Die nicht-operative Behandlung der Organe
Als Innere Medizin bezeichnet man ein Teilgebiet der allgemeinen Medizin. Es beschäftigt sich mit der Diagnostik und der nicht-operativen Behandlung der inneren Organe.
In den vergangenen Jahren ist eine Aufspaltung der inneren Medizin zu beobachten ist. Es wird immer Organ spezifischer behandelt, das Fachgebiet spezialisiert sich weiter.
Worum es sich bei der inneren Medizin genauer handelt, welche Teilgebiete dazu gehören, wann sie hilfreich ist bzw. zum Einsatz kommt, worauf zu achten ist und alle weiteren, wichtigen Informationen finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist innere Medizin?
Inhaltsverzeichnis
Da die innere Medizin alle diagnostischen und nicht-operativen Behandlungsmethoden von im Körper liegenden Organen bezeichnet, ist sie extrem weitläufig. Zu ihr gehören Teilgebiete wie die
- Kardiologie (das Herz betreffend)
- Nephrologie (die Nieren betreffend)
- Gastroentorologie/Hepatologie (die Verdauungsorgane betreffend)
- Rheumatologie (Stütz- und Bindegewebe betreffend)
- Immunologie (das Immunsystem betreffend)
- Angiologie (das Gfäßsystem betreffend)
- Osteologie (die Knochen betreffend)
- Onkologie (Tumore und hämatologische Neoplasien betreffend)
- Infektiologie (den Stoffwechsel und Infektionskrankheiten betreffend)
- Endokrinologie (Stoffwechsel und innere Sekretion betreffend)
- Pneumologie (die Lunge betreffend)
- Internistische Intensivmedizin
Die meisten Menschen wenden sich bei Beschwerden mit einem speziellen Organ, an einen Spezialisten der dieses behandelt. Dabei Gehen immer weniger Menschen generell zum Internisten (Arzt der inneren Medizin).
Diese Aufspaltung der inneren Medizin hat sich in den vergangenen Jahren intensiviert. Durch die diagnostischen Mittel die jedem Teilgebiet zur Verfügung stehen, überlappen manche Teilgebiete der Medizin einander. Zum Beispiel greift der Endokrinologe für Schilddrüsenuntersuchungen auf radiologische Diagnoseverfahren zurück. Genauso verhält es sich bei der Onkologie.
Die innere Medizin untersucht die Funktionalität der unterschiedlichen Organe/ Gewebe, ihre Beschaffenheit im Hinblick auf krankhafte Veränderungen und die Funktionalität beim Zusammenspiel mit anderen Körpersystemen.
Ursprung & Entwicklung
Die Behandlung aller Organsysteme des Menschen, Diagnosen von Erkrankungen dieser und angewandte Therapien sind bald so alt wie die Menschheit selbst. Schon im alten Ägypten behandelte man die (wie man früher dachte) „wandernde Gebärmutter“ mit Räucherwerk.
Im alten Griechenland schuf Hippokrates die Begründung der allgemeinen Medizin. Von dort aus und aus dem arabischen Raum gelangten Schriften der Medizin und der Diagnostik und Behandlung verschiedenster Erkrankungen und Organen nach Europa.
Wissenschaftler wie Paracelsus, William Harvey, Georg Ernst Stahl, Rudolf Virchow und Conrad Röntgen und natürlich noch viele Männer und Frauen mehr, erforschten den menschlichen Körper und schufen Diagnose– und Behandlungsmethoden, welche die innere Medizin in ihrem heutigen Bestehen formten.
Funktion, Wirkung & Ziele
Die Funktion der inneren Medizin ist das Erkennen von Krankheiten oder krankhaften Veränderungen an den inneren Organen und Systemen im Körper und ihre konservative Behandlung (Behandlung ohne OP). Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Untersuchungsmethoden, die dem Internisten (Arzt der inneren Medizin) zur Verfügung stehen.
Zu ihnen zählen:
- Anamnese
- Körperlich oberflächliche Untersuchung
- EKG (Elektrokardiogramm)
- Langzeit EKG
- Ultraschall (Sonographie)
- Endoskopie (Untersuchung mittels eingeführtem Endoskop)
- Biopsien (Gewebeentnahme zur Untersuchung)
- Herzkatheteruntersuchung
- Lungenfunktionstest
- Labortests
Durchführung & Ablauf
Wie wird die Behandlung durchgeführt? Wie ist der Ablauf und wie die Wirkungsweise?
Je nach betroffenem Organ oder Körpersystem, erfordert die Untersuchung spezielle Kenntnisse um die medizinische Versorgung des Entsprechenden. Deswegen gibt es auch eine Vielzahl an medizinischen Weiterbildungen/Spezialisierungen für Ärzte diesbezüglich.
Auf der anderen Seite hat die Erkrankung nur eines Organs oder Systems weitreichende Folgen auf alle beteiligten Organe/ Systeme, die eine weitreichende Diagnostik unerlässlich machen. Deswegen gibt es auch die Fachärzte für innere Medizin, zusätzlich zu den Spezialisten. Er/Sie steuert mit seiner/ihrer Diagnose den weiteren Behandlungsverlauf und ggf. die Überweisung an den entsprechenden Spezialisten.
Generell wird der Internist erst eine Krankengeschichte erheben, dazu wird der Patient über seine Beschwerden, Gewohnheiten, Familienbefunde, Ernährung über die psychosoziale und berufliche Situation befragt. Der Körper wird oberflächlich untersucht und es wird evtl. ein Ultraschall oder Röntgenbild gemacht. Durch diese lassen sich erste Diagnosen stellen oder Verdachtsdiagnosen.
Ein Bluttest gehört mit zu den Möglichkeiten der Diagnosefindung. Dann können je nach Organ/System/Gewebe oder Spezialgebiet noch weitere Diagnoseverfahren hinzukommen.
Ist die Diagnose erst einmal gesichert, können Behandlungen eingeleitet werden. Diese können medikamentös sein, sie können sportliche/physiotherapeutische Maßnahmen, eine Ernährungsumstellung oder eine Überweisung an einen Chirurgen beinhalten. Letzteres für den Fall, dass doch eine Operation notwendig sein sollte.
Hilft bei
Die innere Medizin hilft bei:
- Allen Erkrankungen der Organe
- Krankheiten der Kreislaufsysteme
- Erkrankungen von Sehnen und Bindegewebe
- Erkrankungen des Immunsystems
Jeder Patient bei welchem eine dieser Erkrankungen oder eine Störung der betroffenen Organe/Gewebe vorkommt, profitiert von der Behandlung eines Internisten. Dieser kann eine Diagnose stellen und kann die nötige Therapie an den Patienten und dessen Leben anpassen, damit dieser wieder gesund wird oder möglichst gut mit seiner Erkrankung leben/umgehen kann.
Fördert & stärkt
Die innere Medizin fördert und stärkt:
Sie fördert Diagnosen und ermöglicht mit Therapien eine korrekte Funktionsweise bestimmter Organe oder einen reibungslosen Ablauf der Organe/Systeme untereinander. Mit Medikamenten oder anderen konservativen Therapien können Fehler behoben oder wieder richtig eingestellt werden. Ziel ist es den Körper und seine Abläufe so zu stabilisieren das der Patient möglichst gesund oder problemlos weiter leben kann.
Diagnose & Untersuchung
Diagnose- und Untersuchungsmethoden bei der inneren Medizin
Da die innere Medizin sich in viele Spezialgebiete unterteilt, sind auch die Möglichkeiten zur Diagnose unterschiedlich. Ein Arzt kann eine Anamnese erheben und den Körper oberflächlich untersuchen.
Des weiteren kann ein EKG die Herzströme des Patienten untersuchen. Auch ein Ultraschall kann helfen eine Diagnose zu finden oder zu sichern.
Hierbei gibt es ebenfalls unterschiedliche Arten (Ultraschall-B-Mode, Doppler, Echokardiographie, Transösophageale Echokardiographie TEE).
Eine Endoskopie kann sowohl zur Diagnosefindung als auch therapeutisch eingesetzt werden. Ein Lungenfunktionstest gibt Aufschluss über die Lungenfunktion, eine Herzkatheteruntersuchung ist minimalinvasiv und gibt Aufschluss über den Zustand des Herzens und Labortests untersuchen die Gewebeproben von Biopsien oder Puntkionen oder auch Blutproben.
Diagnosen zu folgenden Erkrankungen können dabei untersucht werden (unter anderem):
- Herzerkrankungen
- Lungenerkrankungen
- Lebererkrankungen
- Nierenerkrankungen
- Erkrankungen des Urogenitalsystems
- Rheumatische Erkrankungen
- Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
- Schilddrüsenerkrankungen
- Erkrankungen des Immunsystems
- Erkrankungen des lymphatischen Systems
- Krebs– und Tumorerkrankungen
Wer behandelt?
Es behandeln ausschließlich Internisten. Es können allgemeine Internisten sein oder solche, die sich spezialisiert haben. Folgende Berufsgruppen fallen darunter:
- Kardiologen
- Nephrologen
- Endokrinologen
- Diabetologen
- Osteologen
- Angiologen
- Rheumatologen
- Hepatologen
- Infektiologen
- Onkologen
- Pneumologen
- Gastroenterologen
- Internistische Intensivmediziner
- Hämatologen
Risiken & Nebenwirkungen
- Verletzungen durch Biopsien/Punktionen/ Endoskope
- Infektionen
- Allergische Reaktionen
- Medikamentös bedingte Nebenwirkungen
Die Anzahl an möglichen Nebenwirkungen bei der inneren Medizin ist lang, allerdings nur bedingt durch den enormen Umfang der inneren Medizin. Wie bei allen medizinischen Untersuchungen und Eingriffen können je nach Methode Schädigungen und Infektionen durch Nadeleinstiche oder Gewebeverletzungen bei der Entnahme von Proben entstehen. Betroffene Stellen können sich bei unsachgemäßer Behandlung entzünden. Je nach Medikament können Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen auftreten.
Gegenanzeigen
Die Kontraindikationen (Gegenanzeigen) bei der inneren Medizin können nicht verallgemeinert werden. Dazu ist dieses Gebiet zu weitläufig. Kontraindikationen sind im Vorfeld stets mit dem behandelnden Arzt abzuklären und man hat sich strikt an sie zu halten, da es sonst zu gravierenden gesundheitlichen Schädigungen kommen kann.
Beispielsweise dürfen Schwangere oder Stillende in fast allen Fällen nicht nuklearmedizinisch behandelt werden., um die Gesundheit des ungeborenen Kindes nicht zu gefährden. Patienten die schon aus anderen Gründen Medikamente einnehmen, müssen dies immer dem Arzt mitteilen, da sich bestimmte Medikamente nicht miteinander vertragen.