Ein Krankenpfleger ist im Dienst der Pflege innerhalb unseres Gesundheitssystems tätig. Dies bedeutet, dass er sich um alle Menschen kümmert, die seiner Hilfe bedürfen.
Dies kann alte und kranke Menschen betreffen, aber auch jene, die eine Operation hatten, solche, die an einer Behinderung leiden oder welche, die im Sterben liegen.
Was alles zu den Aufgabenfeldern eines Krankenpflegers gehört, welche Diagnoseverfahren und was für Behandlungen er durchführen kann sowie alle weiteren, wichtigen Informationen zum Thema, finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist ein Krankenpfleger?
Inhaltsverzeichnis
Der Beruf Krankenpfleger (oder in der weiblichen Bezeichnung Krankenschwester) umfasst den größten Zweig der Gesundheitspflege. Seit einiger Zeit setzt sich hier jedoch die neuere Berufsbezeichnung „Gesundheits- und Krankenpfleger“ durch.
Die duale Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre. Ausgebildet wird der theoretische Teil in einer staatlich anerkannten Schule, der praktische Teil wird in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, aber auch bei den Johannitern gelehrt. Es gibt Einrichtungen, die beide Bereiche miteinander kombinieren. Bei anderen Institutionen werden einem die Praktikumsplätze zugewiesen.
Mittlerweile müssen sich Krankenpfleger auch in der Administration auskennen, denn sie kümmern sich um die Aktenführung der Patienten.
Besonders hervorzuheben ist die Aufgabe der Prävention, die Verhinderung von Komplikationen oder Folgeerkrankungen. Dazu gehören beispielsweise die strengen Hygienevorschriften, die eingehalten werden müssen, aber auch therapeutische Hilfen wie Atemtherapie, Bewegungs- und Lagerungstherapie (in Absprache mit Ärzten und Therapeuten).
Ein Krankenpfleger wird in einer Klinik in jedem Bereich gebraucht. Auch wenn es für bestimmte klinische Bereiche spezialisierte Ausbildungen gibt, lernt der Krankenpfleger sich in allen Bereichen zurecht zu finden. Dazu gehören die Bereiche Neurologie,Orthopädie und Chrirurgie, Gynäkologie und Pädiatrie sowie auch die Wochenbettpflege, aber auch die Innere Medizin und die Geriatrie. Je nach Klinik, erlernt ein Krankenpfleger bereits in der Ausbildung die speziellen Aufgaben in der Psychiatrie.
Meist spezialisieren sich die Krankenpfleger bereits während der Ausbildung auf ein Fachgebiet, aber viele absolvieren erst einmal die Grundausbildung und lernen anschliessend alle Bereiche kennen, um sich dann später festzulegen. In Form von Weiterbildungen kann ein Krankenpfleger sich dann zum Beispiel als Kinderkrankenpfleger oder auch OP-Krankenpfleger weiterbilden lassen.
Die Ausbildung
In Deutschland benötigt man die mittlere Reife (Realschulabschluss), um die Ausbildung zum Krankenpfleger zu absolvieren. Alternativ wird man auch mit einem Hauptschulabschluss zugelassen, sofern man bereits eine zweijährige Ausbildung abgeschlossen hat. In einigen anderen Ländern benötigt man für gewisse Bereiche der Kranken- und Gesundheitspflege bereits Abitur. Es gibt sogar Studiengänge, die sich darauf spezialisiert haben.
Krankenpfleger kann im Grunde also jeder werden, der das Interesse dazu hat und einige Grundvoraussetzungen mitbringt. Neben der schulischen Voraussetzung ist eine einwandfreie Gesundheit ebenfalls Pflicht, sowie die Bereitschaft zu Nachtschichten und Wochenenddiensten. Der Beruf Krankenpfleger ist ein Beruf voller Leidenschaft und wer sich dafür entscheidet gibt sein Herzblut, um den Patienten und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Jemand, der häufig Krank ist oder schnell unter Stress leidet, sollte sich besser einen anderen Beruf aussuchen.
Behandlungen & Therapie
In den meisten Einrichtungen sind die Behandlungsmaßnahmen und Therapien, die ein Krankenpfleger durchführt, klar geregelt. Hier wird nach Bedarf und Möglichkeit eingeteilt.
Zu den wichtigsten Behandlungen zählt die Pflege. Mit guter Pflege hat der Patient eine deutlich bessere Möglichkeit, rasch wieder gesund zu werden.
Zur Pflege gehört:
- tägliche Hygiene (Waschen, Rasieren, Zähneputzen, Duschen, an- und ausziehen)
- Gang zur Toilette, wenn der Patient sich nicht selbst helfen kann
- Je nach Schweregrad der Erkrankung hilft der Krankenpfleger sogar beim Essen
Zur Steigerung des Allgemeinbefindens kann folgendes gemacht werden:
- Kleine Übungen, die den Kreislauf anregen
- Atemübungen
- Spaziergang über den Flur
- Einreibungen (medizinische Salbe, Creme, Lotion)
Zur Verbesserung der Heilung kann der Krankenpfleger viel beitragen:
- täglicher Verbandswechsel
- Pflasterwechsel
- Wundkontrolle
- Wundreinigung
- lokales Auftragen von Medikamenten (flüssig oder als Creme)
Aber auch vorbereitend kann der Krankenpfleger einige Behandlungen durchführen:
- Desinfizieren
- Blutabnehmen
- Rasieren
- Waschen
All diese oben genannten Begriffe sind bei erfolgreicher Anwendung nicht nur Behandlung, sondern zugleich auch Therapie. Bei einem Klinikaufenthalt kommen viele Faktoren zusammen, die den Patienten wieder genesen lassen. Ein wichtiger Faktor ist hier ganz klar der Krankenpfleger, die für eine Vielzahl von Hilfen zuständig ist.
Diagnosemethoden
Diagnosen zu stellen obliegt normalerweise den Ärzten in ihrem jeweiligen Fachbereich. Jedoch darf auch ein Krankenpfleger eigene Diagnosen im Bereich seines eigenen Wirkungskreises stellen. Die Art und Weise der Diagnosestellung ist klar im Krankenpflegegesetz geregelt.
Zudem wird in Deutschland die amerikanische Pflegeklassifikation NANDA International genutzt, um die Pflegesitiuation zu beschreiben. Nach NANDA sind die verschiedenen Diagnosen definiert, die ein Krankenpfleger stellen kann. Für die praktische Arbeit heisst der Überbegriff Pflegediagnose.
Es kann zum Beispiel der Einsatz einer mobilen Haus- und Krankenpflege sein, die sich darum kümmert, dass die Patienten besser mit sich selbst zurecht kommen und das Umfeld hygienischer wird. In Deutschland wird diese Art der Diagnose noch nicht flächendeckend und konsequent angewendet. Diagnosen in der Pflege werden in der Regel in Gemeinschaftsarbeit von Ärzten, Krankenpflegern und dem sozialen Dienst gestellt.
Dennoch ist der Krankenpfleger die Person, die den Patienten am häufigsten sieht, daher verlassen sich Ärzte und andere Fachkräfte auf die Aussagen, die er macht.
Hier sind einige Beispiele, die veranschaulichen, was alles mit dem Begriff Pflegediagnose bezeichnet wird:
- Spontanatmung
- Schmerz
- Hautdefekt
- ruhelos sein
- Einsamkeit
- Haushaltsführung
- Durchfall
- Schlucken
- Rollstuhlmobilität
- Gedächtnis
- Gewalttätigkeit
- Kommunikation
- Selbstverstümmelung
- Müdigkeit
Diese Begriffe zeigen, dass der Krankenpfleger durchaus eine Pflegediagnose stellt, und dies bereits, wenn er den Patienten das erste Mal sieht. Durch zuhören, Fragen stellen und gezieltes Beobachten, erkennt der Krankenpfleger eine Vielzahl an Symptomen, die er dann in der Patientenakte vermerkt. In der NANDA sind derzeit rund 200 dieser Begriffe als Pflegediagnose vermerkt.
Untersuchungsmethoden
Der Krankenpfleger hat verschiedene Möglichkeiten, eine Untersuchung des Patienten vorzunehmen. Er palpiert (tastet), misst Blutdruck, nimmt Blut ab (beispielsweise aus der Vene, oder bei Blutzucker vom Finger), misst den Sauerstoffgehalt im Blut durch ein BIOX Gerät, das am Finger des Patienten angebracht wird.
Die wichtigste Untersuchungsmethode des Krankenpflegers ist aber das Gespräch. Indem er dem Patienten eine Vielzahl von Fragen stellt, kann er sich einen Eindruck über den Gesundheitszustand machen und diesen in einem Anamnesebogen festhalten. Über das Fragen und Zuhören ergeben sich eine Menge Zusammenhänge, die für eine Akuttherapie, aber auch für eine anschliessende Therapie zu Hause sehr wichtig sind.
Worauf bei Wahl achten?
Worauf sollte der Patient achten?
Der Beruf Krankenpfleger ist kein einfacher Beruf. Nachtschichten und Unterbesetzung stehen an der Tagesordnung. Der Krankenpfleger muss eine Vielzahl an Aufgaben bewältigen und hat viele Patienten auf seiner Station, die, je nach Schweregrad der Erkrankung oder Operation, mehr oder weniger Aufwand benötigen.
Doch eines haben die meisten Krankenpfleger und Krankenschwestern gemeinsam: sie lieben ihren Beruf. Sie kümmern sich mit Hingabe um die Patienten, die ihre Hilfe benötigen. Auch Überstunden nehmen sie in Kauf, damit sie ihre Arbeit auch an stressigen Tagen erledigen können. Krankenpfleger sind sehr soziale Menschen und können gut mit Stress umgehen. Sie sind selbst sehr gesund und können sich auch vor manch schwierigem Schicksal ihrer Patienten gut abgrenzen.
Man darf aber eines nicht Vergessen: Es ist ein Krankenhaus, ein Pflegeheim, eine Klinik in der man sich befindet. Kein Hotel! Krankenpfleger und Krankenschwestern sind kein Hotelpersonal, nach dem man klingelt, wenn man lieber Rosen statt Tulpen in der Vase sehen möchte. Das Pflegepersonal dient dem Zweck der Genesung und Hilfe. Und so sollte man es auch behandeln.