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Lavendel

by Danaae

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Der Lavendel wird einerseits wegen seiner prächtigen violetten Blüten und seinem angenehmen Duft gerne als Zierpflanze verwendet und ist andererseits aufgrund seiner verschiedenen Wirkungen bereits seit der Antike als Heilpflanze bekannt.

Lavendel hilft vor allem bei Schlafstörungen, Angstzuständen und Stress und hat kaum Nebenwirkungen. Medizinisch verwendet wird vor allem das ätherische Lavendelöl. Beliebt sind aber z. B. auch Lavendeltee, Aromatherapien oder Vollbäder.

Systematik: Echter Lavendel

  • Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
  • Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Unterfamilie: Nepetoideae
  • Gattung: Lavendel (Lavandula)
  • Wissenschaftlicher Name: Lavandula angustifolia
  • Weitere Arten: z. B.: Speik-Lavendel (Lavandula latifolia); Lavandin (Lavandula hybrida); Französischer Lavendel (Lavandula dentata); Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas)
  • Synonyme: Schmalblättriger Lavendel, Lavandula angustifolia, Lavandula officinalis, Lavandula vera

Lavendel als Heilpflanze

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) – auch Schmalblättriger Lavendel

Der Lavendel ist eine Pflanze aus der Gattung der Lippenblütler welche bereits seit der Antike als Heilpflanze bekannt ist. Dank der kräftigen rot-blauen bzw. violetten Blüten und seinem angenehmen Geruch stellt der Lavendel auch eine beliebte Zierpflanze dar.

seife lavendel lila violett körperpflege duschen waschenDer Name leitet sich aus dem lateinischen „lavare“ ab was „waschen“ bedeutet. Die Heilpflanze wurde früher nämlich sowohl für Bäder als auch zum Waschen von Wäsche benutzt. Dies verlieh nicht nur einen angenehmen Duft; die antiken Griechen und Römer profitierten hierbei auch von der heutzutage wissenschaftlich belegten antibakteriellen Wirkung des Lavendels.

Damals wurde allerdings eine andere Lavendelart verwendet der sogenannte Schopflavendel. Die frühsten Nachweise über die Nutzung des Krauts stammen übrigens aus dem alten Ägypten wo Lavandula eine Rolle bei der Mumifizierung spielte.

Auch die insektenabwehrende Wirkung der Pflanze ist schon lange bekannt: Hildegard von Bingen beschrieb im Mittelalter die Wirkung des Echten Lavendels als Repellent gegen Motten und andere Ungeziefer.

Heutzutage findet die Pflanze in erster Linie bei Unruhe, Angststörungen, Stress und Einschlafstörungen Anwendung. Verwendet werden vor allem die Blüten aus denen mittels Destillation das ätherische Lavendelöl gewonnen wird.

Sowohl die beruhigende als auch die antibakterielle Wirkung des Öls konnten in Studien nachgewiesen werden. Traditionell wird das Heilkraut aber z. B. auch bei Depressionen, Demenz oder nach Operationen eingesetzt; hierzu gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege.

Aufgrund des angenehmen Duftes ist die Pflanze weiterhin in zahlreichen Kosmetikartikeln wie z. B. Seifen, Deos oder Parfüms aber auch in Kerzen, Duftkissen und Shampoos enthalten. Vor allem in Spanien Italien und Frankreich ist die Pflanze zudem eine beliebte Zutat in der Küche.


Anwendung & Heilwirkung

Welche Heilwirkungen hat Lavendel?

Lavendel bzw. Lavendelöl hat folgende Wirkungen: badeöl , öl , lavendelöl , duftöl , ätherisch , aromatherapie , homöopathie , beruhigend , lavendelblütenöl , wohlriechend , naturprodukt , therapie , wellness , gesundheit , pflege , wohlbefinden , harmonie , naturheilkunde , glasflaschen ,

  • beruhigend bzw. sedativ (schlaffördernd)
  • antimikrobiell (mäßige Effektivität)
  • entzündungshemmend (antiphlogistisch)
  • anxiolytisch (Angstlösend) – Lavendelölextrakt
  • Insektenabweisend (Repellent)
  • möglicherweise östrogen und antiandrogen (beeinflusst Sexualhormone)

Für was hilft Lavendel? Die Anwendungsgebiete

Zu medizinischen Zwecken wird Lavendelöl verwendet. Die Einsatzgebiete sind:

Lavendel gehört neben Johanniskraut zu den am besten untersuchten Heilpflanzen; vor allem die angstlösende und schlaffördernde Wirkung konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden.

Gut zu wissen: Die meisten Studien zu der Wirkung von Lavendel beziehen sich auf eine bestimmte Lavendelsorte namens Lavandula angustifolia. Diese muss mindestens 13 Prozent ätherisches Lavendelöl enthalten um als Arzneistoff zu gelten. In der Regel erhielten die Probanden in den klinischen Studien ätherisches Lavendelöl bzw. Medikamente mit hochkonzentriertem Lavendelöl-Extrakt.

Die durch die Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des BfArM) zugelassenen Anwendungsgebiete von Lavendel sind:

  • Unruhezustände
  • Einschlafstörungen
  • Funktionelle Oberbauchbeschwerden
  • Funktionelle Kreislaufstörungen (äußerlich; Bäder)

Weitere Einsatzgebiete von Lavendel sind:

  • in Gerichten (junge Blätter z. B. bei Eintopf, Geflügel oder Fisch)
  • Parfümerie und Kosmetik (z. B. Deodorants, Seifen, Parfüms, Duftkissen)
  • Als Repellent (Alkoholische Lösungen oder Säckchen gegen Insekten; vor allem Motten)

Beruhigend und schlaffördernd

Lavendel hilft nachweislich bei Schlafstörungen und Ängsten

Lavendel hat eine sedative also beruhigende Wirkung. Er hemmt die motorische Aktivität, verkürzt die Einschlafzeit und verlänger die Schlafdauer. Daher hilft die Heilpflanze bei Schlafstörungen; sowohl bei Einschlaf- als auch bei Durchschlaf-Störungen.

frau , schlafen , mädchen , träume , gesicht , junge frau , kissen , decke , bett , schlafzimmer , dornröschen , morgen , wake , erwachen , schönheit , ausschreibung , entspannen , ruhend , abnehmen im schlafAufgrund seiner beruhigenden Wirkung hilft Lavendel aber auch bei ängstlicher Verstimmung und Unruhezuständen. Diese Anwendungsgebiete sind auch vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen.

In einer doppelblinden randomisierten Studie konnte ein Präparat mit Lavendelöl-Extrakt (hochkonzentriert = 80 mg pro Tag) eine signifikant bessere angstlösende und schlaffördernde Wirkung erzielen als das Placebo. Lavendelöl zeigte in der Studie außerdem eine gleich gute Wirkung wie das Benzodiazepin Lorazepam und hatte dabei weniger Risiken und Nebenwirkungen.

Das Heilkraut verstärkt aber auch die Wirkung von Narkotika bzw. Anästhetika (Wechselwirkung) was bei einer gleichzeitigen Einnahme zu berücksichtigen ist.


Antimikrobielle Wirkung

Lavendel gegen Bakterien und Pilze (als Antibiotikum und Antimykotikum)

Weiterhin konnten Studien eine mäßige antimikrobielle Wirkung gegen folgende Erreger belegen:

In einer Studie konnten bereits geringe Mengen Lavendelöl verschiedene Hefe- und Faden-Pilze welche zu Nagelpilz und Hautpilz führen abtöten. Allerdings benötigt es weiterer Forschung um die Ergebnisse zu verifizieren.


Inhaltsstoffe & Wirkung

Die Wirkstoffe im Lavendel

Die Heilwirkung von Lavendel ist auf das enthaltene ätherische Öl zurückzuführen. Dessen wichtigsten Wirkstoffe sind:

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  • 30-50 % Linalylavcetat
  • 20-45 % Linalool
  • Terpene Monoterpene und Terpenabkömmlinge (z. B. cis-Ocimen β -Caryophyllen Limonen und Terpinen-4-ol)
  • Lamiaceen-Gerbstoffe

Die getrockneten Lavendelblüten enthalten durchschnittlich 1 bis 3 Prozent Lavendelöl sowie Lamiaceengerbstoffe und Phenolcarbonsäuren (z. B. Rosmarinsäure).

Die antimikrobielle Wirkung des Lavendels gegen bestimmte Bakterien und Pilze ist auf das Linalool zurückzuführen wobei die Effektivität als mäßig eingestuft wird.

Ätherisches Lavendelöl

Zur Herstellung von Lavendelöl werden folgende Sorten verwendet:

  • Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Speiklavendel (Lavandula latifolia)
  • Hybrid-Lavendel (Lavandula hybrida)

Lavendelöl ist in unterschiedlichen Qualitäten erhältlich. Die Qualität kann mittels der Prozentangabe bzw. den Estergehalt ermittelt werden. Je höher der Gehalt am Linalylavcetat-Ester ist, desto hochwertiger ist das ätherische Öl.

Für den arzneilichen Gebrauch eignet sich jedoch nur das ätherische Öl der Lavandula angustifolia; die anderen gelten hierbei als Verfälschung.

Einnahme & Dosierung

Verwendung von Lavendel – Dosis und Darreichungen

Die Einnahme von Lavendel variiert je nach Ursache bzw. Grund für die Verwendung. Zur medizinischen Zwecken wird jedoch stets das ätherische Öl des Lavandula angustifolia genutzt.

Körnerkissen säckchen heilkräuter lavendelDieses kann sowohl innerlich als auch äußerlich beispielsweise oral (z. B. Kapseln), als Zusatz in Bäder oder aber inhalativ als Aromatherapie eingesetzt werden.

Bei Schlafstörungen, Unruhe, Ängstem und Stress ist eine Wirksamkeit vor allem bei der Einnahme von Weichkapseln (Fertigpräparat) nachgewiesen. In entsprechenden Studien erhielten die Probanden 80 mg hochkonzentriertes Lavendelöl-Extrakt.

Weiterhin sind auch folgende Verwendungen bei Ängsten Stress und Schlafproblemen üblich:

  • Lavendel-Tee:
    • Etwa 15Gramm bzw. 2Teelöffel getrocknete Lavendel-Blüten
    • mit 150 ml heißem (nicht kochendem!) Wasser übergießen
    • 5 bis 7 Minuten lang bedeckt ziehen lassen und abseihen
    • Täglich mehrere Tassen Lavendelteetrinken
  • Lavendel-Bäder (auch bei Kreislaufstörungen):
    • 20 bis 100 Gramm getrocknete Blüten
    • oder: 6 bis 10 Tropfen Lavendelöl mit etwas Honig oder Sahne vermischen (als Emulgator für das wasserünlösliche Öl)
    • in das Badewasser (etwa 35 bis 38 °C) geben. Baden Sie etwa 10 bis 20 Minuten.
  • Lavendelöl innerlich:
    1 bis 4 Tropfen Lavendelöl in Wasser oder auf ein Stück Zucker geben und einnehmen (Tagesdosis: 4 TL bzw. 20 bis 80 mg)
  • Lavendel Inhalation:
    4 bis 8 Tropfen Lavendelöl auf Watte geben und zwei Mal täglich für etwa 15 Minuten lang inhalieren.
  • Einreibungen (z. B. bei rheumatischen Beschwerden):
    3 bis 5 Tropfen Lavendelöl mit 100 ml Wasser vermischen und die schmerzenden Gelenke damit einreiben.
  • Gurgellösungen: (z. B. bei Halsschmerzen oder Zahnentzündungen):
    2 bis 3 Tropfen des Öls in 100 ml Wasser geben und damit gurgeln.

Risiken & Nebenwirkungen

Was sind die Risiken und Nebenwirkungen von Lavendel?

Lavendel gilt bei Erwachsenen als relativ sicher und risikoarm, insofern es nach Vorschrift verwendet wird. Bei einer innerlichen Einnahme kann es zu Beschwerden des MagenDarm-Trakts kommen während äußerliche Anwendungen zu Hautreizungen führen können.

Zu unerwünschten Wirkungen kommt es vor allem bei zu hohen Dosierungen, welche von den Empfehlungen abweichen.

Vorsicht! Ätherische Öle eignen sich nicht für Säuglinge und Kleinkinder. Lavendelöl sollte außerdem stets verdünnt und nicht an empfindlichen Bereichen wie den Augen verwendet werden.

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

Wann darf Lavendel nicht verwendet werden?

  • Lavendelöl darf nicht bei Babys und Kleinkindern verwendet werden (weder innerlich noch äußerlich) da ätherische Öle bei ihnen schwerwiegende Nebenwirkungen haben können.
  • Lavandula hat womöglich eine Wirkung auf die Sexualhormone weshalb eine Anwendung bei Jungs und Mädchen vor der Pubertät ggf. kontraindiziert ist. Es wird vermutet dass Lavendel in den Hormonhaushalt eingreifen kann (endokrinen Disruptoren); in In-Vitro-Studien konnte auch tatsächlich eine östrogene und anti-androgene Wirkung nachgewiesen werden. Es gibt außerdem Berichte zu einigen Fällen, bei denen es bei Mädchen zu einem frühzeitigen Wachstum der Brustwarzen und bei Jungs zu einer Gynäkomastie (Brust-Vergrößerung beim Mann) gekommen war. Als die Lavendelprodukte von den Betroffenen abgesetzt wurden, gingen auch die genannten Symptome zurück. Bei entsprechender Symptomatik ist es daher ratsam auf Lavendelprodukte zu verzichten.
  • Aufgrund fehlender Studien zur Anwendung von Lavendel während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten betroffene Frauen sicherheitshalber darauf verzichten bzw. sich unbedingt vor einer Verwendung ärztlichen Rat einholen
  • Vor Operationen (siehe Wechselwirkungen)

Wechselwirkungen (Interaktionen)

Wird die Pflanze zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen, kann es zu Interaktionen zwischen den Stoffen kommen. Zu den Wechselwirkungen von Lavendel gehören:

Narkotika (Anästhetika): Die Pflanze kann die Wirkung von Anästhetika bzw. Narkotika verstärken. Hören Sie daher mindestens 2 Wochen vor einer Operation mit der Anwendung von Lavendel auf.

Vorsicht ist auch bei weiteren beruhigenden Mitteln (Sedativa) geboten also zum Beispiel Schlafmittel, Beruhigungsmittel oder Antikonvulsiva (Antiepileptika) bzw. Barbituraten oder Benzodiazepinen wie:

  • Lorazepam (Tavor)
  • Clonazepam (Rivotril)
  • Phenobarbital (Desitin)
  • Zolpidem (Zoldem)
  • Methylphenobarbital (Mebaral®)
  • Pentobarbital (Nembutal)

FAQ – Häufige Fragen & Antworten

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Lavendel.


Echter Lavendel?

Lavendel CremeWelches ist der Echte Lavendel?

Der Echte Lavendel wird auch wie folgt genannt:

  • L. angustifolia
  • Lavandula officinalis
  • Lavandula vera

Es handelt sich um einen aromatischen Strauch, welcher in der Regel bis zu 100 Zentimeter hoch wird. Der Lavandula officinalis hat blauviolette Blüten und immergrünen Blättern welche auf der Unterseite silbrig-weiß sind. Die Blütezeit ist von Juli bis August.


Lavendel – Farbe?

In welchen Farben gibt es Lavendel?

Der Echte Lavendel hat eine blau-violette Farbe. Es gibt jedoch auch andere Arten mit andersfarbigen Blüten:

  • rosafarben (Rosea)
  • hellblau (Cedar Blue)
  • weiß (Edelweiß)

Die Farbe Lavendel zählt zu den Violett-Tönen. Als Lavendel werden insgesamt rot-blaue Farben, welche eine starke Tendenz zu Blau haben, bezeichnet.


Lavendel – Arten?

Welche Lavendelarten gibt es?

Es gibt 28 bis 37 Arten, welche zu der Gattung Lavendel (Lavandula) gehören. Das ätherische Lavendelöl wird aus folgenden Lavendelarten gewonnen:

 flieder , blumenkorb , blumen , pflanze , natur , lavendel , floral , blühend , blumenstrauß , blütenblatt , saison , frühling , gesteck , duft , blüte , lila , muttertag , wohlriechend , filigran , violett , blütentraum ,

  • Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Speiklavendel (Lavandula latifolia)
  • Lavandin (Lavandula hybrida)

Weitere Arten sind zum Beispiel:

  • Französischer Lavendel (Lavandula dentata) – als Zier- und Duftpflanze
  • Schopflavendel (Lavandula stoechas) – nicht winterharte Zierpflanze

Darüber hinaus gibt es z. B. auch den Lavandula officinalis in verschiedenen Sorten. Hierzu gehören:

  • Blue Cushion (hellviolett)
  • Dwarf Blue (violett)
  • Hidcote Blue (dunkelblau-violett)
  • Hidcote Pink (blass-rosa)
  • Melissa (zartrosa)

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