch die tägliche Arbeit am PC auf. Gerade bei akuten Schmerzen sollte dann versucht werden, diese Tätigkeiten zu vermeiden oder eine andere Haltung einzunehmen.
Hilfreich kann bei der Arbeit im Büro beispielsweise ein Sitzball oder ein ergonomisches Sitzkissen sein, welches einfach auf den normalen Schreibtischstuhl gelegt wird. Durch die bewegliche Oberfläche werden die Muskeln im Rückenbereich ständig angeregt, was Verspannungen vorbeugen kann. Auch wenn bereits ein Nerv eingeklemmt ist, sollte man sich möglichst viel bewegen, um eine Schonhaltung zu vermeiden.
Gerade in Berufen, in denen viel sitzend gearbeitet wird, sollte man versuchen, kleine Übungseinheiten einzulegen. Leichte Dehnübungen helfen dabei, die Muskeln zu lockern und wirken sich auch positiv auf die Konzentration aus.
Schnelle Hilfe bei eingeklemmtem Nerv
Tritt ein plötzlicher Schmerz oder eine Bewegungseinschränkung auf, sollte man versuchen, die Beweglichkeit möglichst wieder herzustellen. Dabei sollte man jedoch zuerst für einige Minuten in der Position bleiben, in der sich der Schmerz einstellte.
Dehnung & Druck
Neben langsamer Dehnung kann dann eine flache Hand auf die schmerzende Stelle gedrückt werden. Das führt zwar unter Umständen dazu, dass der Schmerz sich kurzzeitig verstärkt, wirkt aber anregend und wärmt den entsprechenden Muskel. Je nach dem, wie stark der Schmerz empfunden wird, sollte der intensive Druck mehrmals wiederholt werden. Das schnelle Handeln gegen den Schmerz verhindert, dass die Blockade sich über längere Zeit festsetzt, was auch durch eine Schonhaltung passieren kann.
Wärme durch Wärmflasche, Bäder und Co.
Zusätzlich zum manuellen Druck kann auch eine Wärmflasche angelegt werden, die jedoch nicht zu heiß sein sollte. Alternativ dazu können auch Kirschkernkissen oder andere Wärmequellen verwendet werden. So eignen sich beispielsweise Wärmelampen oder auch Massagegeräte mit Wärmfunktion gut dazu, verspannte Muskeln zu lockern. Natürlich sollte dabei immer nur mit sanftem Druck massiert werden und weder die Wärme noch die Massage sollten als unangenehm empfunden werden.
Auch ein warmes Bad oder eine warme Dusche kann dabei helfen, die betroffene Stelle zu lockern und den Nerv zu befreien. Im Anschluss daran können dann leichte Dehnbewegungen durchgeführt werden.
Wann zum Arzt?
Ist der Schmerz sehr stark, sollte der Gang zum Arzt jedoch der erste Weg sein. Dieser kann dann feststellen, ob es sich tatsächlich um einen eingeklemmten Nerv handelt oder ob eine andere Erkrankung vorliegt. Haben frei verkäufliche Schmerzmittel keine Wirkung gezeigt, sollte der Arzt ebenso aufgesucht werden. Das gilt vor allem dann, wenn der Nerv durch eine plötzliche Bewegung, einen Sturz oder einen Aufprall eingeklemmt wurde. Tritt hier nach einigen Stunden oder spätestens einem Tag ein, sollte eine ärztliche Untersuchung durchgeführt werden. Denn hinter den Schmerzen können sich auch ernsthafte Verletzungen verbergen, die eine ärztliche Behandlung erfordern.
Alternative Heilmittel bei eingeklemmten Nerven
Langfristig können eingeklemmte Nerven nur durch regelmäßige Bewegung vorgebeugt werden, die verhindert, dass sich Fehlstellungen bilden. Menschen, die häufiger Probleme mit eingeklemmten Nerven und Verspannungen haben, sollten sich deswegen an einen Physiotherapeuten wenden. Dieser stellt dann fest, ob eine Fehlstellung oder eine festsitzende Blockade vorliegt. Auch hilfreiche Übungen, beispielsweise um die Bauch– und Rückenmuskulatur zu stärken, kann ein Physiotherapeut gemeinsam mit Ihnen durchführen.
Ein eingeklemmter Nerv verursacht häufig längerfristig Schmerzen und Probleme. Durch einige alternative Heilmittel kann der Körper dabei unterstützt werden, sich zu regenerieren. In akuten Fällen helfen auch Chiropraktiker oder Ostheopathen dabei, die Blockade zu lösen und die Heilung in Gang zu setzen.
Neben den bereits genannten Mitteln kann auch Homöopathie eingesetzt werden. Arnica oder Bryonia haben sich bei der Behandlung bewährt und können in Absprache mit einem Spezialisten eine hilfreiche Ergänzung sein.
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