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Knoblauch

by Danaae

Knoblauch spaltet seit jeher Meinungen: einige lieben ihn, andere finden den charakteristischen Knoblauchgeruch hingegen unerträglich. Sicher ist jedoch, dass die Pflanze viele nützliche Nährstoffe enthält und in hohen Dosierungen wahrscheinlich auch bei einer Vielzahl an Erkrankungen helfen kann.

Welche Wirkung die Knolle tatsächlich hat, was die Anwendungen sind, wie viel Knoblauch am Tag gut ist, welche Präparate und Produkte hilfreich sind und welche Nebenwirkungen möglich sind, erfahren Sie nachfolgend.

Systematik: Knoblauch

  • Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
  • Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
  • Unterfamilie: Lauchgewächse (Allioideae)
  • Tribus: Allieae
  • Gattung: Lauch (Allium)
  • Art: Knoblauch
  • Wissenschaftlicher Name: Allium sativum L.
  • Synonyme: Knopfel; Gartenknoblauch; Chlobaloch; Knofi; Knobel

Heilwirkung von Knoblauch

Hat Knoblauch eine heilende Wirkung?

Der Knoblauch (Allium sativum) ist eine Pflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse, welche seit Anbeginn der dokumentierten Menschengeschichte sowohl in der Küche als auch zu medizinischen Zwecken Verwendung findet.

Es wird angenommen, dass das Lauchgewächs bereits seit 5000 Jahren vom Menschen genutzt wird. Obwohl das Gewächs in Zentralasien heimisch ist, wurde seine therapeutische Wirkung schon im antiken Ägypten und Griechenland beschrieben. Die kleine Knolle wurde beispielsweise im Grab des Pharaos Tutanchamun gefunden und wird sowohl in der Bibel als auch dem Koran erwähnt.

Heutzutage zählt der Knoblauch wohl zu den weltweit bekanntesten und beliebtesten Gewürzen. Er ist ein wichtiger Bestandteil zahlreicher Gerichte und nicht aus der Küche wegzudenken. In jüngster Zeit erlebt die Knoblauchzwiebel jedoch auch aufgrund der ihr zugesprochenen Heilwirkungen einen neuen Hype. Sie wird hauptsächlich bei Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterinspiegel und Arterienverkalkungen eingesetzt.

 knoblauch , frischer knoblauch , knoblauch kapseln , kräutermedizin , kräuter , ernährung , würze , gesundheit , medizinische , natürliche , gesund , lebensmittel , zutat , bio , wellness ,Allerdings ist die Studienlage zur Heilwirkung des Knoblauchs nicht bei allen genannten Anwendungen nachgewiesen. Unbestritten ist aber, dass das Lauchgewächs viele sekundäre Pflanzenstoffe mit einer gesundheitsfördernden Wirkung enthält. Ob und inwiefern sich diese auf die Prognose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken, ist derzeit jedoch noch unklar.

Für die mögliche Heilwirkung sind vor allem die enthaltenen Schwefelverbindungen wie Alliin bzw. Allicin bedeutsam, welche auch für den typischen Geruch des Knoblauchs verantwortlich sind.

Darüber hinaus stellt die Knoblauchzwiebel eine gute Quelle für das Spurenelement Selen dar, ein wichtiges Antioxidans, welches unter anderem eine Rolle beim Immunsystem und der Bildung von Spermien und Schilddrüsenhormonen spielt.

Nehmen Sie Medikamente ein, sollten Sie die Verwendung von Knoblauch-Präparaten aber zuvor ärztlich abklären lassen, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Wird Knoblauch in großen Mengen eingenommen, wie es etwa bei Nahrungsergänzungsmittel der Fall ist, kann es zu Nebenwirkungen wie MagenDarm-Beschwerden kommen.


Verwendung & Nutzen

Für was verwendet man Knoblauch?

In erster Linie findet Knoblauch natürlich als Gewürz und Gemüse in der Küche Anwendung. Er ist ein essenzieller Teil vieler Gerichte und spielt unter anderem in der mediterranen Küche eine wichtige Rolle.

Die Knoblauchzwiebel ist einerseits wegen ihres ausgeprägten Eigengeschmacks beliebt und dient andererseits als Geschmacksverstärker in verschiedenen Speisen wie Eintöpfen, Schmorbraten oder Fischgerichten.

Neben den Zehen werden in manchen Kulturen auch Knoblauchkeime bzw. Knoblauchsprossen genutzt, welche einen milderen Geschmack besitzen. Auch das sogenannte Knoblauchgrün, also die oberirdischen Teile von jungen Pflanzen, lassen sich für kulinarische Zwecke nutzen.

Als pflanzliches Arzneimittel kommen sowohl die frischen, weißen Knollen als auch fermentierter und gereifter Knoblauch sowie daraus hergestellte Präparate wie Extrakte, Pulver und Kapseln zum Einsatz.

Darreichungsformen von weißem und schwarzem Knoblauch sind zum Beispiel:

  • frischer und getrockneter Knoblauch
  • gereifter oder fermentierter schwarzer Knoblauch
  • Knoblauch-Pulver
  • Tabletten und Kapseln
  • Knoblauchsaft
  • Knoblauchöl
  • Extrakte

Beste Präparate?

Welche Knoblauch-Präparate sind am besten?

Da die Wirksamkeit von Knoblauch noch insgesamt weitestgehend ungeklärt ist, ist derzeit auch noch nicht sicher in welcher Form die Knolle am besten eingenommen werden sollte.

In der Theorie versprachen sich Wissenschaftler bei rohen Knoblauchzehen die beste Wirkung, da es bei anderen Herstellungsprozessen zu einem Wirkstoffverlust kommt. Allerdings weist auch Knoblauchpulver eine ähnliche Bioverfügbarkeit auf wie die rohe Variante.

Wird frischer Knoblauch jedoch gekocht, gebraten oder anderweitig stark erhitzt, gehen viele wichtige Inhaltsstoffe verloren. Darüber hinaus gibt es aber auch noch schwarzen Knoblauch, welcher nur leicht erhitzt wird und als wirksamer gilt als die rohe Variante.

Bei der Reifung bzw. Fermentation verändert sich die Struktur zahlreicher Wirkstoffe, sodass die schwarze Variante teilweise andere Wirkungen besitzt als die weiße. Vorteilhaft beim gereiften Knoblauch ist, dass dieser nahezu geruchlos ist, weshalb er sich auch besser für Tabletten, Kapseln und Co. eignet.

Nahrungsergänzungsmittel beinhalten neben Knoblauch oftmals auch andere Heilpflanzen, welchen eine ähnliche Wirkung zugesagt wird, wie Weißdorn, Mistel oder Aronia. Zudem sind den Tabletten und Kapseln häufig zusätzliche Nährstoffe wie Vitamin C oder b1 zugesetzt.

Gut zu wissen: Einige Knoblauchprodukte werben mit irreführenden Aussagen wie „für eine normale Herzfunktion und Funktion der Blutgefäße“, welche eigentlich nur für die extra zugesetzten Vitamine zugelassen sind und sich gar nicht auf die Knoblauchknollen beziehen.

Schwarzer Knoblauch

Was ist das Besondere am schwarzen Knoblauch?

Der sogenannte schwarze Knoblauch entsteht, wenn handelsübliche weiße Variante über eine längere Zeit lang unter speziellen Bedingungen fermentiert wird. Die schwarze Farbe kommt dabei durch eine Umwandlung von Zucker und Aminosäuren in stickstoffhaltige Verbindung zustande.

Schwarzer Knoblauch wird auch fermentierter Knoblauch oder Edelknoblauch genannt. Ebenfalls gebräuchlich ist die englische Bezeichnung Black Garlic. Allerdings handelt es sich bei der Fermentation und Reifung eigentlich um etwas unterschiedliche Prozesse, deren Inhaltsstoffe und somit Wirkungen sich auch etwas unterscheiden:

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Schwarzer Knoblauch – Foodista, Black garlic, CC BY 2.0

  • Fermentation: Hierbei wird der herkömmliche weiße Knoblauch unter kontrollierten Bedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) fermentiert.
  • Reifung: Extrakte aus gereiftem Knoblauch werden zerkleinert für 20 Monate lang in einer Alkohollösung eingelegt und anschließend konzentriert.

Der Knoblauch wird bei der Reifung bis maximal 80 Grad Celsius erhitzt, sodass die enthaltenen Wirkstoffe, anders als beim Kochen, größtenteils nicht zerstört werden sondern stattdessen ihre Struktur verändern und dadurch teilweise sogar stabiler werden.

Durch den Prozess kann die Knolle ohne Zugabe von Konservierungsmitteln oder Zusatzstoffen länger haltbar gemacht werden. Außerdem werden hierbei die Enzyme, welche der frischen Knolle ihre typische Schärfe verleihen, abgebaut. Daher besitzt der Edelknoblauch einen süßlichen Geschmack und nahezu keinen Geruch.

Bei der Reifung entstehen darüber hinaus wasserlösliche Stoffe, denen eine stärkere Wirksamkeit zugesprochenen wird, als denen der rohen Knoblauchknolle. Außerdem nimmt der Gehalt an bestimmten Wirkstoffen deutlich zu, was unter anderem die antioxidative Wirkung der Knolle intensiviert.

Einige Substanzen werden durch die Reifung stabiler und besitzen eine bessere Bioverfügbarkeit. Hierbei wird also den Gehalt an medizinisch relevanten Stoffen, welche unverändert in den Blutkreislauf gelangen und somit ihre Wirkung entfalten können, erhöht.

Aus genannten Gründen enthalten medizinische Präparate und Nahrungsergänzungsmittel oftmals schwarzen statt weißen Knoblauch.


Anwendung & Wirkung

Anwendungsgebiete – Für was hilft Knoblauch?

Wie bereits einleitend erwähnt, ist die Studienlage zum Knoblauch derzeit noch widersprüchlich. In vielen Labor- und Tierstudien konnten zwar positive Wirkungen auf die Gesundheit nachgewiesen werden, allerdings fehlen Nachweise aus Studien am Menschen.

So zeigten beispielsweise zwar in-vitro-Studien und Untersuchungen an Tieren zunächst vielversprechende Ergebnisse in Bezug auf die Blutfettwerte, in klinischen Humanstudien konnte diesbezüglich jedoch keine signifikante Wirkung festgestellt werden.

Knoblauch – Anwendung und Wirkung

Zu den traditionellen Anwendungen von Knoblauch zählen vor allem:

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Traditionell wird die Knolle auch wie folgt verwendet, hierbei existieren jedoch keine Hinweise aus Studien:

  • Aphrodisiakum
  • Fiebersenkung
  • Diuretikum
  • Sedativum
  • Behandlung von Asthma
  • Haarwuchsmittel

Wirksamkeit & Studien

Welche Wirkungen von Knoblauch konnten in Studien nachgewiesen werden?

Sowohl in Laboruntersuchungen als auch in Studien am Menschen konnten Schwefelverbindung nachgewiesen werden, welche eine Anwendung bei erhöhten Cholesterin- Blutdruck- und Blutzucker-Werten sinnvoll erscheinen lassen.

Gleiches gilt für die Verbesserung des Blutflusses, die Reduktion von oxidativem Stress (Antioxidans bzw. Radikalfänger) sowie dadurch hervorgerufene Zellschädigungen von Organen wie Leber, Darm, Nieren, Herz und Gehirn.

Durch die Einnahme der Knoblauch-Präparate konnten außerdem arteriosklerotische Plaques (Arterienverkalkungen) gehemmt werden.

Unter einer Knoblaucheinnahme waren weiterhin toxische Schäden der Leber, des Herzens und der Nieren weniger ausgeprägt, ebenso wie Veränderungen im Gehirn aufgrund von Alzheimer oder Parkinson.

Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung kommt das Lauchgewächs darüber hinaus auch bei entzündlichen Gelenkerkrankungen zum Einsatz. Es wirkt zudem spasmolytisch, also krampflösend, und kann somit beim Reizdarm-Syndrom und Blähungen verwendet werden.

Darüber hinaus zeigte die Knolle auch eine immunstimulierende sowie eine antiproliferative (Hemmung der krankhaften Vermehrung von Gewebe) Wirkung, weshalb er auch bei Krebserkrankungen helfen könnte.

Durch Studien gestützt werden folgende Anwendungsgebiete:

Arteriosklerose Atherosklerose

3D Darstellung einer Arteriosklerose


Blutfette & Cholesterin

Hyperlipidämie – Erhöhte Blutfettwerte wie Cholesterin

Knoblauch konnte sowohl in Labor- als auch in Tierstudien zu einer Senkung von Blutfettwerten wie Cholesterin führen. Die Pflanze enthält den Wirkstoff Allicin, welcher in in-vitro-Studien Cholesterin hemmen konnte. Diese Wirkung konnte zudem in über 110 Tieruntersuchungen bestätigt werden.

Neuere klinische Studien an Menschen kommen aber zu ernüchternden Ergebnissen. Wissenschaftler der Stanford Universität stellten in ihren Forschungen fest, dass weder roher Knoblauch noch Zubereitungen daraus den Cholesterinspiegel bei Patienten mit mäßig erhöhten Blutfettwerten signifikant senken können.

Die Studie wird als aussagekräftig eingestuft, da sie hohe Standards erfüllte und größer angelegt war als vorherige Studien. Allerdings lassen die Ergebnisse keine pauschalen Aussagen über die generelle Wirksamkeit der Knoblauchzehen zu.

Einerseits könnte es durchaus sein, dass höher dosierte Präparate zu einer Cholesterinsenkung führen könnten. Außerdem ist es auch denkbar, dass die Wirkung erst bei einem stark erhöhten Cholesterinspiegel auftritt.

Nichtsdestotrotz kann anhand der Studiendaten gesagt werden, dass Knoblauch keinen Einfluss auf einen mäßig erhöhten Cholesterin-Spiegel hat.


Herz & Blutdruck

Ist Knoblauch gut für das Herz?

Es gibt Hinweise aus Studien, welche nahelegen, dass bestimmte Wirkstoffe im Knoblauch zu einer Erweiterung der Blutgefäße und somit zu einer Senkung des Blutdrucks führen.

Die dabei ausschlaggebenden Prozesse beziehen sich auf einen erhöhten Blutdruck, welcher durch diätische (z. B. Mangel als Vitamin B6, b12 oder schwefelhaltigen Verbindungen) oder genetische Faktoren beeinflusst wird bzw. entsteht.

Wie stark senkt Knoblauch den Blutdruck?

Aus einer aktuellen Metaanalyse (2016), welche 20 klinische Studien miteinbezog, geht hervor, dass Knoblauchzubereitungen vermutlich den Blutdruck durchschnittlich um folgende Werte senken kann:

Krankheiten Arterielle Hypertonie Hausmittel gegen Bluthochdruck Blutdruckmessgerät Celebrex 200mg Mikroalbumin / Creatinin Quotient, Sartane, AT1-Antagonisten, Bluthochdruck

  • Mittlerer Blutdruck:
    • systolisch: um 5 mmHg
    • diastolisch: um 3 mmHG
  • Bluthochdruck:
    • systolisch: um 9 mmHg
    • diastolisch: um 6 mmHg

Bei Personen mit einem normalen Blutdruck blieben die Werte hingegen unverändert. In den untersuchten Studien wurden vor allem Pulver und Extrakte aus schwarzem Knoblauch eingesetzt. Auch frühere Meta-Analysen kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

Allerdings können zu hohe Mengen der Knolle auch schädlich sein. Es wird empfohlen pro Mahlzeit maximal 2 Knoblauchzehen zu verwenden, um eine Blutdruck-Senkung zu erreichen.

Wissenswert: Bei einem Drittel der Probanden konnte jedoch keine Senkung des Blutdrucks beobachtet werden. Die Wirksamkeit von Knoblauch scheint individuell zu variieren und ist wahrscheinlich von genetischen Dispositionen sowie von der Einnahme anderer Blutdruck-senkender Medikamente und Nahrungsmittel abhängig.

Wirkung aufs Blut

Was macht Knoblauch mit dem Blut?

In Studien konnten sowohl zerkleinerter Knoblauch als auch Extrakte der Knolle den Blutdruck bei verschiedenen Tieren wie Ratten, Hunden und Meerschweinchen senken. Knoblauchpulver konnte bei Ratten darüber hinaus auch eine Blutdruck-bedingte Herzhypertrophie (krankhafte Zunahme der Herzmuskelmasse) verhindern und die Überlebensdauer erhöhen.

Weiterhin konnten Knoblauchextrakte bei Ratten bereits nach 4 Wochen zu einer deutlichen Senkung des systolischen Blutdrucks führen. Im Gegensatz zum frischen Knoblauch senkten Extrakte der schwarzem Knolle außerdem den Puls und waren auch besser verträglich.

Darüber hinaus wird diskutiert, ob das Lauchgewächs eine ace-hemmende Wirkung besitzt. Als Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer werden Arzneistoffe bezeichnet, welche vor allem einen Umwandel vom inaktiven Angiotensin I in das aktive Angiotensin II bewirken. Dadurch kommt es zu einer Erweiterung der Gefäße, was den Blutdruck senken lässt. ace-Hemmer finden vor allem bei Bluthochdruck und chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) Anwendung.

Die Studien wurden vor allem an frischen Knoblauch durchgeführt. Dieser enthält den Wirkstoff Allicin (S-Allylcysteinsulfoxid), welcher zwar nachweislich ace-hemmend wirkt, allerdings sehr instabil ist und somit eine geringe Bioverfügbar vorweist. Extrakte aus schwarzem Knoblauch enthalten hingegen stabilere Verbindungen, welche ggf. als ace-Hemmer nutzbar sind.


Einnahme & Dosierung

Wie Knoblauch einnehmen?

Knoblauch ist in zahlreichen unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich; entsprechend variieren auch die Einnahme- und Dosier-Empfehlungen.

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Wie viel Knoblauch am Tag ist gesund?

Empfohlen werden folgende Dosierungen von Knoblauch und daraus hergestellten Präparaten:

  • Frischer Knoblauch: bis zu 5 g täglich (ca. 1,5 bis 2 Zehen)
  • Knoblauchpulver: bis 1,2 g täglich
  • Extrakte aus schwarzem Knoblauch: bis zu 2,4 mg S-Allylcystein
  • Andere Präparate: bis zu 12 mg Alliin oder bis zu 5 mg Allicin am Tag

Einnahme-Hinweis:

Um einem Aufstoßen vorzubeugen, sollten Sie Knoblauch(-Präparate) nicht auf nüchternen Magen einnehmen.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe – Warum ist Knoblauch so gesund?

Roher Knoblauch enthält folgende Inhaltsstoffe und Wirkstoffe:

  • Schwefelverbindungen insb. Cysteinsulfoxid (bis zu 82 % Alliin und γ-Glutamylcysteinpeptid)
  • Thiosul-finate (Allicin)
  • Ajoene (bspw. E-Ajoene, Z-Ajoene
  • Vinyldithiin (bspw. 2-Vinyl-(4H)-1,3-dithiin, 3-Vinyl-(4H)-1,2-dithiin)
  • Sulfide (z.B. Diallyldisulfid, Diallyltrisulfid)

Als Leitsubstanz bzw. wichtigster Wirkstoff gilt sowohl im rohen als auch im gereiften, schwarzen Knoblauch das sogenannte S-Allylcystein.

Werden die Knollen zerdrückt oder anderweitig verletzt, kommt der geruchlose Wirkstoff Alliin mit dem Enzym Alliinase in Kontakt. Dadurch wird das Alliin in Allicin umgewandelt, welches einerseits für den charakteristischen Geruch der Knolle verantwortlich ist und andererseits auch als der wichtigste Wirkstoff gilt.

knoblauch , lila knoblauch , knoblauchknolle , knoblauchzehe , württemberg , kulinarisch , arzneimittel , naturheilmittel , gesundheit ,Allerdings ist Allicin instabil und flüchtig; es wird in der Magensäure und dem Darm abgebaut, zu verschiedenen Abbauprodukten umgewandelt und schließlich über die Haut und Lunge ausgeschieden.

Auch das Enzym Alliinase wird durch den Magensaft inaktiviert, sodass im menschlichen Körper nicht Allicin aus Alliin gebildet werden kann. Wird Alliin direkt eingenommen, wird es im Körper zu Diallyl-Disulfiden verstoffwechselt.

Die Schwefelverbindung γ-Glutamylcysteinpeptid wird allerdings nicht durch die Alliinase abgebaut. Bei einer längeren Lagerung oder einer wässrigen Extraktion wird der Wirkstoff aber zu Allylthiosulfinate umgewandelt, ein Stoff welcher zu der antibakteriellen und antioxidativen Wirkung beiträgt.

Darüber hinaus enthält Knoblauch auch Steroid-Saponine und phenolische Substanzen, welche möglicherweise zur medizinischen Wirkung beitragen.

Alliin- und Allicin-Gehalt je nah Produkt

  • frischer Knoblauch: bis 1,15 % Alliin
  • fachgerecht getrockneter Knoblauch: bis zu 1,7 % Alliin

Gereifter Knoblauch

Extrakte aus gereiftem Knoblauch

Bei der Reifung von Knoblauch verändern sich bestimmte Wirkstoffe und es entstehen wasserlösliche Schwefelverbindungen. So entstehen etwa S-Allylcystei und S-Allylmercaptocystein, Substanzen mit einer potenten Wirkung als Radikalfänger.

Außerdem entsteht aus dem Arginin beispielsweise das Fructosylarginin, ein Stoff, dessen antioxidative Wirkung mit der von Vitamin C vergleichbar ist.

Das S-Allylcystein gilt als gut verträglich und bleibt Studien zufolge in Tabletten über 12 Monate lang stabil. Daher verwendet man es bevorzugt für standardisierte Präparate. Der Wirkstoff wird im Darm resorbiert und konnte im Blut nachgewiesen werden.

Für die Wirksamkeit sind darüber hinaus auch die antioxidativen Stoffe Tetrahydro-ß-Carbolin-Derivate und Alixin mitbestimmend. Weiterhin ermittelte man auch zwei Proteine, welche Einfluss auf das Immunsystem haben könnten (Immunmodulatoren).

Des Weiteren sind Steroidsaponine sowie kleine Mengen von Stoffen wie Diallylsulfi d, Triallylsulfi d, Diallyldisulfi d und Diallylpolysulfi d im fermentierten Knoblauch enthalten, welche in Laborstudien fettlösliche Eigenschaften aufwiesen.


Fermentierter Knoblauch

Extrakte aus fermentierter Knoblauch

Fermentierter Knoblauch enthält im Vergleich zur weißen Variante größere Mengen an verschiedenen Wirkstoffen wie etwa Flavonoiden, Polyphenolen oder Fructose. Es konnte festgestellt werden, dass der Herstellungsprozess die Struktur von 38 Stoffen verändert.

Fermentierter Knoblauch enthält größere Mengen folgender Inhaltsstoffe:

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  • Fruktose
  • Glukose
  • Essigsäure
  • Ameisensäure
  • Flavonoide
  • Polyphenole
  • Pyroglutaminsäure
  • Cyclo-Alliin
  • 5-(Hydroxymethyl)Furfural

5-(Hydroxymethyl)Furfural besitzt eine starke antioxidative Wirkung. Da Edelknoblauch größere Mengen des Wirkstoffs enthält, wird ihm auch eine stärkere Wirkung als Antioxidans zugeschrieben. Gleiches gilt auch für die enthaltenen pharmakologisch relevanten Flavonoide und Polyphenole.


Risiken & Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen hat Knoblauch?

Knoblauch kann, vor allem in hohen Dosierungen, zu Nebenwirkungen führen. In Studien klagten etwa 33 % der Probanden über unerwünschte Wirkungen, welche jedoch meist eher mild waren und vor allem in der ersten Woche der Behandlung auftraten.

Knoblauch kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:

Bei etwa 4 bis 6 % der Studienteilnehmer kam es auch zu stärkeren Magen-Darm-Beschwerden. Selten bis gelegentlich wurden darüber hinaus auch allergische Reaktionen beobachtet.

Hausmittel gegen Sodbrennen Katadolon, Magenschutz, Protonenpumpenhemmer, PPIWird frischer Knoblauch auf nüchternen Magen eingenommen, sind weiterhin folgende unerwünschte Wirkungen möglich:

Äußerlich angewandt kann die Knolle zu Hautreizungen führen oder auch eine Kontakt-Dermatitis auslösen.

Kann zu viel Knoblauch schädlich sein?

In sehr hohen Dosen kann Knoblauch die Leber und auch weitere Organe schädigen. Eine Überdosierung kann außerdem für Personen mit einer übersteigerter Hydrogensulfid-Produktion und einem genetischen Methylentetrahydrofolatreduktase-Defekt Thrombosen fördern.


Gegenanzeigen & Wechselwirkungen

Kontraindikationen (Gegenanzeigen) von Knoblauch

Obwohl es prinzipiell keinen Einwand für den Konsum von Knoblauch gibt, wird in folgenden Fällen aufgrund fehlender Daten aus Studien sicherheitshalber vor einem zu hohen Verzehr abgeraten bzw. sollte dies zuvor ärztlich abgeklärt werden:

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Bisher sind keine Wechselwirkungen zwischen Knoblauch und anderen Medikamenten bekannt. Allerdings sind mögliche Interaktionen auch noch nicht ausreichend erforscht, also durchaus denkbar.

Als gesichert gilt jedoch, dass bestimmte Schwefelverbindung im Knoblauch die sogenannte CYP-P450 beeinflussen. Hierbei handelt es sich um Enzyme, welche für die Verstoffwechselung zahlreicher Medikamente bedeutsam sind.

Es wird aber vermutet, dass die Einnahme von Präparaten aus schwarzem Knoblauch zu keinen relevanten Wechselwirkungen führen. Aus Studien geht folgendes hervor:

  • Patienten, welche Gerinnungshemmer einnehmen, sollten aber sicherheitshalber maximal 4 Gramm frischen Knoblauch bzw. maximal 3 Milligramm Allicin am Tag zu sich nehmen.
  • Diskutiert wird darüber hinaus auch eine Interaktion zwischen Knoblauch und Protease-Hemmern.
  • Als ausgeschlossen gelten Wechselwirkungen mit Propranolol, Atorvastatin und Chematherapeutika.

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