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Gynäkologie

by Danaae

Die Heilkunde der Frauen

Behandlung Gynäkologie

Im Unterschied zur Andrologie oder Männerheilkunde verbirgt sich hinter dem Begriff der Gynäkologie die Frauenheilkunde.

Innerhalb dieser medizinischen Disziplin beschäftigen sich die Ärzte mit allen Krankheiten und Beschwerden, die im Zusammenhang mit dem weiblichen Körper entstehen können.

Dabei geht es vor allen Dingen um die Fortpflanzungs- und die Sexualorgane.

In diesem Ratgeber informieren wir Sie umfassend zum Thema Gynäkologie.

Was ist die Gynäkologie?

Die Gynäkologie, auch Frauenheilkunde genannt, beinhaltet eine Vielzahl an Spezialbereichen, innerhalb derer auch die Geburtshilfe eine bedeutende Rolle spielt. Deshalb werden die angehenden Gynäkologen bereits während ihrer Studienzeit mit Wissen aus der Geburtshilfe ausgerüstet.

Besonders eng gefasst ist die Gynäkologie in Bezug auf die geschlechtstypischen Erkrankungen von Frauen verschiedener Altersstufen, die nicht schwanger sind. Schwangere und gebärende Frauen werden wiederum in der Abteilung für Geburtshilfe umfassend betreut. Mittlerweile hat sich die Frauenheilkunde als eines der wichtigsten Teilbereiche der Humanmedizin etabliert. Sie wird in mehrere Fachgebiete unterteilt.

Gebiete der Frauenheilkunde

Die Fachärzte, die in einer Frauenklinik oder in einer ambulanten Einrichtung tätig sind, unterstützen die Frauen in Kernthemen wie der gynäkologischen Reproduktionsmedizin, der gynäkologischen Onkologie, spezieller Obstretrik, Tokologie oder Geburtshilfe  und der Perinatalmedizin.


Gynäkologische Reproduktionsmedizin

Die Diagnostik oder Krankheitserkennung, die Therapie oder Krankheitsbehandlung und die Prophylaxe oder Vorbeugung sind Schwerpunkte der Fortpflanzungsmedizin. Die Reproduktionsmedizin beinhaltet außerdem Störungen der Fertilität oder der Fruchtbarkeit.

Die Fachärzte für Reproduktionsmedizin arbeiten eng mit den Spezialisten der Urologie beziehungsweise der Lehre von den harnbildenden und den harnableitenden Organen, der Genetik beziehungsweise der Lehre von der Vererbung und der Andrologie zusammen.Gynäkologischer Endokrinologie. Störungen und Erkrankungen im Zusammenhang mit den Hormonen sind die Inhalte der Lehre von den Drüsen, Sekreten und Hormonen.

Gynäkologische Onkologie

Ärzte dieser Fachrichtung beschäftigen sich mit Patientinnen, die unter einer Tumor– oder Krebserkrankung leiden. Im Mittelpunkt stehen herbei hauptsächlich die Fortpflanzungs- und die Sexualorgane.

Spezielle Obstretrik und Tokologie oder Geburtshilfe

Das Augenmerk der Mediziner liegt auf der Vorbereitung, der Unterstützung, der Überwachung und der Nachbehandlung von Geburten.

Perinatalmedizin

Die Perinatalmediziner sorgen sich ab der 24. Woche der Schwangerschaft bis maximal bis zum 7. Tag nach der Geburt um die gesundheitliche Betreuung von Müttern und ihren Neugeborenen.​​​​​​​


Ursprung & Entwicklung

Die Geschichte der Gynäkologie kann bis in die Mitte des 19. Jahrhunderte zurückverfolgt werden. Ursprünglich war die Gynäkologie ein Zweig der Chirurgie.

Behandlung Gynäkologie

Darstellung der Gebärmutter

Als Begründer der Frauenheilkunde gilt Ignaz Semmelweiß, der die Zusammenhänge zwischen Desinfektion oder Keimreduzierung und Kindbettfieber bei Müttern kurz nach der Geburt aufdeckte.

1878 führte der Frauenarzt W. A. Freund die erste operative Entfernung einer Gebärmutter durch. Seit dem Jahr 1925 konnte ein Muttermund im Rahmen einer Kolposkopie mit dem Mikroskop begutachtet werden.

Weitere Meilensteine in der Gynäkologie waren die Analyse von Östrogenen und die künstliche Erzeugung des Gelbkörperhormons Progesteron. Kurz danach, im Jahr 1961 stellt die Pharmaindustrie die Verhütungspille für die Frau her.

Die Weiterentwicklung chirurgischer Techniken, die Künstliche Befruchtung und minimal invasive Methoden der Schlüssellochchirurgie revolutionierten die Gynäkologie. Massive Fortschritte gab es um die Jahrtausendwende in den Bereichen künstliche Befruchtung, Krebsbehandlung und Organerhaltung.


Funktion, Wirkung und Ziele

Die Zielstellungen der Gynäkologie sind auf eine optimale individuelle Vorbeugung, Behandlung, Nachsorge und Beratung der Patientinnen in den jeweiligen Krankheitsfällen ausgerichtet. Oftmals werden die Partner mit in diese Maßnahmen einbezogen. Das ist beispielsweise bei der Familienplanung und bei einer Infertilitätstherapie (Infertilität ist Unfruchtbarkeit) eine gängige Praxis.

Um diese Zielsetzungen umsetzen zu können, werden in den ambulanten Praxen und den in den Frauenkliniken mannigfaltige Behandlungsarten angeboten.

Diese umfassen:

  • chirurgische & konservative oder herkömmliche Therapie von Krankheiten, die mit der weiblichen Brust und den weiblichen Geschlechtsorganen in Verbindung stehen
  • Erkennung von Unregelmäßigkeiten des weiblichen Zyklus beziehungsweise der Menstruation und der Eierstöcke
  • Verhütung, Schwangerschaftsabbruch, Familienplanung
  • Stellung einer Behandlungsanzeige bei rekonstruktiven und plastisch-operativen Eingriffen an den Genitalien und an den Brüsten
  • Diagnose einer Schwangerschaft mit nachfolgender Mutterschaftsvorsorge
  • Behandlung und Begleitung von Risikoschwangerschaften
  • Betreuung von Geburten und Wöchnerinnen
  • Diagnostik in Hinsicht auf Harn- und Analinkontinenz nach einer Geburt (Inkontinenz ist das das Unvermögen, Kot oder Urin kontrolliert abzugeben)
  • frühzeitige Erkennung von Tumoren
  • Feststellung und Therapie der Wechseljahre (Prämenstruelles Syndrom, umfasst alle in der Menopause auftretenden Beschwerden)
  • Stellung der Indikation beziehungsweise der Heilanzeige einer notwendiger Behandlung für eine Strahlentherapie und eine entsprechende Nachsorge für Frauen mit Tumorerkrankungen
  • Behandlung unfruchtbarer Frauen
  • Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose oder Knochenschwund

Des Weiteren befassen sich die Frauenärzte mit Fragen der Geburtshilfe.


Wirkungsbereiche

Da die Frauenheilkunde in Abhängigkeit vom Alter der Patientinnen untrennbar mit der Geburtshilfe verbunden ist, ergeben sich für die Fachärzte weitere Wirkungsbereiche:

  • Feststellung hormonell bedingter und auf die Fruchtbarkeit bezogener Erkrankungen
  • Erkennung von Missbildungen an den inneren Geschlechtsorganen der Frau
  • Diagnose und Therapie bösartiger Tumore der Brust oder Mamma und der weiblichen Genitale
  • Umsetzung spezieller Eingriffe in der Geburtshilfe
  • Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Mutter und des Kindes
  • Erstversorgung von Neugeborenen und Frühchen mit operativen und invasiven oder eindringenden medizinischen Methoden (beispielsweise Intubieren für die künstliche Beatmung)

Instrumente & Vorrichtungen

Instrumente und technische Vorrichtungen in der Frauenheilkunde

  • Ultraschallgerät für die Sonografie
  • Röntgengerät
  • Endoskop
    (Schlauchapparatur mit Licht und ansetzbaren Miniinstrumenten)
  • Vaginoskop (bei Kindern und jungfräuliche Mädchen)
  • Kolposkop (beleuchtete Lupe)
  • Hysteroskop (Betrachtung der Gebärmutter unter örtlicher Betäubung)
  • Laparoskop
    (mit Schlüssellochtechnik durch die Bauchdecke eingeführtes Endoskop)
  • Spekulumoder Scheidenspiegel

Gynäkologie hilft gegen

Die Gynäkologie hilft gegen:

Behandlung Mastektomie

Die Frauenheilkunde hilft bei diversen gynäkologischen Krankheiten

Diese gesundheitlichen Beeinträchtigungen betreffen sowohl junge als auch ältere Frauen. Viele Therapien ergeben sich durch eine moderne Krebsvorsorge, derer sich insbesondere die sogenannten Risikogruppen ab einem Lebensalter von 50 Jahren unterziehen können. Aber auch junge Mädchen können sich zum Thema Schwangerschaftsverhütung an einen Gynäkologen oder eine Gynäkologin wenden. Die Fachärzte bieten gleichfalls eine intensive Aufklärung und Beratung an.

Diagnosen & Untersuchung

Diagnosen und Untersuchungsmethoden in der Gynäkologie

Die diagnostischen Untersuchungen in der Frauenheilkunde sind aus folgenden Gründen unumgänglich:

  • Scheidenausfluss sowie Juckreiz und Brennen im Genitalbereich
  • Schmerzen im Unterleib oder an den Genitalien
  • Beschwerden beim Geschlechtsverkehr
  • Verdacht auf eine Schwangerschaft
  • Auffälligkeiten an der Brust
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Beschwerden während der Menstruation oder Regelblutung oder in Verbindung mit der Menopause beziehungsweise den Wechseljahren

Frauenärzte und Frauenärztinnen sind der richtige Ansprechpartner, wenn das Thema sexuelle Gewalt und Missbrauch bei Kindern oder gegenüber Frauen im Vordergrund steht.


Klassische Gynäkologie

Klassische gynäkologische Diagnosemöglichkeiten sind:

  • gynäkologische Anamnesebeziehungsweise Erhebung der Krankheitsgeschichte anhand von Patientengesprächen
  • Erfassung gynäkologischer Leitsymptome
  • körperliche gynäkologische Untersuchung der Brust durch Tastung oder
  • Palpation
  • Begutachtung des äußeren und inneren Genitalbereichs auf einem gynäkologischen Stuhl
  • Untersuchung des Rektumbeziehungsweise des Mastdarms (Beurteilung des Parametriums
  • bimanuelleoder mit zwei Händen ausgeführte Tastung des Uterus (Gebärmutter), der Adnexen (Eierstöcke) und der Portio mit dem Ziel, pathologische oder krankhafte Auffälligkeiten wahrzunehmen
  • Biopsienbeziehungsweise Entnahmen von Gewebe oder Abstriche von der Gebärmutterschleimhaut
  • klinische Untersuchung des Urins im Labor
  • Bluttests zur Bestimmung der Konzentration von Hormonen oder des sogenannten Zervixfaktors

Eine hohe Aussagekraft hat der Einsatz des Spekulums oder des Scheidenspiegels. Ein solches gynäkologisches Instrument kann die Portio gut sichtbar machen. Die Oberfläche dieses Scheidenbereichs, der bereits zur Gebärmutter gehörig ist, kann mit dem Spekulum auf anormale Veränderungen hin beschaut werden.

Wie in vielen anderen medizinischen Gebieten besitzt auch in der Gynäkologie die Diagnostik einen hohen Stellenwert. In der Basis- oder Grunddiagnostik werden Maßnahmen eingeplant, die zur genauen Erkennung einer Erkrankung beitragen solle.

Ein spezieller Zweig der Diagnostik ist die Differentialdiagnostik, die eine eindeutige Zuordnung von Beschwerden zu einer Erkrankung gewährleistet.

Die Differentialdiagnostik trägt somit zu einer präzisen Identifizierung und einer Abgrenzung von ähnlichen Krankheiten bei. Diese Vorgehensweise ist auch in der Frauenheilkunde äußerst wichtig, um eine effektive Behandlung zu garantieren.

Im Rahmen der Diagnostik soll an dieser Stelle auf die regelmäßigen Vorsorgetermine beim Frauenarzt hingewiesen werden. Für Risikopatientinnen sind diese gemeinsam mit einer zweijährigen Mammografie obligatorisch. Auch ein Gebärmutterhalsabstrich zur rechtzeitigen Erkennung von Gebärmutterhalskrebs zählt als Prävention oder Vorbeugung.


Risiken & Nebenwirkungen

  • Komplikationen während und nach Operationen
  • Fehldiagnosen
  • Infektionen durch unsterile Instrumente (ist heute äußerst selten)

Die Gefährdungen, durch nicht keimfreie Geräte eine Infektion zu bekommen, ist vor allen Dingen in den Krankenhäusern nicht zu unterschätzen. Körperlich geschwächte Patientinnen können sich durchaus mit MRSA anstecken.
Vor allen Dingen für neugeborene Kinder und Mütter ist das Risiko für eine Ansteckung mit Methicillin-resistenten (unempfindlichen) Staphylococcus aureus durch aus real. Schwangere Frauen mit Diabetes mellitus oder der Zuckerkrankheit sind mit dreimal größerer Wahrscheinlichkeit gefährdeter, als gesunde Schwangere.

Gegenanzeigen und Wechselwirkungen der Gynäkologie

Diese Aspekte müssen bei jeder Behandlung einzekn betrachtet werden. Das Spektrum an Kontraindikationen und Wechselwirkungen in der Gynäkologie ist daher äußerst umfangreich.


Behandlung & Therapie

Typische Behandlungsmaßnahmen in der Gynäkologie sind:

Konservative Therapien

Behandlung Gynäkologie

Hormone helfen bei Störungen des Hormonhaushaltes in den Wechseljahren und während der Menstruation sowie bei der Schwangerschaftsverhütung. Chemotherapeutika werden gegen Krebs eingesetzt. Antibiotika töten bakterielle Keime ab und verhindern so Entzündungen. Analgetika sind Schmerzmittel.

Operative Therapien

  • Kürettageoder Abrasio beziehungsweise Ausschabung der Gebärmutter
  • Hysterektomieoder Entnahme der Gebärmutter über die Laparotomie oder laparoskopisch
  • Tubenligatur oder Unterbindung der Eileiter für eine Sterilisationbeziehungsweise Unfruchtbarmachung
  • Entfernung von Eierstockzysten mit Schlüssellochoperation beziehungsweise laparoskopisch-ovarielle Zystektomie
  • operative Entnahme von Tumoren
  • chirurgische Eingriffe an der Brust

Die Entscheidung für eine operative Maßnahme setzt eine exakte Diagnose voraus. Da die körperlichen und seelischen Belastungen für die zu operierenden Frauen sehr groß sind, ist es das Anliegen der Mediziner, Fehl- oder Falschdiagnosen zu vermeiden.

Deshalb kann es oftmals recht lange dauern, bis die Krankheitserkennung abgeschlossen ist. Insbesondere bei Krebs kann das extrem belastend sein, weil jeder Tag ein verlorener Tag ist. Dennoch ist die Rate der frühzeitig erkannten und ausgeheilten Krebsleiden äußerst zufriedenstellend.


Fachärzte – Wer behandelt?

Behandler in der Frauenheilkunde sind:

  • Fachärzte für Gynäkologie oder Frauenärzte
  • Fachärzte für Geburtshilfe
  • Geburtshelfer sowie Hebammen
  • Gynäkologische Chirurgen
  • Onkologische Fachärzte
  • Onkologische Chirurgen
  • Kinderärzte
  • Perinatalmediziner

Auch in der Gynäkologie ist eine fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen mehreren medizinischen Disziplinen sinnvoll. Unter dieser Voraussetzung kann eine zielgerichtete Differentialdiagnostik und eine wirksame Behandlung gewährleistet werden.


Unser Fazit zur Gynäkologie

Die Gynäkologie ist eine medizinische Fachrichtung, die für jede Frau eine passende Behandlung bereit hält. Aus welchen Gründen auch immer, in Frauensachen und bei der Familienplanung ist der Facharzt für Gynäkologie kompetent.

Das trifft ebenfalls auf eine Beratung, eine Aufklärung und eine Nachsorge nach Geburten, nach operativen Eingriffen oder im Rahmen einer Verlaufskontrolle einer Therapie zu. Dasselbe gilt für die zweckdienlichen Vorsorgemaßnahmen und eine Schwangerschaftsverhütung.

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