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Aronstab

by Danaae

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Der Gefleckte Aronstab, botanisch Arum maculatum, diente in der Antike und dem Mittelalter als pflanzliches Arzneimittel, wobei hauptsächlich die Aronwurzel genutzt wurde. Da er sehr giftig und potentiell tödlich ist, ist er heute allerdings nur noch in der Homöopathie vertreten.

Für was der Aronstab früher verwendet wurde, welche Heilwirkung ihm in der Homöopathie zugeschrieben wird und zu welchen Symptomen eine Vergiftung führen kann, erfahren Sie nachfolgend.

Aronstab (Arum maculatum)

Steckbrief: Systematik vom Gefleckten Aronstab

  • Gruppe: Monokotyledonen
  • Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
  • Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
  • Unterfamilie: Aroideae
  • Gattung: Aronstab (Arum)
  • Art: Gefleckter Aronstab
  • Wissenschaftlicher Name: Arum maculatum L.
  • Synonyme: Aron; Aronsblume; Aronskelch; Aronskraut; Entenschnabel; Fieberwurz; Frostwurz; Fresswurz; Deutscher wilder Ingwer; Veronikenwurz; Zahnkraut; Zahnwurz

Heilwirkung vom Aronstab

Gefleckter Aronstab – Gift- und Heilpflanze

Der Gefleckte Aronstab ist eine stark giftige Pflanze aus der Familie der Aronstabgewächse, welche trotz ihrer Giftigkeit früher als Heilpflanze genutzt wurde. Er ist der einzige in Mitteleuropa heimische Vertreter aus der Gattung der Aronstäbe (Arum), deren andere Arten meist in den Tropen und Subtropen beheimatet sind.

 aronstab , arum , blüte , aronstabgewächs , blütenblatt , blume , pflanze , botanik , Während das Gewächs im Frühjahr recht unscheinbar ist, fallen die leuchtend roten Beeren der Pflanze im Spätsommer direkt ins Auge. Die auffälligen Früchte stellen jedoch eine potentielle Gefahr dar, da sie vor allem Kleinkinder mit ihrer knalligen Farbe und ihrem süßen Geschmack zum Verzehr motivieren können.

Alle Pflanzenteile vom Ahorn sind allerdings stark giftig, sowohl für Menschen als auch für verschiedene Tiere. Je nach aufgenommener Menge kann es zunächst zu Symptomen wie einem Anschwellen der Lippen und Zunge bis hin zu Krämpfen, Herzrhythmusstörungen und inneren Blutungen kommen.

Wenn auch stark giftig, wurde der Gefleckte Ahorn bereits seit der Antike als pflanzliches Arzneimittel genutzt, etwa gegen Atemwegserkrankungen, Frauenleiden oder Magenbeschwerden. Verwendet wurde hierbei vor allem der Wurzelstock (Rhizom) der Pflanze.

Wird das Rhizom getrocknet und abgekocht, lässt sich die Toxizität etwas verringern. Nichtsdestotrotz wurde die Aronstabwurzel bereits damals ausschließlich stark verdünnt genutzt. Heute gilt die arzneiliche Anwendung jedoch aufgrund der Risiken als veraltet. Lediglich in der Homöopathie findet der Aronstab noch manchmal Verwendung.

Wo kommt der Aronstab vor?

Der Aronstab ist vor allem in den gemäßigten Zonen von Europa verbreitet, etwa in Deutschland, Österreich und der Schweiz aber auch in Schweden, Spanien und Griechenland. Er bevorzugt kalkreiche, durchlässige Böden und ist meist in feuchten Laubwäldern zu finden.


Verwendung von Aron

Verwendungsmöglichkeiten – Was kann man mit Aronstab machen?

Der Aronstab diente seit der Antike bis etwa ins 20. Jahrhundert als pflanzliches Arzneimittel, wobei hauptsächlich das getrocknete Rhizom (Wurzelstock / Knolle) der Pflanze genutzt wurde. Dieses wurde in der Antike gegen verschiedene Erkrankungen der Atemwege eingesetzt.

Im Mittelalter diente die Aronstabwurzel als Heilpflanze gegen mitunter Magenbeschwerden, Brust- und Lungenerkrankungen, Ohrenschmerzen und Frauenleiden sowie als Wundheilmittel. Da der Blütenkolben der Pflanze einem Phallus ähneln, glaubte man früher außerdem, dass Aronstabgewächse die Potenz steigern und so für Nachwuchs sorgen können.

In Notzeiten diente der Stärke-reiche Wurzelstock des Aronstabs allerdings auch als Nahrungsmittel. Um ihn möglichst zu entgiften, wurde er hierfür im Vorfeld getrocknet und ausgekocht und dann zu einem Mehl-Ersatz gemahlen.


Aronwurzel als Arznei-Droge

Aronstab als pflanzliches Arzneimittel

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Gefleckter Aronstabes (Arum maculatum)

Als Arzneidroge diente früher vor allem die getrocknete und anschließend stark verdünnte Aronwurzel, also das sogenannte Rhizom der Pflanze, welches aus Wurzelstock und Wurzeln besteht:

  • Aronwurzel (Ari maculati rhizoma)
    • Beschreibung: Das getrocknete Rhizom (Wurzelstock mit Wurzeln) vom Gefleckten Aronstab.
    • Synonyme: Aronknolle, Aronstabwurzel, Fieberwurzel, Zehrwurzel, Rhizoma Aronis, Radix Ari, Tubera Ari, Rhizoma Dracontii minori

Anwendung – Für was ist Aronstab gut?

Während der Aronstab früher vielfältig als Heilkraut genutzt wurde, gilt er heutzutage nurmehr als Giftpflanze. Die stark giftige Aronwurzel sollte keinesfalls als Phytopharmakon verwendet oder anderweitig eingenommen werden.

Eine Ausnahme stellen hierbei ausschließlich homöopathische Präparate der Pflanze dar. Diese sind nämlich so stark verdünnt („potenziert“), dass ihre Einnahme keine Gefahr mehr darstellt.

Arum maculatum Präparate

Handelsnamen von homöopathischen Arum maculatum Präparaten sind z.B.:

    • Arum maculatum D3 DHU Dilution
    • Arum maculatum D6 DHU Globuli
    • Erkältungs Entoxin Tropfen
    • Arum Nasentropfen S 220
    • Arum maculatum D7 bis D200 Globuli Ind-Fert
    • Mercurius cyanatus K Komplex Nr. 67 Dil.
    • Arum maculatum LM 01 bis LM120
    • Arynx-Gastreu® R 45 Tropfen
  • Atustro spag. Peka Globuli und Tropfen
  • Arum maculatum Spagyros spag. Dilution
  • Eupatorium F Komplex Nr. 83 Dil.
  • Momordica Komplex Nr.184 Dil.
  • Naso Heel SNT Tropf.
  • Regenaplex Nr.141 a Tropf.
  • Salvia comp. spagyros Spagyros Spray
  • Spenglersan Erkältungs-Set 20+50ml
  • Spenglersan Reise Set 1×10/2x20ml Tropfen
  • Synergon Komplex 20 Marum verum S Tropfen

Homöopathie: Arum maculatum

Der Aronstab in der Homöopathie – Arum maculatum

In der Homöopathie werden die frischen, unterirdischen Teile der Pflanze verwendet, welche gesammelt werden, bevor sich die Blätter entwickeln. Die Aronwurzel wird unter der Bezeichnung „Arum maculatum“ im ersten Homöopathischen Arzneibuch (HAB1) beschrieben.

Die homöopathischen Arum maculatum Präparate finden vor allem Anwendung bei:

Anwendung von Arum maculatum in der HomöopathieSymptome Knieschmerzen, Antriebslosigkeit, Behandlung Thromboseprophylaxe, Hüftschmerzen, Schluckauf

Wie bereits erwähnt ist der Aronstab eine Giftpflanze, welche aufgrund ihrer starken Toxizität keinesfalls eingenommen werden sollte. Zur Anwendung als pflanzliches Arzneimittel eignen sich einzig homöopathische Zubereitungen der Aronwurzel.

In der Homöopathie werden Präparate mit Zubereitungen von Arum maculatum ab Potenzen von D2 angewandt. Neben Globuli (Zuckerkügelchen) sind auch Tropfen und Sprays mit Dilutionen und Urtinkturen verschiedener Potenzen erhältlich.

Einnahme und Dosierung von Arum maculatum

Die empfohlene Dosierung von Arum maculatum Homöopathika variiert abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Anwendungsgebiet, dem verwendetem Präparat und den Begleiterscheinungen des Betroffenen.

Bei der Selbstbehandlung werden dabei meistens D6 bis D12 Potenzen empfohlen, wobei jedoch insbesondere bei stark giftigen Heilpflanzen wie dem Aronstab sicherheitshalber ein Heilpraktiker bzw. eine Heilpraktikerin zurate gezogen werden sollte.

In Aronstab Tropfen sind meistens allerdings D3 bis D4 Dilutionen enthalten. Bei Arum maculatum Tropfen mit D3 Dilutionen ist es beispielsweise üblich, drei mal am Tag jeweils 10 Tropfen einzunehmen.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe vom Gefleckten Aronstab

Die Aronwurzel besteht mit etwa 70 Prozent hauptsächlich aus Stärke. Das Rhizom enthält außerdem die Stärke-ähnlichen Substanzen Glucomannan A und B. Ferner wurden circa 18 Prozent Bassorin (Traganthinsäure) sowie etwa 0,5 Prozent fettes Öl im Wurzelstock gefunden.

Nachgewiesen wurden darüber hinaus auch die Isolektine psa 1 und 2 sowie Gummi und Zucker. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die im Aronstab enthalten Lektine aus Untereinheiten zusammensetzen, welche den Hauptbestandteil von den Wurzel-Proteinen bilden.

Welche Stoffe für die Giftwirkung des Aronstabs verantwortlich sind, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Sie werden einerseits auf die Calciumoxalate zurückgeführt, andererseits werden jedoch auch Scharfstoffe in der Pflanze vermutet, deren Zusammensetzung bisher aber unbekannt ist.

Als Hauptwirkstoff wird in der Literatur Aroin angegeben, deren Konzentration in der frischen Knolle mit etwa 0,005 Prozent am höchsten sein soll. Weitere toxische Inhaltsstoffe sind zudem Saponine und zyanogene Glykoside.

Wirkstoffe der Aronwurzel

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  • Stärke (ca. 70 %)
  • Glucomannane
    • Glucomannan A (Arum-Mannan M1)
    • Glucomannan B (Arum-Mannan M2)
    • Polysaccharid C
  • Bassorin (ca. 18 %)
  • Fettes Öl (ca. 0,5 %)
  • Isolektine
    • PSA1
    • PSA2
  • Lektine (Hauptbestandteil der Wurzelstockproteine)
  • Calciumoxalat
  • Gummi
  • Zucker
  • Scharfstoffe
  • Aroin (ca. 0,005 %)
  • Zyanogene Glykoside
  • Saponine

Vergiftung mit Aronstab

Giftigkeit von Arum maculatum – Ist Aronstab tödlich?

Alle Pflanzenteile des Aronstabs sind stark giftig und können sowohl beim Menschen als auch bei Tieren zu tödlichen Vergiftungen führen. Selbst ein einfacher Hautkontakt führt zu starken Hautreizungen.

Es wird vermutet, dass die hautreizende Wirkung durch sogenannte Raphiden hervorgerufen wird. Als Raphiden werden in der Botanik Bündel aus nadelförmigen Kalzium-Oxalat-Kristallen bezeichnet, welche zu Hautverletzungen führen, welche ein Eintreten der Giftstoffe in den Körper ermöglichen.

Gefleckter Aronstabes (Arum maculatum), Aronwurzel, AronknolleFür den Menschen führen jedoch vor allem die Früchte der Pflanze zu ernsten Vergiftungen. Gefährdet sind vor allem kleine Kinder. Diese werden durch die leuchtend roten Beeren angelockt, welche zudem einen angenehm süßen Geschmack aufweisen.

Erste Vergiftungssymptome treten bereits wenige Minuten nach dem Verzehr vom Aronstab auf. Hierbei kommt es zunächst zu Mund– und Rachenreizungen, Zahnfleischblutungen und einem Anschwellen von Lippen und Zunge.

Daraufhin folgen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Sobald die Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen, kann es zu Krämpfen, Herzrhythmusstörungen, Erregungszuständen und inneren Blutungen kommen. Je nach Schwere der Intoxikation ist ein tödlicher Verlauf möglich.

Allerdings scheint die Vergiftung oftmals auch symptomlos zu verlaufen. Gemäß der vorliegenden Literatur führten 60 Prozent der gemeldeten Fälle zu keinen Vergiftungserscheinungen. Bei 40 Prozent der Betroffenen kam es zu Schleimhautreizungen, während 20 Prozent an MagenDarm-Beschwerden litten.

Darüber hinaus liegen auch mehrere Berichte zu tödlichen Vergiftungen bei Weiden-Tieren vor, welche durch den Verzehr der Aronstab-Blätter hervorgerufen wurden.

Symptome einer Aronstab-Vergiftung

Symptome einer Aronstab-Vergiftung treten meist nach 5 bis 25 Minuten auf. Hierzu gehören:

  • Bei Hautkontakt
  • Bei Verzehr
    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Durchfälle
    • Erregung
    • Krampfanfälle

Was tun bei einer Aronstab Vergiftung?

Bei einer Aronstab Vergiftung sollten Sie schleunigst den Notruf oder Ihr ärztliches Fachpersonal konsultieren. Die betroffene Person sollte reichlich Wasser trinken und gegebenenfalls Kohletabletten erhalten.


Quellen & Verweise

  • Ernst Gilg: Lehrbuch der Pharmakognosie. 2. Aufl. Berlin 1910, S. 37.
  • Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. 1938, S. 135.
  • Schade, F., & Jockusch, H. (2016). Aronstab. In Betörend, berauschend, tödlich – Giftpflanzen in unserer Umgebung (S. 55–57). Springer Berlin Heidelberg.
  • Vergiftungen, I. G. (o. J.). Aronstab, Gefleckter. Informationszentrale gegen Vergiftungen. Abgerufen 15. Januar 2023, von https://gizbonn.de/giftzentrale-bonn/pflanzen/aronstab-gefleckter


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