Wer bereits einmal die leidliche Erfahrung bzw. Bekanntschaft mit einem Hühnerauge gemacht hat, wird wissen, wie schmerzhaft eine solche Erkrankung sein kann. Dieser unerwünschte Begleiter entsteht, wenn übermäßig Reibung oder Druck auf die betroffene Hautstelle ausgeübt wird.
Doch was tun bei einem Hühnerauge? Können Hausmittel gegen Hühneraugen helfen? Welche Mittel aus der Apotheke stehen zur Verfügung? Was hilft bei Hühneraugen bei Kindern? Und welche Verfahren aus der Alternativmedizin können gegen Hühneraugen eingesetzt werden? Nachfolgend finden Sie die bestbewährten Hühneraugen Hausmittel, schnelle Hilfe sowie alternative Behandlungsmethoden wie Homöopathie.
Table of Contents
Ursachen & Symptome
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Hühnerauge?
Das Hühnerauge ist eine besonders schmerzvolle Schwielenbildung an den Füßen. Der Unterschied zur starken Hornhautbildung ist ein zentraler, in die Tiefe gerichtetem Sporn, hier sind die Schmerzen und der Druck am stärksten ausgeprägt.
Die kegelförmige Hornhautverdickung entsteht aufgrund eines Hohen Drucks auf bestimmte Stelle des Fußes, meist in der Nähe von Knochen. Ungünstiges Schuhwerk oder eine Kombination mit Fußfehlstellungen begünstigen die Bildung von Hühneraugen.
Mit einem oder gar mehreren Hühneraugen am Fuß ist das Gehen und Laufen nur mit großem Schmerz möglich, gerade ältere Menschen haben dieses Problem. Als schnelle Hilfe sind säurehaltige Hühneraugenpflaster durchaus eine gute Alternative. Sie können jedoch die gesunde Haut rund um das Hühnerauge belasten. Mit klassischen Hausmitteln können Hühneraugen oftmals gut behandelt werden.
Hühneraugen bei Kindern
Treten Hühneraugen bei Kindern auf, so ist Vorsicht angebracht. Die Haut ist noch sehr sensibel und die Kinder bemerken die Schmerzen auch oft erst dann, wenn das Symptom bereits fortgeschritten ist. Daher ist bei Kindern von der Behandlung mit Hausmitteln abzuraten. Gerade Mittel wie Teebaumöl, Schwedenkräuter und Salicylsäure sollten niemals ohne die Empfehlung vom Arzt eingesetzt werden. Sanftere Mittel wie ein Fußbad mit Kamillentee können mit großer Vorsicht ausprobiert werden. Ist die Haut gereizt, sollten Sie jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Warze oder Hühnerauge? Bilder
Warzen und Hühneraugen sind für Laien oftmals schwer auseinanderzuhalten. Ärzte und Podologen erkennen den Unterschied hingegen meist sofort. Da jeweils andere Behandlungen in Frage kommen, ist es wichtig Warzen und Hühneraugen zu unterscheiden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Sie Hausmittel gegen die Hautveränderung einsetzen möchten.
Unterschiede zwischen Warzen und Hühneraugen erkennen:
- Hühneraugen: besitzen eine Oberfläche, die glatt ist. Sie haben außerdem einen Kern, der glasig ist und mit der Spitze nach vorne wächst. Das können Sie auch ertasten. Hühneraugen können auch durch das Kneifen und Drücken erkannt werden, das bei jedem Schritt entsteht.
- Warzen: sind hingegen klein und punkförmig. Die Erhebung weist dabei kein Auge auf, das durch den Glanz auffällt. Warzen sind oft auch von einer Hornhaut-Schichtmit einem kleinen Pünktchen (rot oder schwarz) in der Mitte überzogen. Sie verursachen außerdem Schmerzen, welche eher stechend sind und in die Tiefe gehen.
Hausmittel gegen Hühneraugen
Welche Hausmittel gegen Hühneraugen helfen wirklich?
Generell können Hühneraugen am besten und effektivsten behandelt werden, wenn sie gerade erst entstanden sind. Bevor es aber erst zu solchen unangenehmen Schwielen am Fuß kommt, kann man durch passendes Schuhwerk und wenig Druck solche Hühneraugen vermeiden.
Zwiebel als natürliche Hilfe
Hat sich dennoch ein Hühnerauge gebildet, kann eine Zwiebel Abhilfe schaffen. Die pürierte Zwiebel in Kombination mit Salz und Saft der Zitrone wird auf die zu behandelnde Stelle gegeben und mit einer Mullbinde abgedeckt. Am besten sollte diese Mischung über Nacht einwirken und etwa eine Woche jeden Tag angewendet werden. Dies sorgt dafür, dass die Druckstelle aufgeweicht wird, nach erfolgreicher Behandlung mit dem Zwiebelgemisch sollte sich diese einfach ablösen lassen.
Honig gegen Hühneraugen
Honig wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Außerdem kann die Verhornung mithilfe des Bienennektars gut aufgeweicht werden. Nutzen Sie dafür am besten medizinischen Honig, der kalt geschleudert ist. Noch besser eignet sich allerdings Manuka Honig, der eine antibiotische Wirkung aufweist. Für die Anwendung können Sie den Honig jeden Tag ca. drei bis vier Mal mit einem Wattestäbchen auf das Hühnerauge geben und etwas einwirken lassen.
Kamille als Hausmittel
Zum Aufweichen der verhärteten Hornhaut bzw. des Hühnerauges ist ebenso mit Kamille möglich. Ein Fußbad in Kamillentee von etwa einer Viertelstunde schafft einen ähnlichen Effekt wie das Auftragen des Zwiebelpürees.
Knoblauch & Rosinen
Auch Rosinen oder Knoblauch können nicht nur bei der Zubereitung von Essen genutzt werden, sondern auch zur Behandlung von Hühneraugen. Rosinen werden durchgeschnitten mittels Pflaster auf dem Hühnerauge über Nacht angebracht. Ebenso fixiert mit einem Pflaster oder einer Mullbinde können Knoblauchzehen ein geeignetes Hausmittel gegen Hühneraugen sein. Dieses Hausmittel eignet sich auch für Hühneraugen zwischen den Zehen.
Zitrone als Hausmittel
Verhornungen lassen sich zudem mit Zitronensaft oder Salz bekämpfen. Geben Sie dafür einfach vor dem Schlafengehen eine Zitronenscheibe auf die betroffene Stelle. Ziehen Sie dann eine Socke über den entsprechenden Fuß und lassen Sie das Ganze über Nacht einwirken. Sie können die Zitronenscheibe zur Erleichterung auch vorher mit einer Mullbinde befestigen. Wiederholen Sie die Anwendung etwa drei Tage, bis die Verhornung zurückgegangen ist.
Brennnessel bei Hühneraugen
Die Brennessel hat sich ebenso bewährt bei der Behandlung von Hühneraugen. Ob als Tee zur innerlichen Anwendung oder in einem heißen Fußbad hat dieses Kraut eine unterstützende Wirksamkeit bei starken Schwielen an den Füßen.
Hühneraugen Nachsorge
Egal welches Hausmittel gegen Hühneraugen Sie verwenden, nach der Entfernung und der Bearbeitung sollte eine entsprechende Nachsorge gewährleistet werden. Dies ist am besten durch eine gute Pflege mit einer fettigen Salbe oder Creme möglich.
Schnelle Hilfe bei Hühneraugen
Hausmittel gegen Hühneraugen, die sofort helfen
Eine schnelle Hilfe für das Bekämpfen des Hühnerauges kann eine Kompresse mit Hauswurz sein. Der Hauswurz aus der Familie der Dickblattgewächse wird bei Druckstellen am Fuß gerne als Hausmittel gegen Hühneraugen genutzt. Der Saft der Blätter kann auf das Hühnerauge geträufelt werden. Zusätzlich kommen ganze Blätter auf die betroffene Stelle und werden mit einer Mullbinde fixiert. Nachdem diese Kompresse über Nacht einwirken konnte, lässt sich das Hühnerauge meist schon am nächsten Tag ohne große Probleme entfernen.
Bimsstein & Hornhautraspel
Für die Entfernung der Hornhaut und des Hühnerauges kommen die klassische Feile, ein Bimsstein oder eine Hornhautraspel zum Einsatz. Bei der Anwendung dieser Hilfsmittel ist jedoch Vorsicht angebracht. Wenn die Haut zu stark bearbeitet wird, können auch gesunde Stellen verletzt und Entzündungen damit verstärkt werden.
Mittel aus der Apotheke
Eine schnelle Hilfe können natürlich auch Mittel aus der Apotheke bringen. Diese sind jedoch meistens aggressiver und sollten daher mit Vorsicht verwendet werden. Neben Pflastern und Salben eignet sich jedoch beispielsweise auch Aspirin sehr gut, welches Sie wahrscheinlich auch in Ihrer Hausapotheke finden.
Hühnerauge entfernen mit Aspirin
Aspirin gehört in die Hausapotheke wie Pflaster oder Mullbinden. Doch nicht nur bei Kopfschmerzen oder Erkältungssymptomen können die Schmerztabletten eingesetzt werden. Als Hausmittel zur Bekämpfung von Hühneraugen ist Aspirin eine geeignete und gute Wahl.
Dazu müssen 5 Tabletten zerdrückt und mit Wasser zu einem Brei verarbeitet werden. Anschließend wird das Gemisch auf die betroffene Stelle aufgetragen und mit einem Tuch oder mit einem Verband abgedeckt. Seine Wirkung bei starker Hornhautbildung und damit auch Hühneraugen ist auf die Salicylsäure als Inhaltsstoff zurückzuführen. Dieses weicht die festen Stellen der Haut auf, sodass diese anschließend unkompliziert entfernt werden können.
Hühneraugenpflaster hilft schnell
Die Hühneraugenpflaster enthalten Keratolytika, ein Stoff der Hornhaut lösen kann. Auch die in der Aspirin enthaltene Salicylsäure gehört zu den Keratolytika und kann aus diesem Grund effektiv gegen die Verhornung helfen.
Um von der Wirkung zu profitieren, sollten Sie das Hühneraugenpflaster vorsichtig auf die betroffene Stelle kleben und für einige Tage einwirken lassen. Anschließend können Sie es wieder vorsichtig entfernen. Meist reicht eine einzige Anwendung jedoch nicht aus.
Achten Sie außerdem darauf, das Pflaster akribisch zu platzieren. Es sollte lediglich das Hühnerauge aufweichen und nicht die umliegende Haut angreifen. Anderenfalls kann sich die gesunde Haut leicht entzünden.
Alternativen Heilmittel
Welche alternativen Heilmittel helfen bei Hühneraugen?
Bei der Behandlung von Hühneraugen sind alternative Heilmittel der Homöopathie sehr effektiv. So ist zum Beispiel der Saft des Schöllkrauts eine beliebte und gern genutzte Möglichkeit. Unverdünnt wird dieses mehrmals am Tag auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen. Dabei wird der Saft aus frischen Blättern, dem Stengel und den Blüten des Krauts durch Auspressen gewonnen.
Ein weiteres Heilmittel aus der Natur stellt der sogenannte Schwedenbitter dar. Hierbei handelt es sich weniger um ein Genussmittel zum Trinken, denn vielmehr um eine bittere Spirituose die zur Anwendung bei Hühneraugen genutzt werden kann. Der flüssige Mix aus unterschiedlichen Schwedenkräutern wird auf die betroffene Stelle aufgetragen und über Nacht, am besten durch einen Socken abgedeckt, darauf belassen. Anschließend ist die Hornhaut aufgeweicht und kann entfernt werden.
Zu den alternativen Mitteln zur Behandlung von Hühneraugen ist weiterhin eine Beinwurz-Salbe denkbar. Diese ist käuflich erwerbbar, ebenso ist aber auch eine eigene Herstellung möglich. Dazu werden in heißem Schweinefett Beinwurz-Wurzeln erhitzt und einmal aufgekocht. Nach einer zugedeckt Ruhephase über Nacht wird die Masse nochmal erwärmt und durch ein Leinentuch ausgepresst. Mit der entstandenen Salbe kann das Hühnerauge täglich behandelt werden und verspricht schnelle Linderung.
Homöopathie & Globuli
Auch die Homöopathie kann als Hausmittel gegen Hühneraugen eingesetzt werden. Hierbei empfiehlt sich in erster Linie eine Creme oder Salbe mit Calendula (Ringelblume). Diese kann die Spannungsgefühle und Schmerzen schnell lindern und die Wundheilung fördern. Aber auch klassische Globuli kommen bei der unangenehmen Verhornung zum Einsatz. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Ratgeber Homöopathie bei Hühneraugen.
Verwandte Ratgeber
Weitere Informationen rund um das Thema Hühneraugen Hausmittel finden Sie außerdem in folgenden Ratgebern:
- Was ist ein Hühnerauge? Anzeichen, Ursachen, Diagnose, Behandlung und mehr
- Homöopathie bei Hühneraugen – Welche Globuli helfen?
- Was ist Hallux valgus? Wenn es aufgrund einer Fehlstellung zu Vorhornungen kommt
- Die Anatomie der Füße – Funktion, Beschwerden, Krankheiten und mehr